Dienstag, 4. November 2008, 21:14 Uhr

Stimmenanteil der letzten zehn US-Präsidenten

„Ploderi“ Manfred Messmer schwingt in einem sonntäglichen Blog-Artikel mal wieder seine Keule:

Erstaunlich ist, dass es Herrn Obama trotz einem inzwischen einjährigen Wahlkampf und 600 Mio. USD(!) an Wahlkampfgeldern und trotz halbstündigem Infomercial (mit amerikanischem Sniff-Thrill) nicht gelingt, die 50%-Marke solide zu überspringen, dass er die offensichtlichen Schwächen in McCains Wahlkampf nicht in eine gefestigte Mehrheit umsetzen kann.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Kontrapunkt

Zuerst war ich ob dieser Aussage doch gar erstaunt – unter 50%, und doch Präsident der Vereinigten Staaten?

Dank dem im Netz gesammelten Wissen war es relativ leicht, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und zu schauen, mit welchem Stimmenanteil frühere Kandidaten Präsident der Vereinigten Bankrotten Staaten von Amerika geworden ist:

2004 George W. Bush 50.7% John Kerry 48.3%
2000 George W. Bush 47.9% Al Gore 48.4%
1996 Bob Dole 40.7% Bill Clinton 49.2%
1992 George H. W. Bush 37.7% Bill Clinton 43.0%
1988 George H. W. Bush 53.4% Michael Dukakis 45.6%
1984 Ronald Reagan 58.8% Walter Mondale 40.6%
1980 Ronald Reagan 50.7% Jimmy Carter 41.0%
1976 Gerald Ford 48.0% Jimmy Carter 50.1%
1972 Richard Nixon 60.7% George McGovern 37.5%
1968 Richard Nixon 43.4% Hubert Humphrey 42.7%

Fazit: Seit 1992 erreichte jeder Präsident einen Stimmenanteil von maximal 50.7%. Auffällige Ausnahmen sind (allesamt Republikaner) Ronald Reagan 1988 (58.8%) und Richard Nixon 1972 (60.7%)

Ebenso wichtig sind die Anzahl Wahlmänner, die heute die Kandidaten erreichen werden. Gelingt es Obama, über 300 der 270 Wahlmänner hinter sich zu scharen, so wäre dies gemäss meinem Korrespondenten in Venice, CA, bereits ein Achtungserfolg.

Nicht auszudenken, wenn Obama gar deren 311, 353, 364 oder 338 Wahlmänner machen würde, die von FiveThirtyEight.com in Tausenden von Simulationen als wahrscheinlichstes Resultat berechnet worden sind (leider muss ich erwähnen, dass an fünfter Stelle noch 291 Wahlmänner kommen – aber das blenden wir jetzt mal schön aus!).

Ich wünsche mir, dass Obama (mindestens) 310 Wahlmänner holt und George H. W. Bushs 53.4% Stimmenanteil von 1988 egalisiert.

Mario „Claude Longchamp“ Aeby Amen.

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Labels: Politik, USA

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