Posts Tagged ‘Umwelt’

Freitag, 1. Juni 2007

Langsamer fahren, viel Geld sparen

Zufälligerweise einmal bei Leu.fm vorbeigeklickt, und was sehe ich da?

“Seit die Spritpreise so hoch sind, fahre ich auf der Autobahn nur noch 100 Kmh, und schalte den Tempomat ein. ”
– S.Lehmann, Steffisburg auf Blick Online

(Und jetzt wissen wir wer diesen Scheissstau immer verursacht)

Quelle: Leu.fm

Ähm, Leu(mund) – ich bin auch so ein „Schleicher“! Und das zu gutem Grund:

bei 90 km/h 7.3 Liter/100 km
bei 120 km/h 8.9 Liter/100 km

Quelle: Audi 90 Quattro 20V

Hinweis: Weil sich über Google gerade nichts besseres finden liess, habe ich hier halt die Daten eines Audi Quattro-Motors notiert. Vielleicht nicht gerade die beste Wahl.

Dieser Fahrer würde – im unwahrscheinlichen Fall, dass er mit einem solchen Motor unter’m Arsch tatsächlich schleichen wollte – pro 100km 1.6 Liter Sprit sparen. Bei den heutigen Preisen (1.80 SFr./l) sind das 2.88 SFr. oder 144 SFr. im Jahr, wenn man wie ich so gegen 5’000km fährt. Damit zahle ich mehr als drei Parkbussen pro Jahr *smile*

Das obligatorische Sternchen

Natürlich vorausgesetzt, ich fahre immer schön brav konstant 90 Stundenkilometer, ohne Abbremsen und ohne Beschleunigen. Wer momentan mit einem Prius im (bernischen) Stadtverkehr unterwegs ist, wird noch viel, viel mehr Geld sparen, weil beim nervtötenden Stop-and-Go-Verkehr der Elektromotor zum Zuge kommt.

Sonstige Rechnereien

Mein alter Herr hat schon diverse Male erwähnt, dass der Energieverbrauch im Quadrat ansteige (stünde wohl irgendwo in meinen Unterlagen aus dem gymnasialen Physikunterricht). Ich habe das bisher zur Kenntnis genommen, aber noch nie überprüft. Aus den obigen Zahlen lässt sich ein solcher Zusammenhang jedenfalls nicht ablesen:

Die Geschwindigkeit wird um 33 Prozent gesteigert, während der Benzinverbrauch „nur“ um 21 Prozent steigt.

Wahrscheinlich ist der Vergleich aber sowieso nicht ganz koscher, weil man die Beschleunigungsleistung von 90 auf 120km/h ausblendet. Auch kann man sich fragen, inwiefern die Verbrauchswerte der Autohersteller der tatsächlichen Realität entsprechen.

Die Diskussion ist eröffnet – ich kann durchaus komplett falsch liegen.

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Donnerstag, 24. Mai 2007

Hummer H2 – Das waren Zeiten!

First, a flashback. Do you remember the time, […] 2003, when gas was (relatively) cheap and Bush’s war was still being spun as some sort of righteous, WMD-justified love-in and the dour, global-warming-is-a-liberal-hoax Republicans controlled the sour American universe? It was a time when GM dealers couldn’t sell the giant hunk of laughable penis compensation known as the Hummer H2 […] fast enough.

GM even went so far as to build ridiculous, theme park-like Hummer dealerships and to contract with special plants in Indiana to crank out America’s ugliest, most dangerous, least environmentally friendly monster truck, and celebs and rappers and pro athletes and supermodels and senators and glitz wannabes of every ilk everywhere couldn’t waste 50 grand on the horribly built, lunkish hunk of karmic contempt fast enough. Oh what a time it was.

Fast forward to right now. […]

[…] and hence many Americans somehow think that buying the newer, sleeker three-ton Chevy Suburban with 23 cup holders instead of the 2005 model with only 14 must be, you know, a healthy improvement.

[…] we might as well enjoy that stupid, chromed-out three-ton GMC Yukon Denali before the oil runs out and the terrorists eat my babies and the damn liberals change the laws and make us all drive Smart cars to the Tofu Hut in order to turn us all gay. Sound familiar?

Quelle: Rejoice, The Hummer Is Dead

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Dienstag, 15. Mai 2007

Der Tag, an dem das Erdöl unbezahlbar wurde

[…] Now he [James Howard Kunstler] foresees the end of the entire artifice of American life, from the suburbs to the interstate highway to Wal-Mart and the global supply chain that supports it.

The truth is that no combination of alternative fuels or so-called renewables will allow us to run the U.S.A. — or even a substantial fraction of it — the way that we’re running it now.

Quelle: After the oil is gone

Wer die USA bereist und sich wirklich Gedanken über das Funktionieren des Systems gemacht hat, wird Kunstler wohl oder übel zustimmen müssen.

Auch der Warenverkehrt in der Schweiz ist einem grossen Teil der billigsten je geförderten Energie zuzuschreiben. Schade nur, dass diese – wie Kunstler ausführt – endlich ist. Wir haben zwar noch als grossen Standortvorteil das Wasser, doch dieses wird nicht ausreichen, die Bedarfslücke in der Energieversorgung zu decken. Abgesehen davon sind wir darauf und daran, diese relativ verlässliche Energiequelle sehr unzuverlässig zu machen – wegen dem CO2-Ausstoss, der einen Klimawandel hervorruft, der die Niederschlagsereignisse verändert.

Ob Atomkraft die Rettung ist? Momentan scheint der Kraftwerkbau sich um ein (finanzielles) High-Risk-Geschäft zu handeln. Mit den Verwerfungen, die der Ölmangel bringen wird, könnten die Dinger deutlich an Reiz gewinnen. Doch auch der Brennstoff der Atomkraftwerke scheint endlich zu sein.

Wäre ich ein Ölunternehmen, würde ich langsam aber sicher Uran-Minen aufkaufen und den Rohstoff horten. Glücklicherweise steht die Sonne und der Wind nicht zum Verkauf …

[…] And that has tremendous implications for capital-finance instruments to produce wealth, namely securities and bonds. All the financial paper in the world is essentially based on the increasing accumulation of wealth.

Aber … die Weltwoche sagt doch für die nächsten 25 Jahre einen Aufschwung hervor, wie wir ihn bereits nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben?! Spielverderber!

The Iraq war is not hard to understand. It wasn’t an attempt to steal Iraq’s oil. If that was the case, it would have been a stupid venture because we’ve spent hundreds of billions of dollars occupying the place, not to mention the lives lost. It was not a matter of stealing the oil; it was a matter of retaining access to it. […]

We are going to use them [renewable energy]. But we’re not going to run the interstate highways and Disney World on them. Suburbia is not going to run on biodiesel. The easy-motoring tourist industry is not going to run on biodiesel, wind power and solar fuel. The point I would repeat is this: We don’t know whether we can fabricate the components for these things absent a fossil-fuel economy.

Der Mann öffnet mir die Augen … Wird das Öl knapp, wird der Transport von in China genähten Kleidern nach Übersee (oder von Orangensaft aus Brasilien) äusserst kostenintensiv. Geschweige denn, dass unsere westlichen Produktionsprozesse allesamt auf billigem Öl beruhen. Die Frage ist: Werden wir also Windkraftwerke oder Solar-Panels herstellen können, wenn es an einer billigen Energiequelle fehlt?

Neue Traumberufe

[…] you say e’re better off learning how to operate a horse-drawn plow than becoming a P.R. executive

Beängstigend, aber auf eine Art auch reizend, die Anfänge dieser (anderen) Zukunft sehr wahrscheinlich noch miterleben zu dürfen. Ich muss ehrlich gestehen: Mich hat man noch nie in unserem Garten gesehen. Weder weiss ich, wann was wie anzupflanzen und zu pflegen ist, noch wie viel Arbeit mit einer solchen small-scale Landwirtschaft auf uns zukommen wird. Denn Dünger und Maschinen würden uns in diesem Szenario fehlen. Ebenso würden wir deutlich anfälliger auf Witterungsschwankungen reagieren, wenn wir Missernten nicht mit Importen aus allen Herren Ländern kompensieren könnten.

Nachtrag

Mittlerweile doppelt auch der Guardian nach, indem er Konsequenzen einer Ölknappheit für Grossbritannien aufzeigt:

The report then publishes a long list of estimates by senior figures in and around the oil industry of a possible date for peak oil. They vary greatly, but many are clustered between 2010 and 2020. Another report, also commissioned by the US department of energy, shows that „without timely mitigation, the economic, social, and political costs will be unprecedented“.

[…] You still have to get to work, to school, to the shops, to hospital, whatever the price of oil might be. If you live in a distant, low-density suburb, how else do you get there? On horseback? If the entire transport infrastructure is based on the consumption of liquid fuels, how does it respond to the price signal? It could shut down, but that would trigger economic collapse. And do you imagine that even second generation biofuels could replace MOST of our transport fuels? Where is the land required to grow them?

Quelle: Our blind faith in oil growth could bring the economy crashing down

Nachtrag 2

Die Film-Doku zum Thema: THE END OF SUBURBIA: Oil Depletion and the Collapse of The American Dream. Eindrücklich, insbesondere für einen angehenden Historiker wie mich.

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Dienstag, 1. Mai 2007

Uebermotorisiert

In der Schweiz gibt ein Auto pro gefahrenen Kilometer durchschnittlich 190 Gramm CO2 in die Luft ab; ein Kleinwagen 130 Gramm, ein Offroader 400 Gramm. „Der PW als Transportmittel ist häufig entfunktionalisiert“, sagt Soltic, „er repräsentiert oft die Lebenseinstellung oder das Einkommen. In der Schweiz gibt es immer mehr Pick-Ups und Offroader.“ Kraftpakete, die vor allem in Städten wie Zürich absurd wirken, wenn sie allein dem Transport von Louis-Vuitton-Täschchen und Einkaufstüten dienen.

Im Agglomerations-Verkehr genügten sechs bis sieben PS, auf der Autobahn 25 bis 30 PS – aber die Autos, die 2006 in der Schweiz gekauft wurden, haben im Durchschnitt Motoren von 130 PS. „Nicht effizient“, betont Boulouchos, „überdimensioniert, mit viel Leerlauf“.

[…] Die Automobilindustrie wolle Geld verdienen, also produziert sie solche Geschosse – doch „wenn sie eines Tages nur noch mit sparsamen Autos Geld verdienen kann, wird sie sparsame Fahrzeuge bauen“. Autos, wie sie Guzzella vorschweben. Autos, die zuerst den Spass am Fahren abschaffen und dann den Fahrer „entmündigen“. Der Professor sieht keinen anderen Ausweg. In 50 Jahren wird die Welt doppelt so viel Energie brauchen wie heute. Deshalb müssen die Autos sparsamer gebaut werden. Vor allem leichter, aerodynamischer, mit schlankeren Reifen.

Quelle: GEO, 5/2007, „Sparsame Fahrzeuge sind die besten Ölquellen“, S. 1-26.

Ich sehe die schmerzverzerrten Gesichter meiner autovernarrten Kollegen förmlich vor mir … Mir würde eine solche Entwicklung kaum etwas ausmachen, da ich diese schon vorgeholt habe. Heisst es in der Autoindustrie auch bald: „Survival of the fittest?“ (Man bemerkte Darwins spitzfindige Wahl des Begriffs „fittest“, im Gegensatz zu „strongest“)

Lernresistent

Eine gewisse Lernresistenz ist nicht zu verneinen. Aber sie können ja nichts dafür, bei dem miserablen Bildungssystem:

Shelby To Create Bigger Mustang With 725 HP?

Ein Kommentar auf Digg bringt es auf den Punkt:

725Hp! WoW! Now that’s what I’m talking about … more horse power in bumper to bumper traffic on 405 in LA … you can really rev that engine loud!

Quelle: Shelby announces 725 HP „Super Snake“ Mustang

Kleberli

Randal, jetzt hat die Stunde deines Mazdas geschlagen. Endlich habe ich passende Kläberlis gefunden:

Stopp-Offroader-Kleber

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Dienstag, 13. Februar 2007

Benzinverbrauch in D und den USA

Der Durchschnittsverbrauch von allen in 2004 verkauften PKW in den USA
war 29,1 mpg (8,1 l/100km). In 2005 war es 30,0 mpg (7,8 l/100km). Der Durchschnittliche PKW Verbrauch in Deutschland 2004 war 8,4 l/100km

Quelle: U.S. Fuel Efficiency Policies

Auf den ersten Blick ist man erstaunt – das hätte man den Amis nun wirklich nicht zugetraut!

Doch leider ist dieser Anhaltswert in der Klimadebatte nichtssagend: Schlussendlich zählt eben, wieviele Kilometer effektiv mit einem Fahrzeug gefahren wurden. Und wie hoch der Schadstoff- und CO2-Austoss dabei war.

Auch ist zu bedenken, dass es in den USA fast 300 Millionen Einwohner gibt, während in Deutschland 83 Millionen leben. Bezüglich der Fahrzeugdichte sieht es ähnlich aus: In Deutschland stehen über 44 Millionen Autos herum, in den USA dagegen 227 Millionen, wenn man Wikipedia in dieser Hinsicht trauen darf.

Distanzen in den USA

Hier einige Zitate von besagter Web-Site aus der Kommentar-Sektion, die mir nach meinem Besuch in Kalifornien sehr, sehr bekannt vorkommen (auch ich hatte zu Hause in der Schweiz absolut keine Ahnung von Distanzen und der absoluten Notwendigkeit eines Autos in den Staaten):

I wouldn’t be so sure they really realize how big America is.

I’ve read too many stories on the web of instances where Europeans looked at maps thinking they could hit the highlights in a short period of time.

[…] She was introduced to 2 fine German lads just about to hit the U.S. for a week. They planned to drive from Miami to Los Angeles. She didn’t say anything.

Americans don’t live in the inner city, and an hour commute to and from work, even a two hour commute, isn’t unusual.

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Freitag, 5. Januar 2007

Klimaerwärmung: Das Wettbüro hat geöffnet!

Urs Paul Engeler und seine Vasallen können ihre Skepsis nun auch in finanziellen Erfolg umwandeln – das Wettbüro ist offen:

[…] There are many reasons why I believe a climate futures market could be useful. Firstly, it would enable us to find the real consensus view. Commentators who act in bad faith (either through exaggerating the chances of climate change, or understating it) might find the likelihood of financial loss would motivate more honesty. Interestingly, Julian Simon thought that such a market „would thus no doubt often serve as a corrective to alarmist stories about impending doom“ but I have also found that climate change sceptics are remarkably reluctant to back their proclaimed beliefs by betting against significant climate change. […]

Quelle: Betting on Climate Change

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Freitag, 5. Januar 2007

Klimaerwärmung? Mumpiz!

ExxonMobil Corp. gave $16 million to 43 ideological groups between 1998 and 2005 in an effort to mislead the public by discrediting the science behind global warming, the Union of Concerned Scientists asserted Wednesday. […]

Quelle: Group: ExxonMobil Paid to Mislead Public

Toll, wo da Kollege Nienze wieder angeheuert hat …

Verglichen mit dem Profit (36 Milliarden USD 2005) dieses fragwürdigen Konzerns sind 16 Millionen aber kaum mehr als ein verschämt tiefes Trinkgeld …

Äusserst interessant ist nebenbei noch die Feststellung eines Kommentierenden auf Digg, der Verbindungen zu anderen „Leugnern“ entdeckt hat:

If you look up the names of some of the recipients of these funds you’ll find they are the same names as those denying the dangers of smoking on behalf of the tobacco industry a few years ago. […]

Quelle: How ExxonMobil paid to deceive the public through science, ideology

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