Anlässlich dem Zusammentreffen von Kollege Torkel mit dem Gurtenfestival und der diesjährigen Schlammschlacht auf Berns Hausberg lernten wir Unterland-Berner einen neuen Begriff kennen, um die widrige Geruchsentwicklung zu bezeichnen:
Hie jäsets!
Torkel vermutete als Quelle der Geruchsentwicklung zuerst meine Wenigkeit: Aus mir unerfindlichen Gründen wird auch heute noch kolportiert, dass ich für gewöhnlich an allen vier Tagen des Festivals dieselbe Kleidung trage, was eindeutig falsch ist: Ausser den Kampfstiefeln, den eingetragenen Socken (Blatern!) und den Hosen aus Restbeständen der US-Army werden bei mir – wie es sich für einen sauberen Burschen gehört – alle potentiellen Stinkquellen bei der Rückkehr in die Waschküche verfrachtet.
Natürlich war nicht ich der Urheber, sondern das sich unter den Bodenplatten ansammelnde Wasser, die naheliegenden Toiletten und besonders ab Samstag der auf Grasflächen lagernde zentimeterhohe Schlamm.
Import aus dem ärmsten Bezirk des Kantons Bern
Zurück zum Wort: Auf Grund der Herkunft der Mutter des Torkels vermuten wir, dass es sich dabei um einen Schwarzenburgischen Insider-Begriff handelt. Kollege Randal, der während Jahren in dieser Region der Tagelöhnerei nachging, konnte dies ebenfalls bestätigen. Zur dreifachen Absicherung werde ich mein aus Wahlern stammendes Grosi beim nächsten Zusammentreffen fragen, ob ihr der Begriff auch geläufig ist.
Stimmt gar nicht – dieser Begriff scheint auch von Stadtbernern benutzt zu werden, wie meine Mutter gerade per SMS meldet. Hintergrundinfos liefert Hene:
jäse = gären
Quelle: Wörterbuch Berndeutsch
Es ist wahrscheinlich, dass jäsen das Gären des Käseleibs bezeichnet – und gären verursacht vermutlich einen unausstehlichen Gestank.
Exzessiver Gebrauch und Auswüchse
In der Folge wurde dieser Begriff wohl mindestens stündlich einmal von einem Gruppenmitglied in den Mund genommen – ob treffend oder weniger, spielte gar keine Rolle. So soll sich Kollege Hebeau dem Vernehmen nach bei der Heimfahrt am Samstag auf dem Rücksitz des Kleinen Weissen eigenhändig „eingejäst“ zu haben –