Archiv 17. September 2008

Mittwoch, 17. September 2008

Wieso sich bei mir Schadenfreude breit macht

Für Kollege Zgräsch ist es unverständlich, wieso ich mit derartiger Verve über die Banken- und Finanzwelt herziehe. Klar habe man Fehler gemacht, aber dennoch sei es fehl am Platz, nun derart hart mit den Jungs umzugehen. Die meisten können auch nicht mehr oder weniger dafür als wir „Unbeteiligte“.

Ich widerspreche! Zwar können wir das verloren gegangene Geld (war es jemals wirklich da, frage ich?) nicht wieder hervorzaubern. Doch die Millionen-Boni haben uns Normalverdiener seit vielen, vielen Jahren genervt – doch erst jetzt, wo die Krise da ist, sieht die ganze Welt, dass die Zahlungen nicht gerechtfertigt waren. Kein einziger Pfennig ihrer Boni können die Herren Bankmanager mit ihrem gnaden- und rücksichtslosen Streben nach dem Shareholder Value und den so erzielten Profiten belegen. Die Jungs waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort – selbst ein geistig Minderbemittelter am Ruder der Grossbanken hätte in den letzten Jahren Milliardenprofite eingefahren.

Doch nun ist die Schönwetterperiode ein für alle mal vorbei! So wie damals, als die ersten britischen Farmer in Australien realisierten, dass sie ausgerechnet in einer langjährigen klimatisch günstigen Periode an Land gegangen waren, ihre Landwirtschaftsbetriebe aufgebaut hatten – und sich das Klima plötzlich verschlechterte (notabene zum Normalzustand). Item, man merkt, dass ich Jarod Diamonds Collapse gründlich gelesen habe … (wie treffend, dieser Titel, auch derzeit sein mag).

Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass wenn die Dinge den voraussehbaren Verlauf nehmen werden, auch wir Normalverdiener wieder die Gelackmeierten sind. Diejenigen, die beim Reise nach Jerusalem-Spiel diejenigen sind, die beim der Musik noch keinen Stuhl gefunden haben. Doch gerade deshalb soll uns die Hunderstelsekunde Schadenfreude gegenüber den (selbsternannten) Masters of the Universe gegönnt sein. Die Herren des Universums, die Scheisse in Gold verwandelten und frisch von der Uni dank Microsoft Excel alle Eventualitäten und Risiken auszuschliessen versuchten. Nun, leider hat das mit Microsoft Excel (Niveau SIZ-Anwender?) nicht ganz hingehauen.

Wenn diese Hunderstelsekunde vorbei ist, sind wir dran – in Form unserer Vermögen, Pensionskassengelder und Hypotheken. It’s gonna be a rough ride!

Doch genug geschwafelt, lassen wir Bill Bonner aus dem vollen schöpfen – er, der immer die passenden Sätze parat hat:

Yes, dear reader, we watch the masters of the universe go down…with a fair amount of amusement and even schadenfreude. They claimed to be the smartest people on the planet – and demanded to be paid as if they were. They said they were doing the world a big favor – “allocating capital” so efficiently we would all get rich. And, of course, no one would get richer than they. But who could complain about their billions in bonuses when we were all getting rich?

Quelle: Biggest Bankruptcy in Wall Street History

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Mittwoch, 17. September 2008

Werde zum Reiseführer-Autor – online!

Wer viel reist, wird wissen, wie mühsam es ist, in fremden Städten die angesagtesten Spots ohne fremde Hilfe zu entdecken – meist ein hoffnungsloses Unterfangen.

Gerade vor kurzem durfte ich zusammen mit meiner Freundin und Kollege Randal eine UNO-Praktikantin durch Bern lotsen und ihr dabei viele Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen. Dabei musste ich (wieder einmal) feststellen, dass ich zwar tausende von Kilometern in die weite Welt hinausgereist bin, die eigene Hauptstadt aber nicht so gut kenne, wie man das von einem Berner erwarten würde.

Als wir beispielsweise vor der Heiliggeistkirche standen, realisierte ich, dass ich ja noch gar nie in die Kirche eingetreten war. Während der Gymerzeit lief ich täglich am Monument vorbei, ohne mir gross Gedanken über das Bauwerk gemacht zu haben.

Doch nun gibt es glücklicherweise ein Internet-Startup, das unsere Hilfe bezüglich Touren für Touristen in Anspruch nehmen will. Jeder Benutzer kann so für die werten Touristen sein ganz persönliches Sightseeing-Programm zusammenstellen – die Vorschläge werden allemal besser sein als das, was in vielen Reiseführern angeboten wird:

getyourguide.com/tour-de-suisse

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Mittwoch, 17. September 2008

Kommentare zur UBS aus der Schweiz

Kauft UBS-Aktien, nie waren Tapeten günstiger!

Immer mit der Ruhe, das Geld ist ja nicht weg! Es ist ja nur woanders.

Ich habe noch 1000 Swissair Namensaktien im Safe. Wer ist an einem Tausch gegen UBS Aktien interessiert. Eins zu Eins natuerlich.

Quelle: Studie mitschuldig am Absturz der UBS-Aktien

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