Samstag, 14. April 2007, 12:29 Uhr

Bandbreiten-Sünder bestrafen?


Traffic Records Pt. II
Originally uploaded by emeidi.

AN article in PC Magazine last week revealed that customers across the country have received letters from Comcast warning them to limit their bandwidth consumption or face a one-year termination of service.

Quelle: Say Good Night, Bandwidth Hog

Derzeitige Angebote überdenken

Könnte eine solche Regelung auch flächendeckend von schweizerischen ISPs eingeführt werden? Ich bin der Idee – trotz meines exzessiven Downloadverhaltens – nicht von vornherein abgeneigt: In dieser Angelegenheit vertrete ich (für einmal) den ur-liberalen Ansatz, dass jeder für den von ihm verursachten Mist auch dementsprechend zur Kasse gebeten wird. (Alternative: Wenig-Surfer werden belohnt)

Wenn als jemand meint, er könne sich den Kauf von Film-DVDs sparen, indem er jeden Monat dutzende gerippte Versionen aus dem Netz lädt – nun gut. Für solche Leute habe ich echt kein Verständnis: Der PC läuft nonstopp (Stromkosten), die Internet-Leitung wird konstant ausgenutzt, Filme werden auf CD-Rohlinge gebrannt (Kostet ja auch einige Rappen), mit Filzstift beschriftet und in einem hässlichen Sichtmäppchen aufbewahrt. Wenn man Pech hat, muss man in der Mitte des Films auch noch die CD wechseln – Jungs, der Aufwand wäre mir schlicht zu gross! Ich bestelle lieber die schöne Box bei Ex Libris und geniesse den Film dann in der gesparten Zeit.

Ich kann jedenfalls gut nachvollziehen, dass der ISP nicht wirklich ein Interesse daran hat, seinen Kunden den Gang zu City Disc & Co. zu ersparen. Sonst könnten Cablecom & Co. ja gleich DVD-Gutscheine mit ihren Breitband-Abos bündeln …

Wenn schon, dann aber …

Falls ein hiesiger Anbieter mit dem Gedanken spielt, Comcasts Beispiel zu folgen, hier meine Wünsche:

Der ISP muss mir klar kommunizieren, wieviel Traffic ich im Monat verursachen darf (bspw. 20GB/Monat) und b) die Möglichkeit geben, das von mir verbrauchte Volumen in Echtzeit überprüfen zu können (mittels einer zugangsgeschützten Web-Site). Hierzu zählt c) auch eine Warnung per E-Mail und SMS (bei einem Mehrpersonen-Haushalt am besten an mehrere E-Mail-Adressen und Handys), sobald ich meine Limite überschritten habe. Der Preis für jedes weitere Gigabyte an übertragenen Daten ist fix festgelegt und sollte nicht überrissen sein (tatsächliche Kosten plus Verwaltungsaufwand für die Messinfrastruktur).

Im Gegenzug fordere ich aber die höchstmögliche Net Neutrality – d.h. Cablecom drosselt mir VoIP- oder sonstigen Traffic auf gar keinen Fall.

Fehler der letzten Jahre – selber schuld!

Wer kennt sie nicht, die öden Bluewin Werbungen, die unzählige Male über unsere Bildschirme geflimmert sind? Im Mittelpunkt stand immer die Geschwindigkeit des Angebots. Würde es jemanden erstaunen, wenn ein Strassenflitzer in der Werbung immer mit seiner fantastischen PS-Zahl und seiner „Von-Null-Auf-Hundert“-Kennfziffer beworben würde und die Käufer die versprochenen Eigenschaften dann auch ausprobierten?

Die Misere haben sich die ISPs vermutlich selbst zuzuschreiben: Wer mit hohen MBit/s-Werten um sich herumwirft und gleichzeitig nichts von Trafficbeschränkung wissen will, muss den Exzess der Nutzer wohl oder übel ertragen. Für was anderes als Downloads soll die Geschwindigkeitssteigerungen der letzten Jahre sonst gut gewesen sein?

Status Quo

Amen. Ich geh gleich mal schauen, was mein Bittorrent-Download macht …

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