Archiv 10. November 2008

Montag, 10. November 2008

James Bond: Quantum of Solace sucks!

Letzten Freitag war für mich doppelte Premiere: Einerseits war ich zum ersten Mal in den Pathé Kinos im Westside (der Ticket-Kontrolleur spricht tatsächlich französisch), andererseits habe ich zusammen mit dem Auten, Mr. B, Stewä und Ritchie den neuesten James Bond zu Gemüte geführt. Auf Grund einer kommunikationsbedingten Buchungspanne wurde Zgräsch von der Gruppe getrennt und musste sich sonst irgendwo im Kino platzieren.

Das Kino

Nun gut, zurück zum Film. Respektive zuerst zum Kinosaal: Alles picco-bello, ich komme garantiert wieder! Saal 10 ist wohl einer der grössten des Multiplex-Kinos. Besonders gefreut haben die Platzverhältnisse – da ich auf Grund anderer Verpflichtungen erst um 21.20 vor Ort eintraf (mit einem Karacho über den Landstuhl nach Niederwangen und Oberbottigen ins Westside – Park-Sektor K wird für den Kinobesuch empfohlen), mussten wir uns an den bereits sitzenden Zuschauern vorbeizwängen. Im Gegensatz zu Quinnie und Kitag musste aber niemand die Beine einziehen und ich stand nur ein einziges Mal jemandem auf den Fuss.

Weiteres Novum: Es gab keine Pause! Ist das nur bei James Bond so, oder hat man endlich die schweizerische Unsitte der „Wir unterbrechen den Film aus Konsum-Gründen und machen dem Regisseur mit seinem Kunstwerk einen wunderschönen Gefallen“ abgeschwört? Es ist jedenfalls von Vorteil, wenn man sich vor Beginn der Vorstellung mit Glacé, M&Ms, Pop Corn und Getränken eindeckt.

Der Film

Jetzt, da bereits mehrere Tage vergangen sind, kriegt man ein klareres Bild vom Streifen (die negativen Facebook-Statusmeldungen sowie Kritik in der Online-Presse haben den Rest getan).

Handwerklich finde ich den Film eigentlich recht gut gemacht, wenn da unser Marc Forster nicht wie vom Teufel geritten auf diese schnellen Schnittwechsel in Actionsequenzen gesetzt hätte. Kein Zuschauer realisiert ab der schnellen Bildfolge, wer jetzt wo was wie macht – äusserst betrüblich, zumal uns ja mit Marc Forster für einmal Landsmann die James Bond-Kost vorsetzt. Herr Forster, ich bin zutiefst enttäuscht.

Es sei hierbei angemerkt, dass ich als Vertreter der Generation MTV das circa 10-minütige Intro von There Will Be Blood als Erlösung empfand: Kaum Schnittwechsel, kein gesprochenes Wort, nur musikalische Untermalung. In der hektischen Zeit, in der wir heute leben, sollten sich andere „Starregisseure“ solche Konzeptionen zu Herzen nehmen.

Dann wäre da diese betrübliche Story. Wohl jedermann geht mit mir einig, dass bei diesem Drehbuch (streikbedingt?) wohl mal die Praktikanten ran durften.

Dass Kollege Mr. B. zwei Sitze neben mir zwischenzeitlich mit dem Schlaf kämpfte, verdeutlicht die traurige Tatsache. Dennoch möchte ich den Streifen nicht vollends in Stücke reissen. Grundsätzlich hat mir der Bond gefallen, weil die Gadgets für einmal keine Rolle spielten und sich auch Womanizer Bond mit Eroberungen zurückhielt. Der Film war sehr nüchtern – doch genau das ist wohl das Problem: Ich kann mich an keinen Höhepunkt erinnern! In normalen Bond-Streifen fiebert doch jeder Zuschauer auf das fulminante Finale im mit Hochtechnologie ausgestatteten Hauptquartier des Bösewichts. Das fehlt hier vollends (Böse Militär-Diktatoren in spe? Feuer? Hydrogen-Tanks? WTF?)

Dass mit den auf Ressourcen abzielenden Bösewicht und der weltweiten Verschwörung zwischen Geheimbünden, Wirtschaft und Politik immerhin aktuelle machtpolitische Motive Einzug gehalten haben, gefiel mir. Auch wenn so gleich wieder eine schwäche des Drehbuchs zum Vorschein kommt: Da wird Bond und seine Latina über der hunderte Quadratkilometer grosse Wüste abgeschossen, landet per Zufall in einer komischen Schlucht und findet nach 10 Minuten Fussmarsch den künstlichen untererirdischen See, den sonst noch keine Menschenseele entdeckt haben will. Selbstverständlich war diese drehbuchtechnisch brilliante Wendung nicht abzusehen, als Bond in das Flugzeug steigt und Richtung Wüste fliegt …

Fazit zum Drehbuch: Der Film scheint nicht aus einem Guss, wüst zusammengefrickelt.

Über die Dauer des Streifens verliere ich kaum mehr ein Wort: 106 Minuten?! Da haben ja die Disney-Kinderfilme in der Adventszeit noch eine längere Laufzeit. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Streifen 200 Millionen Dollar (soviel wie der damals teuerste Film aller Zeiten, Titanic – nicht inflationsbereinigt! – gekostet hat). Selten hat man in einem Bond soviel Kohle in so wenig Minuten verbuttert – und wohl noch nie fragt sich der Zuschauer nach dem Kinobesuch, wo zum Teufel das Geld schlussendlich hinfloss?!

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Montag, 10. November 2008

Der Eisschild der Arktis wächst rasant

An abnormally cool Arctic is seeing dramatic changes to ice levels. In sharp contrast to the rapid melting seen last year, the amount of global sea ice has rebounded sharply and is now growing rapidly. The total amount of ice, which set a record low value last year, grew in October at the fastest pace since record-keeping began in 1979.

Quelle: Sea Ice Growing at Fastest Pace on Record

Leute, die den „Klima-Aposteln“ schon immer skeptisch gegenüber standen (in der Schweizer Blogosphäre werden das wohl Mani von Arlesheim und Moussi sein), haben hiermit einen weiteren Grund, die Wissenschaftler als Hysteriker abzutun. Klimawandel abgeblasen?

Ob dieses Ereignis als Beweis gegen den Klimawandel taugt, kann ich selber leider nicht beurteilen (warten wir noch einige Jahre ab und beobachten den Trend, nicht Einzelereignisse). Aus aktuellem Anlass erinnere ich mich aber an einen Kommentar, den ich kürzlich nach einem Tagesgewinn des Dow Jones Index‘ von sagenhaften 10% gehört habe. Der Kommentator äusserte damals, dass er nicht verstehe, wieso sich selbst gestandene Broker über den grossen Anstieg des Index freuten, nachdem der Index seit Jahresanfang mehr als 30 Prozentpunkte eingebüsst habe. Der heutige Anstieg sei garantiert kein positives Zeichen, sondern viel mehr Ausdruck von gewaltiger Volatilität – und davor sollte man sich verdammt noch mal in Acht nehmen.

Man merke sich: Aprubte Richtungsänderungen sind äusserst selten gute Vorboten. Egal ob im Autoverkehr, an der Börse oder gar bezüglich des Klimas.

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Montag, 10. November 2008

Utopische Wege zu einer drogenfreien Gesellschaft

Moussi hatte wieder mal einen ganz besonderen Einfall und erfindet kurzerhand die Lösung auf alle Drogenprobleme unseres Landes (während sich die Gesellschaft seit Jahrzehnten die Zähne daran ausbeisst – Moussi for President):

  1. An der Aushebung wird man betreffend seinem Drogenkonsum befragt.
  2. Wer Drogen konsumiert, und sich damit aus dem Militärdienst schmuggeln will, muss ein Formular unterschreiben.
  3. Das Formular gilt automatisch als Schuldanerkennung und Geständnis. Entweder unterschreibt man das Formular, oder man macht Militärdienst.
  4. Strafanzeige gegen den potentiellen Rekruten wird erhoben.
  5. Arbeitgebern muss mittels Formular offengelegt werden, wieso man nicht militärdienst- und zivilschutzpflichtig ist. Drogenkonsum tut sich da besonders gut, insbesondere im Kapitel ‚Zuverlässigkeit‘.

Quelle: Wie man das Problem der jugendlichen Drogenkonsumenten lösen kann | Snoop InfoSystems

Nun, alles gut und recht. Doch … was ist mit all den Werbe-Fachleuten da draussen, die für ihren Kokain-Konsum bekannt sind? Oder die armen Investment-Banker, die sich mit Aufputschmitteln und Antidepressiva vollpumpen – gerade in Zeiten von Finanzkrisen? Die armen Jungs wären doch ohne die Substanzen nicht mehr arbeitsfähig …

Auch sehr Schade ist doch, dass in der Armee die legale Droge Alkohol immer noch hoch im Kurs ist. Leider erzählt René nicht, was er davon hält und ob er dieses Laster ebenfalls mittels brutaler Repression austreiben möchte. Dagegen kann man leider auch mit dem seligen „Formulare unterschreiben“ (sowas kann nur einem Schweizer Bünzli in den Sinn kommen …) nichts ausrichten:

Es sind schon ein paar Bier geflossen. Die Krawatte an der Ausgangsuniform sitzt locker, der Grabstein hängt neckisch über dem Hemd. Die Stimmung im Winterthurer Nachtclub Coyote Ugly wird durch die Tänzerinnen auf dem Tresen zusätzlich angeheizt.

Da überkommt es Soldatin Bea R.*: Zuerst hilft sie ihrem Kameraden aus dem Gwändli. Knöpft sein Hemd auf. Plötzlich gesellt sie sich zu den Tänzerinnen. Räkelt sich an der Stange. Die Krawatte hat sie inzwischen um die Hüfte gebunden.

Dann fallen BH und Hemd. Oben ohne tänzelt die junge Frau weiter. Unter den verdutzten Augen der Bargäste. Und vor der Linse eines Fotografen eines Ausgehportals.

Quelle: Chaos-Armee macht sich nackig

Ich will die Drogen hiermit nicht verharmlosen. Doch ich bin der festen Überzeugung, dass Leute wie Moussi auch für eine rauch-, alkohol- und medikamentenfreie Armee kämpfen sollten.

Indem man sich aber auf die pöhsen, pöhsen „Drögeler“ einschiesst, vergessen einige Leute solche Schlagzeilen:

Hunderte 10-Jährige trinken sich ins Spital

Quelle: Hunderte 10-Jährige trinken sich ins Spital

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