Donnerstag, 15. Januar 2009, 21:57 Uhr

Kauft nicht soviel Müll!

Gestern war es wieder einmal so weit: Ich durfte – trotz ernsthaften Grippesymptomen – einem Kollegen bei der Zügelaktion behilflich sein. Krank bin ich heute zwar nicht geworden, doch die Gefühlsausbrüche an diesem Abend reichen aus, um einen Blog-Eintrag zu verfassen.

Nachfolgend einige Gedanken – genereller, aber auch spezifischer Natur. Mein Fazit daraus: Langsam kommen wir in ein Alter, in dem man sich einen Zügelservice leisten sollte. Besonders dann, wenn untenstehende Punkte erfüllt sind! Ansonsten externalisiert man stinkfrech die Kosten für eigene Fehlentscheide.

  • Je mehr Zimmer, desto mehr Möbel, die im Zügelfall von einem Ort an den anderen verfrachtet werden muss. Deshalb ist sich selber lieb, wer in einer möglichst kleinen Wohnung lebt – das zur Verfügung stehende Raumvolumen ist der limitierende Faktor und schützt vor Exzessen.
  • Das begrenzte Volumen sollte auch dazu führen, dass man sich regelmässig einem Frühlingsputz hingibt und sich nicht mehr benötigtes Material entledigt. Wer will schon einem Single gehörende Kinderbücher ins Erdgeschoss schleppen? Oder ein verstaubtes GEO von 2002?
  • „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“ Das von IKEA entlehnte Motto wird hier in einen anderen Zusammenhang gestellt: Viele Leute gönnen sich bei der Wohnungseinrichtung ja was, vor allem gegen Ende der 20er. Das bedeutet, dass IKEA nicht mehr ins Haus kommt und man lieber die Kreditkarte überzieht, um sich standesgemäss bei Möbel Pfister einzurichten. Obwohl mir herzlich egal ist, wer wo welche finanziellen Prioritäten setzt, wird es zwangsläufig ein Problem, wenn ich bei der Zügelei helfen muss: Leider ist „Qualität“ proportional zu „Gewicht“ und Komplexität. Konkret: Sauschwerer Marmor-Küchentisch und aus Hunderten von Teilen bestehender, überdimensionierter Kleiderschrank. Während IKEA-Möbelbesitzer keine Träne verdrücken, wenn ihr Kleiderschrank beim Transpot ein „Näggi“ abkriegt, geht das Geschrei bei mehrtausendfränkigen Möbel Pfister-Accessoires erst richtig los. Abgesehen davon: In solchen Situationen kann man sich natürlich deutlich schneller von IKEA-Ware trennen („Kauf ich mir halt was neues“) als von Möbeln, die fast geleast werden müssen, damit sie bezahlbar bleiben.
  • Wenn man willige Helfer hat, sollte man beim angesetzten Termin alles Material bereits sorgsam in Kisten verpackt haben, damit die Leute schnurstracks loslegen können. Es wird die Helfer zudem konsternieren, wenn sie leere (!) Kisten durch die Gegend schleppen sollen. Ab in die Altpapiersammlung damit oder gleich verbrennen.
  • Bei der Verpackung von Kisten sollte man aber nicht der Maxime „So viel wie möglich in eine Kiste stauen“ folgen, sondern eher „Soviel in eine Kiste, wie eine Person tragen kann“.
  • Dabei hilfreich ist sicherlich auch, darauf zu achten, dass man Kisten verwendet, die auf den Seiten Tragelöcher aufweisen. Der Extrem-Packer wird seinen Helfern aber ein weiteres Bein stellen, indem er so kompakt packt, dass man mit den Fingern nicht in das Innere der Tragelöcher greifen kann.
  • Bei der Wahl einer neuen Wohnung gibt es zwei Dinge zu beachten: Möglichst im Erdgeschoss. Selbst wenn ein Gebäude über einen Lift verfügt: Eine Erleichterung ist das schon, aber es gibt Möbel, die partout nicht in Personenlifte reinpassen. Never.
  • Nimmt man die Dienste eines Zügelservices aus Kostengründen nicht in Anspruch, muss zusätzlich ein geräumiger Lieferwagen aufgetrieben werden. Nicht jeder hat Glück und Connections zu Besitzern von solchen Fahrzeugen.

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