Archiv 2007

Dienstag, 13. November 2007

Quizfrage an Volkswirtschaftler

„We are going to make sure that the inflationary impact that may come from a weakening dollar is not passed into broader prices.“ –– Ben Bernanke

Quelle: US Homeowners Hit as Residential Property Sinks 5% Per Year

Wie zum Teufel vollbringt man ein solches Kunststück?

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Dienstag, 13. November 2007

Sozialhilfe-Mekka Zürich

[…] Der Rechtsanwalt verneinte jegliche Arglist seines Mandanten, der völlig plump vorgegangen sei. Er habe sich nicht einmal die Mühe genommen, schwarz zu arbeiten, sagte der Verteidiger, der das Sozialamt massiv kritisierte. Schon alleine die Einsicht in die Steuererklärung hätte seinen Klienten zu Fall gebracht, führte er aus. Die Geschädigten hätten nicht einmal minimalste Kontrollmassnahmen angewendet.

Das Gericht schenkte den Argumenten des Verteidigers kein Gehör und verwies darauf, dass die Sozialhilfe in der Stadt Zürich heute ein Massengeschäft sei. So habe der Angeklagte darauf vertrauen können, dass die Sozialbehörden seine falschen Angaben nicht überprüfen würden, erklärte der Gerichtsvorsitzende Stephan Aeschbacher.

Quelle: 16 Monate bedingt für Sozialhilfebetrug

Auf Grund solcher Fälle schreien viele Rechtsbürgerliche nach Sozialdetektiven – und somit befürworten diese eine weitere unnötige Aufblähung auf des Gesetzesdschungels.

Mein Vorschlag: Man wendet einfach mal die bestehenden Gesetze an, bevor man neue erlässt, die dann wiederum nicht angewendet werden …

Angesichts solcher Lächerlichkeiten frage ich mich schon, ob man in der Sozialdirektion das Wort Controlling noch nie gehört hat? Lieber Herr Aeschbacher, auch wenn es sich um ein Massengeschäft handelt – dank der heutigen Informationstechnologie, auch unter Voodoo bekannt, verknüpft man Steuer- mit Sozialhilfedaten mit einer simplen Datenbankabfrage.

Wenn schon derart dreiste Betrugsversuche keinem ach so sozialen Helfer auffallen, wie sollen dann ganz ausgeklügelte Betrüegerein je entdeckt werden?

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Dienstag, 13. November 2007

Mein Internet geht nicht mehr!

„Whit all due respect, John: I am Head of IT and I have it on good authority: If you type ‚google‘ into google it will break your internet! So please, no one try it – even for a joke! It’s not a laug[hing?] matter. You can break the Internet!“ –– Jen Barber

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Montag, 12. November 2007

Wenn Nerds Kleider kaufen

Angespornt durch den heute entdeckten Artikel Wir Nerds. habe ich mich zusammengerissen und einen bereits seit längerem geplanten Artikel zusammengeschustert. Es soll in den nächsten Zeilen um Kleidung gehen – nicht zuletzt um meine.

Eine Warnung zum Voraus: Erstens wird sich das Bild von mir drastisch ändern. Zweitens wird der Mode-Industrie immensen Schaden zugefügt, wenn viele Menschen sich so rücksichtslos gegen jegliche Modetrends stemmen würden. Drittens geht durch den hier geäusserten Pragmatismus viel, viel an individueller Selbstdarstellung verloren. Gerade in der heutigen Zeit, wo alle Teenies darauf bedacht sind, ihren völlig persönlichen Style zur Schau zu tragen und allesamt in den H&M rennen, um alle denselben Pulli zu kaufen, ist ein solches Verhalten höchst subversiv.

  • Shirt Schon Mark van Huisseling hat als Jury-Person vor einiger Zeit sein Credo zum Besten gegeben: Ab einem gewissen Alter trage Mann nur noch Shirts ohne Aufdrucke, liess er verlauten. Also nichts da mit „Pozilei“, „Outrider“ oder „Simmer“. Schon bevor dieser geschichtsträchtige Satz der breiten Öffentlichkeit kund getan wurde, stapelten sich in meinem Kleiderschrank unifarbene Shirts. Dieser pragmatische Entscheid hat dazu geführt, dass ich mittlerweile etwa je sechs WE-Shirts der Farben Weiss und Schwarz besitze. Schliesslich ist die Laden-Aktion 3 für 2 viel zu verlockend, als dass ich diese bei meinen spärlichen Besuchen des Lokals in Bern ungenutzt verstreichen lassen könnte. Wenn immer möglich wähle ich solche unifarbene Shirts als Arbeits- und Partykleidung, wobei die Präferenz in letzter Zeit eher auf Schwarz tendiert. Zusammen mit einem paar hellblauen Jeans ist man weder over- noch underdressed. Einfach genau richtig – Hauptsache, unter all den D&G-Vokuhila-Giele nicht auffallen.
    Selbstverständlich habe ich aber auch die obligatorischen Geek-Shirts in meinem Schrank herumliegen. Mit diesen gehe ich aber eher ungern unter die Leute …
  • Socken Über Jahre hinweg sammelten sich bei mir Dutzende von unterschiedlichen Sockentypen an. Weihnachtsgeschenke und kleine Zukäufe nach unreparierbaren Defekten liessen eine äusserst heterogene Socken-Umgebung heranreifen. Was im Tagesgeschäft eines Informatikers stört, stört auch im Privatleben. Da Socken zudem die Tendenz haben, nicht im Paar kaputt zu gehen, gab es im Laufe der Zeit immer mehr „ungeni“ Socken: Socken, deren natürliches Gegenstück auf Grund von Materialfehlern und Überstrapazierung in der Kehrrichtverbrennungsanlage durch eine Teufelshitze in ihre chemischen Bestandteile zerlegt worden waren. Vor einigen Jahren reichten mir die daraus erwachsenen Umstände, weshalb ich alle Occasionen ausmusterte (sprich an meinen Vater und meinen Bruder abtrat) und neue Socken kaufte. Gerade in einem Mehrpersonen-Haushalt erweist sich dieser Schritt als Effizienzsteigerung sondergleichen: Ich deckte mich bei MIGROS mit einem Dutzend Socken derselben Form und derselben Farbe ein. Wichtig war dabei, dass die Socken ein eindeutige Kennzeichnung aufwiesen, damit sich meine Fusswärmer und -schoner nach der Wäsche äusserst rasch von derjenigen meines Vaters trennen und untereinander problemlos kombinieren liessen. Nie mehr musste man auf den nächsten Waschgang warten, weil in einem Kleiderhaufen plötzlich das passende Gegenstück auftauchte.
    Auch wichtig: Zwar haben auch Tennissocken oftmals schöne horizontale Streifen, doch da diese aus einem Anfall von Wahnsinn pro Paar immer eine unterschiedliche Färbung erhalten haben, sind sie für den modernen Junggesellenhaushalt nicht zu gebrauchen. Deshalb gilt hier: Am Besten unifarbene, weisse Tennissocken anschaffen. Wenn wir gerade bei den Farben sind: 99% meiner Socken sind schwarz. Und ja, ich stehe auf Socken, die hoch über dem Knöchel getragen werden. Dies verdanke ich dem Umstand, dass ich bei meiner erste Einkaufsaktion zu wenig genau auf die Form schaute – und prompt Kniesocken erwischte.
  • Unterhosen Während Frauen in Beldona-Spitzenunterwäsche auch beim Auspacken eines lebendigen Nerd-Geschenkes in der Hüftgegend Calvin, Giorgo & Co. erwarten, kriegen sie bei mir leider nur John Adams zu sehen (Migros-Hausmarke). Immerhin abwechslungsweise in den Farben Schwarz und Grau gehalten – auch hier besitze ich wie bei den WE-Shirts eine ganze Wagenladung davon.
    Weisse Unterwäsche gibt es bei mir zwar auch noch, doch werden diese Kleidungsstücke in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgemustert – auf das wieso muss ich wohl nicht näher eingehen.

Louis Vuitton der Geeks

Was bei Frauen Jeans mit Krönchen auf der Arschbacke sind, sind für Nerds Kleidungsstücke, die von Leuten aus der Branche, manchmal gar Idolen, getragen werden. Dazu zähle ich als Negativ-Beispiel Bill Gates Brille aus den 80ern (auch ich hatte mal eine solche, orientierte mich bei der Wahl des Brillengestells aber (noch) an meinen Erzeuger).

Als Positiv-Beispiel sei Steve Jobs erwähnt: Wohl seit seiner Rückkehr an die Spitze von Apple sieht man ihn an seinen Keynotes ausschliesslich mit schwarzem Turtleneck und ausgewaschenen Jeans – und New Balance-Sportschuhen. Mittlerweile wurde seiner „Alegi“ sogar eine Fanseite eingerichtet, über die der geneigte Apple-Fanatiker auch gleich die passenden Kleidungsstücke ordern kann. Für schlappe 458USD (dank der – hoffentlich unwiederruflich – sinkenden Währung so billig wie noch nie!) kann man sich zum Klon seiner Hoheit „rüsten“. Nur die Glatze, den Viertagebart und die Brille müssen sonst irgendwie hingekriegt werden.

Wenn Steve und Kollege Halter verrückt nach diesem New Balance-Schuhwerk sind, muss da etwas dran sein (liebe Marketing-Fritzen: So funktioniert virales Marketing!). Deshalb habe ich meinen letzten Ausflug nach London dazu genutzt, zu völlig überteuerten Preisen bei size? ein Paar New Balance M860BLB zu ergattern. Völlig bieder, nichts extravagantes – aber mit der Hoffnung, mich nun auch „dazu“ zählen zu können.

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Montag, 12. November 2007

Wir Nerds.

At some point, you, the nerd’s companion, were the project. You were showered with the fire hose of attention because you were the bright and shiny new development in your nerd’s life. There is also a chance that you’re lucky and you are currently your nerd’s project. Congrats. Don’t get too comfortable because he’ll move on, and, when that happens, you’ll be wondering what happened to all the attention. This handbook might help.

[…] A nerd has a mental model of the hardware and the software in his head. […]

[…] He sees the world as a system which, given enough time and effort, is completely knowable. […]

Quelle: The Nerd Handbook

Ich glaube, dass ich diesen Artikel all den Mitgliedern meiner Familie, meiner Freundin und meinen geschätzten Bekannten austeilen werde … Schade nur, dass nur wenige derart gut Englisch sprechen, um das Gesagte zu verstehen.

Ich fürchte fast, dass der Autor verdammt Recht haben könnte …

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Sonntag, 11. November 2007

Die UBS in der Bonus-Zwickmühle

Auch die erfolgsverwöhnte Private-Banking-Abteilung kommt unter Spardruck. Intern laufen Diskussionen, wonach die Privatbanker in der Schweiz einen Teil ihres Bonus in die Taschen der Investmentbanker überführen sollen. Die geplante Quersubventionierung, die von der UBS bestritten wird, sorgt dem Vernehmen nach für rote Köpfe. […]

Die UBS steht vor einem Dilemma. Der Riesenabschreiber geht auf das Konto von 200 Händlern in den USA, die zum Investment-Banking gehören. Die gesamte Einheit beschäftigt jedoch knapp 22’000 Banker, darunter Topcracks im eigentlichen Kerngeschäft, der Finanzierung von Unternehmensübernahmen und Börsengängen – diese wollen den Bonus sehen, sonst suchen sie das Weite. Gleichzeitig kann es sich die UBS nicht leisten, die besten Private Banker an die Konkurrenz zu verlieren, da mit ihnen oft vermögende Kunden mitziehen.

Quelle: SonntagsZeitung, 11. November 2007, „Die Schweiz im Subprime-Sog“, S. 64f.

In solchen Momenten wird sich manches Bonus-Baby in der mit Abstand unfähigsten Bank der Schweiz das Faustrecht zurückwünschen: Wie schön wäre es, vor Weihnachten kurz rüber zu den Investment-Mathematikern (Motto: „Meine Formel besagt, dass ein solches Ereignis in 16 Milliarden Jahren nur gerade einmal eintritt“) rüberzugehen und denen neben dem linken auch noch ein rechtes blaues Auge zu verpassen …

Schliesslich erwarten die Ehefrauen und die Jeunesse Dorée im Internat am Genfersee einige nette Päckli auf dem weihnächtlichen Gabentisch. Die Yacht, die Villa und die Ausgaben mit der Platinum American Express wollen irgendwie auch bezahlt werden – fehlt da der bereits zur jährlichen Gewohnheit gehörende Bonus, ja, dann fühlen sich auch diese Zeitgenossen fast wie ihre Subprime-Schuldner in den USA: Ausgeschossen, verzweifelt, hilflos.

Citigroup, die „SIVilis“ und der ach so brutale Markt

Die amerikanischen Banken, die ebenfalls hart von der Subprime-Krise getroffen sind, möchten ihre „Toxic Waste“ vorerst in einer Mülldepone verlochen, um die rasch durchrostenden Fässer in einigen Monaten wieder an den Vorschein zu bringen. Darin wollen diese ihre Investments parkieren, die derzeit nicht weiterverkauft werden können. Aus den Augen, aus dem Sinn den Bilanzen, könnte man meinen.

Ich persönlich frage mich nur, wer denselben Mist ein paar Monate später kaufen wird? Aber wahrscheinlich sagt dieses Vorgehen viel über den IQ von Investment-Bankern aus: Mit Blick auf saftige Profite vergisst man die Ereignisse der Vergangenheit rasch einmal.

Citi clearly screwed up with its SIVs. When a financial institution borrows short term to buy long-term assets, it’s supposed to have a plan for when its bet goes bad – rather than just whining about „disorderly markets.“

If Citi’s only problem is that it can’t liquidate its SIVs without a profit hit, too bad. If Citi’s very existence is at risk, I don’t think we dare let it fail, because that would drag down institutions throughout the world. But if the bank needs help, its shareholders should have to pay. Bigtime.

In any event, if we believe in markets, Citi should have to take its chances. We small fry take chances when we borrow, and we pay the price if we’re wrong. Big fish should have to do the same.

Quelle: Citigroup: ‚Gimme shelter‘

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Sonntag, 11. November 2007

Die Marktwirtschaft würde keine AKWs finanzieren

New nuclear plants are bought (sparsely) only by central planners, not in free markets. […]

Not a single new nuclear project on earth has received a penny of private risk capital: they’re unfinanceable in the private capital market.

Quelle: Energy Tribune Speaks with Amory Lovins

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Samstag, 10. November 2007

Unfähiges Imperium

How to pay the expenses? Typically, an imperial power either forces subject nations to render up some form of tribute – gold, slaves, wheat – or, in the more modern variety, it insists on certain favourable trading terms.

But America never got the hang of empire; it invades countries but forgets to steal the treasure. It is so impressed with its own claptrap – “making the world safe for democracy”…“fighting terrorists” – that it forgets it has to pay the bills.

Quelle: Yuan and Gold Gain Strength as US Dollar, Empire Falls and China Rises

Until now, the United States has been able to finance its imperial aspirations largely by paying in dollars, which other nations accepted at par. But no law says they have to continue to take them. And now, fashion models and foreign governments – including an up-and-coming rival, China – are beginning to raise questions. And now the US dollar is in the news – going, along with the empire.

Wie man aus dem Aktienhandel aussteigen sollte („Gewinnmitnahme“), sobald einem schon der Taxi-Fahrer Aktientipps gibt, sollte man auf eine Währung verzichten, wenn sogar schon Supermodels nicht mehr in US-Dollars bezahlt werden möchten …

Hoffen wir, dass Gisele Bündchen in ein paar Monaten nicht wieder einen Wechsel ihrer Währungswünsche vornehmen muss.

Nachtrag

Anscheinend scheint es auch unter den Courvoisier Cristal saufenden us-amerikanischen Hip-Hoppern opportun zu sein, mit Euros (und nicht etwa wie eigentlich erwartet mit Greenbacks) zu protzen (bei 0:50min):

Jay-Z – Blue Magic

Via: Is Jay-Z signaling a recession?

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Samstag, 10. November 2007

Randal will be loving it!


McDonalds Bern
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McDonalds Zytglogge:

„NEU: Jeden Freitag und Samstag bis 3.30 Uhr offen“.

Da bleibt nur eine Frage: Ist Randal bald auf dem Weg in eine neue Gewichtsklasse?

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Freitag, 9. November 2007

Wer sind die besten Ökonomen?

[…] But reported in the International Herald Tribune was the curious finding that people who had studied economics for 6 months scored no better on tests of basic economic principles than people who had never opened an economics book. The researchers were too timid, in our opinion. A follow-up study will show that those who go on to study economics at an advanced level will actually score lower than those who never studied it at all. It is a value-subtracting discipline. The longer you study it, the less you know.

Quelle: The Dollar Bull is a Lie

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