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Mittwoch, 28. September 2005

Newsletter-Silvan über die heutige Hip-Hop-Jugend


iPod shuffle at a party
Originally uploaded by emeidi.
Quelle: Partyguide

Eigentlich schmeisse ich die nervigen elektronischen Newsletter von tilllate.ch immer gleich weg, ohne sie gross zu beachten. Als Absender sticht aber immer dieser „Silvan | tilllate“ hervor – für mich mittlerweile Inbegriff des auch in der Schweiz hausierenden E-Mail-Spams.

Silvan gibt sich Mühe, in jeder Ausgabe des Newsletters dennoch ein gewisses Niveau zu erreichen und analog zu einer Zeitungskolumne Themen aufzugreifen, die die Welt bewegen. Heute hat er es nach Millionen von Mails denn auch endlich geschafft, meine Aufmerksamkeit zu wecken. Doch lest selbst:

Hallo Mad4you

Halb eins, der Vierer hält vor der Säulenhalle. Eine Gruppe von 17-jährigen kämpft sich ins Tram. Das Bitchy-Chick in überengen Miss-Sixty fällt hin, ihre Kollegin kreischt auf: „Mann Du bisch ja huere bsoffe!“. Lautes Gelächter. In dem Moment tönt ein „I like to move it – wapedi-wup-wup“ aus der Fake-LV-Handtasche. HILFE! Crazy-Frog-Alarm. Wo ist die Notbremse? Ich muss raus!

„Mein Gott… die heutige Jugend“, seufze ich, „Alkohol, Vergnügungssucht, Geschmacksverdrehungen und reine Orientierung an Gruppenmustern. Fühlt sich dabei noch unheimlich innovativ. Dabei sehen doch alle exakt gleich aus. Hose in den Socken. Cap schräg aufgesetzt. Uniformiert in phat farm, southpole und fubu…“ – „Eeehm, Silvan“, unterbricht meine Freundin in kritischem Ton, „ich habe doch Bilder von dir in diesem Alter gesehen: Business-Shirt und Kaschmir-Pulli über den Schultern… wohl alles Markenartikel. Du bist regelmässig ins Schauspielhaus gegangen, obwohl du in Wirklichkeit eher auf Teenie-Filme à la American Pie stehst. Und was hat mir André von Euren Samstag-Abenden erzählt? Kneipentouren im Niederdorf? Nicht viel besser…“

Ich spüre wie mein Backen rot anlaufen. Zähneknirschend gebe ich ihr recht. Damals bin ich mit in der Tat mir meinem eigenartigen Verhalten supercool vorgekommen. Als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen. Als hätte ich einen wahnsinnig individuellen Stil. Dabei hatte ich mich doch nur an den Goldküstenbuben und orientiert.

Womöglich gehört diese Phase zu den Teeniejahren. Die 17-jährigen Girls aus dem Tram werden bestimmt irgendwann älter und reifer… und schauen dann mit 27 kopfschüttelnd auf ihre jüngeren Zeitgenossen… „Mein Gott…. die heutige Jugend“, werden sie seufzen.

Wenn er auch recht hat – wie die Jungen sich nicht ändern, sollten sich auch die „Alten“ nicht ändern: Mich kotzen diese Hip-Hoppers mächtig an. Schon nur, weil die alle mit diesen Billig-MP3-Playern aus Südkorea und Taiwan herumlaufen – dabei gäbe es doch Apples iPod. Aber den kann man sich halt nicht um den Hals hängen. Das Beste: Den MP3-Player legt man heutzutage nicht mal mehr im Ausgang ab. Anscheinend ist es mega-hip, mit dem Gerät seinen Status als Pimp zu markieren. Ich frage mich nur, ob man vom Sound des Players noch etwas mitkriegt, wenn der DJ die Anlage auf verbotene 100dB aufdreht? Klärt mich jemand auf, was das genau soll?

Ah, und noch etwas: Sind meinen Lesern auch schon diese Plüsch-Trainerhosen in den Farben Pink oder Weiss aufgefallen? Die erinnern mich unweigerlich an die Pyjamas, die ich in früher Jugend getragen habe … Einer meiner schlimmsten Erlebnisse war denn auch, als ich (im Traum, wohlgemerkt!) eines Tages im Pyjama in die Primarschule ging und dies erst im Klassenzimmer bemerkte. Heute scheint das überhaupt kein Albtraum mehr zu sein, man begebe sich nur für wenige Minuten an den Treffpunkt im Bahnhof Bern und beobachte die Gören.

Was wohl als nächstes In sein wird? Vader 77-Shirts?

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Montag, 26. September 2005

2005: Das Jahr, in dem die Usability Einzug hielt …

Okey, vielleicht hat die Usability (engl. Benutzbarkeit) von Web-Sites bereits schon früher Auftrieb erhalten. Dennoch muss ich all den vielen Berufskollegen dort draussen ein grosses Lob aussprechen: Immer öfter scheinen sich die Agenturen kein Denkmal mehr setzen zu wollen, indem sie die ausgefallensten Designs- und Flash-Animationen für reine Informationssites verkaufen, sondern machen ihrem Berufsstand alle Ehre und entwickeln einfach zu bedienende Seiten. Dazu gehört auch zu realisieren, was der Besucher eigentlich vor hat.

SBB


Safari Activity Window
Originally uploaded by emeidi.

Nehmen wir als Beispiel die SBB: 99% meiner Besuche der Site laufen daraus hinaus, dass ich die Abfahrts- oder Ankunftszeiten eines Zuges in Erfahrung bringen möchte. Logisch war es deshalb, diese meistbenutzte Funktion präsent auf der Titelseite zu platzieren. Weiter erkennt man auch, dass die Web-Site für heutige Monitor-Auflösungen recht schmal und niedrig daherkommt. Ich vermute stark, dass man so die Darstellung des Angebots auch auf Handies etc. optimieren wollte. Da man so weniger scrollen muss, haben die Optiker dann nicht so Freude wie an den Metro-Karten für den iPod. Auch werden auf der Eingangsseiten insgesamt 13 Objekte geladen – für heutige Verhältnisse sehr wenig (obwohl auch hier noch durchaus Optimierungen möglich wären). Auch hier sicherlich wieder primär, um Bandbreite zu sparen und die Seite schneller aufbauen zu lassen (Paradebeispiel: Google.com – über den Daumen geschätzte 95% der Bildschirm-Fläche bleiben weiss. Hier zählt jedes Byte!)

Bernmobil

Seit einigen Monaten (?) präsentieren sich auch die (ehemals?) Städtischen Verkehrsbetriebe, heute neumodisch Bernmobil genannt, in einem neuen Look.

Eines der gelungensten Features ist die Schnellsuche nach Haltestellen (rechts in der Mitte). Wenn ich nämlich wieder einmal im MEM-Gebäude der Universität Bern sitze und mich frage, ob ich die Feuertreppe nehmen muss, um den Bus an der gleich vor dem Gebäude liegenden Haltestelle noch zu erreichen, oder aber ob ich doch lieber gemächlich die Stufen hinunterschlürfen kann – ein zwei Klicks genügen, und ich sehe sofort, wann der nächste Bus erscheint. Wunderbar!

Dies nur zwei ganz kleine Beispiele, wie sich das Web in den letzten Jahren zu einem sehr nützlichen Hilfsmittel entwickelt hat. Der Kunde steht heute im Zentrum, was von den Entwicklern manchenorts ein Umdenken verlangt. Sich in die Situation eines Surfers hineinzuversetzen und den Bildschirm mit seinen Augen zu sehen, wird in unserem Business immer wichtiger. Sollte es aber immer noch Webagenturen geben, die ihren Kunden etwas anderes verklickern wollen – nun dann sollte man einen Wechsel zur Konkurrenz in Erwägung ziehen.

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Montag, 26. September 2005

Sich nie mehr in Paris verlaufen

Dass man mit dem iPod photo nicht nur Musik hören und sich Photos auf dem munzigen Display reinziehen kann (das freut jeden Optiker, wie ersteres jeden Aktionär von Phonak) sollte spätestens jetzt klar sein:

iPodSubwayMaps

Leider fehlt die Karte von Bernmobil noch, doch ich habe heute eine spontane Anfrage an den Kundendienst lanciert und hoffe, schon bald eine Antwort zu erhalten. Obwohl in Bern ja nicht wirklich die Gefahr besteht, den Überblick zu verlieren …

Dennoch sind die Nachteile einer solchen Lösung nicht zu verleugnen:

  • kein Zoom
  • fixe Grössen der Kartenausschnitte
  • keine GPS-Anbindung
  • keine Routenberechnung
  • keine Namenssuche
  • etc. …

Aber eben – ist halt ein weiteres Spielzeug für die Horden unterbeschäftigten Gadget-Freaks. Hauptsache, während der Freizeit taucht keine Langeweile auf.

Bleibt nur noch die Frage, was man macht, wenn einem im dümmsten Moment der Saft ausgeht. Dann hat man wohl doch lieber noch die Papierversion in der Hosentasche stecken. Sicher ist sicher.

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Freitag, 23. September 2005

iPod nano – irre Marge

Nachdem die Nachricht auch den Weg in den deutschen IT-Blätterwald gefunden hat, riss ich mich zur Meldung auf heise online zu einem Kommentar hin:

Obwohl es nicht die Absicht der Studie war, auch die hintergründigen Prozesse zu erleuchte und „nur“ aufzeigen wollte, welche irre Marge Apple auf diesem Produkt hat: Man darf nicht vergessen, dass sich überteuerte Produkte normalerweise nicht lange am Markt halten, insbes. im Land, das Geiz-ist-geil erfunden hat (und halt all die anderen Konsequenzen dieses Verhaltens zu tragen hat).

Wenn der iPod Nano also überteuert wäre – wieso kauft ihn überhaupt noch jemand? Abgesehen von den Mac-Aficionados, die hier als Blindkäufer verteufelt werden, glaube ich, dass die Mehrheit der Käufer gar keine Apple-Fanatiker sind. Normale Benutzer, die ein gutes Stück Technik in Händen halten wollen. 6 Millionen iPods verkauft in einem Quartal – das ist nach vorsichtiger Schätzung die Hälfte der Mac-User auf der ganzen Welt. Nein, da müssen auch externe kaufen.

Was also sollte man in die Kalkulation dennoch mit einberechnen? R&D. Apple baut, bzw. lässt ja nicht nur Hardware-Teile zusammenbauen, sondern schreibt auch die Software. Und hat das Clickwheel erfunden (oder besser: eingekauft). Diese Dinge muss immer auch noch mit in die Rechnung miteinbeziehen, wenn auch sehr schwierig zu veranschlagen. Den iPod kouft man nur vernachlässigbar aufgrund der Hardware (kann der immer noch kein Ogg?!), sondern wegen der „Software Experience“ – „it just works ™“.

Tschüss
Mario

Quelle: heise online

Und wer’s nicht glaubt, dass die reinen Hardware-Kosten alleine nicht ausreichen, schaue sich den Dell Ditty an … Der Vergleich hinkt insofern, als der Ditty kein GUI besitzt und deshalb wennschon mit dem iPod shuffle zu vergleichen wäre. Andererseits kann man iTunes als Oberfläche des Shuffles bezeichnen – auch hier hat Apple viel Entwicklungsarbeit investiert, die in all den Margen-Berechnungen nirgends auftauchen.

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Donnerstag, 15. September 2005

Goodbye, Apple!

Apple ist in Vergangenheit schon unzählige Male abgeschrieben worden – das endgültige Totengeläut mussten wir aber zum Glück noch nie ertragen.

Leute vom MacObserver haben es sich zum Sport gemacht, alle negativen Zukunftsprognosen bezüglich dem Schicksal Apples zu sammeln und an den Pranger zu stellen: Apple Death Knell Counter.

Zur Beruhigung: Dank den iPod-Verkäufen hat Apple zur Zeit genügend Bargeldreserven auf der Seite, um uns Aficionados noch einige Zeit mit intelligenten Produkten zu unterhalten.

Quelle: The Register (nette Analyse über die iPod-Verkäufe.

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Dienstag, 13. September 2005

iPod nano selbermachen

Wer wie ich immer noch Probleme hat, sich die Grösse (falsch: Kleine) des neuesten iPod-Sprosses vorzustellen, kriegt jetzt in folgendem Blog eine Visualisierungslösung aus alten Kindergarten-Tagen (wo ich wohl meine Schere rumliegen habe?)

NoPuedoCreer

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Mittwoch, 31. August 2005

iMac G5 hat heiss


iMac G5 Heat Emissions
Originally uploaded by emeidi.

Apple Expo 2004. Meine erste Versammlung der Mac-Sekte, an der ich live zugegen war. Guru Steve war leider wegen einer Krebsoperation verhindert (und zeigte in Laufe der nächsten Monate, dass er tatsächlich unsterblich ist). Anstelle seiner Hoheit schickte er seinen Kumpel Phil Schiller vor, der uns unter anderem auch den neuen iMac vorstellen durfte. Ausgestattet mit einem G5-Prozessor und optisch wie ein übergrosser iPod daherkommend, vermog er die Masse zu berauschen. Ich persönlich finde das Gerät bis heute nicht ein ästhetischer Meilenstein – aber die restlichen Mac-Aficionados waren Feuer und Flamme.

Was uns auch gleich zum Kern dieses Beitrages bringt: Noch in den Kino-Sesseln sitzend, war mein erster Gedanke: Hitze! Denn der Tradition der ersten iMacs von 1998 folgend, verschmolz man hier Monitor mit den restlichen Komponenten. Das Resultat: Ein ultraflaches Gerät, das kaum Stellfläche in Anspruch nahm. Der Nachteil: Wie bei Laptops führt dies aber mit den heutzutage gängigen stromhungrigen Komponenten zu grossen Hitze-Problemen. CPUs, RAM-Bausteine wie auch die Harddisk und nicht zuletzt das Netzteil sorgen für wohlige Wärme, die aber leicht zu wohlig werden kann und eine Gefahr für die elektronischen Bauteile und Leib und Leben darstellt.

So fragte ich bereits damals Kollege Burgdorfer, wie die Apple-Ingenieure dieses Problem gelöst hätten. Nun stellt sich heraus, dass sie es wohl mehr schlecht als recht lösen konnten.

Wie Paul Thurrott, nicht gerade Liebling der Mac-Szene (ich habe keine Probleme mit ihm), heute in seinem Blog berichtet, scheint der iMac G5 mit krassen Ausfallzahlen zu Punkten: 18% für das 17″-Modell, gar 31% für das 20″-Modell – wobei aber die Repräsentativität der Umfrage überhaupt nicht erwiesen ist. Ich vermute nämlich, dass sich ein verärgerter Besitzer eines defekten iMac G5 eher dazu hinreissen lässt, an einer Online-Umfrage teilzunehmen, als jemand, der bisher von Problemen verschont wurde. Aber vielleicht ist die Mac-Szene auch hier irrational anders *grins*

Thurrot verweist auf einen Artikel von Popularmechanics (noch nie gehört), in dem die Autoren die Problematik eingehend untersuchen. Glanzstück der Reportage: Ein Schnappschuss eines iMacs G5 im Betrieb durch eine Wärmebildkamera (s. Bild oben rechts, bzw. mein eigenes, farbechtes Foto). Darauf ist deutlich zu erkennen, dass insbes. die 3.5″-Festplatte eine grosse Hitze abstrahlt. Gleich darunter die CPU, die sich aber erstaunlich wacker hält. Vielleicht verhindert auch die Schutzabdeckung einen genaueren Blick … Die rechts davon liegenden RAM-Module sehen auch nicht ganz kalt aus. Und schlussendlich auch noch die Kabel, die vom Netzteil (unten) auf das Motherboard übergehen.

Leute, deren einjährige Garantie des Geräts bald abläuft und vorhaben, es noch für ein oder zwei weitere Jahre zu benutzen, sei dringend angeraten, ein AppleCare-Paket zu kaufen. Tut zwar im Porte-Monnaie weh, aber hoffentlich nicht derart, wie ein Neukauf eines Macs zur Folge hätte.

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Freitag, 26. August 2005

iPod mit eigenen Grafiken personalisieren


Hacking iPods Graphics
Originally uploaded by emeidi.

Obwohl die Hacker-Gemeinde schon seit letzten Dezember weiss, wie man’s macht, habe ich erst heute (auf der Suche nach etwas völlig anderem) davon erfahren:

HOW-TO: Hacking the iPod firmware (changing the graphics)

Schade, dass davon keine Mac-Version zu existieren scheint.

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Mittwoch, 10. August 2005

SpiritPod

Nun denn, dann betreibe ich nun also tatsächlich Virales Marketing für einen meiner Ex-Chefs. Wahrscheinlich sogar, ohne dass er davon weiss. Leider kann ich aber nicht garantieren, dass dieser Eintrag hier die gewünschten …

erfolgreichen Booster-Effekte

… rüberbringt. (Quelle: Bytix.com)

Mein Ex-Chef, Pentti A. aus D., war bereits während meines Angestelltenverhältnisses zu seiner Firma B. nie um die kühnsten, kreativsten und oft einfach nur blödesten Ideen verlegen. So passierte es, dass wir eines Tages eine Sauerstoff-Flasche ins Büro geliefert kriegten – jeder Mitarbeiter (der Chef, ich und wohl noch zwei, maximal drei weitere Nasen) kriegte seine persönliche Atemmaske zugesteckt, und los gings. Obwohl der Fun bereits nach einem Tag und etwa zwei O2 Überdosen später flöte ging, blieb die Flasche stehen. Schliesslich galt es ja, den selten erscheinenden Kunden zu imponieren. Jaja, das waren noch Zeiten, die wilden 2000er, als der Dotcom-Boom nur erst die aufsteigende Flanke bezeichnete, die später schnurstracks in die steil abfallende Seite des Berges überging.

Doch alles darf ich nun dann doch nicht schlecht reden – Pentti führte mich in das schicke Zürich ein, nahm mich mit an einige der gemeinsamen Mittagessen mit dem Werber Ruf, zeigte mir das fantastische Sawasdee, aber auch die Blaue Ente, in dem das Menu für eine Person soviel kostet wie in anderen Restaurants für Zwei. Auch imponierte mir seine alljährliche Ferienreise mit ebendiesem Werber des Jahres: Ab nach Thailand, nur Handgepäck – ein kleiner Rucksack mit einem T-Shirt und einem Paar Badehosen. Der Berner vom Land – irgendwie sah ich die Welt, die sich mir in Downtown Switzerland anbot, mit grossen Augen, konnte mich aber dennoch nie damit anfreunden.

Item – heute hat mir Kollege Burgdorfer, der mittlerweile schon zwei Bombenanschläge in Londons City überlebt hat (weiter so!), den Link des Jahres zugesandt:

Spiritpod.ch

Über den Kauf der Domain war ich bereits eine Weile im Bilde, und weitere Recherchen ergaben dann auch schnell einen Überblick über die juristischen Eigenschaften dieser AG GmbH.

Die nächste irre Idee der Truppe? Wieso nicht – zutrauen könnte man es ihnen. Vielleicht aber auch nur ein ausgeklügeltes Finanzkonstrukt, um effektiver Steuern sparen zu können? Wer weiss … die Idee jedenfalls, „pod“ im Namen des Esoterik-Schrotts (sorry für die harschen Worte) zu verwenden, tönt gut – springen wir auf den iPod-Hype auf. Ob es in der Schweiz aber genügend Abnehmer gibt für die Esoterik-Werkzeuge? Wir werden sehen … Hat eigentlich Mike Shiva schon einer dieser hypen Gerätschaften? Das wäre dann wohl der ultimative Booster-Effekt!

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Donnerstag, 7. Juli 2005

UMTS lahmt – Möchtegern-Prophet Aeby

Wie Onkel Heinz heute berichtet, verläuft der UMTS-Start in Deutschland enttäuschend. Och nee, wirklich?

Naja, liebe Netzbetreiber: Wenn etwas klarer war als die heutigen Anschläge in London, die unweigerlich kommen mussten, dann wohl der Flop von UMTS.

Ich sehe mich – wie so oft – wieder als die Referenzperson, als Prophet unter Propheten – würde man mich fragen, bräuchte es all die Tausend Consultants nicht mehr. Ehrenwort. Wer’s nicht glaubt, der möge sich daran erinnern, dass ich noch 1996, als Rebel Assault im Anmarsch war, die CD-ROM-Technik als Totgeburt bezeichnet hatte (CD-ROM sprach ich damals noch entsprechend dieser exakt eingetroffenen Prophezeiung als „CD-Room“ aus). Und auch eher verdrängungswürdig erscheint mir die Erinnerung an das Gespräch mit Karin Zobrist im März/April 2000, als ich ihr auf einer Zugfahrt über lang und breit darlegte, wieso ich auch in ferner Zukunft kein Handy benötigen würde. Es kann dann doch leicht anders – bereits Ende April 2000 hatte ich mir dieses stylishe Nokia 8210 geleistet. Das nächste Treffen auf dem Zug war dementsprechend … peinlich.

Andererseits habe ich auch einige Glanzmomente zu verzeichnen – und wie es der Zufall will, liegen diese näher an der Gegenwart (puuuh, Glück gehabt! *hehe*). Ist der Prophet als langsam geeicht?

Da wäre zum Beispiel der Kauf des iPods im Dezember 2001 (worauf ich mir anschliessend ein iBook kaufen musste, da der verflixte Player einfach (noch) nicht mit Windows zusammenarbeiten wollte). Oder die Installation von WLAN, 802.11b, auch in besagtem 2001. Beides Dinge, die zu der Zeit niemand kannte und die meisten sich auch nicht hätten leisten wollen/können. Der iPod schlug damals noch mit 750.– SFr. zu Buche, die WLAN-Installation (1 Access-Point, 2 PCI/PC-Card-Adapter) sage und schreibe 1600.– SFr. Der Wechsel auf Apple Macintosh kam auch eher überraschend, in der Folgezeit haben sich zumindest zwei weitere Kollegen solche Maschinen geleistet.

Und UMTS, das sag ich euch, wird wirklich kein Hit (jetzt haben wir’s schwarz auf weiss). Zumindest solange, wie ich mein Handy für kurze Telefonate und SMS benötige, wie auch der Grossteil der anderen User in meinem Umfeld. Sind wir also gespannt, die Wettbüros sind ab sofort geöffnet!

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