Posts Tagged ‘Sprache’

Montag, 30. Juni 2008

Was meinen die Amis mit Cul-de-sac?

Da ich die meisten Bücher nur noch in ihrer Originalsprache lese und diese Sprache in den meisten Fällen (us-amerikanisches) Englisch ist, fällt einem mit der Zeit der inflationäre Gebrauch des Wortes cul-de-sac auf.

Bisher konnte ich mir keinen Reim darauf machen, was das Wort eigentlich bedeutet. Endlich habe ich mich nun aber zusammengerafft und den Begriff auf Wikipedia (wo denn sonst?) nachgeschlagen:

A cul-de-sac or close is a dead-end street with only one inlet/outlet.

Quelle: Cul-de-sac

Oder: Sackgasse, wie man im deutschsprachigen Raum sagt. Wieder etwas gelernt.

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Dienstag, 22. Januar 2008

Französisch für Jasser

♣ trèfle
Kreuz
♠ pique
Schaufel
♦ carreau
Eggen
♥ coeur
Herz
atout
Trumpf
chibre/chibré
Schieber/geschoben

Die Zeichen wurden mit UnicodeChecker (ein must have für alle Unicode-Spezialisten unter Mac OS X) generiert anhand einer zufällig im Netz gefundenen Zeichensatz-Tabelle.

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Stockbabble

Star Trek kennt den Technobabble, um auswegslose Situationen souverän zu umschiffen.

Auch die Finanzbranche scheint diese Art von „babble“ zu kennen, um ihre Produkte und Aktivitäten dem gemeinen Publikum verständlich zu machen. Dies jedenfalls meine Schlussfolgerung, wenn ich das Heftchen „KnowHow. Ihr Goldman Sachs Anlegermagazin“ lese, das der Handelszeitung beigelegen hat:

Neue Perspektiven für Anleger

Neben den BRICs sind die Next-11-Staaten ein weiteres interessantes Anlagethema innerhalb der Emerging Markets. Privatinvestoren können bereits mit Zertifikaten in einzelne Aktienmärkte oder in einen Basket der acht investierbaren Next-11-Länder einsteigen. Nun bietet Goldman Sachs vier Kapitalschutz-Zertifikate auf den Next-11-Core-8-Index an – einen Index, der die wichtigsten Aktien dieser Länder bündelt.

Ah so, alles klar! Lieber Christian Reuss, Co-Head Public Distribution (schon wieder!), wieso kann man Emerging Markets und Basket nicht in ihrer deutschen Form ausschreiben? Intern kann man ruhig so viele Buzzwords brauchen, wie man will (die Goldman Sachs-Mitarbeiter spielen sicherlich an jeder Sitzung das Buzzword-Bingo …) Das Bingo wird übrigens derzeit auch von IBM in einer TV-Werbung persifliert:

Doch wenn man gegenüber Endkunden auftritt, sollte man sich darum bemühen, alle englischen Begriffe zu tilgen, die problemlos mit deutschen Wörtern umschrieben werden können.

Chancen im Sekundärmarkt

Die Korrekturen an den Aktienmärkten im August haben auch die Kurse vieler Derivate zurückgeworfen. Nach Kursrückgängen bieten sich im Sekundärmarkt etliche Produkte an, welche unter 100% zu erwerben sind. Ein Blick auf den Zweitmarkt kann sich daher lohnen. Viele Investoren nutzen kleine Marktkorrekturen, um sich unter pari mit attraktiven Reverse Convertibles einzudecken.

Convertibles? Sind das nicht Autos?

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Montag, 23. Juli 2007

Begriff des Monats: "Hie jäsets!"

Anlässlich dem Zusammentreffen von Kollege Torkel mit dem Gurtenfestival und der diesjährigen Schlammschlacht auf Berns Hausberg lernten wir Unterland-Berner einen neuen Begriff kennen, um die widrige Geruchsentwicklung zu bezeichnen:

Hie jäsets!

Torkel vermutete als Quelle der Geruchsentwicklung zuerst meine Wenigkeit: Aus mir unerfindlichen Gründen wird auch heute noch kolportiert, dass ich für gewöhnlich an allen vier Tagen des Festivals dieselbe Kleidung trage, was eindeutig falsch ist: Ausser den Kampfstiefeln, den eingetragenen Socken (Blatern!) und den Hosen aus Restbeständen der US-Army werden bei mir – wie es sich für einen sauberen Burschen gehört – alle potentiellen Stinkquellen bei der Rückkehr in die Waschküche verfrachtet.

Natürlich war nicht ich der Urheber, sondern das sich unter den Bodenplatten ansammelnde Wasser, die naheliegenden Toiletten und besonders ab Samstag der auf Grasflächen lagernde zentimeterhohe Schlamm.

Import aus dem ärmsten Bezirk des Kantons Bern

Zurück zum Wort: Auf Grund der Herkunft der Mutter des Torkels vermuten wir, dass es sich dabei um einen Schwarzenburgischen Insider-Begriff handelt. Kollege Randal, der während Jahren in dieser Region der Tagelöhnerei nachging, konnte dies ebenfalls bestätigen. Zur dreifachen Absicherung werde ich mein aus Wahlern stammendes Grosi beim nächsten Zusammentreffen fragen, ob ihr der Begriff auch geläufig ist.

Stimmt gar nicht – dieser Begriff scheint auch von Stadtbernern benutzt zu werden, wie meine Mutter gerade per SMS meldet. Hintergrundinfos liefert Hene:

jäse = gären

Quelle: Wörterbuch Berndeutsch

Es ist wahrscheinlich, dass jäsen das Gären des Käseleibs bezeichnet – und gären verursacht vermutlich einen unausstehlichen Gestank.

Exzessiver Gebrauch und Auswüchse

In der Folge wurde dieser Begriff wohl mindestens stündlich einmal von einem Gruppenmitglied in den Mund genommen – ob treffend oder weniger, spielte gar keine Rolle. So soll sich Kollege Hebeau dem Vernehmen nach bei der Heimfahrt am Samstag auf dem Rücksitz des Kleinen Weissen eigenhändig „eingejäst“ zu haben –

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Freitag, 25. Mai 2007

Juristen-Slang

Ein Stadtzürcher Richter zeigt exemplarisch auf, wieso nicht jeder zur Ausübung seines Jobs berufen ist:

„Zu diesem Zweck ist höchstpersönlich oder durch eine ordentlich bevollmächtigte Rechtsvertretung schriftlich eine unmissverständliche Willenserklärung einzureichen, woraus hervorgeht, dass die Behandlung der ebenso missverständlich bezeichneten Übertretungsstrafsache durch das Einzelrichteramt für Strafsachen des Bezirksgerichtes Zürich gewünscht wird.“

Quelle: Der Beobachter, 11/2007, 25. Mai 2007, „Aus fünf Rappen werden 158 Franken“, S. 14.

Ich möchte anregen, dass die Universitäten inskünftig einen Kurs „Schreiben, damit mich auch Normalsterbliche verstehen“ ins Jura-Studium aufnehmen. Ist es nicht ein Armutszeugnis, dass unser Hochschulsystem (immer noch) Leute produziert, die sich nicht verständlich ausdrücken können? Wenn Akademiker dies unter sich tun – nun gut. Sobald Akademiker aber von Berufeswegen mit Herr und Frau Meier in Kontakt kommen, sollte eine gewisse Ausdrucksfähigkeit vorausgesetzt werden können.

Das „Bussenspieli“

Ich habe zwar auch schon versucht, die Stadtpolizei Bern, insbesondere deren Bussenzentrale, ein wenig zu ärgern, indem ich ein, zwei oder drei Rappen zuviel einbezahlt habe. Dies, weil Kollege Hebeau vor langer Zeit einmal behauptet hat, dass solche Rappen-Beträge die Buchhaltung arg durcheinander bringen. Rückblickend frage ich mich zwar gerade, wie ernst ich diese Aussage hätte nehmen sollen … Item! Nicht weiter schlimm – seit längerem halten sich die jährlichen Ausgaben für Parkbussen im tiefen zweistelligen Bereich.

Die zu einer schlussendlich 278 Franken hohen Busse verbrummte Zürcherin handelte ausgesprochen naiv, als sie der Polizei vorgängig weniger Geld überwies, als eigentlich geschuldet war. Ganz klar, dass man da auf verlorenem Posten steht.

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