Archiv 2. August 2007

Donnerstag, 2. August 2007

Die Vereinigten Staaten von Nordamerika

[Canada is] part of a secretly launched 2005 scheme called the Security and Prosperity Partnership of North America (SPP) or North American Union.

It’s a tri-national agreement hatched below the radar, controlled by Washington, and advocates greater economic, political, social, and security integration between the US (as boss), Canada and Mexico. In fact, it’s an ugly corporate-led plot against the sovereignty of three nations for greater profits, enforced by a common hard line security strategy already in play in each country. It’s goal is a borderless North America under US control without barriers to trade and capital flows for corporate giants, mainly US ones.

Quelle: Reviewing Linda McQuaig’s „It’s the Crude, Dude“

Zusammen mit der Besetzung des Iraks versuchen die USA so, auch künftig nicht vom Lebenselixier Erdöl abgeschnitten zu werden. Wäre ich Bürger von Kanada (oder Mexiko), würde ich mir das nicht gefallen lassen. Das Ende der Supermacht USA ist nah – bald wird die Welt das einstige Vorbild aller Demokratien nicht mehr benötigen – die USA die Welt (und ihre Arbeitskräfte und Rohstoffe) dafür um so mehr.

Ferner …

… hat Russland, das die im nächsten Jahrzehnt grösser werdende Energieknappheit überhaupt nicht zu fürchten braucht, auch noch den Nordpol „annektiert“. Die Kanadier sind auch hier mit im Spiel, grenzt ihr Land doch auch an die „Goldgrube“ Arktis. Immerhin bewahren die Exponenten dieser Nation ihren Humor, wenn sie spöttisch verlauten lassen:

„This isn’t the 15th century. You can’t go around the world and just plant flags and say ‚We’re claiming this territory‘,“ said Canadian Foreign Minister Peter MacKay.

Quelle: MacKay mocks Russia’s „15th century“ Arctic claim

Die künftigen Global Superplayers werden aus meiner Sicht sein: Kanada, Norwegen, Russland – und China, das sich in Kreuzzügen der Zugang zu den lebenswichtigen Ressourcen sichern wird.

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Donnerstag, 2. August 2007

Leiterlispiel

Es ist schon erstaunlich, wie stark die Theorienbildung über das Balzverhalten von Männlein und Weiblein sowie Beziehungen in der heutigen Zeit ist. Während meinen Lesern vor wenigen Tagen das „Netter Junge“-Paradox näher gebracht wurde, gibt es heute die „Ladder theory“. Sie besagt im Kern:

The Ladder Theory, or „LT,“ is a folk psychology explanation of the ways in which men and women evaluate members of the opposite sex upon first impressions.

LT argues that heterosexual women categorize people of the opposite sex into either possible sexual partners or nonsexual acquaintances. Each category has a sequential ranking among members within them, according to how willing the person is to have sex with the other, or how much the person values their friendship. It describes these categories and their subsequent ranking systems as „ladders.“

Quelle: Ladder theory

Daraus zitiere ich zwei Passagen, die sich in meinem Kollegenkreis erstaunlich ähnlich abgespielt haben:

Effectively, almost every female that a male comes in contact with will go onto one ladder. The ladder is then graduated, top to bottom, into the women that the male would drop everything for just to get a kiss from at the top, all the way down to „You’d have to be really really drunk and desperate“ at the bottom.

Wie sagte ein Kollege vor einiger Zeit so treffend: „Für die [Frou] würdi aues la stah!“ Unbewusst verhielt er sich so, wie es die Leiterli-Theorie vorausgesagt hat.

Women have two ladders. The „potential“ ladder and the „Never“ ladder. […]

An important point to note is that males who make an attempt to jump from the „Never“ ladder to the „Potential“ ladder usually suffer some form of punishment. This could include a slap, a restraining order, demotion to the bottom of the „Never“ ladder and the wrath of the female in question’s friends. Generally speaking, attempted ladder-hopping is an ill-advised thing for a man to do. If the female decides a man can move to the other ladder, she will be the cause of the man moving, not the attempt by the male.

Genau eine solche „Slapstick-Komödie“ ereignete sich vor einigen Monaten in Tafers.

Lustigerweise scheint das „Netter Junge“-Paradox auch in der Leiterli-Theorie aufzugehen:

Ladder Theory concludes that men should not be so quick to be „nice“ to women, as they are setting themselves up to be used, […]

*sing* „Hello, Mr. Cab Driver … Hello …“

Wer noch mehr über das Leiterln erfahren will, surft die offizielle Web-Site an. Wer es noch interaktiver möchte, surft das LadderWiki an.

Das ganze illustriert

Männer:

Quelle: Construction of the Ladder

Frauen:

Quelle: Construction of the Ladder

Noch mehr „Nette Jungs“

Unglaublich, mit welchem Elan die ganze „Netter Jung“-Angelegenheit auch auf Wikipedia ausgebreitet wird:

In The Game, Neil Strauss defines an „Average Frustrated Chump“ as „a stereotypical nice guy who has no pickup skills or understanding of what attracts women; a man who tends to engage in supplicative and wimpy patterns of behavior around women he has not yet slept with.“

Quelle: Nice guy

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Donnerstag, 2. August 2007

Bye bye, Betty TV!

Die Vögel zwitscherten tiefgreifende Änderungen in den letzten Tagen von den Dächern, nun scheint das Ende nicht mehr fern:

Swisscom will Betty TV einstellen

Swisscom überlegt sich, die interaktive Fernbedienung Betty TV wieder vom Markt zu nehmen. Ein Entscheid sei noch nicht gefallen, erklärt Swisscom-Sprecher Carsten Roetz gegenüber Cash Daily. Seit Anfang Jahr seien nicht viele neue Kunden dazu gekommen und neue Marketing-Aktionen seien keine geplant, schreibt die Wirtschaftsgratiszeitung.

Quelle: Swisscom will Betty TV einstellen

Wie immer: Jemand hatte eine glänzende Idee, fand einen Geldgeber – und nach Unsummen von Ausgaben merkt man, dass man lieber auf das Bauchgefühl und den Common Sense gehört hätte: Fernsehen ist etwas äusserst passives (abgesehen von diesen ollen Telefon-Quizshows), die Zuschauer lassen sich kaum über Nacht zu „aktiven“ Nutzern erziehen. Hinzu kam die umständliche Installation der Gerätschaften – der Todesstoss war vorprogrammiert.

Schenkt mir jemand seine Betty-Fernbedienung, wenn der Laden endgültig dicht macht? Das wäre ein ausgesprochen schönes Sammlerstück für den Setzkasten …

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Donnerstag, 2. August 2007

Der Staat und seine Banken (Heute: IKB)

Die IKB hatte sich mit schlecht abgesicherten US-Immobilienkrediten („Subprime“) verspekuliert. Nach FTD-Informationen beteiligen sich Deutsche Bank, Commerzbank und weitere private Institute mit 15 Prozent an einer 3,5 Mrd. Euro hohen Risikoabschirmung für drohende Verluste der IKB-Fonds Rhineland Funding und Rhine Bridge. Weitere 15 Prozent sollen Sparkassen und Landesbanken, Genossenschafts- sowie Förderbanken stemmen. Den Rest trage die KfW, die zudem mit 8,1 Mrd. Euro für die IKB bürgt.

Dass sich alle drei Säulen des Bankensystems – private, öffentlich-rechtliche und genossenschaftliche Institute – an der Rettung der IKB beteiligen, verdeutlicht die Brisanz der Krise.

Quelle: Banken bewahren Märkte vor Crash

Da wollen die Finanzinstitute liberal und frei von staatlichen Eingriffen sein – doch sobald der Ernstfall eintritt und der Markt Versager bestrafen (respektive: liquidieren) würde, kommen neben Privaten anscheinend auch wir Steuerzahler zu Hilfe. Für solche Rettungsaktionen ist der Staat dann anscheinend wieder gut genug.

Die Besitzverhältnisse sind etwas verworren:

Die IKB ist eine privatwirtschaftlich geführte Bank, an der die KfW mit 38 Prozent größter Anteilseigner ist. Die KfW wiederum gehört zu 80 Prozent dem Bund, zu 20 Prozent den Ländern.

Quelle: CDU kritisiert Privatgeschäft der KfW

Nun hat also auch Deutschland „ihre“ ZKB-Geschichte – hier wie dort scheinen sich quasi-staatliche Finanzinstitute in Märkten getummelt zu haben, in denen sie nichts zu suchen haben. Und hier wie dort scheint es eklatante Mängel bei der Aufsicht gegeben zu haben:

Inzwischen wird Kritik am Vorgehen der KfW laut, etwa von der FDP: „Es stellt sich die Frage, wenn nun eine KfW-Bürgschaft in Höhe von 8 Mrd. Euro erforderlich ist, warum die Vertreter in den Aufsichtsgremien nicht früher auf das Problem aufmerksam wurden“, sagte der Obmann der FDP im Bundestagsfinanzausschuss, Volker Wissing.

Quelle: KfW stellt IKB 8,1 Milliarden Euro zur Verfügung

Dies als weiteres Indiz für meine Vermutung, dass Politiker (insbesondere solche, die sich als „wirtschaftsnah“ ausgeben) abgewählt gehören, da sie anscheinend nich fähig sind, ihr diesbezügliches „Wissen und Können“ konkret umzusetzen.

Die Financial Times hebt in einem Leitartikel den Mahnfinger gegen einen falschen Eindruck, den die Stützaktion auf den Markt haben könnte:

Aus der Tatsache, dass dieses Geld Staatsvermögen ist, sollte man nicht schlussfolgern, hier sei eine systemgefährdende Bankenkrise mit staatlichen Mitteln abgewendet worden. Vielmehr hat die KfW gehandelt, wie es auch ein privater Eigentümer einer in Gefahr befindlichen Bank tun müsste. Die einzige Lehre, die man aus der IKB-Rettungsaktion ziehen kann, ist die Erinnerung, dass die Eigentümer einer Bank für ihre Fehler haften. Das Finanzministerium sollte indes den Eindruck vermeiden, es sei bereit, mit Staatsgeld auch andere, nicht in Mehrheitsbesitz befindliche Banken im Notfall stützen zu wollen.

[…] Noch schlimmer wäre es aber, wenn staatliche Institutionen jetzt die Hoffnung wecken würden, sie stünden mit Garantien bereit, sobald einer der spekulierenden Finanzakteure wackelt.

Quelle: Bankenkrise – Der Eigentümer haftet

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