Archiv 23. Oktober 2007

Dienstag, 23. Oktober 2007

Meine 200 Sklaven

Today, the extrasomatic energy used by people around the world is equal to the work of some 280 billion men. It is as if every man, woman, and child in the world had 50 slaves. In a technological society such as the United States, every person has more than 200 such „ghost slaves.

Quelle: David Price, “Energy and Human Evolution“, Population and Environment, Volume 16, Number 4, March 1995, pp. 301-19.

Lesehilfe: „extrasomatic energy“ kann man mit „Erdöl“ (und noch ein paar Promillen Wasserkraft und Atomenergie) übersetzen …

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Dienstag, 23. Oktober 2007

Unsere Nahrung ist Erdöl

One can’t easily correlate yield (bu/ac) with oil price. Nor can one see a correlation between farm profits and oil price. The best reason for this that I can think of is that both yield and profits are subject to so many other variables than oil price. Rainfall (and when it occurs), temperature, crop disease, all play a role in both yield and profitability.

With corn, one of the interesting realizations is that a 19th century farm grew about 30 bushels per acre, while today, with our machinery we can grow up to 160 bushels per acre. […] So, having shown the problem of planting without machinery, we can see that any reduction of oil is likely to cause a serious drop in crop yield, leading to famine.

Quelle: The Connection Between Food Supply and Energy: What Is the Role of Oil Price?

Das wird der Zeitpunkt sein, an dem Leute merken, dass man weder Banknoten, noch Gold, noch Aktien essen kann. Wer der Meinung ist, dass man Bauern nicht benötige, weil die Milch ja in der MIGROS zu kaufen ist, sollte diesen Artikel unbedingt lesen. Erkenntnis: In jedem Arbeitsschritt der industriellen Landwirtschaft stecken erschreckende Mengen Erdöl. Kein Erdöl – kein Futter.

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Dienstag, 23. Oktober 2007

Couchepin ist das neue Schwarze Schaf

Prominente FDP-Vertreter wie Otto Ineichen und Filippo Leutenegger warfen Couchepin vor, mit seinen Äusserungen über seinen Kollegen Blocher die Wahlniederlage der FDP mitverursacht zu haben.

Quelle: Schwere Vorwürfe aus den eigenen Reihen

Ja klar, jetzt wo’s der Otto und der Filippo sagen, fällt es auch mir wie Schuppen von den Augen: Der Päscu ist an allem Schuld!

Geile Partei. Echt geile Partei. Mit solchen internen Scheingefechten hat die FDP nur eines verdient: Nationalratswahlen 2011: 0%.

Der ebenfalls im Amt bestätigte Zürcher FDP-Nationalrat Filippo Leutenegger rief den Innenminister dazu auf, künftig auf Provokationen zu verzichten. Falls er dies nicht freiwillig tue, so brauche es eine Abmachung zwischen der Partei und Couchepin – andernfalls riskiere er, von einem Teil der Fraktion am kommenden 12. Dezember nicht mehr als Bundesrat gewählt zu werden, sagte Leutenegger.

Eben gerade habe ich die Neuordnung der Parteienlandschaft gefordert. Wäre es nicht viel einfacher, wenn sich die FDP auflösen und sich ihre Mitglieder einerseits der SVP, andererseits den Grünliberalen oder der mit rechten SPlern neu zu schaffenden Linksliberalen Partei anschliessen würde?

Nachtrag

Im heutigen Echo der Zeit wurde das Thema ebenfalls behandelt:

Kritik an FDP aus den eigenen Reihen (Direktlink auf den Audio-Artikel)

Die „Metzgete“ hat begonnen, die unechten Liberalen verlieren die Nerven.

Zu Intellektuell? Zuerst sollte man mal das mit der Orthographie hinkriegen: Hopp Schwiz! Auf die Strasse gehen? Das Hündchen, die Louis Vuitton-Tasche und den SUV nicht vergessen.

Der Kommentar der Sprecherin ist so gut, dass ich ihn wortwörtlich wiedergebe:

[…] Allzuoft wirkt ihre Politik widersprüchlich. Da kämpft der Freisinn gegen das Verbandsbeschwerderecht an, und will gleichzeitig grüne Politik machen. Da trumpft die FDP mit der Forderung auf, das Steuersystem sei längerfristig radikal zu vereinfachen, und tritt im gleichen Atemzug für neue Steuerabzüge ein, die das System noch viel komplizierter machen. Und die Familienpolitik: Man wolle mittelständische Familien fördern, schrieb sich die Partei auf die Fahne, lehnte aber höhere Kinderzulagen ab.

FDP-Chef Fulvio Pelli versuchte, die FDP als moderne, liberale Reformkraft zu positionieren, und tatsächlich hat er die Programmarbeit in den letzten zwei Jahren mutig vorangetrieben – auch in der Umwelt- und Gesellschaftspolitik. Doch der Basis war das Tempo bisweilen zu forsch. Mehr als einmal wurden Reformprojekte an der Delegiertenversammlung abgebremst. Und nun, nach der Niederlage, mehren sich die Stimmen aus wirtschaftsnahen Kreisen, die eine Korrektur fordern.

Christian Kauter fordert: „Die FDP ist und bleibt eine Wirtschaftspartei – und dazu muss sie stehen … und sie muss das auch besser kommunizieren. Ich glaube das ist ein wichtiger Ansatzpunkt.“ Und auch der Unternehmer Johann Ammann fordert eine Fokussierung auf die Wirtschaftspolitik: „Jedes Unternehmen pflegt in erster Linie das Kerngeschäft und bleibt somit erfolgreich. Und das ist auch die Empfehlung … das Rezept … für die FDP.“

Doch wenn sich die Partei fast nur noch als Wirtschafts- und Spar-Partei profiliert, so wird kaum erkenntlich, worin sie sich von der SVP abgrenzt, einmal abgesehen von der Aussenpolitik.

Zudem dürfte der Freisinn so kaum neue Wählerinnen in den Städten ansprechen, die auf Krippeplätze und bessere Schulen hoffen. Doch die Frauen zu gewinnen ist ein erklärtes Ziel von FDP-Chef Fulvio Pelli, denn deshalb hat er die gesellschaftspolitischen Projekte so betont.

Umgekehrt: Wenn die Partei den Bedürfnissen der Frauen entgegenkommt und ihre moderne Gesellschaftspolitik herausstreicht, so verliert sie Kredit in konservativeren Gewerblerkreisen.

Eine vertrackte Situation, die parteiintern noch viel zu reden geben wird. Denn eines ist klar: Solange die FDP Konzessionen an alle Seiten macht, solange bleibt ihr Profil verschwommen. Wenn sie jedoch ihr Profil schärfen will, wenn sie eine klarere Politik betreiben will, müsste sie bereit sein, weitere Wählerverluste hinzunehmen.

Quelle: Kritik an FDP aus den eigenen Reihen

Labels: Politik, Schweiz

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Dienstag, 23. Oktober 2007

Sie switchen wegen uns

Windows lost a huge chunk of the nerd market. Nerd switchers, in and of themselves, don’t constitute a significant enough number of people to account for anything other than a tiny blip in Apple’s Mac sales. But nerds are the people who recommend computers to friends and families; it seems inarguable that there are an awful lot of nerds recommending Macs today who weren’t five years ago.

Quelle: Everything’s Coming Up Milhouse

Auch SPIEGEL online widmet dem Trend einen eigenen Artikel:

Am Samstag, dem 20. Oktober, waren 11,36 Prozent aller Rechner, die auf SPIEGEL ONLINE zugriffen, Apple-Modelle. Wochentags liegt dieser Wert bei 8 Prozent (am 22. Oktober: 8,23 Prozent). Das sind beeindruckende Zahlen.

Quelle: Die Rückkehr der Macs

Wer sich mit der Materie auskennt, weiss, dass Macs lange Zeit mit einem Marktanteil von 2-3 Prozent herumdümpelten. An meinem Arbeitsplatz an der Uni halten die Geräte immerhin noch einen Anteil von ca. 15% (und verursachen 0% Supportanfragen). In letzter Zeit tauchen immer mehr Leute mit Macs auf – meist Studenten oder Doktoranden. Sie lassen dabei die alte Garde, die immer noch Eudora und Total Commander benutzt, technisch weit hinter sich zurück.

Egal. Für einmal war ich Early-Adopter: Seit April 2004 benutze ich einen Mac als hauptsächliches Arbeitsgerät und achte seither peinlich darauf, eine Microsoft-freie Umgebung hinzukriegen.

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Dienstag, 23. Oktober 2007

Ausgeladen


Neuenegger Wirtschaftsapero
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Dienstag, 23. Oktober 2007

Neuaufteilung der Parteienlandschaft

Heute habe ich noch an den altehrwürdigen Partei-Strukturen herumstudiert. Anlass war das Smartvote-Profil von Denise Seiler. Irgendwie wäre diese Frau doch besser bei der SVP untergebracht als bei der freisinnig-liberalen Partei … zu viel Law & Order (mehr Staat & Gesetze?), zu wenig gesellschaftliche Liberalisierung, auch unterdurchschnittliche wirtschaftliche Liberalisierung sowie restriktive Migrationspolitik (keine Deutschen Assistenzärzte mehr?).

Aus meiner Sicht drängt sich angesichts solcher Überschneidungen über kurz oder lang eine Neuordnung der Parteienlandschaft auf:

Grosse Kräfte

  • Rechtsbürgerliche (rechter Flügel der FDP, Unternehmer aus der SVP)
  • Linksliberale (rechter Flügel der SP, linker Flügel der FDP, Grünliberale, pragmatische Bibelleser aus der CVP)

Berufliche Herkunft

  • Gewerkschafter (Schergen von VPOD, Unia, etc.)
  • Bauernpartei (Abtrünige aus der SVP)

Ideologisch-gefärbte

  • Christen (CVP-Fundamentalisten, EVP, …)
  • Äusserste Rechte (FPS und SD, plus einige unbelehrbare aus der SVP)
  • Kommunisten und PdA (Zysadis und so)

Labels: Politik, Schweiz

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Dienstag, 23. Oktober 2007

Ueli Maurer wird zahm

Sie stellten sich am Wahlabend klar hinter die Konkordanz. Ist ein rechtsbürgerlicher Bundesrat ohne SP vom Tisch?

Wir sind überzeugt, dass nur mit der konkordanz das Land regiert werden kann. Ein Systemwechsel ist allenfalls irgendwann später möglich. Eine Merheitsregierung passt nicht zur Bevölkerung. Unser Land ist ein Verbund von lauter Minderheiten. Jeder von uns gehört zu einer Minderheit, sprachlich, geografisch. Die Schweiz als Volk von Minderheiten kann nicht nur von einer Mehrheit regiert werden. Wir sind zur Konkordanz verdammt. Es ist richtig, wenn alle grossen Parteien im Bundesrat vertreten sind.

Quelle: Der Bund, 23. Oktober 2007, „Drei Rücktritte? Würde ich begrüssen“, S. 2.

Nanu? Der Üelu hat einen Sack Kreide gefressen! Gründe:

  • Ueli Maurer muss im November erneut zur Ständeratswahl antreten. Er darf es sich mit den FDP-Wählern, die in der Pflicht sind, für ihn zu stimmen, nicht schon jetzt verscherzen.
  • Ebenfalls stehen im Dezember Bundesratswahlen an. Die Messer wetzt man in der jetzigen Position lieber leise im Hinterhof, als die anderen Parteien bereits jetzt mit dem Lärm aufzuschrecken.
  • Schliesslich weiss die SVP ganz genau, dass sie als Führerin einer rechtsbürgerlichen Mehrheitsregierung nur versagen kann. Zu unterschiedlich ist das Stimmklientel, um alle Wünsche unter einen Hut zu bringen.

Ceterum censeo … wann gibts eigentlich feinen Zottel-Braten zu kaufen?

Labels: Politik, Schweiz

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