Meins!
Soeben bin ich von meiner Freundin heimgekehrt, und als erstens gab’s das vorgezogene Weihnachts-Geschenk auszupacken und anzuschliessen: Endlich bin ich im Besitz eines waschechten, originalen Technics SL-1210 MK2.
Das waren noch Zeiten, als man noch hohe Töne auf echte, traditionelle Japanische „Craftmansship“ hielt. Nach tiefgründigen Tests kann ich bestätigen: Die Ingenieure haben mit dem Gerät Technikgeschichte geschrieben und die Standards festgelegt.
Wehleidig muss ich aber erkennen, dass die 20 Jahre dem Gerät nicht gut getan haben: Weder kann ich damit im Internet surfen, auch von WAP keine Spur, Support für polyphone Klingeltöne suche ich auch vergeblich. Nicht einmal ein 1″ LCD-Display findet sich am Gerät. Unglaublich!
Getreu dem Motto „Reduce to the min(imum)“ (oder wie ging der schon wieder?) ist dieses Gerät ein Beispiel dafür, wie es sein sollte, aber heutzutage leider nur allzuwenig ist. Anstelle alles möglich damit anstellen zu können, haben sich die Ingenieure dafür entschieden, genau eine Aufgabe damit zu meistern und dies mit annähernder Perfektion. Und das hat dem Gerät gut getan – es ist jedesmal wieder eine helle Freude, sich an den rotierenden bzw. stillstehenden Punkten im roten Licht zu ergözen oder den Stift mit der eingebauten Lampe „hochzufahren“. Der Liebe im Detail merkt man an, für wen das Produkt entwickelt wurde, und weshalb dieser Plattenspieler auch heute noch das Werkzeug vieler professioneller (und unprofessioneller) DJs ist.
Wenn man dann im Schlafzimmer das Licht ausschaltet und sowohl die rote, weisse und grüne Lichtemissionen entdeckt, weiss man: Nun wird wieder einmal die Vinylsammlung abgehört.