if I had an iPad rather than a real computer as a kid, I’d never be a programmer today.
Quelle: On the iPad
Samstag, 3. April 2010
if I had an iPad rather than a real computer as a kid, I’d never be a programmer today.
Quelle: On the iPad
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Freitag, 2. April 2010
Am 23. März 2010 war ich am JobForum 2010 der Swisscom zugegen und kam nach einer Einführung der HR-Verwantwortlichen in den Genuss einer ca. 30-minütigen Rede von Carsten Schloter, CEO der Swisscom AG.
Der Chef des ehemaligen Monopolisten sprach mit gewohnt mitreissender Eloquenz, frei ohne jegliche Notizen. Im Grunde dürfte man das aber durchaus von einem CEO erwarten, welcher über das Kerngeschäft und dessen zukünftige Entwicklung philosophiert — wer in einem solchen Fall nicht sattelfest ist, muss sich fragen, ob er am richtigen Ort ist.
Dass sich der CEO eines 16’000 Mitarbeiter zählenden Unternehmens mit soviel Einsatz um potentielle Stellenbewerber kümmert sieht man definitiv nicht alle Tage. Die anwesenden Studienabgänger dankten es ihm mit vielen Fragen und einem grossen Applaus.
Als interessierter Geek und Blogger habe ich mir selbstverständlich meine Notizen zu seiner Rede gemacht und werde die wichtigsten von ihm angetönten Punkte nachfolgend knapp wiedergeben:
Aus seiner Sicht hat das iPhone und das bald erscheinende iPad einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Heute verwendet man noch die guten alten Browser, um auf Internetangebote zuzugreifen. Mit iPhone und iPad verlagert sich nun aber des Gewicht auf Applikationen. Diese böten zwar keinen so grossen Funktionsumfang und so vielfältige Möglichkeiten wie ein Browser an, aber sie vereinfachen den Zugang zu Informationen für den Endbenutzer.
Desweiteren sieht es Schloter als sehr wahrscheinlich, dass Apple in den nächsten 12-18 Monaten einen internettauglichen Fernseher auf den Markt bringen wird.
Wir erleben heute dank diesen Technologieprodukten auch den Wechsel hin von „Push“ (der Inhalteanbieter, bspw. das Fernsehen, „stossen“ die Informationen/Inhalte zum Endkunden) hin zu „Pull“ — die Endkunden suchen sich die gewünschten Informationen und ziehen sie zu sich hin. Konkret: Die Jugendlichen unterscheiden sich stark von ihren Eltern, weil sich die mit den neusten Technologien aufgewachsenen Nachkommen nicht mehr an ein Radio- oder Fernsehprogramm richten möchten, um ihre Unterhaltung zu konsumieren.
In den letzten Jahren hat sich die Information, die von uns konsumiert wird, versechsfacht. Es gibt keine Gründe die dagegen sprechen, dass sich dies bis 2020 ein weiteres Mal wiederholt.
Mit ein Grund für diese Flut wird sein, dass sich die Bandbreiten auf 1 Gigabit/s für kabelgebundene Kommunikation und auf 1 Megabit/s für den Mobilfunk erhöhen werden.
Stolz vekündete Schloter, dass 20 % der Cablecom-Kunden einen Wechsel zur Konkurrenz ins Auge fassten — bei der Swisscom-Kundschaft seien dies nur 2.5 %. Der Grund gemäss Schloter: Swisscom setzt konsequent auf guten Service, während andere Anbieter viel zu stark möglichst billige Produkte auf den Markt bringen.
Dank dem Internet werden alte Vertriebsketten überflüssig — die Inhalteanbieter seien bereits heute bestrebt, direkt mit dem Kunden in Kontakt zu treten und Zwischenstellen auszuschalten. Dies sei mit ein Grund, weshalb auch Swisscom vermehrt als Inhalteanbieter auftreten möchte.
Der Top-Down-Ansatz habe bei der Swisscom ausgedient. Dies sei eine Organisationsstruktur die für die heutige Zeit nicht mehr einen effizienten Betrieb garantieren könne. Niemand könne prophezeien, wie der Markt in einigen Jahren aussieht — deshalb sei es sehr gefährlich, wenn sich das Unternehmen auf genau ein Szenario einschiesst. Viel mehr müsse man offen gegenüber Neuerungen sein und rasch auf Veränderungen reagieren.
Die Swisscom könnte bereits heute erotische Inhalte vertreiben und ein Heidengeld machen — tue dies aber nicht, weil dies nicht mit der Unternehmensphilosophie vereinbar sei. Bei der Swisscom frage man sich täglich: „Was erwartet die Schweiz von uns?“ — und das würde man auch tun, wenn das Unternehmen zu 100 Prozent in Hand von Privaten wäre.
Andere Unternehmen böten durchaus auch spannende Jobs an, doch bei der Swisscom müssen Investitionen nicht innert 3 oder 5 Jahren wieder hereingeholt sein. Dies führe zu einem geringeren Druck und erlaube, viel längerfristige Projekte in Angriff zu nehmen. Unternehmen, die solch einen kurzen Horizont verfolgten, sind von den Aktionären getrieben und dies führe dazu, dass sich die Arbeitnehmer über jegliche ethischen Werte hinwegsetzten.
Mit Schloters Rede und den anschliessenen Gesprächen mit Swisscom-Angestellten hat sich mein Eindruck des bösen Monopolisten radikal geändert. Ich musste erkennen, dass neben dem marktbehindernden Verhalten ein Teil des Unternehmens durchaus auch fortschrittlich ist und die Zukunft mitgestalten will. Diese Unternehmensteile haben kaum mehr etwas mit dem verstaubten Kupferkabel-Monopolisten und den ehemaligen Postbeamten zu tun — insbesondere die Forschungsabteilung mit über 100 Köpfen, die ähnlich wie die Ingenieursbude und Platzhirsch Google an zukünftigen Technologien und Einsatzmöglichkeiten forscht. Diese „Swisscom 2.0“ besteht meiner Meinung nach aus sehr jungen, innovativen Köpfen. Ich hoffe, dass die Swisscom diese neue Unternehmenskultur weiterführt und vielleicht dereinst sogar so selbstbewusst ist, um sich komplett vom Monopolistenstatus und -gehabe zu entledigen. Hoffnung besteht!
Tags: Swisscom, Technologie, Telefonie, Telekommunikation
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