Posts Tagged ‘Statistik’

Mittwoch, 22. September 2010

30 Prozent der Bevölkerung im Bundesrat untervertreten?

Gerade hat man es wieder gehört, aus dem Munde von Toni Brunner, SVP Parteipräsident und Arithmetik-Flasche:

Es bleibt aber weiterhin so: 30 Prozent der Bevölkerung sind im Bundesrat untervertreten.

Liebe SVP-Grännis, das stimmt einfach nicht. Es sind 30 Prozent der Stimmbevölkerung, Himmelheiland! Ich habe meine Berechnungen bereits vor mehr als 3 Jahren in einem Blog-Artikel dargelegt: Repräsentiert die SVP 30% der Schweiz?

Toni, es sind also auch heute (2010) immer noch nicht 2.47 Millionen, die hinter der SVP stehen (30 % der Wohnbevölkerung), sondern „nur“ deren 553’644 Personen (30 % der Stimmbeteiligten an den Nationalratswahlen 2007).

Nachtrag: Und jetzt kommt auch noch Fraktionschef Baader und kasperlt herum: Auch er repetiert gebetsmühlenartig diese verfluchten „30 Prozent der Bevölkerung“. Die Chefetage der SVP hat schlicht und einfach einen Knall. Kein Wunder, wird diese Partei mittlerweile nur noch von arithmetikfernen Schichten gewählt. Wahrscheinlich rechnen sich die Parteigenossen an Parteiversammlungen gegenseitig die haarsträubendsten Zahlen vor …

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Freitag, 12. Februar 2010

Tipps zur Partnerwahl

Das mathematisch «beste» Paar mit der tiefsten Trennungswahrscheinlichkeit sieht demnach wie folgt aus: Beide sind Schweizer und haben keine früheren Scheidungen hinter sich, er ist mindestens fünf Jahre älter als sie und sie ist gebildeter als er.

Quelle: Die Formel für die ewige Liebe – News Leben: Gesellschaft – bernerzeitung.ch

Leider brennen dann mit den Forschern die Pferde durch:

Das heisst: Die Scheidungsrate könnte markant gesenkt werden, wenn sich Männer und Frauen gemäss den Kriterien der Studie geeignetere Partner suchten.

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Dienstag, 24. März 2009

Die VBZ wissen eindeutig zuviel

Die VBZ wissen ständig, auf welcher Linie gerade wie viele Schwarzfahrer unterwegs sind.

Quelle: Warum die VBZ wissen, wo die Schwarzfahrer sind – News Zürich: Stadt Zürich – tagesanzeiger.ch

„Wissen“ tun die das garantiert nicht – höchstens die statistische Wahrscheinlichkeit ist hoch, auch die tatsächlich vermutete Zahl an Schwarzfahrern auf Grund von Berechnungen zu erwischen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch die lieben Banker-Freunde (Physiker, Mathematiker, teilweise sogar Nobel-Preisträger) vor noch nicht allzulanger Zeit das Gefühl hatten, sie wüssten alles, was man nur irgendwie berechnen könnte. Insbesondere was Finanzrisiken betrifft …

Nichtdestotrotz: Als GA-Besitzer (meines wurde gerade erneuert, u.a. auch dank der Liip-Grati fürs 2008 – Merci Jungs & Mädels!) habe ich nichts zu befürchten. Und ich finde es selbstverständlich sinnvoll, dass die VBZ die Nadel nicht im Heuhaufen suchen, sondern die Computer Voraussagen treffen lassen.

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Wie viele RSS-Abonnenten habe ich? (oder: Shell-Tricks)

Angespornt durch den Artikel 10 Techniques I Used To Go From 0 To 12,000 RSS Subscribers In Seven Months – With No Ads Or Leverage nahm mich Wunder, wieviele RSS-Abonnenten ich denn ungefähr habe.

Dank meinem Hosting-Provider Genotec habe ich Zugriff auf die RAW Log-Files von Apache. Als Stichprobenraum wählte ich den ganzen Monat Mai.

Zur Analyse lud ich die 31 2007-05-*.gz per FTP auf den lokalen PC herunter. Damit war die Arbeit mit dem Mac-GUI erledigt und ich wendete mich einer Mac OS X Terminal-Session zu.

  1. Entpacken und zusammenfügen der täglichen Log-Dateien zu einem grossen File
    gunzip *.gz
    cat access_log* > access.log
  2. Herausfiltern der Zugriffe auf atom.xml sowie rss.xml (die beiden Dateien enthalten die Feeds im XML-Format)
    cat access.log | grep atom.xml > access-atom.log
    cat access.log | grep rss.xml > access-rss.log
  3. Isolieren der Hosts (d bedeutet „Delimiter“ oder Trennzeichen; in meinem Fall ist es das Leerzeichen; f bedeutet „Field“). Mit der Kenntnis des Formats des Apache-access.logs sollte es klar sein, dass ich damit die Spalte mit der IP- oder DNS-Adresses des zugreifenden Clients vom restlichen Datenmüll trenne
    cat access-atom.log | cut -d " " -f 1
  4. Nun bringen wir etwas Ordnung in die Sache, fasse Anfragen von identischen Hosts zusammen und geben aus reinem Gwunder auch gleich noch aus, wieviele Anfragen der jeweilige Host verursacht hat:
    sort | uniq -c
  5. Um die Anzahl Abonnenten zu eruieren, benutzen wir das Tool wc (wordcount) mit dem Switch l, der das Tool anweist, Linien (und nicht etwa Wörter) zu zählen
    wc -l

Alle Befehle nacheinander gepipet ergeben folgenden Einzeiler (für Zugriffe auf das altmodische atom.xml):

cat access.log | grep atom.xml | cut -d " " -f 1 | sort | uniq | wc -l

Wer

Die Antwort

Im Monat Mai war mein Blog also von 1634* Lesern abonniert.

*) Bemerkungen

  • Hinter einem Host können sich auch mehrere Leser verbergen (bspw. Google Reader)
  • In dieser Statistik werden auch Hosts gezählt, die im ganzen Monat nur gerade eine Anfrage auf den Feed gemacht haben. Einerseits können dies Leute mit dynamischen IP-Adressen sein, andererseits auch Leute, die ich mit meinem Geschreibsel nicht zu fesseln vermochte.

Qualitative Aussagen

Zu meinen Abonnenten gehören Computer, die (neben anderen) in folgenden Unternehmensnetzwerken stehen:

  • Universität Bern
  • Universität Zürich
  • ZHW
  • ISZ
  • GIBB
  • Universität Leipzig
  • Planetlab MIT/Princeton
  • UCLA Computer Science
  • Ravensbourne College of Design and Communication
  • Espace Media
  • Swisscom
  • Axpo
  • Bundesverwaltung
  • Netstyle
  • Init7
  • Merck

Es scheint sogar einen (?) Leser zu geben, der meine Blogs auf seinem Mobiltelefon liest. Suchthaufen! *zwinker*

Google-Kandidaten aufgepasst!

Eine solche Frage kann einem übrigens während einem Telefoninterview mit Google gestellt werden. Merkt euch als die glorreichen cat, grep, cut, sort, uniq, und ihr seid eurem Traumjob näher.

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