Archiv ‘Wirtschaft’

Dienstag, 22. Januar 2008

Ein bisschen Panik

„Es herrscht ein bisschen Ausverkaufsstimmung im Markt“

Quelle: Panik an den Börsen

In der Tat:

  • Die USA haben ein bisschen Rezession
  • Herr Ospel verlässt die UBS ein bisschen
  • Unsere Pensionskassen zittern ein bisschen
  • Gold verliert ein bisschen an Wert
  • Die Banken schreiben ein bisschen ab
  • Die Arbeitslosigkeit steigt ein bisschen
  • Ein bisschen Staatsinterventionismus

Manöverkritik

Börsencrashs wie heute bringen Profi- und Hobby-Spekulanten wieder auf den Boden der Tatsachen – Gott sei dank! In den letzten Jahren – als die Börsenindizes nur eine Richtung kannten, nämlich durchs Dach bis in den Himmel – war es äusserst einfach, sein Geld gewinnbringend einzusetzen – man konnte kaum etwas falsch machen. Jeder fühlte sich für fünf Minuten als Sieger, als Investment-Experte: Der Einzug in den Olymp der Börsenspekulanten schien zum Greifen nahe.

Ich befürchte, dass in den letzten Jahren allzu viele von der Illusion des schnellen Geldes geblendet wurden – wie sagt man so schön: There’s no free lunch! Jetzt haben wir das Debakel! In den letzten Wochen und Monaten wurden Vermögen vernichtet als wäre es der Winterschlussverkauf (2 für 1), als wären Mangels Erdöl für die Heizung unsere geliebten Banknoten verfeuert worden.

Doch halt – nicht alle hat es auf dem falschen Fuss erwischt: Wer in der jetzigen Situation saftige Gewinne im Aktienhandel macht, dem würde ich künftig mein (Spiel-)Geld anvertrauen.

Nachtrag: Ein bisschen Verluste …

I need to be to work in 2 hours, and I can’t manage this position, I have to sell out. About 40k in 2 days,,,,,,,,,,,,gone.

Quelle: -31k, Goodbye

Armes Schwein!

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Freitag, 11. Januar 2008

Nächste Woche ist (wieder einmal) Zahltag

Denn dann werden die Quartalszahlen unserer hochwohlgeborenen Bankenindustrie veröffentlicht. Und die schieben bekanntlich seit einigen Monaten ein kleineres Problem vor sich hin, das uns allen die Freude versaut:

Merrill lynch is an investment bank with “Two trillion dollars in assets” and plainly not up to the task of managing them.

[…] The ownership of these institutions will increasingly change hands as strong investors (sovereign wealth funds and paper currencies holders worldwide) push aside those that did not oversee their holdings properly relinquish them.

Quelle: FIRE SALES of US Financial Assets – Fingers of Instability, Part 16

Es trifft sich doch wunderbar, wenn plötzlich an beiden Enden eines Geschäftes Unfähige schalten und walten:

Recent Citigroup ads for their credit card division proclaims loudly: “LIVE RICHLY”, signaling to borrowers they could live high on the hog, and PAY LATER! Talk about reckless lending! These bankers and their stupid dupe customers deserve their fates. Obviously they missed class in college Econ 101 when the first lesson you learn is “there ain’t no such thing as a free lunch.”

Trotz dass die Gelddruckerpresse in Ben’s Keller Überstunde um Überstunde schiebt, bleibt alles beim Alten:

It is set to increase ad infinitum as “nothing” has been solved or resolved in the financial and banking world.

Ausserdem geht das Gerücht um, dass wir nach Ospel den Ackermann als neues UBS-Hirni vorgesetzt erhalten. Hoffentlich bleibt uns aber Ospel noch bis zur Abstimmung über die Unternehmensbesteuerung erhalten bleibt – „Ospel“ hat sich mittlerweile als Synonym für „Abzocker“ eingebürgert. Mal schauen, wie Golden sein Fallschirm ausfallen wird.

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Mittwoch, 9. Januar 2008

Nun will auch Sunrise die Swisscom aufspalten

Sunrise-CEO Christoph Brand fordert in einem Interview mit der Handelszeitung die Aufspaltung von Swisscom in die Bereiche Dienste und Netze.

Quelle: Sunrise-CEO Christoph Brand verlangt Aufspaltung von Swisscom in Netze und Dienste

Das sage ich doch schon lange – wie würde die Schweiz aussehen, wenn wir je drei Autobahnbetreiber und Schienengesellschaften hätten, die alle ihre eigenen Routen von Bern nach Zürich führen würden? Der Wettbewerb muss nicht bei der Infrastruktur spielen, sondern bei den Dienstleistungen, die über die Infrastruktur abgewickelt werden.

Die unabhängige Netzgesellschaft würde wie Autobahnen und Schienen dem Staat gehören, während private Unternehmen Leitungskapazität mieten würden. Nicht nur würde so endlich eine Preistransparenz hergestellt, sondern auch ein Innovationsfeuerwerk gezündet: Kleine, kreative Unternehmen könnten ohne Probleme Kapazität mieten und neue, ungewohnte Dienstleistungen anbieten. Ideen und Erfindungen, die in den trägen Grosskonzerne Swisscom und Cablecom niemals den Sprung über die erste Hierarchiestufe machen würden.

Bei der Strommarktliberalisierung hat man die Erkenntnis von der Trennung von Infrastruktur und Dienstleistung bereits einfliessen lassen: Mit Swissgrid wird es eine Netzgesellschaft geben, die nichts anderes macht, als die Stromkabel und -masten zu unterhalten.

Und auch die EU realisiert langsam, dass man einen historischen Fehler begangen hat, als man die ehemals monopolistischen Telekom-Konzerne in die freie Marktwirtschaft entliess, ohne ihnen die Hoheit über die Kabel zu nehmen.

Wie die Monopolisten denken, illustriert Swisscom-CEO Carsten Schloter:

„Weil Sunrise nicht investieren will, möchte sie unser Unternehmen enteignen“, wehrt sich Schloter.

Lieber Herr Schloter, wennschon will Sunrise dem Schweizer Volk das zurückgeben, das Sie uns enteignet haben. Wir haben während Jahrzehnten den Bau eben dieser Leitungen mit unseren Steuer- und Gebührengeldern finanziert – nur um die Infrastruktur langsam aber sicher aus unseren Händen entgleiten und in die Privatwirtschaft abdriften zu sehen.

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Donnerstag, 3. Januar 2008

Ein Fall für Moskau Inkasso

According to one industry journal, the coming crisis [in the UK] means that „debt collection agencies will need to adopt more sophisticated methods in order to deliver value back to their clients“.

Quelle: Broke Britain: millions face struggle to stay afloat as financial crisis hits home

Na, wenn das nicht gute Aussichten sind für Geld-Eintreiber wie Moskau Team … Ob Nienze in London bald ein neues Betätigungsfeld findet?

Ein Vorteil hat das ganze Eintreibe-Wesen im Vereinigten Königreich ja: Allfällige Heilungskosten für durch Inkasso-Unternehmen zugefügte Körperverletzungen werden durch den NHS – und somit durch alle Steuerzahler – bezahlt.

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Weimar 1923, Harare 2007

Was haben diese beiden Städte und die genannten Jahre gemeinsam? Hyperinflation!

Einige Artikel aus englischsprachigen Massenmedien:

Der absolute Hingucker hingegen war folgende Feststellung:

Reserve Bank Of Zimbabwe Reckons 2007 Inflation Totaled 24,000%

Quelle: The Zimbabwe Situation

Was lernen wir daraus? Liberale Ökonomen werden auf den schädlichen Staatsinterventionismus verweisen, wiederum andere würden sich die Anbindung der Währung an den Goldstandard zurückwünschen – und ich merke mir, dass Edelmetalle als Notgroschen vielleicht gar nicht mal eine so schlechte Idee wären.

Der Gipfel

Doch halt, Zimbabwe dient noch als anderes Beispiel:

While Zimbabwe ’s multiple economic problems make it an atypical case, it is the first country to run almost completely out of oil. This, in turn, gives us a look at what will happen as the consequences of expensive and scarce oil spreads around the globe.

Quelle: ZIMBABWE – PEAK OIL’S FIRST CASUALTY?

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Freitag, 21. Dezember 2007

Dick "Darth Vader" Cheney

Back when Hillary Clinton described Dick Cheney as Darth Vader, a number of people pointed out that this was an unfair comparison. For example, Darth Vader once served in the military.

Here’s another reason the comparison is invalid: the contractors Darth Vader hired to build the Death Star actually got the job done.

Quelle: Darth Vader blogging

So gehört in einer Authors@Google-Präsentation mit Paul Krugman:

Nachtrag

In other words, a fuller answer to my former neighbor would be that these days, Americans make a living selling each other houses, paid for with money borrowed from the Chinese. Somehow, that doesn’t seem like a sustainable lifestyle.

Quelle: Safe as Houses

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Freitag, 21. Dezember 2007

Billiges Geld

So free and easy were American banks and credit institutions during this period that bank robbers stopped wearing ski masks and carrying guns; all they had to do was to ask for the money like everyone else.

Quelle: Alan Greenspan’s Money Isn’t Everything

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Freitag, 21. Dezember 2007

EWR oder Bilaterale?

„Das Wachstum der letzten Jahre ist nicht dem Nein zum EWR zu verdanken, sondern dem Ja zu den bilateralen Verträgen.“ –– Pascal Couchepin

Quelle: Der Bund, 20. Dezember 2007, „Bundesratspolitik ändert nicht“, S. 1.

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Mittwoch, 19. Dezember 2007

Banken in der Bredouille

The banks have been creating trillions of dollars of credit […] without maintaining the proportional capital reserves to back them up.

Quelle: Collapse of the Modern Day Banking System – Staring into the Abyss

Logische Schlussfolgerung: Wir ändern die Regeln während dem Spiel!

„The Financial Services Authority must go round and check that all banks are solvent, and then it should cut the Basel capital requirement level from 8pc to about 6pc.“

Quelle: Call to relax Basel banking rules

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Dienstag, 18. Dezember 2007

Blocher? Die Chinesen warens!

People now blame China for everything. Food up? China is too hungry. Fuel up? China is using too much energy. Now, China is even getting blamed for the price of Christmas trees.

Quelle: China Demand Blamed for Lack of Christmas Trees

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