Sonntag, 29. Juli 2007, 16:17 Uhr

Peak Grain

Niall Ferguson, in der Historikerzunft kein Unbekannter (und auch kein Unbestrittener), warnt neben dem Klimawandel und Peak Oil nun auch noch von Peak Grain:

The fact is that world per capita cereal production has already passed its peak, which was back in the mid-Eighties, not least because of collapsing production in the former Soviet Union and sub-Saharan Africa. Simultaneously, however, rising incomes in Asia are causing a surge in worldwide food demand.

Quelle:

Was hat Asien respektive die dort in Veränderung begriffene Ernährungsgewohnheiten mit dem Problem zu tun? Nun, anstelle jeden Tag am Morgen, Mittag und Abend Reis zu essen, möchten die wohlhabenden Chinesen nun auch ein saftiges Stück Fleisch auf dem Teller zu haben.

Das Kernproblem dabei: Zur Produktion einer tierischer Kalorie benötigt man aber ein Vielfaches an pflanzlichen Kalorien (Gras, Kraftfutter, Küchenabfälle bei Schweinen).

Unerwartete Effekte

Dies ist mit ein Grund, wieso Frauen in Japan stark an Brustumfang zugelegt haben (es wird bitte nicht geschmunzelt!):

Anyway, Japanese boobs are getting large. But why? It is said that the change of eating habits brought this delightful change. Thanks to the economic growth, Japanese can take meals of richer nutritions now. At the first look, it may sound very convincing, but wait. Let’s compare the economic growth and boobical growth.

Quelle: A study on J-Boobs -the growth of Japanese boobs and their future-

Als reichste Nation in Asien konnte sich Japan als erstes Land in der Region eine teurere Ernährung leisten. Zudem wurden durch die amerikanische Okkupation nach dem Zweiten Weltkrieg mit Nachdruck amerikanische Ernährungsmuster eingeführt („Hambaaaga“). Beides zusammen bedeutet: Anstelle Reis (das äusserst gesunde Sushi ist auch für viele Japaner teuer) gibt es nun viel Fett und viel Zucker. Es besteht zu befürchten, dass die Lebenserwartung der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsgeneration die höchste sein wird, die Japan je gesehen hat. (Das wäre dann die von mir gemünzte „Peak Life Expectancy“)

Erste Auswirkungen auch in der Schweiz?

Already the symptoms of the coming food shortage are detectable. The International Monetary Fund recorded a 23 per cent rise in world food prices during the last 18 months. Maybe you’ve observed it yourself. I certainly have.

Quelle:

Als Angehöriger der Generation Konsum weiss ich zwar ganz genau, wie hoch Minutenpreise auf andere Mobilfunknetze sind oder wie teuer ein Auto ist – doch Nahrungsmittelpreise? Keine Ahnung. Bei Der Preis Ist Heiss wurde ich bereits in der ersten Runde rausfaulen.

Deshalb die Frage an die Leute da draussen: Sind Nahrungsmittel in den letzten 18 Monaten wirklich/spürbar teurer geworden? Ich habe noch nichts davon bemerkt – aber das will nichts heissen!

Nachtrag

Na also, schon geht’s bei unserem nördlichen Nachbarn los:

Hintergrund der Aufregung ist eine Mitteilung der Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft vom Wochenende. Darin werden Preissteigerungen für Molkereiprodukte von bis zu 50 Prozent prognostiziert. Verantwortlich für die Entwicklung seien hauptsächlich die Rohstoffknappheit und die große Nachfrage auf dem Weltmarkt.

Quelle: Politiker erbost über höhere Milchpreise

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Labels: Wirtschaft, Wissenschaft

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