Archiv ‘Wirtschaft’

Sonntag, 13. Mai 2007

Wir unechten Liberalen

Und weiter geht der sonntägliche Streifzug durch die Wochenendpresse …

In der Schweiz dagegen reden Politiker dagegen zwar gern von Liberalismus, in der wirtschaftlichen Praxis jedoch bevorzugen sie den Protektionismus. Gerade viele Freisinnige und SVP-Politiker tun sich mit der „Lauberhornisierung“ der Schweizer Wirtschaft schwer. Denn in Wengen läuft es ähnlich wie in Wimbledon: Das Skirennen findet in der Schweiz statt, es siegen jedoch meistens Ausländer, allen voran Österreicher.

[…] [Ronny Pecik und Georg Schlumpf] müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, „sich auf Kosten der Schweizer Volkswirtschaft schamlos zu bereichern“. Der Vorwurf kommt nicht etwa von Gewerkschaftern, sondern vom offenbar pseudofreisinnigen Luzerner Nationalrat und Unternehmer Otto Ineichen.

Während Ineichen gegen die „Heuschrecken“ aus dem Ausland poltert, weibelt sein Partei- und Parlamentskollege Johan Schneider-Ammann für neue staatlich verordnete Regelungen. Für Auflagen also, die Übernahmen von Schweizer Firmen erschweren sollen. […]

Egal, welche Mittel man gegen den Einfluss ausändischer Investoren einsetzt, sie dienen in erster Linie der Marktabschottung.

Quelle: Das Magazin, 19/2007, „Kauft uns!“, S. 14f.

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Montag, 30. April 2007

Das Warten auf die Cablecom-Dose

Erste Fassung: 14. Februar 2007
Aktualisiert: 23. Februar 2007
Aktualisiert: 20. März 2007
Aktualisiert: 30. April 2007

Obacht, wenn mal einmal etwas von unserem Kabelnetz-Monopolisten möchte (mal schauen, wenn ich mir beim Begleichen der Rechnungen so lange Zeit lassen würde?).

Da wir auf cablecom digital phone umsteigen wollen (wollen, denn trotz dem Empfang des Päcklis Mitte November telefonieren wir weiterhin über Swisscom …) benötigen wir in unserem Haus eine zusätzliche Kabel-Dose. Auf den ersten Blick kaum ein Problem – dank unseres Service Plus-Vertrages als Hauseigentümer sollte uns rasch und unkompliziert geholfen werden, schliesslich drücken wir genau für solche Vorhaben jeden Monat 2 SFr. zusätzlich ab.

Leider scheint dies ein grösseres Problem zu sein als angenommen. Hier die Chronologie:

  • 01. Dezember 2006: Anfrage an Cablecom – Wunsch nach einer Zusatzdose
  • 22. Dezember 2006: Besuch des Technikers einer Drittfirma. Dose kann nicht montiert werden, da der Verstärker zu schwach sei. Dieser muss zuerst ausgetauscht werden, erst danach kann die Dose installiert werden. Man verspricht mir, dass man sich nach den Festtagen bei mir meldet.
  • 06. Februar 2007: Anfrage an Cablecom – Seit dem 22. Dezember herrscht Funkstille. Man hat leider auch keine Ahnung, verspricht aber Rückruf auf das Mobiltelefon und gibt mir eine Bearbeitungsnummer
  • 12. Februar 2007: Seit einer Woche warte ich auf den Rückruf. Die erneute Anfrage bringt nichts zu Tage, die Bearbeitungsnummer ist sowohl bei der Administration als auch bei digital phone unbekannt.
  • 13. Februar 2007: Erneute Anfrage, ohne Angabe der Bearbeitungsnummer. Man versucht mich mit Bern zu verbinden – doch Nachmittags um 17 Uhr scheint dort niemand mehr im Büro zu sitzen. Man verspricht, mich zurückzurufen. Ich hinterlege dieses Mal die Fixnet-Nummer.
  • 14. Februar 2007: Ich bin den ganzen Morgen zu Hause, verlasse das Heimetli um 13:30 Uhr nach Bern. Der Anruf trifft um 15:39 Uhr ein – niemand ist da; der Vater trudelt einige Minuten später ein. Immerhin ist auf dem ISDN-Telefon eine Direktnummer gespeichert. Ein erster Rückruf landet im Besetzzeichen. Beim zweiten Mal klappt es. Die freundliche Stimme am anderen Ende (Frau Bürgin) kennt unseren Fall nicht, will sich aber beim Techniker erkundigen. Da Cablecom zwei Firmen unter Vertrag hat, und ich bei Gott leider nicht weiss, von welcher Firma der Vertreter zu uns geschickt wurde, erkundigt die Dame sich wohl gerade in diesen Minuten bei beiden Firmen, wer uns besucht hat und was die Feststellungen waren. Man verspricht mir den Rückruf am morgigen Tag (Donnerstag).
  • 23. Februar 2007 [1]: Da ich seit mehr als einer Woche auf den versprochenen Rückruf warte, nehme ich erneut mit Cablecom Bern Kontakt auf. Frau Bürgin nimmt die Adresse auf und teilt mir kurze Zeit später mit, dass der Netzinstallateur anvisiert worden sei und mich hätte zurückrufen sollen. Sie geht der Sache nach und verspricht mir den Rückruf des Installateurs am selben Tag
  • 23. Februar 2007 [2]: Anruf von Frau Hofmann von Netline. Sie weiss nur, dass ich eine zusätzliche Dose installiert haben will und will einen Termin abmachen, an dem der Techniker vorbeischauen kann. Mein Hinweis, dass am 22. Dezember bereits jemand da war, löst erstaunen aus. Mir schleiert langsam, dass Netline das Problem im ganzen Prozess ist. Während ich den Radio im Hintergrund dudeln höre, versucht Frau Hofmann herauszufinden, wer bei uns war und wie die Diagnose des Technikers lautete. Ich werde mit Herrn Studer (?) verbunden, der wieder einen Besichtungs-Termin mit mir abmachen will. Ihn nimmt insbesondere gleich Wunder, wo denn die Dose hinkommen soll … Ich erkläre dem Herren erneut, dass wir bereits Besuch hatten. Auch er ist verwundert. Er verspricht Rückruf und will „nachforschen“.
  • 23. Februar 2007 [3]: Frau Hofmann ist am Draht. Sie hat Neuigkeiten für mich: Anscheinend ist unser Hausanlage für eine Totalrenovation markiert. Auftragsdatum: 22. Januar 2007. Selbstverständlich bejahe ich, dass man die Dose auch gleich an besagtem Datum installieren kann. Frau Hofmann reserviert für die Instandstellung unseres Heimetlis den 14. März.
  • 14. März 2007: Die Odyssee hat hoffentlich ein Ende – und ich kriege meine gewünschte Dose im Eingangsbereich der Wohnung. I hope so, at least! Die Techniker von Netline sowie ein Vertreter von Cablecom tauschen den Verstärker aus, wechseln die metallenen Einsätze der Kabeldosen aus, montieren wo nötig neue Dosen, führen den hoffnungslos veralteten Installationsplan nach und messen danach das ganze Haus aus. Gegen 17 Uhr ist die Chose gelaufen – das Internet funktioniert nach dem Unterbruch ohne Probleme, das Zweit-Modem für den Telefonanschluss lässt sich nun im ganzen Haus an jeder Dose in Betrieb nehmen. Schön, dass es endlich geklappt hat!
  • 21. März 2007: Die Nummern werden von Swisscom zu Cablecom portiert. Irgendetwas läuft schief – die Hauptnummer funktioniert zwar problemlos, beim Anruf auf den Zusatzanschluss ertönt der Cablecom-Anrufbeantworter und teilt mit, dass die Nummer nicht aktiv sei. Nach einigen Gesprächen mit der Hotline wird klar, wieso: Man hat uns pro gewünschter Nummer ein Modem zugeschickt.
  • 21. März 2007: Telefongespräche werden regelmässig unterbrochen – manchmal wenige Sekunden nach Verbindungsaufnahme (die Gegenstelle bekommt gerade noch ein „Hallo …“ zu hören, dann wird die Leitung gekappt), manchmal kann die Verbindung zwischen 30 Sekunden und mehreren Minuten gehalten werden.
  • 22. März 2007: Die Cablecom bestätigt das Problem und verspricht die Zustellung eines Ersatzadapters
  • 30. März 2007: Nach Absprache per E-Mail (22. März 2007) sende ich das überflüssige Modem an die Cablecom zurück. In der Beilage einen Brief, der meinen Wunsch („Ein Modem, zwei Rufnummern“) noch einmal erläutert.
  • 30. März 2007: Der Ersatz ISDN-Adapter trifft ein
  • 2. April 2007: Auch der neue ISDN-Adapter spinnt, was ich in einem separaten Blog-Beitrag beschreibe und mit einem Video belege.
  • 3. April 2007: Das Paket mit der Nummer 99.42.183868.10447348 (Inhalt: überflüssiges Modem) wird von Cablecom in Empfang genommen
  • 4. April 2007: Cablecom bestätigt den Empfang des Paketes und bittet um etwas Geduld. Unser Wunsch sei an die betreffende Stelle weitergeleitet worden.
  • 11. April 2007: Ich werde ungeduldig und melde mich wieder bei der Cablecom. Das Umstellen einer Rufnummer geschieht doch völlig virtuell – ein Klick, und die Nummer zeigt auf ein neues Modem. Aus Sicht des Mitarbeiters besteht wohl ein technisches Problem. Ich muss verschiedenste Kabel aus- und umstecken, doch es stellt sich keine Besserung ein.
  • 12. April 2007: Das Problem wurde an einen anderen Mitarbeiter weitergeleitet. Nach einigen Minuten nimmt dieser Kontakt mit der Administration aus. Er realisiert, dass die Nummernportierung auf Grund des zurückgesandten Pakets momentan bereits läuft. Er bittet mich um Geduld.
  • 17. April 2007: Ein Techniker von Cablecom meldet sich und teilt mir mit, dass nun auch die zweite Nummer („Zusatzanschluss“) funktioniert.
  • 30. April 2007: Rückfrage bei der Administration: Wieso wird uns auf der aktuellen Rechnung weiterhin zwei Hauptanschlüsse sowie ein Zusatzanschluss in Rechnung gestellt, obwohl das zweite Modem schon vor Wochen zurückgesandt wurde? Die Mitarbeiterin ist verwirrt und verspricht, den Fall zur Abklärung weiterzuleiten. Man melde sich wieder bei uns – falls wir eine Mahnung erhielten, sollten wir uns aber erneut telefonisch melden sowie den Betrag vorsichtshalber bezahlen. Ein allfällig zu viel bezahlter Betrag werde uns selbstverständlich zurück überwiesen.

Direkte Rufnummern

Das nächste Mal rufe ich gleich direkt bei Cablecom Bern an, wenn ich eine zusätzliche Dose möchte. Damit Leute in ähnlichen Situationen den Direktnummernterror starten können, hier die nötigen Rufnummern:

Cablecom Bern
031 385 21 31 (Hauptnummer)
031 385 21 03 (Frau Bürgin)

Netline (einer der zwei Netzwerkinstallateure in der Region Bern)
Burgstatt 2
Postfach 173
3210 Kerzers

031 534 47 81 (Anzeige auf ISDN-Telefon)
031 755 40 40 (Nummer im Briefkopf)

Fazit

Cablecom, ihr könnt mich weiterhin mal kreuzweise!

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Mittwoch, 18. April 2007

Die Schweiz und der Patentschutz

[…] Der Patentschutz werde in allen Industrieländern hochgehalten, sagte Blocher nach der Bundesratssitzung. Es gehe daher nicht an, den Patentschutz in der Schweiz «auf das Niveau der afrikanischen Staaten und der Piratenländer im Fernen Osten» zu senken. Wer in die Entwicklung eines Produkts investiere, müsse das Recht haben, über den Preis selber zu bestimmen und Parallelimporte zu verhindern. Das ergebe sich aus dem Schutz des Eigentums. «Nur Entwicklungsländer haben keinen solchen Schutz.» […]

Quelle: Leuthard gegen Parallelimporte

[…] Also a vital role in this Swiss expansion during what is sometimes called the ‘Second Industrial Revolution’ is assigned to another free rider feature, namely the absence of a patent law until 1907. Denounced as ‘practices of robber barons’ and ‘a system of parasitism’ by foreign competitors, this institutional anomaly is believed to have facilitated the emergence of powerful food-processing, chemical, and engineering industries in the late 19th century, as Swiss entrepreneurs could adopt new technologies without having to bear any of the high development costs.

Quelle: When did the Swiss Get so Rich? Comparing Living standards in Switzerland and Europe

Eine Monographie befasst sich ausschliesslich mit diesem Thema:

Schiff 1971: Industrialisation without National Patents

In this monography, the economic historian Eric Schiff tells the story of the emergence of some of Europe’s biggest corporations. They came into being in Switzerland and the Netherlands during the period (1850-1907 in Switzerland; 1869-1912 in the Netherlands) in which neither country recognised patents. Some of them appear to owe their very existence to this exemption. Switzerland and the Netherlands eventually adopted patent laws in response to threats from other industrialised nations. This, Schiff argues, was a political decision, not an economic one. It is, he notes, „difficult to avoid the impression“ that the absence of patent laws „furthered, rather than hampered development“.

Quelle: Forschungsarbeiten über die Volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Patenten

Ein wenig Geschichtskenntnisse würden den Glorreichen Sieben (echt geiles Bild, Micheline!) gut tun …

Weiterführendes

Wieso wir Schweizer so reich sind

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Freitag, 12. Januar 2007

iPhone revisited

Apples Marketingmaschine hat genau das erreicht, was beabsichtigt wurde: Gratis-Publicity auf allen Kanälen. Schauen wir doch einige Kommentare genauer an:

Mein eigener Senf

[…] sprich, verkauft wurde noch kein einziges Gerät.

Dem ist tatsächlich so – das Gerät kommt erst im Juni in den USA auf den Markt.

Zu einem erfolgreichen Apple-Feldzug gehören nun mal auch – oder eben gerade – Jobs alljährlichen Keynotes, die ich als eine der effektivsten Marketingmethoden bezeichne – kaum ein Unternehmen der Computer/Unterhaltungsindustrie schafft es, Kunden wie Journalisten und Analysten damit derart effektiv in den Bann zu ziehen.

Ähnlich kam im Oktober 2001 die iPod-Vorstellung daher – die Geschichte hat ja sehr wohl gezeigt, dass der Hype um das Gerät definitiv nicht fehl am Platz war (wenn auch mit gewissen Anlaufschwierigkeiten).

Wird das iPhone kein Erfolg (die Möglichkeit besteht durchaus!), wird sich Apple zumindest von der Lizenzierung der Patente eine goldene Nase verdienen.

Wer Apples Geschichte seit Jobs Rückkehr mitte der Neunziger kennt, weiss aber, dass er das Ruder herumgerissen hat und die Firma wieder innovativ und profitabel gemacht hat. Ihn mit Sozi Schröder zu vergleichen wäre ungerecht.

Quelle: Kommentar auf Kollege Zgraggens Kritik zum Artikel Die gestrige Keynote: Voller Uberraschungen

Falls andere wie Kollege Zgraggen das Gefühl hatten und vielleicht immer noch haben, dass ich das iPhone in den Himmel lobe: Falsch. Ich disse höchstens die anderen Hersteller von Mobiltelefonen, die iPhone-Technologie a) nicht längst auf den Markt gebracht zu haben resp. b) zumindest die Multi-Touch-Bedienung nicht bereits selbst patentiert zu haben, auch wenn ein allfälliger Prototyp noch lange nicht Produktionsreif ist.

Abgesehen: Ist da draussen jemand wirklich glücklich mit der Bedienung und dem Handling seines Mobiltelefons? Da ich als Nokia-Benutzer (mit einem rudimentären Telefon, das nur Telefoniert und SMSlet) noch relativ verwöhnt bin – wie sieht es mit den Sony Ericsson-Drückern da draussen aus?

iPhone: Die lang herbeigesehnte Geldkuh der kriselnden Mobilfunkbranche?

es ist klar, warum sich die Mobilfunkfirmen sich die Finger nach iPhone lecken, es verleitet naehmlich viel mehr Geld fuer Daten/Gespraeche/SMS auszugeben als sonst.

  • VoiceMail: Jedes AB-Anruf wird aufs Handy uebertragen -> viele Daten
  • SMS: Dadurch, dass man SMS im Still von iChat gehalten hat, wird man damit wie im Chat kommunizieren, nur kostet jede SMS Kohle
  • Datendienste: Wenn man sich nicht in der Reichweite eines WLANs befindet, zieht man sich seine Google-Maps mit EDGE -> viele Daten
  • Konferenzschaltung: Bisher war das recht kompliziert Konferenzschaltungen aufzusetzen, jetzt ist es einfach -> zahlen fuer mehrere Gespraeche
  • Push-E-Mail: Wenn jede Mail ohne nachzufragen uebertragen wird -> Daten
  • Einfache Multimedia-Verschickung -> Daten
  • Zugriff auf komplettes Internet, nicht nur WAP -> Daten

Also kann da recht schnell eine groessere Rechnung zusammenkommen, weil es halt so einfach ist die Dienste zu benutzen.

Waere ich Apple, haette ich SMS komplett durch ein anderes Protokoll ersetzt, das Datenabhaendig abgerechnet wird und nicht pro Message. SMS gehoert schon laengst zu Grabe getragen gerade im Zeitalter von Push-Mail.

Quelle: Kommentar Goldgrube iPhone im heise-Forum

Die hohen Investitionen in die 3G-Netze rechnen sich nur dann, wenn die Leute dann auch effektiv mehr Daten darüber beziehen. Deshalb werden UMTS-Telefone zunehmend mit grossen Rabatten gepusht, deshalb gibt es die Tagesschau in 100 Sekunden, deshalb wirbt Orange in jedem Newsletter von OrangeWorld und koppelt Wettbewerbe mit dem Besuch dieser Plattform für Klingeltöne, Logos und anderen Schrott. Für Telefonie und SMS hätte man kein Upgrade der bestehenden GSM-Netze benötigt.

Cringely

Cringely liefert einige Hintergründe und Interpretationen in einem – wie immer – lesenswerten Artikel:

Kostenlose Publicity / Trademark-Streitigkeiten

So Apple changed its marketing, diluting its whole „iThis“ and „iThat“ naming strategy in deference to Elgato, a company they could buy with a weekend’s earnings from the iTunes Store, but chose to go toe-to-toe with Cisco, a company that’s bigger, richer, and just as mean as Apple any day.

If an iTV can become an Apple TV, why can’t an iPhone become an Apple Phone?

I think it will.

[…] So why did Apple start this fight in the first place? Publicity.

But the main point here is Steve’s acknowledgement that Apple secrecy creates free publicity. And so does this iPhone naming fiasco. Apple already has a fallback position created by the iTV-to-Apple TV transformation, so I’m guessing that sometime soon Apple will either pay Cisco a LOT of money for the name or Apple’s iPhone will be transformed into the Apple Phone. Either way, every mobile phone user on Earth will have heard that Apple is now in the mobile phone business. Very clever.

Quelle: What’s in a Name?: That which we call an iPhone by any other name would sound as sweet.

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Mittwoch, 10. Januar 2007

Die gestrige Keynote: Voller Uberraschungen

Die gestrige Keynote erlebte ich nur etwas bis zur Halbzeit, weil danach die sportliche Ertüchtigung rief. Genauso wie mein Fitness-Studio verpasst sich Apple eine Frischzellenkur, was sich gerade gestern Abend wieder geäussert hat.

Computer-what?

Gestern stand der Aufbruch in neue Absatzmärkte klar im Vordergrund.

Zuerst wird Apple TV (vormals: iTV) vorgestellt, das nun auch mit erheblicher Verspätung ein Media-Center von Apple darstellt. Das Gerät scheint in Ordnung zu sein und verbindet sich wohl auch problemlos mit den Macs zu Hause. Dennoch: Ich empfand das Ding – abgesehen von typisch raffinierten Industrial-Design Ivscher Prägung – als „me too“-Produkt. Nichts, was das Ding gross von der Konkurrenz abheben wird, nichts, was es nicht schon seit ein-zwei Jahren gäbe. Der Begriff Computer erschien nur am Rande, was nichts gutes für den ganzen Abend verhiess.

Erstaunlich zudem die Wahl des Namens: Der Projektname iTV wurde durch „Apple TV“ abgelöst. Nun gut, wieso nicht? Wahrscheinlich möchte man die „iThings“ a) entweder leise Aussterben lassen oder b) ausschliesslich auf Computer und Software beschränken (das iPhone widerspricht dem aber auch gleich wieder).

Ich könnte aber schwören, dass Apple bei der Namenswahl noch deutlich tiefere Beweggründe hatte, als auf den ersten Blick vermutet. Ich halte es mit Blick auf die gestrigen Ankündigungen für gar nicht so unwahrscheinlich, dass Apple tatsächlich ein „TV“ in heutiger oder zukünftiger Form aufziehen könnte. Mit der Namenswahl verbaut man sich auf jeden Fall rein gar nichts.

 

Dann kam das iPhone. Auch hier handelt es sich nicht um einen Computer im gewohnten Sinne, auch wenn auf dem kleinen Ding tatsächlich Mac OS X laufen soll. Himmelheiland, FreeBSD auf meinem Mobiltelefon? Mit Terminal? Das wird geil!

 

Am Schluss noch die Umbenennung von „Apple Computers Inc.“ zu „Apple Inc.“ Dieser Schritt ist nur folgerichtig – schon lange konzentriert man sich nicht nur mehr auf „dull little boxes“, sondern strebt die Expansion und Eroberung anderer Märkte an.

iPhone en detail

Das „Telefon“ ist interessant, wenn auch Kollege Burgdorfer die richtige Frage gestellt hat: „Aeby, du stehst doch explizit nicht auf eierlegende Wollmilchsäue“. Recht hat er! Jedenfalls auf die bisherigen „Schweine“ von Sony Ericsson, Nokia, Motorola, Samsung und wie sie alle heissen. Die überzeugen mich nicht. Und auch Apple wird einiges tun müssen, um mich für ihr Konzept zu gewinnen. Eine positive Grundhaltung ist aber auch bei mir nicht zu verneinen.

Böses Erwachen bei Nokia & Co.

Den heutigen Morgen möchte ich in den R&D-Abteilungen von Nokia und Sony Ericsson miterlebt haben. Ich bin wohl nicht der einzige, der sich gefragt hat: Wieso muss ein Computer-Hersteller den skandinavischen Pfeiffen vormachen, wie ein Mobiltelefon aussehen muss? Die Unterschiede erinnern etwa an die originalen Star Trek-Folgen und The Next Generation, wenn nicht gar weiter. Steve Jobs wusste, wieso er alle seine besten Kollegen als VIPs einlud – wenn er recht hat, läutet Apple eine Revolution in der Mobiltelefonie ein.

Der Touch-Screen mit seiner Bedienung scheint mir die grösste Errungenschaft – köstlich, wie Jobs hier die Tastendrücker und Stiftbenutzer vorgeführt hat. Wie responsiv die Oberfläche sein wird, bleibt aber abzuwarten.

Fazit: Neben den berührungsempfindlichen Display des iPhones und dessen glasklare Auflösung sehen alle mir bekannten Handys aus wie billige Spielattrappen. Ehemalige Stiefelfabrikanten und Söhne des Erics stehen vor einem Glaubwürdigkeitsproblem – oder zeigen mit ihrere Inaktivität nur, dass solche Mobiltelefone mit der heutigen Technik schlicht noch nicht brauchbar sind.

Mal schauen, ob bei Nokia & Co. nun die Köpfe rollen. Ich kann mir richtiggehend vorstellen, wie der CEO schreiend in die R&D-Abteilung rennt: „Why didn’t we made it?! Tell me! I want one of those!“

Bandbreitenhunger

Eines darf man dennoch nicht vergessen: Läuft bald jeder mit solch einem Gerät herum, steigt der Investitionsdruck für die Netzbetreiber stark an. Denn solche Geräte erfordern grosse Bandbreiten, was mehr Antennen und schlussendlich auch mehr Strahlung zur Folge hat. Das iPhone – primär an urbane Zeitgenossen gerichtet? Wir werden sehen.

Auf jeden Fall komisch, dass UMTS nicht erwähnt wird. Sind die Chips noch zu leistungshungrig und zu gross, um sie in das Gerät einzubauen? Oder drückt hier wieder der Ami durch, der immer noch in der CDMA-Welt lebt?

Ausdauerfragen

Und dennoch: Das Problem der Wollmilchsäue ist auch weiterhin die Akkulaufzeit. Was bringen mir MP3-Walkman, Internet-Browser, E-Mail-Client und was-weiss-ich, wenn mir das Gerät nach zwei Stunden Betrieb abliegt? Auch die von Apple angetönten 6h Betriebszeit überzeugen mich kaum – iPod-Besitzer gehen diesen masslosen Übertreibungen seitens der Frucht-Firma garantiert nicht mehr auf den Leim.

Solche Probleme werden die positive „Experience“ des Produkts deutlich schmälern.

SIM-Lock?

Übrigens: Wer sich bereits Ende 2007 herbeisehnt: Ich kann mir gut vorstellen, dass Apple das Produkt in exklusiven Partnerschaften vertreiben wird. In der Schweiz wünsche ich mir natürlich, dass Orange der gewählte Partner sein wird (Vorteil gegenüber Swisscom: In mehreren Ländern präsent). Mal ehrlich – zu Swisscom passt ein iPhone doch wirklich schlecht, auch wenn dort die meisten Business-Leute zu Hause sind. Die sollen ruhig weiter an ihren Blackberrys herumdrücken …

Auf Grund dieser Vertriebsexklusivität glaube ich nicht, dass man dieses Telefon im Detailhandel kaufen werden kann, um danach die SIM seiner Wahl einzusetzen. Ich befürchte einen SIM-Lock, gekoppelt mit iPhone-spezifischen Services, die sowieso nur der ausgewählte Netzbetreiber anbieten wird.

Tipp: An der Höhe der SIM-Unlock-Anfragen im Netz wird sich zumindest die Popularität des Telefons sehr akkurat messen lassen…

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Dienstag, 26. Dezember 2006

Killt Triple-Play die Swisscom?

Kürzlich stiess ich auf eine interessante Studie von Forrester:

The Triple-Play Business Case: Financial Suicide For Europe’s Incumbent Telecoms Operators?

A report released by Forrester Research (Nasdaq: FORR) warns that low revenue opportunities and the high investments needed for broadband triple play could result in significant losses for Western Europe’s incumbent telecoms operators.

[…] telecoms operators and ISPs explain why broadband triple play is seen as the battlefield for future ownership of the consumer and the digital home. However, the poor revenue potential undermines this hype – and the big question remains: Will operators be able to make money from their push into IPTV? At the moment, the answer is no.”

Quelle: The Triple-Play Business Case: Financial Suicide For Europe’s Incumbent Telecoms Operators?

Deshalb doch lieber „Fibre-to-the-home“ (FTTH), von einem Stadtwerk geplant, gebaut und von der Gemeinschaft finanziert. Und ganz wichtig dabei: Es steht allen Interessierten Anbietern offen. Nur so wird eine 200 Millionen Investition wie in Zürich gewinnbringend sein. Existiert die gläserne Alternative einmal, können wir die Swisscom getrost verkaufen …

Indirekte Bestätigung

Meine Aussagen, dass die Swisscom – ohne sein Monopol auf dem Kupferkabel – kaum ein überzeugendes Unternehmen wäre, wird im Ansatz bestätigt:

Most [telcos] lack a track record in innovation, especially outside their core business, and are not operationally and culturally prepared.

Dies scheint aus meiner eigenen Sicht vollkommen auf die Swisscom zuzutreffen. Trotz Betty, trotz CoComment, trotz 100 Sekunden Tagesschau

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Sonntag, 24. Dezember 2006

Mangelnder Wettbewerb in der Telekommunikation?

In case you don’t remember, the U.S. Government came up with the idea of wiring first schools and then homes, primarily with fiber, with the goal of bringing high-bandwidth communication everywhere. The mechanism by which this was to have been accomplished was by encouraging through tax credits for telephone companies to upgrade their networks and by imposing a tax on telephone users to support the wiring of schools.

It didn’t work. Our homes didn’t get networked in any large numbers, not enough to keep up with much of Europe and Asia. Even many schools are still off the net, despite the fact that tens of billions of dollars in taxes were paid by consumers and hundreds of billions in taxes were forgiven to telephone companies.

The residual impact of pumping $200 billion not into tax credits for telephone companies but directly into installing fiber to homes and backbones to support that fiber would be huge. Network equipment prices would plummet, bandwidth costs would decrease, and neighbors and schools alike would benefit whether they were part of the program or not.

Quelle: A Prius in Every Garage

Kein Wunder, dass auch hier in der Schweiz auf Grund der ihre Pfründe verteidigenden, schnarchlangsamen Swisscom nun sogar staatliche Elektrizitätswerke so richtig Gas geben – und dem verfetteten Riesen zeigen, wie man Zürich in kürzester Zeit zur Internet-Hauptstadt der Schweiz macht.

Wohl angesteckt durch den von staatlicher Seite angestossenen Wettbewerb (erstaunlich, nicht?) zieht nun eine ostschweizerische Stadt nach. Zwar werden mit WLAN-Installationen auf städtischem Boden keine Geschwindigkeitsrekorde gebrochen – doch die Idee, Internet den Bürgern gleich kostenlos* zur Verfügung zu stellen, ist bestechend. (* kostenlos – natürlich ist für Steuerzahler Ende des Jahres Zahltag).

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Freitag, 8. Dezember 2006

Die Erkenntnis reift: "Glasfaser fürs Volk"

Auch in der FACTS-Ausgabe der aktuellen Woche springt man auf den Zug auf und fordert: Glasfaser fürs Volk (bei mir hiess es noch: Fixnet dem Volk). Auch wenn ich mich in meinem Artikel auf die (Aufspaltung der) Swisscom beziehe, und Daniel Meier auf das neu zu schaffende Glasfaser-Netzwerk der EWZ – der Grundgedanke ist derselbe: In Zukunft immer wichtiger werdende Kommunikationsnetzwerke gehören nicht in die Hände der Privatwirtschaft und ausländischer Investoren.

Ich habe die wichtigsten Aussagen hier notiert:

Was bei Strom- und Eisenbahnnetzen unbestritten ist, soll auch bei der Telekommunikation elten, nämlich: Die Infrastruktur gehört nicht privaten Firmen, sondern dem Staat; und dieser vermietet sein Netz als neutrale Plattform zu Selbstkosten an jede interessierte Firma. […] Kurz: Nicht die Infrastrukturen sollen sich konkurrenzieren, sondern die Dienste.

Quelle: FACTS, Nr. 49, 7. Dezember 2006, „Glasfaser fürs Volk“, S. 46f.

Wer macht’s billiger?

Laut dem Branchenkenner Jörg Halter von der Berner Firma Ocha können Stadtwerke ein Glasfasernetz viel billiger bauen als Telekomkonzerne, vor allem weil sie die bestehenden Kanäle und Rohre nutzen können.

Ich kann mich erinnern, dass wir eine ähnliche Diskussion bereits drüben bei Fredy hatten und Nik Hug dabei eine differenzierte Position einnahm:

Kabelkosten und aktive Komponenten sind absolut zu vernachlässigen – Der Tiefbau ist das Problem und hier gibt es wirklich nur minimale Skaleneffekte – ob man 100 Meter Trottoir „pflügt“ oder auf einen Schlag 100’000 Meter mit zig Hauseinführungen baut, spielt keine Rolle. Jede Stunde Bagger, Jede Stunde Polier, Jede Stunde Stunde Bauarbeiter musst du bezahlen.

Quelle: Kommentar zu „ewz soll CHF 200 Mio für Telco-Netz der Stadt Zürich erhalten“

Ehrlich gesagt: Ich weiss nicht, ob es billiger kommt, wenn man eine ganze Stadt auf einen Schlag mit Glasfaser ausrüstet oder nur einen Businesspark. Immerhin gibt es neben meiner Wenigkeit, dem Laien, anscheinend auch einen Sachverständigen, der einen Kostenvorteil für die Stadtwerke sieht (?). Lassen wir uns überraschen …

Investition in eine glorreiche Zukunft

Und jetzt kommt der springende Punkt:

Sei es in Chicago, Paris, Stockholm oder Wien: Viele Gemeinden wollen die Kabel wieder selber in der Hand halten. Türler verweist denn auch auf die Standortattraktivität: „Wenn wir international konkurrenzfähig bleiben wollne, müssen wir nicht nur Strassen bauen, sondern auch Datenautobahnen“.

Die Leute sind zwar durch den Dot-Com-Boom von 2000/1 resistenter gegen Hypes geworden – doch für das Internet sehe ich ehrlich gesagt weiterhin eine gewaltige Zukunft. Als Land auf diesem Gebiet ins Hintertreffen zu geraten, kann für unsere Wirtschaft bedrohlich werden (beim E-Government sind wir es bereits – doch noch machen sich die Standortvorteile der Konkurrenten nicht bemerkbar – noch!). Durch eine stabile, neutral zugängliche Netz-Infrastruktur fördern wir den Wettbewerb bei den Dienstleistern. Durch „dicke Leitungen“ werden neue Services entwickelt, es entstehen Arbeitsplätze, es entwickelt sich Know-How, das sich vergolden und in andere Länder exportieren lässt.

Der falsche Markt

[Türler] „Parallele Netze aufzubauen ist volkswirtschaftlich unsinnig.“ Unter den Infrastrukturen werde es keinen Wettbewerb geben, sagt der Stadtrat: „Maximale Konkurrenz entsteht nur zwischen den Diensten. Deshalb laden wir auch Swisscom und Cablecom ein, unser Glasfasernetz zu benutzen“.

Dann wird sich zeigen, ob die beiden Abzocker-Monopolisten auch im freien Markt bestehen können. Denn meiner Meinung nach ist nur der Besitz der Infrastruktur die Überlebensversicherung für beide. Hätten die beiden Unternehmen dieses As nicht im Ärmel, wären sie von innovativeren, billigeren und kundenfreundlicheren Anbieter vom Markt gefegt worden – zu sehr ist das Monopoldenken in beiden Betrieben verinnerlicht, zu träge sind die Angestellten und das Management.

Alles in allem ein sehr gelungener Artikel, Pflichtlektüre für alle Politiker, die in Zukunft in solchen Fragen entscheiden müssen.

Und einen kleinen Traum hege ich: Wie wäre es, wenn unsere Gemeinde dereinst ihr eigenes, kleines Glasfaser-Netzchen besitzt? Oder zumindest unser Quartier? Nur ein Traum? Wir werden sehen.

Bedenken

Und ja, selbstverständlich besteht die Gefahr, dass die Leitungen aus anderen Kässelis quersubventioniert werden. Es liegt hierbei aber an den Politikern, dies – wenn gerechtfertigt – zu unterbinden. Das sind die Vorteile, wenn man der Eigentümer der Stadtwerke ist.

Auch mit Kollege Marton hatte ich in Tokyo interessante Gespräche über Net Neutrality & Co., wobei ich rasch auch auf das hier behandelte Thema kam (er war sichtlich erstaunt, dass sich die Swisscom noch heute, 2006, in Staatsbesitz befindet). Seine Bedenken bezogen sich vor allem auf die Überwachungsmöglichkeiten, die der Staat so in die Hände erhielt. Ich verstehe natürlich das gesteigerte Misstrauen eines Osteuropäers gegenüber dem Staat – doch wie gerade eine heute publizierte Umfrage zeigt, sind wir Schweizer in der Hinsicht anders:

Politiker denken nur an sich

Das Urteil der Bevölkerung über die Politikier ist wenig schmeichelhaft. Dies zeigt eine Umfrage. Allerdings haben die Schweizer grosses Vertrauen ins politische System.

Quelle: BernerZeitung, Nr. 287, 8. Dezember 2006 , Titelseite

Nebenbei bemerkt: Betrachtet man die AOL-Affäre kann man beruhigt sagen: Viel besser scheint die Privatwirtschaft jedenfalls nicht mit ihren Kunden(daten) und deren Privatsphäre umzugehen. Will aber nicht heissen, dass ich so etwas in irgendeiner Form befürworten würde.

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Montag, 4. Dezember 2006

Endlich Beamter

Kollege Burgdorfer wollte es nie werden, doch nun hat ihm das berufliche Schicksal einen Streich gespielt – er ist seit heute „Beamter“ (s. unten):

Swisscom Mobile AG acquires Minick Holding AG

Today’s acquisition of Minick Holding AG gives Swisscom Mobile AG one of Europe’s leading mobile Internet portal and interactive application solution providers. The company, whose head office is in Zollikon, employs 68 staff in Switzerland, Germany, the UK and Spain. […]

Quelle: Swisscom Mobile AG acquires Minick Holding AG

Freundschaftliche Grüsse nach London!

… Und ja, ich weiss – Beamte gibt es in der Schweiz heute ja eigentlich nicht mehr. Und sowieso: Von allen Staatsbetrieben ist die Swisscom wohl am nächsten bei der Privatwirtschaft anzusiedeln. Dennoch konnte ich den Seitenhieb nicht unerwähnt lassen :-)

Übrigens:

[…] and the acquisition will have no direct consequences for its employees.

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Montag, 27. November 2006

Telekommunikations-Infrastruktur dem Volk!

Dabei ist die Baselbieter Kabelfirma, die Inter-GGA, kein Amateurprojekt. Sie ist mit 48 000 Abonnenten das viertgrösste Kabelnetzunternehmen in der Schweiz. […] Im Unterschied zur Cablecom arbeitet die Inter-GGA nicht gewinnorientiert. Sie gehört 21 Gemeinden, die Fernsehen, Internet und Telefoniedienste von ihr beziehen, ist gemeinnützig organisiert und daher steuerbefreit.

Quelle: Cablecom will ihre Kunden fesseln

Ein Traum wird wahr … (Für Liberale: Ein Albtraum wird wahr – noch mehr Staat, noch mehr Leerlauf, noch mehr Missgeburten, noch mehr – was auch immer). Doch erstaunlich, was uns der „Staat“ hier beschert:

Die 19 000 Einwohner zahlen monatlich 8.10 Franken für etwas, das in Zürich 21 Franken plus Gebühren kostet […]

Paradox! Quersubventionierung? Marktversagen? Das kommt davon, wenn ein privater Anbieter das faktische Monopol über TV-Anschlüsse erkämpft hat und sich daran niemand stört.

Aktuelle Entwicklungen in der EU

Dass die Personalunion von Infrastruktur- und Dienstleistungsanbieter zu Gewissenskonflikten führt, hat nun endlich auch die EU bemerkt und strebt an, Abhilfe zu schaffen:

Auf einer Veranstaltung der ECTA […] warb Viviane Reding […] für die Trennung der marktführenden europäischen Telekom-Gesellschaften in separate und voneinander unabhängige Geschäftsbereiche. Dabei sollen die technische Verwaltung vorhandener und der Aufbau neuer Netze den einen Zweig bilden und die Versorgung der Verbraucher mit Netzwerk- und Telefondiensten den anderen.

[…] Die Marktführer im Telekom-Bereich besitzen 90 Prozent aller Zugangsleitungen für Kunden in den Telefonnetzen Europas, sagte Steen Clausen, geschäftsführender Direktor der ECTA, man sehe eine Menge Gründe, warum diese Gesellschaften die technische Weiterentwicklung der Netze ausbremsen und so End- und Geschäftskunden von preiswerten Zugängen fernhielten.

Quelle: Brüssel denkt über Aufspaltung marktführender Telefongesellschaften nach

Und hierzulande?

Die Schweiz ist in dieser Hinsicht (noch) in einer glücklichen Lage: Noch ist die Swisscom nicht privatisiert, noch gehören die Kupferkabel und die GSM-Masten also dem Volk. Die Aufspaltung der Swisscom in einen Infrastruktur- und Dienstleistungsbereich wäre folglich relativ einfach zu bewerkstelligen (oder irre ich mich da?).

Den Dienstleistungsbereich würde man ganz klar schnurstracks in die freie Marktwirtschaft entlassen. Ob man es mit der Infrastruktur ähnlich hält, wäre abzuklären: Ich kann mit beiden Varianten leben, solange die Kabel und die Masten nie, nie, nie mehr zurück zum „Mammi“ Swisscom gelangen können (durch ein schweizweites Verbot, gleichzeitig Dienstleistungsanbieter und Infrastrukturanbieter zu sein).

Dennoch gefällt mir die Vorstellung deutlich besser, dass man die Infrastruktur einer Non-Profit-Organisation übergibt, die die Erhaltung und den Ausbau des Netzes durch Mieten von Dienstleistungsanbietern (Swisscom Fixnet, Mobile, Sunrise etc.) finanziert. Besitzer wäre folglich weiterhin das Volk.

Labels: Wirtschaft

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