Montag, 9. Mai 2005, 22:19 Uhr

Reparatur oder Neukauf?

Ich arbeite an der Uni in einem Departement und betreue mit einem 20%-Pensum 250 Computer, davon etwa 75% Windows-Kisten.

Heute wurde ich in ein Labor gerufen, weil sich ein Computer partout nicht mehr starten liess. Tatsächlich … das LED auf dem Motherboard leuchtet zwar noch, doch nach dem Druck auf die Power-Taste funktionierte gar nichts mehr – kein Pieps, Totenstille! Auch das Kurzschliessen der Powerswitch-Pins direkt auf dem Board half nichts mehr (alter Elektriker-Trick: Schraubenzieher benutzen – Dank an Oli B.). Erst vor kurzem hatte ich einen ähnlichen mysteriösen Fall: Nachdem man die brandneue 3com-Netzwerkkarte aus dem Slot gezogen und wieder eingesteckt hatte, liess sich das ältere System (PII oder PIII) anstandslos wieder starten. Leider war dies hier nicht der Fall. Darauf habe ich ein zweites Netzteil organisiert, doch der Fehler scheint nicht hieran zu liegen. Ich tippe auf einen Fehler am Board selber, kann das aber aus Zeitgründen und Mangels austauschbarer Hardware nicht überprüfen – in unserem rudimentär ausgerüsteten Lager finde ich zwischen zig-CRTs noch einen kompletten PII – doch ein Downgrade von einem Asus CUSL2 mit PIII auf ein Noname-Board kann ich wirklich nicht verantworten.

Der Computer wurde – wie sich erahnen lässt – im Dezember 2000 gekauft. Ich habe mich deshalb nach einigen Abwägungen entschieden, eine neue Kiste zu ordern, um die alte damit zu ersetzen.

Doch ich frage mich nun, wie das eigentlich in „professionelleren“ Buden (mehr Zeit, mehr Geld, mehr Know-How) gehandhabt wird. Gehen die PC-Supporter mit Messgeräten (stundenlang) auf die Suche nach defekten Schaltstellen, geplatzten Elkos, oder schleppt man da aus dem Lager ein baugleiches Gerät heran und schmeisst das defekte Teil auf den Müll (nachdem man es ausgeschlachtet hat *grins*)?

Nachtrag: Auf meine Anfrage im Spotlight-Forum habe ich einige interessante Antworten erhalten:

wir kaufen die Kisten mit 3 Jahren Onsite Support. Wenn was kaputt geht wird aus unserem „Reparaturlager“ die Kiste beim User getauscht damit er sofort weiter arbeiten kann. Wird es im Rep.lager langsam knapp, kommt der Support vom Hersteller vorbei und tauscht seinerseits die Hardware aus bzw. repariert sie. Wie er es macht ist uns egal. Es kostet ja nichts und er muss es selber wissen. Meist wird nur getauscht. Ist die Kiste älter als 3 Jahre wird sie generell nicht mehr repariert. Sie wird durch eine neue ersetzt und der Schrott einer Lehrlingswerkstatt überlassen die zu Lernzwecken die Kisten wieder flott machen (aus zwei mach eins), diese dann günstig verhökern und damit etwas Geld für die Werstatt verdienen.

Wenn du den Neupreis eines PC mit dem Stundensatz des Supporters sowie dem Benutzer der einige Zeit nicht mehr arbeiten kann vergleichst, wirst du sehen, dass nicht lange gebastelt werden muss und der neue PC sich schnell mal lohnt.

Also hier (im Daimler Chrysler Konzern) werden defekte PC`s ausgemustert!
Anhand der Hardwarepreise 8was bei den Mengen eh noch geinger ist) lohnt sich das Prüfen etc nicht!
Zumal ja auch die anderen PC – Teile „schon“ ein paar Jahre auf dem Buckel haben!
Rechenbeispiel: Techniker kostet mind. 80 € – bis der alles geprüft hat, bestellt, ins Lager bucht, einbaut, Bericht schreibt, Pc wieder am Platz installiert ….. – das gibt nen schönen neuen!

wir schauen kurz welches teil defekt ist (durch austauschen und erfahrungswerte)

wenn was kaputt ist wird es innerhalb der garantie mit vorabaustausch geregelt sprich wir bekommen ein neues teil und schicken dann das defekte zurück.
ausserhalb der garantie wird halt neu bestellt

alte geräte werden dann wenn zeit ist zusammengeflickt und an schulen oder ähnliches abgegeben.

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