Archiv 15. April 2007

Sonntag, 15. April 2007

2007 – und immer noch keine Banküberweisungen am Wochenende

Wir schreiben das Jahr 2007. Konsum westlicher Prägung ist grenzenlos und findet dank des Internets rund um die Uhr statt. Shops wie Amazon oder Ex Libris erlauben Einkäufe, wann es dem Kunden passt, ohne dass dieser sein trautes Heim verlassen muss. Auf eBay ersteigerte Gegenstände werden dank Kreditkarte und Paypal innert Minuten abbezahlt. Geliefert wird wenige Tage später per Post. Himmelheiland, sogar der Frass wird heutzutage direkt an die Haustür geliefert!

Anachronismus

Schöne neue Welt – könnte man meinen. Nur eine Branche weigert sich standhaft, sich dem Wunsch der Kunden nach „überall-jederzeit“ zu beugen: Das Bankenwesen.

Zwar bieten wohl mittlerweile alle Exponenten der Schweizer Bankenszene Internet-Banking an (ich benutze beispielsweise Directnet meiner Hausbank Crédit Suisse), doch naht das Wochenende und sind noch Überweisungen zu tätigen, sputet man sich lieber. Für Banken gilt auch heute, Anno Domini 2007, dass am Samstag-Abend überweisungstechnisch rein gar nichts läuft. „Kommen Sie gefälligst morgen wieder!“ wird mir virtuell in freundlichstem Ton beschieden. „Gaht’s no?“ ist man versucht zu Fragen. Da verdienen die Grübels und Ospels Millionen („dank uns Kleinkunden“ wäre wohl etwas vermessen zu sagen), doch wollen wir ein paar Fränkli durch die Weltgeschichte herumüberweisen, geht am Weekend rein gar nichts.

Die Gründe:

Besinnung auf christliche Grundwerte?

Sind unsere Banken entgegen dem landläufigen Trend christlicher als mancher Dorf-Pfarrer? In der Bibel steht ja:

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke beschicken. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes, da sollst du kein Werk tun, weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist und schon gar nicht dein Bankinstitut! Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer, und alles was darinnen ist. Aber am siebenten Tag ruhte er von allen seinen Werken. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.

Quelle: Das zweite Buch Moses, 20. Kapitel, 8.-10. Vers

Wohl kaum, denn sonst würde man sich doch in gewisse Widersprüchlichkeiten verwickeln:

24. Wenn du Silber (oder Geld) leihst Meinem Volke, dem armen bei dir, so sollst du ihm nicht sein wie ein Wucherer; ihr sollt ihm nicht Zins auflegen.

Quelle: Das zweite Buch Moses, 22. Kapitel, 24. Vers

Natürlich sah man irgendwann einmal ein, dass es so nicht weitergehen konnte – sonst hätte man die Entwicklung zum Kapitalismus ja voll verpennt. Plötzlich (so zwischen 1545 bis 1822) war das Erheben von Zinsen nicht mehr nur ein Privileg Angehöriger der jüdischen Religion.

Die armen Server!

Weitläufig bekannt ist auch, dass natürlich längst keine Menschen mehr Überweisungen bearbeiten und hin- und herschicken – das läuft heute alles digital; manchmal mit neueren Kisten, manchmal mit etwas älteren Dingern, die mit einer ganz altertümlichen Sprache programmiert werden (mein Cousin macht das tagaus, tagein).

Wie dem auch sei – bekanntermassen sind Computer weder Gewerkschaftlich organisiert, noch stören sie sich an Sonntagsarbeit.

Was also ist der Grund, weshalb ich meine Überweisungen nicht – sagen wir – an jedem beliebigen Tag der Woche innerhalb von einer Stunde dem Empfänger gutschreiben kann?

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Sonntag, 15. April 2007

Spring Break Tafers

Als Chronist der Nacht hier eine Kurzzusammenfassung des Abends:

  • Danke für die Einladung zur Atriiichete (21:00 Uhr) in deinen heiligen vier Wänden, Hebeau, aber bitte – beim nächsten Besuch wäre eine Sitzgruppe angebracht. Die Mini-Pizzen sowie „Speck mit Pflaumen“ schmeckten vorzüglich.
  • Mein Favorit Lionel wurde von Tim („Ech chom vo Lozärn“) geschlagen.
  • Özel und Chlodwig setzten die Atriiichete vor Ort in Tafers im Kübelwagen, Jg. 1983, fort. Wo der Rest der Crew blieb? Das Model T blieb auf halber Strecke stehen (Bankomat), das klebergetunte Fahrzeug wiederum war für Pfeffermühle und Kübelwagen zu flitzig unterwegs.
  • Zgräsch machte mit einem kurzen Gastauftritt seinem Ruf alle Ehre. Ehe man es sich versah, war er auch wieder in die Dunkelheit der Nacht entschwunden. Vermutung: Unwetter vom Genfersee her nahend.
  • Rändal setzte mit seiner Mudrigkeit die Latte noch tiefer, als wir es von einem anderen Zeitgenossen gewohnt sind – das will was bedeuten. Lag es daran, dass die Schalmei im fernen Zürich um den Grossen herumstelzte? Dabei haben die beiden Grossmächte die Welt am Donnerstag mittels eines Pakts unter sich aufgeteilt (alternative Geschichtsschreibung: Der Grosse hat angesichts der Schlagkraft des Replacement Nienzes die weisse Fahne gehisst). Randal kam unerwartet und verliess uns früh, da er einer Mühletalbewohnerin Geleitschutz offerierte (oder dieser wie ein Schatten folgte – Interpretationssache)
  • Da Failed Try, Part 2 – und ihr wart alle nicht mehr dabei, ihr Nasen. Dennoch stehen die Chancen trotz der Hebschen Überreaktion immer noch sehr gut. Sind wir gespannt! Wird Hebeau bald ein Büchergestell anschaffen und darin Goethe, Schiller, Fontane, Lessing und Kafka aufreihen?
  • Rückfahrt 3:00 Uhr. Wir konnten den zufällig auf halber Strecke angetroffenen Bümbu überzeugen, den Weg nach Laupen nicht mehr zu Fuss fortzusetzen, sondern sich in unser beheiztes Gefährt zu setzen. Schliesslich sind er und Hebeau ja jetzt faktisch Nachbarn!

Guet Nacht!

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