In einer Festschrift schreibt der Bauernführer Ernst Laur:
Der Anteil der Landwirtschaft am gesamten volkswirtschaftlichen Rohertrage ist doppelt so gross, wie derjenige der Exportindustrie!
Quelle: Festschrift zur IX. Schweizerischen Ausstellung für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau in Bern 1925, S. 7.
2005 verweist man auch wieder auf das Verhältnis zwischen Exportindustrie und Landwirtschaft – nur haben sich die Vorzeichen gedreht. Beat Kappeler in seiner Kolumne:
Staatlicher Schutz für eine Branche, die komplett versagt
Die Schweiz will den freien Handel mit Gütern und Diensten opfern – um sich für die Bauern einzusetzen.
Um 0.5% des Volkeinkommens zu schützen, will die Schweiz die Welthandelsrunde platzen lassen, den Freihandel und den Wohlstand für die restlichen 99.5% der Bevölkerung opfern. […] Diesen unerhörten Vorgang leistet sich ein Land, das nur dank Exporten von Pharma, Chemie, Uhren, Maschinen und von Bank- und Versicherungsdiensten reich ist. [Vielleicht auch ein wenig durch eine vorgetäuschte Neutralität, Waffenlieferungen und der Entgegennahme von Geldern und Gold aus dubiosen Quellen. MA]. Der brillante Schweizer Chefunterhändler verbringt seit Jahren den Grossteil seiner Zeit mit dem Schutz der Bauern, anstatt sich für die Dienste, die 80% der Beschäftigten ernähren, ins Zeug zu legen. […] Eine bäuerliche Arbeitskraft schafft abzüglich Subventionen einen Wert von 17’000 Franken pro Jahr, dank Preisen, die zweimal so hoch sind wie jene auf den Weltmärkten. Hingegen schafft der UBS-Angestellte im Schnitt dreissigmal mehr an Wert, nämlich 450’000 Franken.
Quelle: NZZ am Sonntag, Datum unbekannt (Winter 2005), Seite unbekannt.
Kappeler liefert sich auch eine Diskussion mit einer Bauernvertreterin, die auf der Web-Site der NZZ publiziert ist:
Another point is that no professional class in Switzerland has a guarantee of income. So why should just one class of earners in Switzerland have an absolute guarantee of income.