Mittwoch, 12. März 2008, 23:11 Uhr

Schweizer Schönheitsköniginnen in LA

Heute reiste Laurie-Ann Gill bereits wieder nach L.A. Es liegen zwar keine konkreten Filmprojekte an, «but many castings». Also viele Vorstellungsgespräche fürs Film­geschäft. Am Englisch sollte ihre Hollywood-Karriere jedenfalls nicht scheitern, you know.

Quelle: Ex-Miss-Schweiz kann nur noch Englisch

Mir gefällt, wie Flavia Schlittler diese Möchtegern-Schauspielerin auf den Arm nimmt. Wenn es nicht im Blick stünde, müsste man meinen, dass dies ein schlechter Witz von Frau Lauriane Gilliéron … eh, sorry, hollywood-konform: Laurie-Ann Gill … ist.

Und doch: Alle Jahre wieder reist irgendein Schweizer Sternchen (oder doch eher: Sternschnüppchen) unter Blitzlichtgewitter und riesigem Medienecho (zumindest bis zum Besteigen des Flugzeugs) nach Los Angeles. Dort angekommen stecken sie erst mal auf dem 405er im Stau haben die werten Damen das Gefühl, dass man in der Traumfabrik noch ausgerechnet auf sie gewartet hätte. Doch das stimmt leider ganz und gar nicht – Hollywood hat eine riesige Anziehungskraft, weshalb spätestens hier irgendwelche Miss Hinterfultigen-Titel überhaupt nichts mehr wert sind. In Hollywood ist jede Frau schön, weshalb man mit Äusserlichkeiten keinen Trumpf mehr im Ärmel hat. Hier kommen – zusätzlich zur Schönheit einer Schauspielerinn – andere Qualitäten zum Tragen.

Wichtig ist einerseits sicherlich eine solide, langjährige Ausbildung an einer renommierten Schauspielschule, diverse kleinere Engagements in Produktion und … mehr als alles andere … das Netzwerk. Und dieses fehlt unseren Beauty-Girlies, die sich für Manager der Filmstudios wohl wie Rednecks aus dem wilden Texas verhalten, leider. Da bringt es nun mal nichts, mit Nadim im Big Brother-Container die Toilette eingeweiht oder an der Miss Schweiz-Wahl mit dem Sprüchli getrumpft zu haben, wie die Ärmsten dieser Welt vor dem Hungertod bewahrt werden könnten. Beim Entscheider-Ami, der beim Stichwort „Switzerland“ höchstens vielleicht an Ikea, Rentierherden und Stockholm denkt, hat man kein Stein im Brett.

Dass die „Schauspielerinnen“ ausserdem englisch nur mit gewaltigem Akzent aussprechen können, ist der Sache nun wirklich nicht förderlich. Dass man mit Dienstleistungen in „Naturalien“ das Schauspielertreppchen höher steigt, ist auch nur ein Gerücht – langfristig profitiert von „sexuellen Gefälligkeiten“ höchstens der Manager, der sie einfordert.

Somit ist man als Normalsterblicher und Daheim-Gebliebener auf der Gewinnerseite, wenn man – sollte demnächst wieder mal eine Miss nach Kalifornien abfliegen – darauf wettet, dass sie spätestens innert zwei, drei Jahren wieder in der langweiligen Schweiz herumsitzt. Mit dem unguten Wissen, in der Millionenmetropole eine unheimliche Cash-Burn-Rate an den Tag gelegt zu haben. Adieu, Preisgeld!

Wer von den Damen aber wirklich Grips hat, legt das Geld an – hier in der Schweiz, beispielsweise bei der UBS oder bei der LGT (da ist es in sicheren Händen) – und freut sich über die jährlichen Zinsen. Mit denen man im Winter für ein paar Wochen an den Sunset Blvd fliegt und das feucht-fröhliche Touristenleben geniesst. Denn die Schauspiel-Arbeit sollen die machen, die dazu auch fähig sind …

Vorgängerinnen

  • Melanie Winiger (hat nun keinen krassen West-Coast-Hip Hopper, sondern Stress zum Mann genommen)
  • Nadine Vinzens (tapfer hält sie die Stellung – wie lange noch?)

Dank: Raffi

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