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Samstag, 23. Juni 2007

Hetze gegen Staatsangestellte

Vorbemerkung: Als Teilzeitangestellter der Universität Bern bin ich per Definitionem auch „Staatsangestellter“. Als Mitglied der SP gehöre ich derjenigen Partei an, die (vermutlich) am meisten Staatsangestellte in ihren Reihen zählt. Mich stört aber weniger, dass Staatsangestellten und der SP „Steuerraub“ im Namen des Kantons unterstellt wird (für einige entspricht das nicht gerade einem strafbaren Kapitalverbrechen), sondern viel eher die fragwürdige Art, wie diese These im Zeitungsartikel belegt werden soll.

In der BernerZeitung von heute Samstag findet sich ein zweiseitiger Artikel mit dem Titel „Parlamente: In der Politik regiert die Staatslobby“. Der Autor Stefan von Bergen übt sich in Thesenjournalismus weltwöchischer Prägung. Die vertretene These lautet:

Je mehr Staatsangestellte in einem Kantonsparlament sitzen, desto höher sind die Steuern in diesem Kanton.

Der Text könnte nicht zuletzt auch als Ergänzung zu Mörgelis Abstempelung der 90er als „verlorenes sozialdemokratischen“ Jahrzehnt dienen. Zwei FACTS-Leserbriefschreiber wiesen zu Recht darauf hin, dass die Sozialdemokraten in diesem Jahrzehnt – wie auch sonst nie – die Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat inne hatten. Smythe versuchte als Reaktion darauf zu zeigen, dass die Mehrheitsverhältnisse in einem Parlament links liegen gelassen werden können – es zählen viel mehr die Ausgaben für die soziale Wohlfahrt, die bestimmen, wann ein Jahrzehnt eben ein „sozialdemokratisches“ sei.

Natürlich darf man sich dennoch über Ursache und Reaktion fragen – geht es der Wirtschaft schlecht, wie es in den 90ern der Fall war, steigen logischerweise auch die Ausgaben für Soziales. Die Kritik geht natürlich trotzdem auf, wenn man wiederum die Linken für die wirtschaftliche Schwäche in diesen Jahren verantwortlich macht.

Von Bergen bringt ein weiteres Kriterium ins Spiel: Anstelle der Parteizugehörigkeit eines Mitgliedes des Parlaments ziehe man heran, wer dem Parlamentarier der Lohn zahlt, um sein Verhalten zu vorauszusagen. Bürgerliche werden bereits hier aufjubeln und den Artikel gar nicht mehr fertig lesen: „Ist ja logisch, endlich bringt das mal jemand auf den Punkt!“, werden sie rufen, auf den Stammtisch hauen und sich in das wohlverdiente Wochenende begeben.

Wer das Elaborat hingegen ganz durchliest, wie ich das getan habe, wird sich über die Zahlenwurstlerei und die Herstellung von pseudo-signifikanten Korrelationen des Autors wurndern. Zur Untermauerung der Aussagen interviewt man zusätzlich einen Jurist, einen Statistiker und zwei Politologen (darunter Claude Longchamp – der Name deshalb ausgeschrieben, damit er diesen Artikel findet und auch liest *zwinker*), geht aber irgendwie dann doch nicht ganz auf das Gesagte ein, um am Schluss des Artikels zu folgern (sinngemäss wiedergegeben):

Berner wandern ins steuergünstige Zofingen aus; die Grossrats-Parteien müssen deshalb ihr Personal auswechseln.

Bravo, Stefan von Bergen.

Kritikpunkt 1: Zahlenspielereien und Rückwärtssaltos

Im Kanton Bern kann man von den 160 Mitgliedern des Grossen Rates 62 denjenigen zuordnen, die vom Staat oder staatsnahen Körperschaften ihren Lohn erhalten. Es sind dies Lehrer, Angestellte der öffentlichen Verwaltung, des Gesundheitswesens, von Stiftungen und Verbänden, Gewerkschaften und Parteien.

Ganz neue Erkenntnis: Gewerkschaftsvertreter und Parteien erhalten Lohn vom Kanton? Von Bergen räumt gleich anschliessend selbst ein:

Natürlich ist es etwas unpräzis, sie alle als Staatsvertreter zu bezeichnen.

Aha „etwas unpräzis“. Das ist aber wirklich nicht sehr wissenschaftlich. Doch lesen wir weiter:

Von diesen 90 [Vertetern der Privatwirtschaft] sind nämlich 22 Bauern, die in hohem Masse von staatlichen Geldern leben. Und 17 Juristen oder Fürsprecher, die oft von staatlichen Aufträgen profitieren.

Betrachtet man die 22 Bauern als Staatsangestellte und zählt die Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre bei den Staatsvertretern ab, dann stehen im Berner Grossen Rat 76 Empfänger eines staatlichen Lohnes 68 Lohnempfänger aus der Privatwirtschaft gegenüber.

„Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“. Hütchenspieler von Bergen? Kreative Buchhaltung? Whatever. Übrigens: In der kleinräumigen Schweiz steht zu befürchten, dass wohl fast jeder irgendwie vom Steuerfranken profitiert …

Kritikpunkt 2: Von der Theorie zur Praxis

Dass der gewachsene Anteil von Staatsvertretern auch eine staatsfreundlichen Finanzpolitik zur Folge hatte, ist Sterchi nicht aufgefallen.

Sterchi arbeitet bei einer Treuhand- und Revisionsfirma und war 12 Jahre lang für die SVP im Gemeindeparlament von Langenthal. Mir ist nicht ganz klar, wieso von Bergen nicht einen bernischen Grossrat interviewt? Wie dem auch sei: Es beruhigt, dass selbst ein SVPler den verlockend klingenden Zusammenhang nicht bestätigen will.

Kritikpunkt 3: Ratschläge in den Wind schlagen

Um sichere Schlüsse zu ziehen, sagt [der Politologe] Fivaz, müsse man das Stimmverhalten der Politiker in Finanzfragen untersuchen.

Was macht von Bergen? Richtig, da diese Analyse mangels Ressourcen nicht machbar ist (und der Aufwand für einen solchen Artikel definitiv zu hoch wäre), greift man halt auf Smartvote zurück.

Problem: Während auf Smartvote Politiker ihr eigenes „Image“ mittels eines Fragebogen wählergerecht formen (negativ ausgedrückt: „zusammenzimmern“), ist eigentlich nur entscheidend, ob man bei einem Grossratsgeschäft schlussendlich ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ drückt. Dieses Abstimmungsverhalten ist die einzig wissenschaftlich brauchbare Kenngrösse, mit der Aussagen über die „Staatsfreundlichkeit“ eines Politikers gemacht werden sollten.

Fivaz hat ihm das ja auch noch ausdrücklich gesagt:

Bei konkreten Sachthemen aber, sagt Fivaz, votierten die gleichen Politiker ja nach ihrer Parteicouler mal für, mal gegen Staatsausgaben.

Bei Sachabstimmungen wird der grösste Sparer manchmal zum Geldverteiler par excellence!

Marktversagen?

Gestern noch habe ich gegen die Ökonomen und die Abkehr vom Homo oeconomicus gewettert, nun greife ich selber gerne wieder auf das Modell des freien Marktes zurück.

Zuerst einmal kann man festhalten, dass die Kantonspolitik (grundsätzlich) jedem Kantonsbürger offen steht, der das Stimmrechtsalter erreicht hat. Selbstverständlich ist es aber in der Praxis nicht so einfach: Am Besten schliesst man sich einer Grossrats-Partei, weist genügend Erfahrung im Politbetrieb auf, verfügt über ein gewisses (privates, berufliches und politisches) Netzwerk, das einem Wählerstimmen garantiert. Ein paar Franken in der Wahlkampfkasse wären natürlich auch nicht schlecht.

  • Angebot

    [Koller] verweist auf den Hauptgrund für die verzerrte Repräsentation der Berufe in der Politik. Die Abkömmlichkeit und Verfügbarkeit. Selbständige und Staatsangestellte können sich den zeitlichen Aufwand und die eher tiefe Entschädigung am ehesten leisten.

    Stellen wir also lieber Profis aus der Privatwirtschaft an, die die Steuern enorm senken, gleichzeitig aber doppelt so hohe Entschädigungen einfordern. Was können Staatsangestellte dafür, wenn sich Leute aus der Privatwirtschaft zu schade sind, in der Politik mitzumischen?! Stimmen nur 40% der Stimmbürger ab, kräht auch kein Hahn. Es heisst dann „Sie sind mit dem einverstanden, was die aktiven Stimmbürger entscheiden.“ Dasselbe gilt auch für die Privaten: Nicht mitmachen, aber danach motzen – das gehört verboten! Natürlich kann man argumentieren, dass der Kanton der Politisiererei seiner Angestellten ein Ende setzen sollte. Fraglich ist nur, ob Leute aus der Privatwirtschaft dann über Nacht plötzlich enormes Interesse an den freigewordenen Parlamentssitzen entwickeln werden. Wer kommt also als Ersatz ins Parlament? Laien, die nach ein paar Jahren im Rat ebenfalls zwangsläufig zu Steuerräubern umkonvertiert wurden? Dann beginnt das Spiel wieder von vorne – und die BZ kann wieder einen entsprechenden Artikel bringen.

  • Nachfrage Bürger haben die freie Wahl, welche Liste sie in die Urne werfen wollen. Besteht in der Mehrheit der Bevölkerung akuter Bedarf nach Steuersenkungen, würde sich diese Mehrheit bei den Wahlen auch im Parlament widerspiegeln. Wenn von Bergen über zu hohe Steuern wettert, zollt er der Volksmeinung keinen Respekt (ich töne ja schon fast wie ein SVP-Politiker …). Die Demokratie ist ein selbstregulierendes System, es besteht also kein Bedarf, dass Journalisten ihre persönliche Agenda durchsetzen.

Quoten müssen her!

Folge ich der Logik von Stefan von Bergen, müssten also schon bald Quoten eingeführt werden: Im Kanton Bern beträgt der Anteil der Bauern an der Bevölkerung X Prozent, also dürfen diese X Prozent an Sitzen im Grossen Rat innehaben.

Wie auch bei Frauenquoten, die oft auch von Seiten der Steuersenkern bekämpft werden, gibt es aber triftige Argumente dagegen: Ich will keine Quotenfüller, ich will fähige Leute in der Politik. (Abgesehen davon, dass man wohl den einen oder anderen Vertreter zwangsrekrutieren müsste, wenn sich zu wenig Personen einer bestimmten Repräsentanten-Gruppe zur Wahl stellen).

Ein einig Volk von Steuermasochisten?

(Oder: Gäbe es vielleicht noch andere Faktoren, die die Steuerlast eines Kantons beeinflussen?)

Deshalb: Das demokratisch gewählte Parlament widerspiegelt des Volkes Willen. Claude Longchamp bestätigt dies:

Wenn die Berner mehr Steuern zahlen als andere, tun sie das nicht einfach gegen ihre eigenen Interessen, sie haben eine andere Steuermentalität als Zürcher.

Die Steuerlast wurde uns nicht von pöhsen, pöhsen Politikern aufdoktriert – wir Berner haben wohl einfach eine Veranlagung dazu, gerne etwas mehr zu zahlen als der Rest der Schweiz. Solange die Leistung stimmt, kann ich damit leben. „Nume ruhig!“. Dies ist wohl mit ein Grund, weshalb im Kanton Bern weniger Leute an einem Herzinfarkt sterben als im gestressten Zürich. (Wieder so eine These, die es zu überprüfen gälte).

Dazu fällt mir gerade eine Anekdote ein: Ein Bekannter von mir, UBS-Banker, der seine Schulzeit in Bern verbracht hat, eine gute Gymnasialbildung im Kirchenfeld durchlief und danach in Fribourg seinen Juristen abverdiente, wetterte letzthin über die Rot-Grüne Regierung, die wir in Bern hätten. So sind sie eben, diese Wahl-Zürcher. Und ehe man es sich versieht, hauen sie ab mit Sack und Pack nach Obwalden. Sollen doch die dämlichen Gross-Kantone für die Schulen, Gymnasien und Universitäten zahlen …

Tipp: In den VAE zahlt man gar keine Steuern. Komisch, dass all die eidgenössischen Steuer-Jammeris noch nicht dorthin ausgewandert sind? Deren Logik folgend sind tiefe Steuern alles, was ein Schweizer zu einem glücklichen Leben braucht … So einfach wird es wohl doch nicht sein.

Die neue Linke

Natürlich findet sich im Text nicht nur Schmarren. Folgender Aussage pflichte ich bei:

Die mächtigste Staatsfraktion ist in allen Kantonsparlamenten die SP, die praktisch nur Empfänger von staatlichem Geld in die Politik delegiert.

Schaue ich mich in meiner örtlichen Sektion um, finde ich kaum mehr einen Büetzer alter Schule (Industriearbeiter), der momentan in der Dorfpolitik aktiv ist. Ist das so schlimm? Ich finde: Nein. Angehörige anderer Parteien mögen uns daraus einen Strick drehen – doch nur weil wir andere Berufe ausüben als die „Gründerväter“ der Partei im 19. Jahrhundert, die Internationale weder auswendig noch singen können, müssen wir nun wirklich nicht aus der Partei austreten. Wo sollten wir auch hin?

Denn: Öffnet man diesen eingeengten Blickwinkel etwas und betrachtet die Eltern der SP-Politiker, findet man oftmals die verschollen geglaubten Büetzer wieder (so jedenfalls meine These). Unsere „Legitimation“ ist es folglich, in einem Büetzer-Haushalt aufgewachsen zu sein. Wir leben das Gedankengut weiter, das wir von unseren Eltern mitgegeben erhalten haben, ohne uns aber dem Wandel der Zeit zu verschliessen. Viele von uns mögen zwar nicht mehr einer Gewerkschaft angehören, vielen dort gelebten Werten leisten wir immer noch Folge. Nicht zuletzt dank der politischen Vorarbeit und Schufterei unserer Eltern war es uns möglich, Gesellschaftlich aufzusteigen; in den Gymer zu gehen und zu studieren. Hätten Sozialdemokraten im 20. Jahrhundert nicht dafür gekämpft, stünden wir heute nicht hier.

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Donnerstag, 14. Juni 2007

Schlammschlacht Kreis v. Mörgeli/Blocher

Klar, dass ein solcher Artikel in diesem Wahljahr kommen musste, und klar war es auch, dass FACTS diesen nicht uneigennützig veröffentlichte – solche Frontalangriffe steigern die Auflagezahl.

Nicht verwunderlich war auch, dass Blocher die Attacke nicht auf sich sitzen lassen konnte und Kläffer Mörgeli in der darauffolgenden Ausgabe seinen sorgfältig einstudierten Totentanz uraufführen liess.

„Das (Wort-)Duell der GeschichtsProfessoren„, könnte man auch titeln. Ich versuche den etwas anderen „Celebrity Deathmatch“ zu analysieren (ein Geschichtler mehr in dieser Affäre kann ja kaum noch schaden) und nehme hierbei auch stark Bezug auf die Leserbriefe der Ausgabe 24/2007 von heute Donnerstag.

Ehre, wem Ehre gebührt

Betrachtet man den Stil, die Süffigkeit und die überzeugende Argumentation, sticht Mörgelis Artikel hervor. „Citoyen“ Kreis hat mich mit seinem Text enttäuscht – irgendwie „holperte“ es mir bei der Lektüre einfach zu stark. Mich verwundert es bis heute, dass ein aktiver Professor sich derart markant ins Rampenlicht stellt und einen Bundesrat auf’s Ärgste kritisiert. Wenn man sich als Angehöriger einer Hochschule in ein Magazin wie das FACTS wagt, sollte der Text doppelt oder gar dreifach „genietet“ sein. Hier sollte man nichts dem Zufall überlassen, ein exzellentes Schriftstück ist Pflicht.

Holprig, aber wahr

Immerhin, und da gebe ich dem Leserbriefschreiber Recht:

Der verbale Streit zwischen den Professoren Kreis und Mörgeli reduziert sich auf die Frage: Wer ist glaubwürdiger. Kreis zählt nachweisbare Fakten auf. […] Kern-Behauptungen von Mörgeli. Er macht die Linken verantwortlich für Sozialfaulenzerei, Bildungszerfall, Leistungsfeindlichkeit, Asylmissbrauch, anmassende Rechtsprechung […]

Walter Schärlig, Flims Waldhaus

Das „linke“ Jahrzehnt? It’s the math, stupid!

Verwundert hat diesbezüglich Mörgelis Aussage, dass die Neunziger als „sozialdemokratisches Jahrzehnt“ in die Geschichte eingingen.

Das ist nachweislich falsch, wie mehr als ein Leserschreiber treffend bemerkt haben. Betrachtet man das einfachste Mass zur Bestimmung einer solchen Aussage – nämlich die Parlamentsmehrheiten – erscheint Mörgelis Behauptung mehr als lächerlich:

Tatsache ist, dass National- und Ständerat seit jeher von einer bürgerlichen Mehrheit dominiert werden.

Ernst Niederhauser, Sennwald

Da stellt sich die Frage: Hatten nicht die Bürgerlichen in den vergangenen Jahrzehnten die absolute Mehrheit im Bundesrat, im Nationalrat und Ständerat? Trägt nun die Minderheit die Verantwortung für die von Mörgeli zitierten Zustände im Land?

Walter Schärlig, Flims Waldhaus

Wenn also die „Linken“ den Staat auf eidgenössischer und kantonaler Ebene gängeln (auch in Bern sind für alles die Linken schuld, obwohl ich mich nicht erinnern kann, wann diese im Kantonsparlament jemals die absolute Mehrheit besassen), ohne überhaupt die dazu nötigen Mehrheitsverhältnisse zu besitzen, sollte man im Herbst jeden Bürgerlichen für die seit Jahrzehnten andauernde Dummheit abwählen: Gemäss den in diesen Kreisen quasi-religiös verehrten marktwirtschaftlichen Prinizipien sollte man „marktwirtschaftliches“ Verhalten auch von den politischen Exponenten, oder zumindest von deren Parteien, erwarten können; sprich: Mit möglichst wenig Aufwand das Bestmögliche erreichen. Wäre es nicht äusserst peinlich, gerade in dieser bürgerlich-liberalen Kernkompetenz von „Sozialisten, Linken und Netten“ vorgeführt zu werden? Vorausgesetzt, Mörgeli hat in seiner Argumentation recht – denn daran hege ich gewisse Zweifel.

Zwingend nötig: Definition des „guten Bundesrates“

Die Diskussion wurde vom Zaun gebrochen, ohne dass einer der beiden Streithähne eine allgemeingültige Definition eines „guten Bundesrates“ geliefert hätte (selbstverständlich liefert die Lektüre der beiden Texte ein gewisses Bild vom „Prototyp des guten Bundesrates“). Dabei wäre doch dies gerade das wissenschaftliche Vorgehen: Ich definiere zuerst, was gut ist, und untersuche dann, ob das Probeexemplar, in diesem Falle Bundesrat Christoph Blocher, den theoretisch festgelegten Kriterien genügt.

Die Autoren tun es nicht; weshalb uns ein Leser auf die richtige Fährte führen muss:

Blocher vertritt die Interessen seiner Partei. Und dies als Bundesrat in einem Gremiuim, das die Interessen des ganzen Landes zu vertreten hätte.

Jakob Hertach, Dielsdorf

Ich schliesse mich an, dass Bundesräte weniger Partei- als viel eher Sachpolitik betreiben müssten – mit dem Ziel, das ganze Land weiter zu bringen (was, leider Gottes, eigentlich auch wieder eine Definition von „weiter“ benötigen würde. Endziel: momentan unbekannt). Natürlich – und da gebe ich auch Einwänden von Seiten der SVP recht, heisst „das Land voranbringen“ nicht zwingend, den „Status quo“ zu verteidigen. Es kann ja durchaus sein, dass sechs der sieben Landesväter und -mütter vollkommen falsch liegen. In einem solchen Fall ist es die Pflicht eines Patrioten, gegen den Strom zu schwimmen. Die Frage ist nur: Lief im Bundesrat derart viel falsch, dass es einen Blocher benötigte?

Gut muss sein, was früher war!

Die SVP, eine äusserst konservative Partei, die sich als Hüterin des Patriotismus‘ und der Jahrhunderte alten Werte der Schweiz sieht, scheint gerade bezüglich der Definition des „guten Bundesrates“ fabrikneuem Firlefanz anzuhängen.

Auch wenn ich mich kaum mit Bundesratsgeschichte auskenne: Ganz zu Beginn war das Gremium männlich, alt – und einparteiisch. Im Laufe der Zeit erschlossen die Kräfte des Marktes auch die letzte Bastion der Politik, den Bundesrat. Auch hier zog nun der Konkurrenzkampf ein, getreu dem Credo der Liberalen, dass nur die Konkurrenz zu den besten aller Resultaten führe, geleitet von der unsichtbaren Hand, die uns in der Wirtschaft Mono- und Oligopole en masse beschert hat. Lustigerweise nur im Bundesrat nicht. Die Gründerväter standen anfänglich mehr oder weniger freiwillig zurück, um Leuten mit einer anderen Gesinnung Platz zu machen. Die Eigendynamik der nächsten hundert Jahre führte zu einer kontinuierlichen Dezimierung der einstigen Machthaber – total vier Parteien liess man schlussendlich an der Macht teilhaben. In tränenrührender Manier muss man – auch wenn man Freisinnige aus unerklärlichen Gründen nicht mögen sollte – zugeben, dass diese Selbstaufgabe seinesgleichen sucht. „Wir sterben, damit diejenigen nach uns leben können“, höre ich die scheidenden FDP-Bundesräte in filmreifer Manier der holden Maid, Helvetia genannt, ins Ohr hauchen.

Und trotz der wachsenden Konkurrenz hat es der Bundesrat die letzten 150 Jahre geschafft, sich (mehrheitlich) kollegial zu verhalten und Anliegen als Gruppe und nicht als Einzelkämpfer zu vertreten.

Zurück zur SVP: Wären nicht dies diejenigen Werte, die ein wahrer Bundesrats-Patriot zu berücksichtigen hätte? Hat nicht gerade ein solcher Bundesrat die Nation geformt, auf die ebendiese „Volkspartei“ heute so stolz ist?

Und: Was ist nun ein guter Bundesrat, aus traditionalistischer Sicht gesehen? Gar keiner, weil vor 1848 alles am Besten war? Ein freisinniger, älterer Mann, wie es jeder Bundesrat zwischen 1848 und 1891 war? Oder entscheidet man sich doch eher auf die äusserst junge Zauberformel von 1959 bis 2003? Dann wäre da schliesslich noch der Mischmasch zwischen 1891 und 1959, der mehr schlecht als recht typisiert werden kann.

Traditionen bedeuten Konstanz in Zeiten des Umbruchs – doch gerade beim schweizerischen Bundesrat vermag ich diese Konstanz nicht zu erkennen. Für welche „traditionelle“ Begründung man sich bei der SVP auch entscheidet – den Status Quo lässt sich momentan nicht mit Blick in die Vergangenheit rechtfertigen. Auch frage ich mich zuweilen, ob die Traditionalisten in der Reihen dieser Partei wirklich die Konsequenzen einer Eidgenossenschaft tragen wollen: Ein dutzend verschiedene Meinungen? Das ist irgendwie nicht der Eindruck, den ich von dieser Partei habe. In den SVP-Köpfen träumt man doch seit der Ära Blocher/Mörgeli/Schlüer/Fehr vom absoluten Mehr und einer lauten, führenden Stimme – ohne Zwischentöne.

Zu guter Letzt

[…] Fürwahr, es sollten sieben Blocher im Bundesrat sitzen.

Manuel Wettstein, Stäfa

Was für eine grandiose Idee. Ich wage die These, dass Blocher sein Spiel nur spielen kann, weil er eben der einzige ist, der den anderen so richtig auf der Nase herumtanzt. Würden wir die anderen Sechs mit Personen austauschen, die ähnliche Charaktereigenschaften wie der Christoph vom Herrliberg aufwiesen, würde die Schweiz wohl auf einen Schlag unregierbar werden. Querschläger und Unruhestifter können – durchaus auch im guten Sinne – korrigierend auf ein Gremium einwirken – aber nur dann, wenn das von solchen Querulanten angerichtete kreative Chaos dann von Fachmänner und -frauen in geregelte Bahnen gelenkt wird.

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Montag, 11. Juni 2007

Klimadebatte auf RTL

Momentan diskutieren Experten und Laien unter der Moderation von RTL-Urgestein Peter Köppel (jetzt hat der auch schon graue Haare? Die Zeit vergeht wie im Fluge!) über Lug und Trug des Klimawandels.

Zur Debatte

Interessant, dass den vier „Warnern“ aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Schauspielerei (!) nur gerade ein einziger Gast in der Person von Klima-Skeptiker Matthias Horx entgegenhält (oder halten will).

Ich hoffe, dass RTL genügend Leute angefragt hat, die Kontra-Positionen zu vertreten; kann mir aber gut vorstellen, dass sich dann doch niemand der Kritiker öffentlich, und erst noch auf einem deutschen Privatsender, exponieren wollte. Was dann doch wieder etwas über das (mangelnde) Selbstvertrauen der Advocati Diaboli aussagt.

Zur vorangegangenen Doku

Äusserst schade (und mehr als tendenziös!), dass in RTLs Doku-Abteilung anscheinend niemand sitzt, der Blogs liest. Sonst hätte man den Grossteil der Aussagen der Channel 4-Doku über den „Climate Swindel“ wohl kaum ohne grundlegende Änderungen übernommen …

Nachtrag: Verrisse

Trotz der überarbeiteten Fassung beliessen RTLs Wissenschaftsredaktoren (falls es solche qualifizierten Personen dort überhaupt gibt …) recht viel Schmarren in der Doku, wie folgende Artikel zeigen:

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Sonntag, 10. Juni 2007

RTL enttarnt morgen den Klimaschwindel

Soeben ging eine E-Mail-Rundschreiben raus, das ArbeitskollegInnen auf eine äusserst spannende Sendung von Morgen Montag, 10. Juni 2007, hinweist:

Hallo miteinander

Die in meinem Mail vom 18. April 2007 erwähnte Channel 4-Doku „The Great Global Warming Swindle“ wird morgen Montag-Abend auf RTL in einer „überarbeiteten“ Fassung gezeigt:

RTL, 22.15 Uhr
EXTRA Spezial: „Der Klima-Schwindel“

Im Anschluss an die Ausstrahlung diskutieren Exponenten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie ein Schauspieler (???) über das Thema:

RTL, 23.10 Uhr
Der Klimawandel – Alles Schwindel

Gruss
Mario

Nachtrag: Verrisse

Trotz der überarbeiteten Fassung beliessen RTLs Wissenschaftsredaktoren (falls es solche qualifizierten Personen dort überhaupt gibt …) recht viel Schmarren in der Doku, wie folgende Artikel zeigen:

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Mittwoch, 6. Juni 2007

Wie heutzutage US-Präsidenten gemacht werden

  • „Popular“ candidates are placed toward the center of the stage. The few true liberals and true conservatives are positioned on the outskirts.
  • The majority of questions, though distributed somewhat evenly, are always guided back to the candidates of choice.
  • The „popular“ candidates are given far more time to speak than all other candidates.

Quelle: Corporate Media Has Decided The 2008 Election For Us

Besonders eindrücklich ist die Grafik mit den zugebilligten Sprechzeiten. Die „Spitzenkandidaten“ sowohl der Republikaner als auch der Demokraten erhalten am meisten Zeit, zu antworen.

Dennoch möchte ich vor voreiligen Schlüssen abraten: Es ist wie immer die Frage mit der Henne und dem Ei. Haben die Medien die Spitzenkandidaten erst durch ihre Hervorhebung gemacht, oder waren sie es schon vorher?

Ein kleines Beispiel aus der Sportwelt: Die meisten meiner Leser werden wohl wissen, dass unsere Fussballnationalmanschaft … nun ja … rechnet wirklich jemand damit, dass diese die EM gewinnen? Eben. Ich glaube deshalb nicht, dass es irgendein ARD- oder BBC-Zuschauer verstünde, wenn die Sender die Schweizer Nati in einer einstündigen Sondersendung porträtierten – und die Nationalelf aus England, Frankreich etc. in fünfminütigen Beiträgen abspiesen. Auch Journalisten wählen aus, und wie im Wahlkampf so auch im Sport diejenige Person/Mannschaft, die die grössten Chancen auf einen Gewinn hat (was nicht heissen soll, nur die Top-Elite zu zeigen – manchmal schafft es ja auch ein Newcomer aus dem Mittelfeld an die Spitze. Die Schweizer Nati aber garantiert nicht!).

Ist die Situation im US-amerikanischen Wahlkampf derart anders gelagert? Ich denke nicht. Auch wenn ich Ron Paul wegen seiner Unkonformität mag – seine Chance in die Endauswahl zu kommen ist mehr als gering. Dank dem Internet wird er aber nicht wie viele Leute zuvor nicht ungehört in die Geschichte der Wahlkämpfer eingehen. Das ist der grosse Unterschied zu früher.

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Montag, 4. Juni 2007

Das Magazin: Die bessere Weltwoche

Natürlich ist Meinungsfreiheit wichtig, aber diese Linken, die wollen ja nur «provozieren». Man stelle sich einmal vor: Die äussern linke Meinungen. Auf dem Rütli! An dem Ort, der die Meinungsfreiheit symbolisiert!

Quelle: In der Diskussion um die Rütli-Feier offenbart die SVP eine ganz eigene Logik.

Und so geht es durch den ganzen Text weiter – eine wahre Freude. Zugleich einer der stärksten Kommentare, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Gratulation, Daniel Binswanger!

Lustig, aber leider allzu wahr, wie uns die Spassvögel der „volksdemokratischsteen“ Partei der Schweiz auf unserer Nase herumtanzen. Claude Longchamp hat an den 2. Berner Politgesprächen im Bellevue ja die ketzerische Prognose gewagt, dass die SVP bei den Wahlen im Herbst stagnieren wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt … Ich kann und will es noch nicht so recht glauben, schliesslich sind die Videos auf der Web-Site der Partei äusserst überzeugend.

PS: Und wenn jetzt jemand laut „linkes Mediengesocks“ schreit – auch dieses Klischee wird von Binswanger im Text auf die Schippe genommen.

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Freitag, 1. Juni 2007

Medienpräsenz

Im Gegensatz zu Smythes Kommentar in der eidgenössischen Version des WSJ (Merke: Solange Walt [Mossberg] nicht für die Postille schreibt, verdient sie meine Beachtung nicht) konnte ich bei meiner letzten grossen Medienpräsenz leider kein Porträt-Foto platzieren. Dafür wurden mir gleich vier Seiten für Technobabbel eingeräumt. Während Smythe über sein Dissertationsthema philosophieren konnte, durfte ich als IT-Sachverständiger in die Tasten greifen.

Gestern endlich konnte ich die PDF-Version des Artikels ergattern und stelle ihn nun der interessierten Blogosphäre zum FrassDownload hin:

Das neue Gegenüber auf dem Bildschirm
fit im job, April & Mai 2007, S. 22 – 25.

Verblüffend, wie das Hauptthema meines Artikels („Web 2.0 und der Einfluss auf das Unternehmen“) dem später erschienen Schwerpunkt-Thema der Infoweek-Ausgabe 09/2007 ähnelt … Da die Kernaussagen fast deckungsgleich sind, freue ich mich ausserordentlich, die Experten-Meinung vorweg genommen zu haben.

Diskussion erwünscht

Sollte sich Torkel zu einem Kommentar durchringen, bitte ich ihn, dann auch auf den „Absenden“-Knopf zu drücken. Sonst hat ja niemand was davon. Seine Bewertung von Vista und Office 2007 im Unternehmens-Einsatz (evtl. mit Insider-Informationen aus der Praxis eines grossen schweizerischen Unternehmens) nähmen mich brennend Wunder.

Dank gebührt …

… den Kollegen Liechti und Burgdorfer, die den Artikel viel zu früh gegenlesen mussten und ihn um wertvolle Kommentare bereicherten. Danke auch an Kollege Burgdorfer, der mir überhaupt erst den Kontakt zu fit im job vermittelt hat. Und schlussendlich ein grosses Merci an Franziska, die für den letzten Schliff sorgte.

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Montag, 14. Mai 2007

Heute in "heute" (wieder einmal)


Warum "Spider-Man 3" nervt …
Originally uploaded by emeidi.

Quelle: heute, 14. Mai 2007

Der ganze Artikel findet sich hier.

Dank: Sista Özel

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Mittwoch, 28. März 2007

Klimaerwärmung? Alles Schwindel!

Urs Paul Engeler und die Weltwoche tarnen sich mit einem (fast) perfekten englischen Akzent und widerlegen, was uns eine Verschwörung von tausenden (diese Zahl wird im Video übrigens auch demontiert) Klimawissenschaftlern weismachen will:

Channel 4: The Great Global Warming Swindle
Offizielle Web-Site

Wobei ich zugeben muss, dass Klimaforschung wirklich eine „Industrie“ geworden ist. Doch um milliardenschwere Öl-Konzerne und deren Marionetten mit ihrem Spin (könnte das Video nicht von Esso & Co. finanziert worden sein?) zu bekämpfen, muss man das halt werden. Besonders amüsant, dass die zitierten Wissenschaftler gegen Zensur innerhalb Forscherkreisen wettern – während dies die Multis doch seit Jahrzehnten machen .

Wer in der Diskussion auch immer Recht hat: Ob CO2 nun gut oder schlecht ist – soviel wie heute wurde von dem Gas noch nie künstlich ausgestossen. Das muss geändert werden. Ob wir in 50 Jahren das ganze Jahr hindurch mit Flip-Flops und Bermudas durch die Gegend watscheln, oder wie ein Eskimo daherkommen.

Nachtrag

(Ich habe das Video nun ganz durchgeschaut – in ein paar Jahren können wir ja auf diesen Artikel hier wieder zurückkommen. Entweder ist es mir dann äusserst peinlich, daran erinnert zu werden, oder aber es gibt niemanden mehr, den ein Blog im Internet interessiert … *smile*)

Nachtrag II

Als Quellenkritik muss nach dem Schauen des Videos folgender Artikel gelesen werden (Danke, Anonymous):

Swindled – oder warum nicht jedes Propagandafilmchen Aufmerksamkeit verdient

Kurz zusammengefasst die Vorwürfe an die Produzenten des Streifens (gekürzte Wiedergabe des oben genannten Blog Artikels):

  • Der Regisseur ist kein unbeschriebenes Blatt und für seinen Thesen-Journalismus bekannt (und wurde auch schon deswegen gerügt)
  • Professor Carl Wunsch distanziert sich von der Art, wie er im Dokumentarfilm zu Worte kommt:

    What we now have is an out-and-out propaganda piece, in which there is not even a gesture toward balance or explanation of why many of the extended inferences drawn in the film are not widely accepted by the scientific community. There are so many examples, it’s hard to know where to begin, so I will cite only one: a speaker asserts, as is true, that carbon dioxide is only a small fraction of the atmospheric mass. The viewer is left to infer that means it couldn’t really matter. But even a beginning meteorology student could tell you that the relative masses of gases are irrelevant to their effects on radiative balance. A director not intending to produce pure propaganda would have tried to eliminate that piece of disinformation.

    Quelle: Partial Response to the London Channel 4 Film „The Great Global Warming Swindle“

  • Die Grafiken enthalten bewusste und unbewusste Fehler; der Produzent hatte Kenntnis davon.
  • Die Forscher hinter der Sonnenflecken-Theorie haben gravierende Fehler in ihren Berechnungen gemacht (Hockeyschläger-Kurve gibt es bei den Solar-Aktivitäten nicht!)
  • Der 75-jährige Herausgeber von New Scientist hatte das Amt im Alter von 31 bis 35 Jahre inne – also vor vierzig Jahren!

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Mittwoch, 21. März 2007

Stärkstes "Pfarrblatt" ist nicht mehr

Wie ich gerade den Radio-Nachrichten entnehme, tritt Werner de Schepper zurück:

BLICK-Chefredaktor Werner De Schepper tritt auf eigenen Wunsch hin per sofort zurück.

Werner De Schepper tritt zurück

Ich vermute einen Zusammenhang mit den kürzlich gerüchteweise verbreiteten Umstrukturierungsvorhaben. 20 Minuten, heute und BLICK – drei Low-Quality-populäre Erzeugnisse sind wohl einfach zu viel für den gesättigten Markt.

Nun gut, so kann man denn Linken anlässlich der Nationalratswahlen jedenfalls nicht vorwerfen, dank dem Blick die eine oder andere Stimme gemacht zu haben. Ob sich Smythes Hoffnungen auf einen liberale (oder gar: rechtslastige) Kurskorrektur erfüllen werden, ist meiner Meinung nach zweifelhaft: Ans Ruder tritt ein … Historiker.

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