Bis heute bestreitet namentlich die SVP die Offensichtlichkeit, dass die Schweiz seit fünfhundert Jahren auch ein Einwanderungsland war. […]
Zwischen 1848 und dem Ersten Weltkrieg herrschten fast schon paradiesische Zustände für die Migranten. Es waren die liberalsten siebzig Jahre in der Geschichte der Eidgenossenschaft. Ihre Grenzen waren offen wie vorher nie und nachher erst recht nicht mehr. Kein Land in Europa gewährte mehr Freizügigkeit als die Schweiz, was abgesichert war durch bilaterale Verträge mit den Nachbarstaaten. Zunächst waren es vor allem Deutsche, die in jenen liberalen Jahrzehnten einwanderten; Leute wie ein gewisser Johann Georg Blocher, Lehrer aus dem Württembergischen; oder der Schreinergeselle Schlüer aus Sachsen-Anhalt. 1880 waren die Hälfte der Ausländer in der Schweiz zugewanderte Deutsche. In den gleichen Jahren wuchs ein grosser Strom aus Italien an, es kamen die Bortoluzzis und Tausende andere Maurer, Mineure und Handlanger. […]
Quelle: UND SIE BEWEGT SICH STETS