Dienstag, 4. März 2008, 20:08 Uhr

Schamrasuren

(Wieder so ein Titel für einen Blog-Artikel, der mir dutzende, wenn nicht gar hunderte geifrige Besucher auf mein Blog lotsen wird)

In den Intimbereich dringen Sie vor, wenn Sie über die Schamrasur von Frauen schreiben. Was bitte interessiert eine Politologin und Historikerin daran?

Regula Stämpfli: Wenn erwachsene Frauen mit Kindermösen herumlaufen, so ist das durchaus politisch. Wir reden hier über ein Weltverständnis, während die klassische Politik oft mehr Schein ist, die Politologen nur noch Wahlverhalten und Vermessung des Parlaments interessiert. Ich finde Schamrasuren kein Problem, ich habe nichts gegen das private Körperhandeln. Ich sehe nur genau hin und frage: Was heisst die rasierte Möse übersetzt auf die Machtverhältnisse? Ist es eine Kompensationsstrategie, um als Frau gehört und gesehen zu werden?

Dieser feministische Groove kommt so angestrengt rüber. Eine 17-Jährige macht das doch, weil sie es schön findet.

Mir geht es darum zu fragen, warum etwas so gedankenlos übernommen wird, nur weil es gerade Mode ist. Ist es wirklich ein freiwilliger Entscheid? Ich kenne diesen Satz zur Genüge von meinen Söhnen: Das machen alle. Aber nur weil alle «Heil!» schreien, heisst das noch lange nicht, dass das «Heil!» richtig ist. Das sollen Eltern ihren Kindern erklären, sagen, du kannst auch Nein sagen, du musst auch nicht wollen.

Quelle: REGULA STÄMPFLI, TEIL 2

Ja ja, das sind Fragen, die die Welt momentan bewegen … Hoffentlich kriegen wir bald brauchbare Antworten darauf!

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Labels: Gesellschaft

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