Archiv ‘Wirtschaft’

Dienstag, 4. Dezember 2007

Wem gehört mein Haus?

Schreckliche Situation, in der die us-amerikanischen Häuslebesitzer* und Geldverleiher stecken:

For one thing, nobody really knows where the actual ownership of the individual mortgages has actually landed. This is a major awful consequence of the scheme to disperse risk so widely in the creation of these derivatives. The scheme was so successful that now nobody knows which mortgage belongs to whom and how to begin renegotiating it. So any talk about restructuring these mortgages is absurd, since to do so would require agreement between the borrowers and the lenders. All the lawyers who ever lived would not be able to sort out this mess, and most of the money at stake would end up going to the lawyers now living if the process were to go forward.

Quelle: MAGIC WAND FINANCE

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Montag, 3. Dezember 2007

Wenn Häuser unerklärlicherweise immer wertvoller werden

The run-up of home prices made even less sense than the dot-com bubble — I mean, there wasn’t even a glamorous new technology to justify claims that old rules no longer applied — but somehow financial markets accepted crazy home prices as the new normal.

Quelle: Innovating Our Way to Financial Crisis

Auch in diesem Artikel in der New York Times wird das böse „R“-Wort wieder in den Mund genommen. Was sagt Google?

Google Trends: recession

Hmmm …

Der Markt steht über allem!

Wahrscheinlich hat sich der Staat immer noch zu stark in die Wirtschaft eingemischt …

At a deep level, I believe that the problem was ideological: policy makers, committed to the view that the market is always right, simply ignored the warning signs.

[…] The bottom line is that policy makers left the financial industry free to innovate — and what it did was to innovate itself, and the rest of us, into a big, nasty mess.

Gibt es wirklich eine Rezession (in den USA)? Wie schwer wird sie ausfallen? Auf Web-Sites, auf denen ich verkehre, werden Horrorszenarios geäussert. „Schlimmer als die Great Depression“ werde es werden, hört man dort fast schon täglich:

Do you remember the rule, dear reader? The force of a correction is equal and opposite to the delusion that preceded it. What would you expect to follow the biggest credit expansion of all time? Something pretty dramatic.

Quelle: Credit Expansion Ends, Leads to Falling House Prices

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Freitag, 30. November 2007

Nach Cumulus und Supercard nun auch noch die espace.card

Den Zeitungsverlagen muss es sehr schlecht gehen, wenn diese neben dem Kernprodukt (Tageszeitung) plötzlich in völlig fremden Wirtschaftszweigen wildern gehen. Ob dies wohl damit zusammenhängt, dass der althergebrachte Verleger langsam aber sicher Horden von BWL-Abgängern weichen muss, die mit ihren Berater-Kollegen nun auch die Medien unterlaufen und zu Cash-Cows umwandeln möchten?

Heute habe ich deshalb wohl die espace.card erhalten. Nach der Lektüre des Prospektes weiss ich, dass ich damit „bis zu 20% Rabatt“ auf Einkäufe erhalte und mir diesen „Rabatt“ Ende des Jahres auf die Abonnementsrechnung oder das eigene Konto ausbezahlen lassen kann.

Wie bei Cumulus und Supercards, die ich übrigens aus Prinzip nicht benutze (viel lieber würde ich Terrabytes an Datenbank-Dumps von MIGROS und Coop in Empfang nehmen, um ein klein wenig Data-Mining zu betreiben), muss die espace.card bei einem Kauf vorgezeigt werden.

Und – dies wird dem Kärtli rasch den Todesstoss versetzen – durch einen Kartenleser gezogen werden. Für mich als Ladenbesitzer wäre also neben der Abtretung eines Teils meiner Marge an espace media auch noch die Anschaffung eines (weiteren) Kartenlesers erforderlich. Immerhin 300 Läden konnten bereits für das Vorhaben gewonnen werden – im Kanton Bern.

Fazit: Auch dieses Kärtchen verschwindet bei mir in einem Ordner und verstaubt dort bis zum Sankt-Nimmerleinstag. In meinem Porte-Monnaie hat es schlichtweg zu wenig Platz für alle diese blöden Kundenbindungskärtli …

(Ich frage mich gerade, ob sich die Entscheider bei espace media vorrechnen haben lassen, was die BWL- und Marketing-Heinis, deren Hochglanzprospekte und Web-Site, der Einkauf von Kärtchen und Kartenlesern an horrenden Initialkosten verursacht – Kosten, die man lieber zwecks Qualitätssteigerung in das Kernprodukt investiert hätte)

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Donnerstag, 29. November 2007

Inflation in der Praxis

[…] it means that the Dow Jones Industrial Average — even at its recent high of 14,000 — buys you 21% less than it did when it hit 11,722 in January 2000!

And when measured against tangible assets like gold and oil, the Dow purchases even less — almost 70% less than it did seven years ago.

Quelle: US Economy in Serious Trouble Whilst Asia Booms – What it Means For Your Portfolio

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Dienstag, 27. November 2007

Konsum-Sklaven unserer Banken


Setzen Sie immer auf die richtige Karte und punkten Sie gleich zweimal.
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Auch hierzulande arbeiten die Grossbanken mit grossem Druck daran, ihre Kunden zu (unnötigen) Konsumkrediten zu verleiten.

Wieso ist die EC-Karte plötzlich nicht mehr gut genug?

Übrigens: Obiger Flyer ist ein Glanzstück der Marketing-Abteilung der Crédit Suisse. Nur gerade zwei Punkte fallen dem Marketing-Fuzzi ein, wieso künftig nicht mehr mit Bargeld, sondern mit der Visa- und Mastercard bezahlt werden soll. Selbst Kleinstbeträge für „den Liter Milch“. Gerade Punkt zwei ist so dämlich, dass man den lieber weggelassen hätte:

Zücken Sie zudem die Bonuskarte Ihres Detaillisten und punkten Sie gleich nochmals.

Yiha, 100 Punkte für den frisch engagierten BWLer mit Marketing-Spezialisierung! Was hat die Cumulus der MIGROS und die supercard von Coop mit Bezahlen mit Kreditkarte zu tun?

Merke: Wollen einem die Banken neue Dienstleistungen andrehen, geht es sehr oft nicht um uns Kunden, sondern um Profitmaximierung. Wer will des den Banken auch verübeln? Irgendwie müssen kurz vor Weihnachten die Boni der Investment-Sparten ja bezahlt werden …

Irgendeinmal wird der Tag kommen, wo man auch in der Schweiz nur noch auf Pump leben wird. Wehren wir den Anfängen!

Nachtrag

Schweizerinnen und Schweizer sind allein über Konsumkredite und Leasingverträge mit 14 Milliarden Franken verschuldet. Die Zahl der Privatkonkurse hat einen Rekord erreicht.

[…] den Konsumentinnen und Konsumenten wird das Leben auf Pump schmackhaft gemacht. Gemäss dem Marktforschungsunternehmen Media Focus wurden die Leistungen für Kommunikation für Konsumkredite und Leasing im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.

Quelle: Immer mehr Private gehen in Konkurs

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Dienstag, 20. November 2007

Schulden mit Schulden bezahlen

[…] Zudem konnten sich US-Haushalte dank den tiefen Zinsen sehr lange günstig refinanzieren, teilweise sogar auf höchst riskante Art und Weise, indem sie nämlich auf ihren Kreditkarten Darlehen aufnahmen, um die Hypotheken abzuzahlen.

Quelle: Das grosse Bangen vor Weihnachten

In der Tat … eine … weise Entscheidung *kopfschüttel*

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Montag, 19. November 2007

Der direkteste Weg


Der direkteste Weg
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Der direkteste Weg (Google Maps)
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Unterwegs mit einer Paketsendung

Vor einigen Woche gab ich auf der Post hier in Neuenegg ein Paket auf, das in das 43 Kilometer entfernte Kiesen geliefert werden sollte.

Dank der heute standardmässig vergebenen Track & Trace-Nummer konnte ich den Weg des zwei Kilogramm schweren Päcklis sofort nach der Aufgabe über das Internet verfolgen.

Und so bekam ich unmittelbar das Perfide von optimierten Transportprozessen zu gesicht:

  • 3176 Neuenegg (BE)
  • 1306 Daillens (VD) – 108km
  • 4624 Härkingen (SO) – 152km
  • 3629 Kiesen (BE) – 77km

Total: 338km. Damit hätte das Paket fast acht Mal von Neuenegg nach Kiesen transportiert werden können.

Aber äbe: Das funktioniert nur, solange sich der Treibstoff für die LKWs des Gelben Riesen in erschwinglichen Regionen bewegt. Und der Strompreis und die Kapazität für den Eisenbahntransport ebenfalls günstig zu haben sind.

Wenn die Energie im nächsten Jahrzehnt um ein Vielfaches teurer wird, dürfen die BWLer der Post wieder ran – und auf den Rappen genau optimieren. Wetten, dass die Route dann näher bei 43 Kilometer als bei 338 Kilometer liegt?

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Montag, 19. November 2007

MIGROS hat meine volle Unterstützung

Die Migros will an zentraler Lage in den Städten Verpflegung anbieten und Bildschirme aufstellen – Zielgruppe sind Familien. Die Uefa spricht von «Ambush-Marketing», also Guerilla-Werbung. «Das Ziel der Migros scheint zu sein, eine möglichst grosse Konfusion herzustellen zwischen den offiziellen Euro-08-Aktivitäten und den inoffiziellen der Migros», sagt Philippe Margraff, Marketing-Chef der Uefa gegenüber der «SonntagsZeitung».

Die Uefa will alles unternehmen, um Ambush-Marketing zu verhindern. Auch im Fall der Migros. «Wir prüfen alle rechtlichen Möglichkeiten», sagt Margraff. «Die Migros masst sich einen Status an, den sie gar nicht hat. Sie macht glauben, sie gehöre zur Euro 08. Das ist aber nicht der Fall.»

Quelle: Uefa droht Migros

Es wurde mal Zeit, dass dem Söihäfeli-Söidecheli-Vetternwirtschafts-Saustall Uefa dieses dubiose Marketing-Monopol entzogen wird. Ein Wunder, dass die Uefa sich die Spiele nicht nur durch unsere Steuergelder finanzieren lässt, sondern nicht auch gleich noch einen prozentualen Anspruch an die während der Spiele erwirtschafteten Umsätze unserer gesamten Wirtschaft erhebt

Im Gegensatz zur Uefa bezahlt die MIGROS hierzulande anständig Steuern, beschäftigt tausende Bürger und verfolgt ein soziales Engagement. Korruption und Vetternwirtschaft scheinen diesem urschweizerischen Betrieb ein Fremdwort zu sein -während Onkel Seppi alle paar Monate wieder von der Realität seines Grümscheler-Clubs eingeholt wird.

Die Euro08 sind nicht die Spiele der Uefa, dies sind die Spiele der Nationalmanschaften, der Gastgeberländer und deren Einwohnern. Irgendwie hat dies die Uefa ab all dem Geld-Scheffeln noch nicht realisiert.

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Mittwoch, 14. November 2007

Mathematik in der Finanzwirtschaft

According to the Goldman Sachs mathematical models… August, Year of Our Lord 2007, was a very special month. Things were happening then that were only supposed to happen about once in every 100,000 years.

Either that… or the Goldman Sachs models were wrong…

Quelle: Goldman Sachs Was Wrong & 2 Million Families May Lose Their Homes

“We are seeing things that were 25-standard deviation events, several days in a row,” said David Viniar, CFO of the smartest financial firm in the world, Goldman Sachs […]

When you make loans to people who can’t pay the money back, trouble is only a couple standard deviations away. […]

Vielleicht sollte man in der Finanzwirtschaft wieder auf etwas mehr Grips und etwas weniger mathematische Modelle vertrauen … Aber was weiss ich Tor schon?

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Mittwoch, 14. November 2007

Quartalszahlen: Wieso nicht einfach?

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte der ECM-Anbieter aus Basel, Day Software, den Umsatz um 40 Prozent auf 6,29 Millionen Franken steigern. Der operative Gewinn lag bei 0,119 Millionen Franken, der Nettogewinn bei 0,719 Millionen Franken. […]

Quelle: Day steigert Umsatz und Gewinn

Wieso so kompliziert? Zwar würde es dem CFO wohl ein Tränlein ins Gesicht drücken, doch anstelle von „0,119 Millionen“ schreibt man doch besser lesbar 119’000 SFr. Oder gelten nun die „0,719 Millionen“, für Normalsterbliche: 719’000 SFr., als tatsächlichen Gewinn?

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