Archiv ‘Wirtschaft’

Donnerstag, 13. März 2008

2008: Das Jahr, in dem der Sozialismus zurückkehrte

investment banks have been going bankrupt since the beginning of time. If people make mistakes — if you bail out every investment bank that gets in trouble, that’s not capitalism, that’s socialism for the rich

Quelle: Jim Rogers: ‚Abolish the Fed‘

Tags: ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 11. März 2008

Falsches Signal der Notenbanken

Sandro Rosa von der Bank Clariden Leu ist von der Nachhaltigkeit nicht überzeugt. […] mit der Aktion der Notenbanken, vermehrt Liquidität in den Markt zu schiessen, werde schliesslich der Auslöser der Krise, das exzessive Eingehen von Risiken, doch noch belohnt. Statt die notwendigen Massnahmen zu treffen und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, würde so die Botschaft durchgegeben, dass im Notfall doch jemand da sei, der die Finanzinstitute aus der Krise herausholt. Das sei nicht das richtige Signal.

Quelle: Vereinte Aktion beflügelt SMI

Schön, so etwas auch einmal in der ältesten schweizerischen Zeitung zu lesen. Wie sagt man so schön: „Privatize profit, socialize losses“ …

Wieso lassen wir nicht einfach einige Banken Hops gehen?

Die US-Notenbank Fed schüttet zusätzliche Liquidität in den Markt. Sie verleiht kurzfristig 200 Mrd. $, um die Spannungen an den Geldmärkten zu mildern. Aktien legen eine Rally hin. Dabei ist die Aktion ein Signal großer Sorge.

Quelle: US-Notenbank flutet den Markt

Labels: Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 11. März 2008

Was man mit Steuergeldern so alles anstellen kann

Die Streikenden können bei ihrem Arbeitskampf auf einen grossen Rückhalt zählen. Die Stadtregierung von Bellinzona will ihnen mit 100’000 Franken unter die Arme greifen. Ein entsprechender Kredit an den Gemeinderat wurde heute verabschiedet.

Quelle: SBB setzen Streikende unter Druck

Ich hätte da noch andere Vorschläge:

  • Transportkapazität einkaufen. Natürlich bei SBB Cargo. Und damit tonnenweise Steine aus dem Tessin durch die Alpen und wieder zurück transportieren.
  • Aufstockung Arbeitslosenversicherung. Denn die Arbeitslosen kommen (leider) bestimmt.
  • Gründung einer eigenen Cargo-Gesellschaft. Um damit die SBB zu konkurrenzieren.
  • Spende an den ASTAG. Vielleicht können ja die Lastwägeler aushelfen?

Tags: , ,
Labels: Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 11. März 2008

Grösstmögliche Transparenz in Washington

Der Pressesprecherin des Weissen Hauses wurde also verboten, über den Zusammenhang des Währungszerfalls des Dollars mit dem steigenden Ölpreis zu sprechen … Man stelle sich vor, Joe Sixpack würde davon Wind kriegen – dann wären die Präsidentschaftswahlen für die Republikaner gelaufen (sind sie eh, denn George W. und seine Kumpanen fahren die us-amerikanische Wirtschaft bis spätestens November garantiert noch in die Wand):

A propos:

Oil futures advanced to a record for a fifth day, rising above $109 a barrel in New York, as the sinking dollar drew investors to commodities.

Quelle: Crude Oil Futures Rise to a Record for a Fifth Day in New York

Labels: Energie, Medien, Politik, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 7. März 2008

Facebook-Milliardär?

Facebook machte Zuckerberg zum Milliardär. An der Firma hält er einen Anteil von 30 Prozent, deren Marktwert „Forbes“ mit fünf Milliarden Dollar beziffert. Dem aktuellen Ranking zufolge besitzt der 23-Jährige ein geschätztes Vermögen von rund 1,5 Milliarden Dollar.

Quelle: 23 Jahre alt – und Milliardär

In ein paar Monaten/Jahren folgt auf Spiegel dann die Story, wie der jüngste „Milliardär“ in der Geschichte der Menschheit zum Sozialhilfe-Fall wurde.

Was die Medien, voran Forbes, verschweigen: Facebook ist nicht an der Börse kotiert, eine realistische Bewertung des Unternehmens durch den Markt ist also nicht möglich. Nur weil Microsoft für 240 Milliönchen einen 1.6 prozentigen Anteil an Facebook gekauft hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass man diesen Anteil auf 100% hochrechnen kann und so auf den effektiven Wert des Unternehmens kommt.

Ich bezweifle stark, dass „Wunderkind“ Zuckerberg diese imaginären Milliarden effektiv auf seinem Bankkonto liegen hat. Zuerst einmal möchten die Venture Capitalists, die eigentlichen Investoren, für ihre Einlage entschädigt werden. Und dies mit einem anständigen Zins. Ich verwette meinen ganzen Besitz, wenn Facebook die Zinsen mit dem derzeitigen Betriebsgewinn zahlen kann. Nein, die Investoren und die Gründer wetten darauf, dass sie ein grosses Unternehmen (Microsoft? Google? Yahoo?) für das Sümmchen kaufen werden. Nur so sind die Erwartungen zu erfüllen.

Merke: Die Bewertung eines Unternehmens ist das eine – doch damit man sich auch wirklich wie ein Milliardär verhalten kann, muss man das Startup verkaufen. Wie es bspw. YouTube vorgemacht hat – diese Leute sind jetzt Millionäre. Nicht nur auf Papier, sondern auch real mit der Summe auf ihrem Bankkonto.

Mit diesem Facebook-Zuckerberg-Hype sei wieder einmal an die Geschäftspraxis im Internet erinnert:

  1. Idea
  2. Product
  3. ???
  4. Profit

Wie diese Bude jemals derartigen Gewinn machen will, der diese 15 Milliarden rechtfertig, ist für mich fraglich. Andererseits: 15 Milliarden Dollar sind bald nichts mehr wert – spätestens dann trifft der Wunschtraum auf Realität.

Labels: Web, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 7. März 2008

Negative Rückkoppelungen überall

You cannot fix inflation problems with more inflation, any more than you can treat an alcoholic with a morning whisky chaser! This 2008 year the system breaks, and it is breaking on almost all fronts. Feedback loops are kicking into gear, and they are incredibly powerful, vicious, and difficult to interrupt.

Quelle: US Dollar-Gold: A Perfect Hyper-Stagflationary Storm

Als angehender Historiker hat die Betrachtung solcher „feedback loops“ einen enormen Reiz – jedenfalls bisher, als man sie mit zeitlichem Abstand „auf Papier“ analysieren konnte … Mal schauen, ob es immer noch so lustig ist, wenn einem alles umd die Ohren fliegt.

Tags:
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 4. März 2008

1980 – $102.53

Wir haben es geschafft. Erdöl ist so teuer wie noch nie in seiner (kurzen) Geschichte: Am 28. Februar 2008 notierte der Barrel-Preis auf 102.59 USD und schlug damit den Rekord aus meinem Geburtsjahr (welch ein Omen!) um 6 Cent.

Quelle: How Lessons from the Last Oil Shocks May Help to Inform This One

Tags:
Labels: Energie, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 4. März 2008

Die Amis sind bankrott

Kann es etwas schöneres geben als der all-montägliche Zwischenstand des (us-amerikanischen) Untergangs?

The president-elect will quickly realize that the number one problem is not that Americans can’t afford health care — it’s that they can’t afford anything, because their income is evaporating in terms of both lost jobs and a dollar that is racing toward worthlessness.

Quelle: CAMPAIGN BLUES

Momentan liegt übrigens auch James Kunstlers The Long Emergency auf meinem Nachttischchen …

Tags:
Labels: Blogosphäre, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 1. März 2008

Amis lassen Hypothek sausen

Credit bureau analyses of consumer payment data show that financially squeezed borrowers have begun paying their credit card and car bills before their mortgages. That’s a striking reversal from the norm, one that reflects rising desperation. It suggests that some people essentially have given up trying to stay current with their mortgages and instead are focused on using credit cards to squeak by.

Quelle:
More Americans using credit cards to stay afloat

Hmmm, gibt es da nicht eine von kompetenten Managern geführte Schweizer Bank, die sich massiv in das us-amerikanische Hypotheken-Geschäft eingekauft hat?

Was?! Diese Bank schreibt rote Zahlen?! Wer hätte das gedacht …

Tags: ,
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 26. Februar 2008

Nahrung wird teurer

“I think we need to tell the American consumer that [prices] are going up,” he said. “We’re seeing cost increases that we’ve never seen in our business.”

[…] US agriculture officials forecast that food inflation will rise this year at an annual rate of 3-4 per cent, warning that the risks were skewed to the upside. Last year, food inflation rose 4 per cent, the highest annual rate since 1990.

[…] He said that wheat prices had previously moved from $3 to $5 a bushel without significant pain for consumers. “But now the wheat price has jumped to nearly $20 a bushel. These large increases will show up [in consumer prices].”

Quelle: Shoppers warned bigger bills on way

Hoffen wir, dass 2008 ein ausserordentlich ertragreiches Jahr für die Landwirtschaft wird …

Nachtrag

[…] outsourcing your supply of food and water… depending on unfriendly or unreliable trading partners to keep sending fresh fruit and poultry… or thinking the global system of trade will forever expand and never again contract… these are all dangerous assumptions that could leave you with an empty national stomach at night.

Quelle: The Next Crisis Will Be Over Food

History repeating?

Minger Rüedu in seiner Bierhübeli-Rede:

Nachdem unsere Zufuhren bei Ausbruch des Krieges eine so jähe Unterbindung erlitten, wurde unserem Volke plötzlich klar, in was für ein unangenehmes Abhängigkeitsverhältnis unser Land im Laufe der Jahre sich gegenüber dem Ausland verwickelt hatte, eine Tatsache, auf deren Gefährlichkeit unsere Bauernführer vor dem Krieg immer wieder aufmerksam machten. Leider wurden diese wohlgemeinten Ratschläge in massgebenden Kreisen vielfach überhört. Die Entwicklung des schweizerischen Wirtschaftslebens vor dem Krieg brachte es mit sich, dass unsere Landwirtschaft immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde. Besonders günstig waren die wirtschaftlichen Verhältnisse für die Entstehung von Aktiengesellschaften. Dadurch wurden immer neue Unternehmungen ins Leben gerufen, pilzartig schossen immer mehr Fabriken aus dem Boden hervor. Unser Land stund im Zeichen eines grossartigen industriellen Aufschwunges. Es war deshalb gegeben, dass grosse Kreise unserer Bevölkerung davon überzeugt waren, dass die Industrie für unser Land das Alleinseligmachende bedeute. Denn die Industrie, so wurde argumentiert, schaffe Arbeitsgelegenheit in Hülle und Fülle, sie sei die eigentliche Verdienstquelle des Volkes, und die Mehrung der Industrie bedeute gleichzeitig eine Mehrung der Steuerkraft. Durch diese fortschreitende Industrialisierung wurden der Landwirtschaft immer mehr Leute entzogen und entfremdet.

[…] Bei Ausbruch des Weltkrieges haben die früheren Verhältnisse ganz plötzlich eine Verschiebung erfahren. Die Hauptsorge von Volk und Behörden hat sich naturgemäss auf die inländische Lebensmittelversorgung konzentriert, und dadurch ist die vorher vielfach so verachtete Landwirtschaft mit einem Schlag in den Vordergrund gerückt, und alle Hoffnungen und Erwartungen des Schweizervolkes haben sich an diesem „rettenden Fels im stürmenden Meer“ festgeklammert.

Quelle: Bierhübeli-Rede Rudolf Minger

Tags: ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen