Archiv ‘Wirtschaft’

Dienstag, 30. September 2008

Hauptproblem der Banken: Überbewertete Anlagen

But none of that solves the problem at the heart of the financial system: a tremendous amount of borrowed money has been invested in assets that are falling in value. The inevitable result is a credit deflation. There is no way of improving the quality of the assets.

Quelle: Credit Markets Threaten Retail Banking, Bank Runs Next?

Ergänzungen eines Harvard-Professors:

[…] The administration’s claim is that many mortgage assets are merely illiquid, not truly worthless, implying taxpayers will recoup much of their $700 billion.

If these assets are worth something, however, private parties should want to buy them, and they would do so if the owners would accept fair market value.

Quelle: Commentary: Bankruptcy, not bailout, is the right answer – CNN.com

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Dienstag, 30. September 2008

Traumjob Konjunkturforscher

Die Ökonomen der Grossbank widersprechen den Konjunkturforschern der ETH: Im nächsten Jahr bleibt die Schweiz von einer Rezession verschont.

Quelle: CS-Prognose: Schweiz rutscht nicht in Rezession – Wirtschaft – Bernerzeitung.ch

Ist schon jemals eine Prognose dieser Gilde eingetroffen?

Mein Vorschlag: Lasst diese Konjunktur-Deppen (zu Zeiten Christus‘ nannte man den Berufsstand noch Propheten, Wahrsager und Kaffeesatzleser) mit ihrem Lohn haften: Treffen die Zusagen nicht ein, haben die Blöterli-Giele halt für einige Monate umsonst gearbeitet.

(Langsam werde ich so radikal wie mousseman)

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Montag, 29. September 2008

Umwandlung der USA in einen kommunistischen Staat: Teil 2

Das Darlehenspaket in Höhe von 25 Mrd. $ soll Unternehmen wie die Opel-Mutter General Motors, Ford und Chrysler LLC dabei helfen, benzinsparende Fahrzeuge und Lastwagen zu bauen und damit den Spritverbrauch wie geplant bis 2020 um 40 Prozent zu senken. Zur Absicherung der Kredite will die Regierung 7,5 Mrd. $ an Steuergeldern einsetzen.

Quelle: FTD.de – Finanzspritze: Washington hilft Autobauern mit Milliarden – Autoindustrie

Nach den us-amerikanischen Banken unterstützt man nun also auch die Autoindustrie mit enormen Mengen an Steuergeldern vor dem drohenden Kollaps. Damit der Steuerzahler nicht hellhörig wird, verkauft man das ganze als Forschungsprogramm für benzinsparende Motoren …

Selbst ein Superkommunist, gemixt aus der DNA Lenins und Stalins, hätte es nicht besser gekonnt!

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Sonntag, 28. September 2008

Wie in der Marktwirtschaft wirklich mit Risiken umgegangen wird

„Der ehemlaige Chef der Notenbank, Alan Greenspan, hatte argumentiert, in einem unreguliertem Markt würden die Risiken bei jenen Investoren landen, die sie am besten tragen können. Seine Sichtweise sprach zwar viele Leute an, aber sie war grundfalsch. Heute wissen wir, dass die Risiken zu Investoren gehen, die sie am wenigsten verstehen.“ ––– Frank Partnoy

SonntagsZeitung, 28. September 2008, „Der Rettungsplan ist das falsche Instrument“, S. 56f.

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Freitag, 26. September 2008

Was wollen Paulson, Bernanke und Bush eigentlich "retten"?

Es gibt sie noch, die Amis, die trotz den Feuergefechten und Rauchschwaden noch einen klaren Kopf behalten – und die richtigen Fragen stellen:

Our leaders maintain that without this bailout consumers will not be able to borrow money to buy cars. So what is wrong with that? We already have plenty of cars, and if we are broke, why do we need to buy more? Instead, we need drive our old cars longer, pay off our underwater auto loans, and produce more cars for export. It is also argued that without access to credit parents will not be able to borrow money to send their kids to school. That’s fine by me as it will force Universities to reduce tuitions to levels families can actually afford. They will either have to cut out all of that bureaucratic fat, or go out of business for lack of customers.

Quelle: Bailout Plan Means Americans Making a Deal with the Devil :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

Ha! Ja, wieso machen wir es eigentlich nicht so? Aber eben: Die Amis (und leider auch wir in Westeuropa) sind nicht willens, nur ein Mü unseres Lebensstandards zurückzubuchstabieren. Wenn wir diese Einstellung nicht bald ändern, wird dies unser (dann leider verdienter) Untergang bedeuten.

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Freitag, 26. September 2008

Die USA knien wortwörtlich am Abgrund

Was ist dort drüben nur los?

Bush flennt 12 Minuten lang im Fernsehen … Hank Paulson, der sich seinen Bankerskollegen verpflichtet fühlt, lässt sich zu einer in der Politik kaum gesehenen Geste hinreissen (ich kann mich nur an Willy Brandts Aktion erinnern – in Warschau war die Geste immerhin angebracht):

Verschiedene US-Medien berichten, dass der frühere Chef der Investmentbank Goldman Sachs vor der demokratischen Mehrheitsführerin Nancy Pelosi auf die Knie gegangen sei. In dieser demütigen Haltung habe er sie gebeten, ihre Unterstützung für das Rettungspaket nicht zurückzuziehen, […]

„Ich wusste nicht, dass sie katholisch sind“, sagte Pelosi zu dem knienden Minister.

Quelle: FTD.de – Streit über Rettungspaket: Paulsons Kniefall vor den Demokraten – International

Was zeigt den raschen und harten Fall der selbsterklärten Masters of the Universe besser als dieser Humbug? Bald fängt Paulson noch an, Regentänze aufzuführen und Vodoo-Puppen zu stechen … Sowas gehört sich einer Supermacht nicht – falls sie das wirklich noch wäre.

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Freitag, 26. September 2008

Die Reserven sind aufgebraucht (Schweiz, NZZ Online)

Die im Artikel Wieso sich bei mir Schadenfreude breit macht „Hunderstel-Sekunde Schadenfreude“ ist nun endgültig vorbei.

Publica hat deshalb per Ende Juni 2008 seine Wertschwankungsreserven in der Höhe von 2 Milliarden Franken vollständig aufgelöst. Die Unterdeckung belief sich danach noch auf 158,3 Millionen Franken. Der Deckungsgrad sank von 106,5 (Stand: Ende 2007) auf 99,5 Prozent Mitte Jahr.

Quelle: Die Reserven sind aufgebraucht (Schweiz, NZZ Online)

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Dienstag, 23. September 2008

Das Kapital über das Verbot von Leerverkäufen

Derzeit wird der Kapitalismus in vielen Nationen der Welt gefrevelt – allen voran die sonst so liberalen Angelsachsen kennen kein Halten mehr:

In letzter Instanz sollte überhaupt das Verkaufen von Aktien verboten werden, schließlich will man ja ein Volk von langfristig orientierten Investoren und nicht kurzfristigen Spekulanten heranzüchten. Und überhaupt, warum diese Umwege gehen, wenn man die Krise in den USA durch staatlich festgelegte Immobilienpreise beilegen könnte? Dann müsste man nicht weiter ängstlich mit anschauen, wie sich die Hauspreise ihrem langjährigen Mittel annähern. Das sollte Hank doch auch noch hinbekommen. Um die Sache rundzumachen und die Bürger nicht aus ihrem American Dream so jäh erwachen zu lassen, könnte man gleich noch die kritische Presse verbieten, die die vormals ruhige und jetzt hektische Hand des Staates nicht zu würdigen weiß.

Quelle: FTD.de – Das Kapital: Alles verbieten – Marktberichte Aktien

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Montag, 22. September 2008

Wo bleibt der Dank für die Rettung der Banken?

The logic of the crisis seems to call for an intervention, not at step 4, but at step 2: the financial system needs more capital. And if the government is going to provide capital to financial firms, it should get what people who provide capital are entitled to — a share in ownership, so that all the gains if the rescue plan works don’t go to the people who made the mess in the first place.

Quelle: Op-Ed Columnist – Cash for Trash – Op-Ed – NYTimes.com

Irgendwie befürchte ich, dass dies nicht der Kerngedanke von Paulson war …

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Montag, 22. September 2008

Die USA auf dem Weg zum Kommunismus?

[…] Der gesamte Markt wird neu geordnet, Paulson zieht die Fäden. Spötter sprechen seitdem vom größten „volkseigenen Betrieb“ der Welt.

Dass ausgerechnet ein Investmentbanker wie Paulson diese staatlichen Interventionen führt, ist für die Wall Street nicht ohne Ironie. „Die Freiheit zum Erfolg bedeutet auch die Freiheit zu scheitern“, pflegte der Jurist früher zu sagen. Doch genau dieses Scheitern wird jetzt um jeden Preis verhindert. „Bisher haben wir immer Einzelfallentscheidungen getroffen“, sagt er. „Jetzt brauchen wir mehr. Wir müssen nun eine grundlegende Lösung finden.“

Quelle: FTD.de – Agenda: Paulsons Plan – International

Wir erleben eine Zeitenwende – in den USA wird derzeit gerade alles verstaatlich, was nicht niet und nagelfest ist (respektive kurz vor dem Bankrott steht). An der Spitze des Landes steht aber faktisch nicht mehr Hampelmann George W. Bush, sondern Finanzminister (soon-to-be: Lieber Führer) Henry Paulson.

Den Gesetzestext, den Paulson diese Woche durch das Parlament peitschen will – von einem aufmerksamen Zeitgenossen seziert – hat es in sich:

Hank Paulson, CEO of Goldman Sachs on leave, has complete and total control over the nation’s treasure. He would be unchecked by Congress, unchecked by the President. He will be king.

The end of America as you knew it is at hand. It was a good 232 year run. But it is about to be stolen in the night.

Auch den Massenmedien dämmert es:

Wenn der Kongress den Rettungsplan tatsächlich genehmigt, wird Paulson damit wohl zum mächtigsten Finanzminister aller Zeiten. Sein Haus bekommt umfassende Vollmachten – und wird zugleich vor juristischen Angriffen geschützt. „Paulson sagt: ‚Glaubt mir, ich werde alles richtig machen, wenn ich die absolute Kontrolle bekomme'“, klagt Nouriel Roubini, Volkswirtin an der New York University. „Aber wir leben doch nicht in einer Monarchie!“ Der Minister würde damit „für einige Monate zum Diktator des US-Finanzsystems“, spottet auch die Wall Street.

[…] Paulson müsse vor allem das Budgetdefizit zurückführen, hieß es damals in Washington. Gemessen daran, soviel kann man heute bereits sagen, ist der dritte und letzte Finanzminister der Regierung Bush grandios gescheitert.

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