Archiv ‘Schweiz’

Samstag, 1. November 2008

SNB-Direktor Roth geht von einer fragwürdigen Annahme aus

Oder ist es nicht sinnvoller, eine Konsolidierung der Lage anzustreben, die zwar viele Mittel bindet, aber immer noch kostengünstiger ist als eine Rettungsaktion?

Quelle: «Aber die Realität der Märkte ist anders» (Wirtschaft, Aktuell, NZZ Online)

Lieber Schämpu Roth – was wäre wenn man einfach mal gar nichts getan hätte? Wieso muss die UBS zwingend „konsolidiert“ oder „gerettet“ werden? Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende! Unserem Land wäre es kurzfristig schlecht gegangen – auf lange Frist wären wir garantiert gestärkt aus der Krise herausgekommen.

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Samstag, 1. November 2008

Ein "Grossteil" der SP-Wähler Teilzeitangestellte?

ein Grossteil der SP-Wählerschaft arbeitet teilzeit, denn dies ist beim Staat viel einfacher als in der Privatwirtschaft

Quelle: Smythe Style: Linker AHV-Unsinn (Gastbeitrag)

Lieber HSG-Jan, gerne würde ich mich mit der Datengrundlage dieser Aussagen auseinandersetzen. Du (oder ist „Anm. d. R.“ unser lieber Smythe?) postulierst:

  • ein Grossteil der SP-Wählerschaft arbeitet Teilzeit
  • Teilzeitstellen sind beim Staat häufiger als in der Privatwirtschaft

Während mir letztere Aussage noch eher plausibel erscheint (andererseits: arbeitet Kassenpersonal bei Coop, MIGROS & Co. nicht auch oftmals Teilzeit?), ist ersteres doch eine gar etwas gewagte Aussage, nicht? Mit entsprechendem Datenmaterial (nach wissenschaftlichen Kriterien erarbeitet) kann man mir aber gerne das Gegenteil beweisen.

Auf Anhieb habe ich beim Googeln folgende Studie gefunden, die Jan und Fabjan wohl zu sehr biassed erscheinen wird, da von BASS herausgegeben:

Teilzeitarbeit in der Schweiz

Über die Parteizugehörigkeit der Teilzeitarbeiterinnen (80% sind Frauen) liest man leider nichts.

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Samstag, 1. November 2008

Consumer-Kunden und ihre Luxus-Wünsche

Ich meldete die Störung und es hiess, ein Techniker werde sich innert 48 Stunden darum kümmern. 48 Stunden? Ich habe ein Geschäft und sollte erreichbar sein!

Quelle: http://www.aeroplanemodels.com/cablecom/index.html

Werter Cablecom-Leidenskunde: Obwohl ich Sie und ihr Problem mit Cablecom durchaus nachvollziehen kann (jeder von uns ist schon mal in der Hotline-Hölle des besagten Unternehmens gelandet) muss ich doch auch Kritik an Sie, Herr Modellflugzeuverkäufer, richten: Wer aus geschäftlichen Gründen auf einen Internetzugang angewiesen ist (und beim Nicht-Funktionieren schwerwiegende finanzielle Einbussen erleidet), sollte dementsprechende Business-Angebote einkaufen, welche durch SLAs abgesichert sind …

Dieser Fall erinnert mich an den Typen irgendwo da draussen im Netz, der sich in seinem Blog darüber beschwert hat, dass Sunrise sich doch tatsächlich die Frechheit erlaube, nach etwa 10 Jahren Bestand die @freesurf.ch-Adressen abzuschalten, wenn jemand nicht auch Kunde von Sunrise ist. Die E-Mail-Adresse von Kunden wurde dann zu Google migriert (weise Entscheidung – als Telekommunikationsanbieter sollte man nicht auch noch Know-How zum Betrieb eines Web-Mail Systems in das Unternehmen integrieren müssen, wenn es so was wie Google gibt). Diesem Zeitgenossen habe ich in einem Blog-Kommentar (welchen ich leider nicht mehr finde) angeraten, eine .ch-Domain und ein Hosting-Paket zu mieten, um dort einen IMAP-Mailserver zu betreiben. Nur so bleibt gewährleistet, dass man die annähernd totale Kontrolle über seine Mail-Adresse, seine Mails und den Mail-Server behält …

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Freitag, 31. Oktober 2008

Die Schockwelle erreicht die Schweiz

Untrügliche Anzeichen, dass man sich auf einen kalten Winter gefasst machen sollte:

499 Firmkonkurse weist die Statistik auf, die monatlich von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform herausgegeben wird. Das sind 36,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch die Privatkonkurse erreichen neue Höhen: Für 622 Privatpersonen wurde ein Konkursverfahren eröffnet, 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Quelle: Der Pleitegeier fliegt wieder (Schweiz, NZZ Online)

Wahrscheinlich bin ich mittlerweile derart weit ab vom Schiff, dass ich persönlich sonst noch nichts von der Finanzkrise zu spüren gekriegt habe … Aber vielleicht kommt das eben alles erst noch. Geduld, Mario, Geduld …

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Dienstag, 28. Oktober 2008

23 Uhr Zürich-Bern: Besoffene Banker

Ganz was anderes… ich habe noch nie soviele besoffene Bänker auf dem 23 Uhr Zug nach Bern erlebt wie in diesen Wochen…

Quelle: think eMeidi: Was die Amis schon alles verbockt haben

Geht dem mal jemand nach? Wäre doch die Story für einen ambitionierten investigativen Schweizer Journalisten da draussen …

(Abgesehen davon: Wieso arbeiten die selbst im grössten Schlamassel noch bis so spät in die Nacht hinein? Als Quasi-Beamte sollten doch zumindest bei der UBS um 16.54 Uhr alle Telefone tot sein …)

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Montag, 27. Oktober 2008

Vögelts jetzt die Österreicher?

Austria’s bank exposure to emerging markets is equal to 85pc of GDP – with a heavy concentration in Hungary, Ukraine, and Serbia – all now queuing up (with Belarus) for rescue packages from the International Monetary Fund.

Quelle: Europe on the brink of currency crisis meltdown – Telegraph

Zu früh gelacht. Im nächsten Abschnitt steht:

Exposure is 50pc of GDP for Switzerland, 25pc for Sweden, 24pc for the UK, and 23pc for Spain. The US figure is just 4pc. America is the staid old lady in this drama.

Deshalb: Jetzt wird ganz Europa zur Schlachtbank geführt. Ich hätte gerne das Entrecote!

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Sonntag, 26. Oktober 2008

Wuffli-FDP oder Schneider-Amman-FDP?

Für mich wäre ganz klar Letztere die bessere politische Partnerin:

Schneider-Ammann fordert im «SonntagsBlick», der Bund müsse zur Bonus-Rückforderung Notrecht anwenden, wie er es bei den Stützungsgeldern von 66 Milliarden Franken für die UBS getan habe: «Wenn man die Riesensumme für das Rettungspaket in kurzer Zeit beschliessen konnte, dann kann man auch mit der gleichen Kraft die Boni-Geschichte auf einen neuen, besseren Weg bringen.»

Quelle: «UBS-Boni mit Notrecht zurückholen» – News Wirtschaft: Unternehmen & Konjunktur – bernerzeitung.ch

Bravo, Herr Schneider-Ammann! Wäre ich nicht der SP verpflichtet, hätten Sie garantiert meine Stimme.

Aber selbstverständlich ist unser Bundesrat und die Nationalbank viel zu sehr mit den Interessen der Finanzwirtschaft verbandelt. Würden wir auch bei dieser Boni-Geschichte mit Notrecht handeln, wäre Schaden für den Bankensektor klar. Doch die Schweiz müsste in einer solchen Krisensituation alles unternehmen, um in Zukunft nicht mehr auf einen gesunden Bankensektor angewiesen zu sein. Wenn wir mit dem bisherigen Modus operandi weiterfahren, haben wir a) nichts aus der Krise gelernt und b) erhalten ein nicht lebensfähiges System im künstlichen Koma.

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Sonntag, 26. Oktober 2008

CVP: Wer nicht mit uns ist …

… ist gegen uns! Gutes Druckmittel welches beispielsweise die Regierung Bush beim Waffengang im Irak auch angewendet hat:

Die CVP stehe hinter dem Rettungspaket. Die SP nehme mit ihrem Populismus die Destabilisierung des Systems und somit schweren Schaden in Kauf.

Quelle: Parteien im Bann von Finanzkrise und Lohnexzessen (Schweiz, NZZ Online)

Politik, die unter Zeitdruck und solchen Drohungen gemacht werden soll, hat den Namen definitiv nicht verdient! Wenn abweichende Meinungen nicht mehr erlaubt sind, können wir ja gleich den Einparteienstaat ausrufen …

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Sonntag, 26. Oktober 2008

Finanzkrise: Vor- oder Nachteil für die EU?

Die Demonstranten wollen einen zügigen Beitritt des Landes in die Europäische Union.

Quelle: Jetzt will Island in die EU – News Ausland: Europa – bernerzeitung.ch

Als ich vor einigen Wochen mit den Leuten von yes an der Challenge Europe 2008 in Brüssel weilte, waren sich viele Leute einig: Bei einer schweren Wirtschaftskrise der Schweiz stünden die Chancen gut, dass ein EU-Beitritt für das Land plötzlich der letzte Ausweg werden würde.

Keiner konnte damals erahnen, dass in Island, einem kleinen Inselstaat im Atlantik, genau dieser Prozess nun abläuft: Das Land steht vor dem Bankrott, weil seine Banken sich enorm „überlüpft“ haben (mit ein Grund: der Filz zwischen Chefetage der Banken und der Regierung).

Ob ein solches Szenario 1:1 auf die Schweiz übertragen werden kann, weiss natürlich niemand. Einer meiner Professoren war vor einigen Monaten der diametral entgegengesetzten Meinung, dass Wirtschaftskrisen die EU selbst zerstören könnten.

Bestes Beispiel auch hier wieder die Finanzkrise: Von einem einheitlichen Handeln keine Spur. Zuerst garantieren die Iren (kürzlich noch als Lissabon-Verräter gebrandmarkt) ihren Bankkunden alle Einlagen. Die Briten verstaatlichen Northern Rock und schiessen später Geld in die Banken ein. Die Deutschen schnüren ein Rettungspaket, die Franzosen ziehen nach, wollen aber gleich auch noch wichtige Industrien vor ausländischen Käufern schützen usw. usf.

Derzeit macht es den Eindruck, als ob die EU ein Schönwetterprojekt ist – solange der Wirtschaftsmotor brummt, finden das Projekt alle toll. Kommt man aber dem Kollaps erschreckend nahe, werden wieder Partikularinteressen verfolgt.

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Freitag, 24. Oktober 2008

Johann Schneider-Ammann ein Bürgerlicher?

Selbst die Politiker der bürgerlichen Parteien sprechen plötzlich wie Linke: Er habe eine „Wut im Bauch“, sagte Johann Schneider-Ammann

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Finanzplatz Schweiz: Die verunsicherte Wohlstandsinsel – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Würde Matthias von Rohr vom SPIEGEL das Blog Smythestyle lesen, wüsste er, dass Bürgerliche Schneider-Ammann nicht als einen der ihren betrachten. Ein Linker in liberaler Filzkleidung, sozusagen.

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