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Mittwoch, 23. Mai 2018

Init7 TV7: Beste inoffizielle IPTV-Applikation für Apple TV

(Folgeartikel zum Artikel Init7 TV7: Installation mit einem Turris Omnia-Router)

Init7 bietet zwar eine dedizierte Apple TV-App für TV7 an, doch bereits bei der Ankündigung befürchtete ich, dass die in unserem Haushalt nicht erhältlich sein wird: Wir haben einen Apple TV 4 mit 32GB-Speicher, das Gerät läuft aber auf die us-amerikanische Apple ID meiner Frau. Dementsprechend werden uns im App Store auch nur die weltweit verfügbaren und die für den us-amerikanischen Markt verfügbaren Apps angezeigt.

Keine Spur von der TV7 App:

Nach einigem Pröbeln entschied ich mich für den Kauf resp. die Installation folgender drei vier Apps:

  1. iPlayTV
  2. rIPTV
  3. GSE SMART IPTV
  4. TV Streams

Wichtiger Tipp

Es empfiehlt sich, den Direktlink auf die TV7-Kanalliste (tvchannels.m3u) mit dem iPhone als „Eingabetastatur“ in die Apple TV-Oberfläche einzugeben einzufügen (Copy & Paste) — sonst wird man wahnsinnig, bevor man das mit der Apple TV Remote bewerkstelligt hat.

iPlayTV

Apple App Store Link, Letztes Update: 4. Mai 2017 (!), Kaufpreis: $2.99

Meiner Meinung nach das beste GUI, aber die App funktioniert nicht: Die M3U-URL konnte ich zwar schnurstracks hinterlegen, die Sender werden aus der M3U-Datei ausgelesen und die bekannten darunter mit Logo der Sendestation versehen. Doch wenn ich irgendeinen Kanal auswähle, erscheint folgende Fehlermeldung:

Some problem happened while playing SRF1 HD

Ich habe darauf jede verfügbare Einstellung angepasst, doch schlussendlich gab ich auf: Mit iPlayTV kann man aus irgendeinem Grund keine TV7-Streams empfangen.

rIPTV

Apple App Store Link, Letztes Update: 3. Februar 2018, Kaufpreis: $2.99

Die Applikation meiner Wahl (weil ich es mit iPlayTV nicht hingekriegt habe). Das GUI schaut ebenfalls sehr benutzerfreundlich aus, und ist es auch — iPlayTV wäre aber ein Mü hübscher.

Mit dieser App hatte ich anfänglich das Problem, die M3U-Kanalliste mittels Direktlink einzulesen — das funktioniert irgendwie einfach nicht:

Schlussendlich musste ich mir auch noch die iPhone-App kaufen, die Senderliste mittels der URL importieren (auf dem Smartphone funktioniert es!) und diese dann mittels Fast Load (YouTube-Anleitung) auf den Apple TV pushen.

Seither funktioniert alles Bestens und ich kann mit der App jeden Sender schauen.

Vorteile: Sender-Logos der bekannten (und von TV7 „richtig“ benannten TV-Sendern) werden erkannt, heruntergeladen und angezeigt. Auch holt sich die App von irgendwo aus dem Internet den EPG und zeigt diesen — falls für den Sender verfügbar — automatisch an.

Nachteil: Ändert TV7 dereinst die IPs oder Ports seiner Sender, muss ich das ganze Import und Fast Load-Prozedere erneut durchkauen — und alle Favoriten neu setzen.

GSE SMART IPTV

Apple App Store Link, Letztes Update: 21. Mai 2018, Kaufpreis: Gratis (limitierte Version; mit In-App-Käufen aufrüstbar — oder direkt für $4.99 als Pro-Version kaufen)

Die App sieht schlicht zum Kotzen aus — als hätte sie ein junger, pickliger Bill Gates im Hinterhof zusammengeschustert. Ein solches GUI würde man am ehesten in einer H4x0r/Cracker-Schattenwelt erwarten.

So hässlich die Applikation daherkommt — es war die einzige, die mit dem M3U-Direktlink auf Anhieb funktionierte. Und: Sie erlaubt es sogar, Streams direkt auf den Apple TV aufzunehmen, falls der freien Festplattenplatz aufweist.

TV Streams

Apple App Store Link, Letztes Update: 17. Mai 2018, Kaufpreis: $2.99, Offizielle Homepage

NOCH NICHT AUSPROBIERT

Video-Tutorial, um M3U-Listen hinzuzufügen

Links

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Mittwoch, 23. Mai 2018

Init7 TV7: Installation mit einem Turris Omnia-Router

Gestern liessen Fredy Künzler und seine Init7 die Überraschungsbombe platzen: Ab sofort gibt es TV7, das IPTV-Angebot des ISPs, für alle Fiber7-Kunden kostenlos zum spotgünstigen, symmetrischen 1 Gbit/s Internetabo hinzu:

Medienmitteilung vom 22. Mai 2018

Das bedeutet, dass ich nun über eine 1 GBit/s-Leitung feinste, unkomprimierte HD-Streams aller hierzulande gängigen und einiger eher exotischer Sender empfangen kann — derzeit 215 an der Zahl.

Wieso gerade jetzt? Aus meiner Sicht aus zwei Gründen: Erstens steht die Fussball-WM 2018 vor der Tür, wo man mit einem unkomprimierten Multicast-Stream die Überlegenheit über die Konkurrenz demonstrieren kann (fünf Sekunden vor dem Nachbarn das entscheidende Goal im Final sehen? Check.). Andererseits, weil Salt kürzlich mit seinem (geschwindigkeitstechnisch fragwürdigen) Fiber-Angebot Furore in den Medien gemacht hat, und dort auch IPTV draufpackt (inkl. schicker Integration in iOS).

Installation

Am Abend zog ich zu Hause die Bastelhandschuhe an und machte mich daran, die von TV7 ausgesendeten UDP Multicast-Streams über meinen Router ins interne Netzwerk zu transportieren.

Dank der vom ISP netterweise verfassten Anleitung für den Fiber7-Router meiner Wahl, den Turris Omnia, war das ein Klacks:

Anleitung Fiber7 TV7

Kurz zusammengefasst:

  1. In LuCI einloggen und unter System > Software das Softwarepaket igmpproxy installieren. Hierzu musste ich zuerst einmalig Update lists anklicken, und danach in das Suchfeld Filter den Namen des Pakets eingeben. Noch Find Package klicken und dann in der linken Spalte den Link Install anwählen.
  2. Per SSH auf die Kommandozeile des Routers einloggen und die Konfigurationsdatei unter /etc/config/igmpproxy anpassen (s. unten). Daraus wird dann /var/etc/igmpproxy.conf generiert
  3. In LuCI unter System > Startup igmpproxy auf enabled schalten und einmal start (resp. bei mehrmaligen Versuchen restart) drücken
  4. Per SSH auf der Kommandozeile des Routers mittels ps | grep -i igmp überprüfen, dass der Prozess läuft:
     6728 root       804 S    /usr/sbin/igmpproxy /var/etc/igmpproxy.conf

/etc/config/igmpproxy

config igmpproxy
	option quickleave 1

config phyint wan
	option network wan
	option direction upstream
	list altnet 0.0.0.0/0

config phyint lan
	option network lan
	option direction downstream

Init7 empfiehlt einen Reboot, welchen ich schlussendlich doch noch durchgeführt habe, aber nur, weil etwas mit dem Test-Stream (s. unten) nicht funktioniert hat. Ich kann mir vorstellen, dass der Router Multicast auch ohne Reboot hinkriegt, lasse mir aber gerne das Gegenteil bestätigen.

Test

Um möglichst viele potentiell störenden Parameter auszuschliessen, schloss ich mein MacBook 12″ mittels eines USB-C-auf-Ethernet-Adapters direkt an einen Ethernet-Port des Routers an. So schliesse ich aus, dass Switches zwischen dem Endgerät und dem Router Multicast vermüeseln (mein 8-Port UniFi- und mein 16-Port TP-LINK Gigabit-Switch funktionieren tadellos, ohne irgendwelche Konfiguration).

Anschliessend wollte ich den Empfang mit dem im FAQ-Artikel „Kann ich vorab testen, ob mein Router TV7 (Multicast) unterstützt?“ verlinkten Stream auf den Big Buck Bunny (Bedeutung) testen. Doch leider kriege ich diesen Stream bis heute nicht zu laufen — weshalb ich gestern zuerst auf ein Konfigurationsproblem tippte und deshalb den Router doch noch einem Kaltstart unterzog (ich bin mir fast sicher, dass das nicht nötig gewesen wäre).

Nachdem ich mir sicher war, dass igmpproxy sauber läuft, entschloss ich mich schlussendlich, einfach die im FAQ-Artikel „Kann ich TV7 auch auf anderen Geräten als Apple TV anschauen?“ erwähnte M3U-Datei herunterzuladen und in VLC 3.0.2 zu öffnen. Und siehe da: Wenige Sekunden später, nach nicht einmal 30 Minuten Installationsdauer, sah ich die Tagesschau gestochen scharf in höchster Auflösung auf dem Retina-Display meines MacBooks entgegenflimmern:

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