Sonntag, 24. Dezember 2006
Pixelgrafiken für’s Web kriegt heute fast jeder mit Adobe Photoshop & Co. hin. Geht es dagegen um hochauflösende Icons für Desktop-Applikationen, sieht die Sachlage anders aus. Hier kommen Vektorgrafik-Programme wie Adobe Illustrator zum Zuge, die damit erstellten Grafiken wiederum eignen sich dann nicht nur für Web-Sites, sondern auch für hochauflösende Drucksachen. Je länger desto mehr verschmelzen diese beiden Technologien – im Grunde ist es ja wirklich deutlich intelligenter, mit dem hochauflösenden Design/Logo zu beginnen und von da ausgehend die Pixelgrafiken herauszuholen. So verbaut man sich nichts – umgekehrt aber schon.
Während im Web also Pixelprogramme die Nase (noch?) vorne haben, gibt es Bereiche, denen wir alltäglich begegnen, deren Grafik seit langem auf Vektor-Zeichnungen beruhen: Applikations-Icons.
How-To: Disco.app Icon
Der Designer des Icons der neuen Applikation Disco zum Brennen von CDs hat den Prozess aufgezeigt – sehr aufschlussreich!
Fire Starter
Vom selben Designer auch die (etwas kürzere) Geschichte hinter dem Camino-Icon:
A history of the Camino application icon
Neue Anforderungen an Designer
Ich habe auf dem Gebiet der Vektorgrafiken und deren Erstellung noch unzählige Dinge zu lernen: Mit dem Auftauchen neuer hochauflösender Bildschirme (weg von den gewohnten 72dpi, weg von den seit einiger Zeit ebenfalls eingesetzten 96dpi) werden Vektorgrafiken weiter an Popularität zunehmen.
(Nebenbei: Adobe scheint sich diesen Job mit der Creative Suite 3-Beta gar etwas einfach gemacht zu haben … Einfach scheusslich, diese neuen Icons!)
Neue Anforderungen an Betriebssysteme
Mittlerweile hat Windows Vista zu Mac OS X aufgeschlossen, es können auf beiden Plattformen 256 mal 256px grosse Icons eingesetzt werden.
Gemäss Rumor-Seiten soll Mac OS X 10.5 ja zusätzlich ein „resolution-independent“ GUI mitbringen – alle Schaltflächen (Buttons, Drop Downs etc.) würden deshalb nun als Vektorgrafiken neu kreiert. Bereits mit Tiger erhielten die Entwickler entsprechende Infos und Werkzeuge mitgeliefert, aber noch sehr rudimentär. Wichtig ist hierbei folgendes Statement:
Let’s assume that on a 1600×1200 pixel display we want to target the basic „look“ of our current user interface at 1024×768, which assumes a 72 virtual dpi. To take up the same fraction of the display, the UI would need to be larger by a scaling factor of 1600/1024 = 1.5625. Note that from a distance, this desktop would look identical to today’s 1024×768, but upon closer inspection the 1600×1200 display would be much more detailed. If instead, we wanted to make the display look like today’s 800×600 displays, we would run our 1600×1200 display at a virtual dpi of 144 with a scaling factor of 2, which would be highly detailed using 4 times as many pixels to represent the user interface.
Quelle: Resolution Independent UI
Bye, bye Anti-Aliasing
Was bedeutet das? Besitzer von TFT-Bildschirmen wird es also endlich möglich sein, auf ihren 1600×1200 Bildschirmen tiefere Auflösungen anzuzeigen, ohne sich mit dem heute praktizierten verschwommen wirkenden Anti-Aliasing herumzuärgern.
Aber Windows XP …
Ich weiss, Windows XP bietet bereits 96 oder gar 120dpi an – doch mir gefällt insbes. die Aufbereitung von 72dpi-Grafiken nicht, die man bspw. im WWW unweigerlich antrifft. Da muss noch eine saubere Lösung her – evtl. Auflösungen auf Applikationsbasis? Der Browser läuft also weiterhin mit 72dpi, während das Drumherum mit 144dpi daherkommt?. Mal schauen.
Nachtrag
Drüben bei I Started Something wird
Windows Vista DPI scaling: my Vista is bigger than your Vista behandelt. Auch hier: Interessanter Text.