Seit Wochen geistert in den Medien im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine immer wieder das Wort „Friedensgipfel“ herum. SRF hat eine solche Nachricht schon am 11. Dezember gebracht (damals unter dem Begriff „Friedensgespräche“), heute war DER SPIEGEL dran.
Wer von diesen Artikeln aber nicht nur den Titel liest, wird irgendwo tief im Text vergraben dann erkennen müssen, dass die Verkünder des „Friedensgipfels“ etwas völlig anderes darunter verstehen, als Otto Normalverbraucher: Ein Treffen der Ukraine mit seinen Verbündeten. Die Teilnahme Russlands steht nicht zur Diskussion:
und [Selensky] ließ damit durchblicken, dass eine Einladung Russlands nicht geplant ist.
Quelle: Russlands Angriffskrieg: Schweiz will Friedensgipfel für Ukraine ausrichten
Und so findet man sich in 1984 wieder, wo Begriffe eine völlig neue, oft die gegenteilige Bedeutung erfahren. Kann es wirklich einen Friedensgipfel geben, wenn nicht beide Kriegsparteien an einem Tisch sitzen, um über einen Waffenstillstand, wenn nicht sogar einen Frieden zu verhandeln?
Wenn es aber wie hier eher darum geht, dass Ukraine seine westlichen Verbündete um sich schart, um weiterhin mit Waffen und Abermilliarden unterstützt zu werden, damit der Krieg weitergeht — sollte man dann nicht eher von „Kriegsgipfel“ sprechen?