Was passiert, wenn der bekennende Linke think eMeidi an einer Hundsverlochete in Bern auf einen Nationalratskandidaten der Schweizer Demokraten trifft? Er versteckt schleunigst sein rotes Parteibüchlein, schlüpft in die Rolle eines Polterers gegen alles Fremdländische und nickt wohlwollend zu allen Aussagen, die man in der Nähe jedes noch so kleinen Stammtisches so von sich gibt. Irgendwie gelingt es einem Kollegen von mir mit bäuerlichen Wurzeln besser, die Diskussion am Laufen zu halten. Während des sich entwickelnden Gesprächs frage ich mich gelegentlich, ob mein Kollege es nicht auch ein wenig ernst meint? So gut kann niemand einen Xenophoben spielen. Ah ja: Alle um mich herum kennen irgendwie so viele mir unbekannte Ausländerwitze …
Damit sich aber die Kuscherei lohnt, muss ein Beweisphoto her. Idee: Mario Aeby. Ausführung: Kollege Randal. „Isch äbe glich mängisch guet, hetme es Handy mit Kamera drbi!“
Einziges Problem: Als sich die Spuren des politinteressierten Kollegen wieder mit mir kreuzen, stehe ich mit Randal und seiner Bekanntschaft aus dem Balkan an der Bar – die Reaktion der Dame auf das SD-Logo folgt prompt: Der Arschfinger wird gehoben. Und da soll einer noch sagen, die heutige Jugend sei apolitisch!
Übrigens: Wenn ich mich nicht irre, handelt es sich um den Nationalratskandidaten Yves Berger.
Dank: Yves für das Mitmachen, auch wenn du meine politische Gesinnung nicht kanntest; Chlodwig für den Pulli als Leihgabe (ich hatte kalt); Randal für das anbahnen des Kontaktes und die Überzeugungsarbeit, die schlussendlich zu diesem Photo führte; Randal ebenfalls für die immer griffbereite Digital-Kamera.