Archiv ‘Wirtschaft’

Freitag, 22. Februar 2008

US-Banken bitten Regierung um Hilfe

Wir leben in einer wahrlich komischen Zeit:

[…] Nach der Subprime-Krise sind die Häuserpreise eingebrochen und werden durch das Überangebot auf dem Markt noch weiter gedrückt. Bisher ist es nicht gelungen, den Preisverfall zu stoppen, geschweige denn den Markt zu stabilisieren. Immer mehr Kredite können nicht refinanziert werden. Von Seiten der Banken wächst daher der Druck auf die US-Regierung, in die Krise einzugreifen. Diese prüft derzeit die Möglichkeit, die kostspieligen Subprime-Kredite aufzukaufen und durch festverzinsliche Hypotheken des Staates zu ersetzen.

Quelle: Millionen Häuser unverkäuflich – Regierung in Zugzwang

Hmmm, die letzten Jahre hat man uns stetig eingebläut, dass der allein selig machende Markt seine Probleme selber lösen würde …

Wieso sollte der Staat eine gesunde und dringend nötige Korrektur vorzeitig abfedern? Wieso sollten in einer freien Marktwirtschaft, der wir Westler uns so loben, nicht jeder Marktteilnehmer für die begangenen Fehler büssen?

Liebe Banken, mit jedem Marktteilnehmer meine ich selbstverständlich auch euch!

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Freitag, 22. Februar 2008

Weiteres Spielgeld für die UBS-Profi-Bänkeler?

„Grosse Verluste, hauptsächlich im Finanzbereich, werden gleichzeitig mit grossen Kapitalerhöhungen bekannt gegeben – damit man weiter in das Geschäft investieren kann, in dem man gerade bewiesen hat, dass man es nicht versteht und nicht managen kann.“ –– Oswald Grübel

Quelle: Ex-CS-Chef Grübel kritisiert Grossbanken

Wie bei den Sozialversicherungen: Milliardenlöcher, die mit immer neuen Finanzierungsquellen gefüllt werden wollen … Was lernen wir daraus? Wirtschaft und Staat sind ähnlicher, als man gemeinhin annimmt. Sind halt beide von Menschen gelenkt …

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Sonntag, 17. Februar 2008

Steuerzahler muss Kummerbanken stützen

Die Liste der strauchelnden Banken wird immer grösser – der europäische Kontinent ist längst erreicht. Was mit Northern Rock in Grossbritannien begann, hat sich über Deutschland (IKB und neu BayernLB) in die Schweiz (UBS) nach Frankreich (Société Générale) fortgepflanzt (Liechtenstein ist anderweitig betroffen). Heute in den Medien:

Wunderbar. Ich kann mir keinen besseren Einsatzzweck für meine hart verdienten Steuergelder vorstellen als zur Rettung von Banken.

Immerhin beruhigt es, dass es in der Schweiz – abgesehen von der „bestgeführten Bank der Welt“ mit ein paar Milliärdchen – noch zu keinen Kollateralschäden gekommen ist.

Kollabieren kommende Woche auch noch die us-amerikanischen „Monoliner“, schaltet die Finanz-Party einen Gang höher.

Nachtrag

TDR über Northern Rock:

British taxpayers are now the proud owners of a bank they’ve already loaned more than 55 billion pounds to. […]

Darling justified the move by adding that, “It is better for the Government to hold on to Northern Rock for a temporary period and as and when market conditions improve, the value of Northern Rock will grow and therefore the taxpayer will gain. The long-term ownership of this bank must lie in the private sector.”

Right. Who wants to own a bank that borrows money at long-term rates in order to lend it short-term to people who can’t repay it?

Quelle: Centro’s Reprieve & the Aussie Financial Services Bloodbath

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Donnerstag, 14. Februar 2008

Das nächste Finanz-Gemetzel steht bevor

[…], the top four bond insurers have guaranteed about US$2.4 trillion in bonds. Somewhere between $800 billion and $1.1 trillion of those bonds were issued by state and local governments, the old conservative bonds least likely to default and cause a bond insurer to dip into its capital to pay up. […] The bond insurers have guaranteed about $1.3 trillion in “other” bonds. […] The top four bond insurers have about $20 billion in working capital, combined. They guarantee, let’s remind you, over $2.4 trillion in bonds. Do you see the problem here? It doesn’t add up. The idea that $20 billion in capital is adequate to guarantee $2.4 trillion in bonds is laughable. Only no one is laughing.

Quelle: Warren Buffet the Ambulance Chaser?

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Dienstag, 12. Februar 2008

Wissenschaftler analysieren das Subprime-Debakel

Die Forscher zeigen auf, dass für diese Entwicklung nicht zuletzt auch die Geldpolitik des Fed verantwortlich war, die den Markt jahrelang mit billigem Geld versorgte. Hinzu kam eine verhängisvolle Tendenz der Banken, ihre Kreditvergaben von der Marktentwicklung abhängig zu machen und nicht von der effektiven Bonität der Schuldner.

Quelle: Wie ein Häusermarkt die Finanzwelt erschütterte

Vielleicht sollten Unis, die die für das Subprime-Debakel verantwortliche „Finanzgenies“ hervorgebracht haben, ihren Studenten zwingend ein Praktikum im Tante Emma-Laden um die Ecke vorschreiben.

In den Glaspalästen und Tepichetagen der Grossbanken und dem mit Gelddruckmaschinen vollgestopften Gewölbe der Fed verliert man schnell einmal die Bodenhaftung und das Gefühl für die fundamentalen Marktmechanismen …

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Sonntag, 10. Februar 2008

Reform der Banken-Boni?

[…] So hat Philipp Hildebrand, der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank, in der «NZZ am Sonntag» vom 3. Februar für eine Änderung bei den Bonuszahlungen in dem Sinn plädiert, dass Banker langfristig an den Gewinnen wie an den Verlusten partizipieren müssen. Denn heute ist der Bonus nach oben praktisch unbeschränkt, nach unten auf null reduziert. Der Banker erhält mindestens sein Basissalär, doch Verluste tragen Bank und Aktionäre.

Quelle: CS legt Bonus-Latte höher

Wobei ich mir nicht sicher bin, wie man negative Boni in der Realität dann umsetzen will. Mir kommt auf Anhieb nur die „Auszahlung“ der Boni in Form von Aktien in den Sinn – man kann ja den Bank-Angestellten Ende Jahr nicht einen Einzahlungsschein zukommen lassen, mit dem sie zu viel bezogene Boni rücküberweisen müssen …

Nachtrag

Mann sollte Zeitungsartikel immer zuerst zu Ende lesen und danach erst seinen Senf loswerden:

Die Credit Suisse hat bei etlichen ihrer Händler einen solch revolutionären Schritt getan. «Wir haben», so Dougan, «ein System eingeführt, bei dem der Bonus zwei Jahre gesperrt ist. Wenn die Händler nächstes Jahr Verluste generieren, verlieren sie den letztjährigen Bonus.» Damit hätten sie einen Anreiz zur längerfristigen Performance ihres Geschäftes.

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Mittwoch, 6. Februar 2008

Freie Marktwirtschaft falsch verstanden

Occasionally, in what is basically a free-market system, a whole class of people gets the wrong idea. This is what happened in America (and elsewhere…mostly in the Anglo-Saxon economies) in the last quarter-century. They thought capitalism would make them rich, so they spent as if they already were rich. They thought jobs and credit would always be plentiful, so they saw no need to save money. Their leaders said they would prevent anything from going wrong…and the poor saps trusted them.

Quelle: Capitalism Left Behind in the Biggest Burst of Wealth Producing Growth

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Mittwoch, 6. Februar 2008

Exekutiv-Politikerin kämpft um lebenslange Rente – Pfui!

Die ehemalige Zürcher FDP-Regierungsrätin Dorothée Fierz hat ihren Kampf um eine lebenslange Rente verloren und muss sich mit einer Freizügigkeitsleistung von zwei Millionen Franken begnügen […] Die für Regierungsräte massgebliche Leistungsverordnung sieht bei einem freiwilligen Rücktritt vor dem vollendeten sechzigsten Altersjahr eine Rente erst nach mindestens acht Amtsjahren vor.

Quelle: Definitiv keine Rente für Dorothée Fierz

Und sowas von einer FDP-Politikerin … *kopfschüttel*

Ich bin – auch abgesehen von diesem Vorfall – der Meinung, dass sich künftig nur noch Millionäre und Milliardäre für Exekutiv-Ämter zur Wahl stellen dürfen und man so diese fürchterlichen lebenslagen Renten für Exekutiv-Politiker abschaffen kann. Arme Schlucker wie diese Frau Fierz, die anscheinend eine lebenslange Rente nötig hat, weil sie vorher nie einem anständigen Job nachgegangen ist, könnten solche Schoggi-Jobs (da arbeitet man höchstens 35 Stunden die Woche) nicht mehr des lieben Geldes Willen annehmen. Man stelle sich vor, was diese Frau Fierz in der Ausübung ihres Amtes alles unternommen hat, um ihr wirtschaftliches Wohlergehen auf Kosten des Steuerzahlers abzusichern … Am besten gehen wir dieser Befürchtung gar nicht weiter nach, sonst kommen da plötzlich noch tonnenweise Leichen zum Vorschein.

Milliardäre sind unabhängige Exekutiv-Politiker

Nein, würde das Stimmvolk nur noch Exekutiv-Politiker im Format (und dem Vermögen) des Herrn Blochers wählen, wäre unser korruptes, von Sonderinteressen und Lobbyisten gesteuertes Politsystem gerettet. Endlich würden nicht mehr individuelle monetäre Interessen verfolgt – Leute wie Herr Blocher und seine Unternehmer-Kollegen sind ja schon unglaublich reich, denen käme es kaum in den Sinn, mit Hilfe des Staates noch reicher zu werden (beispielsweise, indem man den Markt gegen unliebsame Konkurrenz abschottet). Unter der Ägide von geklonten Blochers stünden endlich wieder wir, das Volk, die Büetzer, denen am Ende des Jahres sowieso nichts mehr bleibt, im Mittelpunkt. Ohne alles dominierenden Fiebertraum nach lebenslangen Renten politisiert es sich viel mehr auf der Linie des einfachen Mannes da draussen.

Musterknabe Privatwirtschaft

Man stelle sich nur vor, das so etwas auch in der Privatwirtschaft Schule machen würde. Herr Ospel beispielsweise kriegte dann bei seinem (baldigen?) Rücktritt jährlich einen Check in Millionenhöhe ausgestellt (oder, wenn es genehmer wäre, etwas wie eine „Abgangsentschädigung“). Das würde garantiert kein Aktionär gutheissen, wie es auch kein Steuerzahler gutheissen würde, wenn Politiker für’s Nichtstun das restliche Leben lang vom Staat durchgefüttert würden. Nein, der Herr Ospel ist bescheiden, nimmt nie mehr, als ihm wirklich zusteht und weiss, dass ihm bei einer Entlassung kein Fünfer mehr bleibt. Deshalb führt er seine Bude auch so gewissenhaft, dass er noch lange, lange am Ruder bleibt – schliesslich möchte er nicht wegen Unfähigkeit entlassen werden und zum Sozialfall werden. Die Privatwirtschaft geht mit erhobenen Hauptes voran, wenn sie Sonderbehandlungen ihrer Kapitäne mit dem Argument ausschliesst, dass die Putzfrau desselben Unternehmens mir nichts, dir nichts ja auch keine Abgangsentschädigung oder lebenslange Rente kriegt, wenn ihr gekündet wird. Liebe Politiker, nehmt euch ein Beispiel an unseren CEOs!

(Wer Ironie findet …)

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Montag, 4. Februar 2008

Die neue Weltordnung

[…] Rubin was stumped when asked where the U.S. fit into a world where China has become the global factory, Brazil the world’s farmer, and India its back office. […] After all, globalization has made the U.S. the world’s manager and financier, a job that his bank has just screwed up on a massive scale.

Quelle: Robert Rubin: What meltdown?

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Samstag, 2. Februar 2008

US-Banken zünden den Nachbrenner

According to the Federal Reserve Board website, U.S. non-borrowed bank reserves have gone from $37B to $199M (nope, that’s not a typo) in the last month. We have been discussing this with Sitka Pacific Capital’s Mike ‚Mish‘ Shedlock for the last two weeks. He concludes: „Banks in aggregate have now burnt through all of their capital […]

Quelle: Two Billionaires Describe Our Outlook

Hmmm … ?!

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