Posts Tagged ‘Banken’

Dienstag, 4. März 2008

Dafür hafte ich (nicht nur) mit meinem Boni

Professor Hans Geiger, Ordinarius am Institut für schweizerisches Bankwesen der Uni Zürich:

Das ideale Modell des Vermögensverwalters ist für mich immer mehr der Privatbankiier, der mit seinem eigenen Namen und seinem eigenen Geld einstehen muss. Da baut man keinen solchen Mist wie jetzt bei der UBS.

Via: Manager Ospel

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Samstag, 1. März 2008

Debit-Card oder Credit-Card?

In den Vereinigten Staaten sind diese Begriffe geläufiger als hierzulande. Damit es in der Konversation mit Angelsachsen zu keinen Missverständnissen kommt, nachfolgend eine äusserst prägnante Unterscheidung.

Für diejenigen, die es ganz eilig haben:

  • Kreditkarte: Visa, Mastercard, American Express
  • Debitkarte: EC, Maestro, Postcard

Etwas ausführlicher:

Debit Karten sind keine echten Kreditkarten sondern Geld Zahlungskarten. Debit Karten sind an ein Konto gebunden bzw. werden meist nur in Verbindung mit einem Girokonto von Banken oder Sparkassen angeboten. Der Unterschied zu den Kreditkarten ist, dass unmittelbar nach einem Kauf einer Ware oder Dienstleistung der Zahlungsbetrag umgehend dem Konto in Rechnung gestellt wird.

Mit Debit Karten kann der Karten Inhaber auch Bargeld an Geldautomaten abheben. Die bekannsteste Debit Karte war die EC Karte, die heute unter dem Begriff Maestro Karte firmiert. Eine Debit Karte ist rechtlich eine Zahlungskarte (StGB § 152a Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 4). EC Karten sind keine Kreditkarten, auch wenn das häufig angenommen wird.

Quelle: Die Debit Karte ist eine bargeldlose Zahlungskarte

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Samstag, 1. März 2008

Amis lassen Hypothek sausen

Credit bureau analyses of consumer payment data show that financially squeezed borrowers have begun paying their credit card and car bills before their mortgages. That’s a striking reversal from the norm, one that reflects rising desperation. It suggests that some people essentially have given up trying to stay current with their mortgages and instead are focused on using credit cards to squeak by.

Quelle:
More Americans using credit cards to stay afloat

Hmmm, gibt es da nicht eine von kompetenten Managern geführte Schweizer Bank, die sich massiv in das us-amerikanische Hypotheken-Geschäft eingekauft hat?

Was?! Diese Bank schreibt rote Zahlen?! Wer hätte das gedacht …

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Sonntag, 10. Februar 2008

Reform der Banken-Boni?

[…] So hat Philipp Hildebrand, der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank, in der «NZZ am Sonntag» vom 3. Februar für eine Änderung bei den Bonuszahlungen in dem Sinn plädiert, dass Banker langfristig an den Gewinnen wie an den Verlusten partizipieren müssen. Denn heute ist der Bonus nach oben praktisch unbeschränkt, nach unten auf null reduziert. Der Banker erhält mindestens sein Basissalär, doch Verluste tragen Bank und Aktionäre.

Quelle: CS legt Bonus-Latte höher

Wobei ich mir nicht sicher bin, wie man negative Boni in der Realität dann umsetzen will. Mir kommt auf Anhieb nur die „Auszahlung“ der Boni in Form von Aktien in den Sinn – man kann ja den Bank-Angestellten Ende Jahr nicht einen Einzahlungsschein zukommen lassen, mit dem sie zu viel bezogene Boni rücküberweisen müssen …

Nachtrag

Mann sollte Zeitungsartikel immer zuerst zu Ende lesen und danach erst seinen Senf loswerden:

Die Credit Suisse hat bei etlichen ihrer Händler einen solch revolutionären Schritt getan. «Wir haben», so Dougan, «ein System eingeführt, bei dem der Bonus zwei Jahre gesperrt ist. Wenn die Händler nächstes Jahr Verluste generieren, verlieren sie den letztjährigen Bonus.» Damit hätten sie einen Anreiz zur längerfristigen Performance ihres Geschäftes.

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Mittwoch, 30. Januar 2008

Ospels Vermächtnis

UBS-Abschreiber steigen auf über 20 Milliarden

Früher als erwartet gibt die UBS Zahlen zu 2007 bekannt: Demnach hat sich die Lage seit Dezember noch verschlechtert, der Reinverlust für das Gesamtjahr beträgt 4,4 Milliarden Franken.

Quelle: UBS-Abschreiber steigen auf über 20 Milliarden

Wie wird die Geschichte Marcel Ospel einreihen? Mir kommen drei Dinge in den Sinn:

  • Vom KV-Stift zum Verwaltungsratspräsident. Darf und muss man ihm hoch anrechnen. Das schafft kaum jemand.
  • 20 Millionen Bonus, 20 Milliarden Abschreiber. Spätestens jetzt würde ich mich als Aktionär fragen, was Ospel besser als ein Strassenwischer gemacht hat …
  • (Gro)Undertaker. Die Swissair wurde gegroundet, weil er in den kritischsten Stunden der schweizerischen Qualitätsairline „telefonisch nicht erreichbar“ war. Zu seiner Entschuldigung sei gesagt: Solche Probleme löst man nicht fünf vor zwölf, sondern bereits viel früher.

Im Verlauf des vierten Quartals habe die UBS zudem die Bilanz und die risikogewichteten Aktiven reduziert. Dabei habe sie auf gewissen Positionen auch Verkaufsverluste realisiert, so die Grossbank.

Ähnlich wie bei den Franzosen und dem angeblich „unter Radar“ fliegenden 50-Milliarden-Gambler braucht auch die UBS noch flüssige Mittel. Wenn diese verdampfen, müssen halt „Positionen“ in äusserster Hektik aufgelöst werden – Verlust hin oder her.

Übrigens mit ein Grund, wieso der Goldpreis Mitte Januar nachgegeben hat: Gewinnmitnahmen, Gold wird verkauft, um die Verluste in den Aktienportfolios wettzumachen.

Der Grund des hastigen Verkaufs liest man einige Sätze später:

Die UBS gab weiter bekannt, dass die Kernkapitalquote per Ende Jahr auf 8,8 Prozent gesunken ist. Die Mindestanforderung beträgt acht Prozent.

Eine solche Entwicklung war längst klar – wieso würde man sonst in einer Nacht- und Nebelaktion Geld aus einem Singapurischen Staatsfonds einfliegen und die Aktionäre übergehen? Zu einem Wucherzins, notabene. Aber was will man als UBS auch tun? Der Markt macht den Preis – wer verzweifelt nach Geld lechzt, muss halt auch Knebelverträge eingehen.

Der Basler Bebbi an der Unternehmensspitze sollte sich ja exzellent mit den Basel II-Anforderungen auskennen …

A propos: Was würde passieren, wenn Privatkunden begännen, ihre Gelder von der UBS abzuziehen? Würde das die Bank überhaupt spüren? Domino-Effekt?

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Dienstag, 27. November 2007

Soviel zum Bankkundengeheimnis


Neuerung bei grenzüberschreitenden Zahlungsaufträgen
Originally uploaded by emeidi

Derzeit werden bei der Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen aufgrund der seit Juli 2003 geltenden Geldwäschereiverordnung der Eidgenössischen Bankenkommission Name und Adresse des Auftraggebers (Kontoinhaber) angegeben. Neu wird zusätzlich die Kontonummer aufgeführt.

[…] Seit dem 1. Januar 2007 verlangt beispielsweise die EU, dass bei Geldüberweisungen an ein Finanzinstitut mit Sitz in der EU Name, Adresse und Kontonummer des Auftraggebers (Kontoinhaber) angegeben werden. Zahlungsaufträge, welche diese Angaben nicht enthalten, dürfen damit von Banken in der EU und in weiteren Ländern nicht mehr ausgeführt werden.

[…] Ferner ist es möglich, dass die an der Transaktion beteiligten Banken, Systembetreiber oder SWIFT die Daten ihrerseits zur Weiterverarbeitung oder zur Datensicherung an beauftragte Dritte in weitere Länder übermitteln.

Ihre Auftraggeberdaten, die ins Ausland gelangen, sind nicht mehr vom schweizerischen Recht geschützt. Ausländische Gesetze und behördliche Anordnungen können die Weitergabe dieser Daten an Behörden oder andere Dritte verlangen, […]

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Dienstag, 27. November 2007

Konsum-Sklaven unserer Banken


Setzen Sie immer auf die richtige Karte und punkten Sie gleich zweimal.
Originally uploaded by emeidi

Auch hierzulande arbeiten die Grossbanken mit grossem Druck daran, ihre Kunden zu (unnötigen) Konsumkrediten zu verleiten.

Wieso ist die EC-Karte plötzlich nicht mehr gut genug?

Übrigens: Obiger Flyer ist ein Glanzstück der Marketing-Abteilung der Crédit Suisse. Nur gerade zwei Punkte fallen dem Marketing-Fuzzi ein, wieso künftig nicht mehr mit Bargeld, sondern mit der Visa- und Mastercard bezahlt werden soll. Selbst Kleinstbeträge für „den Liter Milch“. Gerade Punkt zwei ist so dämlich, dass man den lieber weggelassen hätte:

Zücken Sie zudem die Bonuskarte Ihres Detaillisten und punkten Sie gleich nochmals.

Yiha, 100 Punkte für den frisch engagierten BWLer mit Marketing-Spezialisierung! Was hat die Cumulus der MIGROS und die supercard von Coop mit Bezahlen mit Kreditkarte zu tun?

Merke: Wollen einem die Banken neue Dienstleistungen andrehen, geht es sehr oft nicht um uns Kunden, sondern um Profitmaximierung. Wer will des den Banken auch verübeln? Irgendwie müssen kurz vor Weihnachten die Boni der Investment-Sparten ja bezahlt werden …

Irgendeinmal wird der Tag kommen, wo man auch in der Schweiz nur noch auf Pump leben wird. Wehren wir den Anfängen!

Nachtrag

Schweizerinnen und Schweizer sind allein über Konsumkredite und Leasingverträge mit 14 Milliarden Franken verschuldet. Die Zahl der Privatkonkurse hat einen Rekord erreicht.

[…] den Konsumentinnen und Konsumenten wird das Leben auf Pump schmackhaft gemacht. Gemäss dem Marktforschungsunternehmen Media Focus wurden die Leistungen für Kommunikation für Konsumkredite und Leasing im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.

Quelle: Immer mehr Private gehen in Konkurs

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Sonntag, 11. November 2007

Die UBS in der Bonus-Zwickmühle

Auch die erfolgsverwöhnte Private-Banking-Abteilung kommt unter Spardruck. Intern laufen Diskussionen, wonach die Privatbanker in der Schweiz einen Teil ihres Bonus in die Taschen der Investmentbanker überführen sollen. Die geplante Quersubventionierung, die von der UBS bestritten wird, sorgt dem Vernehmen nach für rote Köpfe. […]

Die UBS steht vor einem Dilemma. Der Riesenabschreiber geht auf das Konto von 200 Händlern in den USA, die zum Investment-Banking gehören. Die gesamte Einheit beschäftigt jedoch knapp 22’000 Banker, darunter Topcracks im eigentlichen Kerngeschäft, der Finanzierung von Unternehmensübernahmen und Börsengängen – diese wollen den Bonus sehen, sonst suchen sie das Weite. Gleichzeitig kann es sich die UBS nicht leisten, die besten Private Banker an die Konkurrenz zu verlieren, da mit ihnen oft vermögende Kunden mitziehen.

Quelle: SonntagsZeitung, 11. November 2007, „Die Schweiz im Subprime-Sog“, S. 64f.

In solchen Momenten wird sich manches Bonus-Baby in der mit Abstand unfähigsten Bank der Schweiz das Faustrecht zurückwünschen: Wie schön wäre es, vor Weihnachten kurz rüber zu den Investment-Mathematikern (Motto: „Meine Formel besagt, dass ein solches Ereignis in 16 Milliarden Jahren nur gerade einmal eintritt“) rüberzugehen und denen neben dem linken auch noch ein rechtes blaues Auge zu verpassen …

Schliesslich erwarten die Ehefrauen und die Jeunesse Dorée im Internat am Genfersee einige nette Päckli auf dem weihnächtlichen Gabentisch. Die Yacht, die Villa und die Ausgaben mit der Platinum American Express wollen irgendwie auch bezahlt werden – fehlt da der bereits zur jährlichen Gewohnheit gehörende Bonus, ja, dann fühlen sich auch diese Zeitgenossen fast wie ihre Subprime-Schuldner in den USA: Ausgeschossen, verzweifelt, hilflos.

Citigroup, die „SIVilis“ und der ach so brutale Markt

Die amerikanischen Banken, die ebenfalls hart von der Subprime-Krise getroffen sind, möchten ihre „Toxic Waste“ vorerst in einer Mülldepone verlochen, um die rasch durchrostenden Fässer in einigen Monaten wieder an den Vorschein zu bringen. Darin wollen diese ihre Investments parkieren, die derzeit nicht weiterverkauft werden können. Aus den Augen, aus dem Sinn den Bilanzen, könnte man meinen.

Ich persönlich frage mich nur, wer denselben Mist ein paar Monate später kaufen wird? Aber wahrscheinlich sagt dieses Vorgehen viel über den IQ von Investment-Bankern aus: Mit Blick auf saftige Profite vergisst man die Ereignisse der Vergangenheit rasch einmal.

Citi clearly screwed up with its SIVs. When a financial institution borrows short term to buy long-term assets, it’s supposed to have a plan for when its bet goes bad – rather than just whining about „disorderly markets.“

If Citi’s only problem is that it can’t liquidate its SIVs without a profit hit, too bad. If Citi’s very existence is at risk, I don’t think we dare let it fail, because that would drag down institutions throughout the world. But if the bank needs help, its shareholders should have to pay. Bigtime.

In any event, if we believe in markets, Citi should have to take its chances. We small fry take chances when we borrow, and we pay the price if we’re wrong. Big fish should have to do the same.

Quelle: Citigroup: ‚Gimme shelter‘

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Mittwoch, 7. November 2007

Medienlese: Der Bund vom 7. November 2007

Klischeehaft zusammengefasst: Die Schweizer Bänkler in Grosskonzernen wie der UBS suchen anständige Renditen mit möglichst geringen Risiken, während amerikanische Banker gerne das Kapital der Konzernzentrale in risikoreiche Geschäfte mit der Chance auf happige Gewinne und Boni stecken. Und beide Gruppen können froh sein, dass noch eine dritte Spezies die Grossbank bevölkert: die Bankiers der Vermögensverwaltung, die mit ihren hohen Gewinnen zuweilen für die Kollegen die Kastanien aus dem Feuer holen.

Quelle: Der Bund vom 7. November 2007, „Bänkler, Bankers und Bankiers“, S. 11.

Solange der Bund in der räumlichen Entwicklung der Schweiz so wenig Verantwortung wahrnimmt und die Kantone auch mal spontan ihre grünen „Galmizer“ Wiesen für bauwillige Konzerne bereitstellen, sind Mittel nötig, das Recht zu schützen. Die Verbandsbeschwerde ist ein taugliches Mittel dazu.

Quelle: er Bund vom 7. November 2007, „Reif für den Rückzug“, S. 1.

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