Posts Tagged ‘Erdöl’

Dienstag, 6. Mai 2008

Hillary spinnt und will OPEC verklagen

Runde 999 im USA-Bashing:

[…] the great part of Hillary’s proposal. She’s going to change the law so Americans can sue OPEC! Here changes would, „Allow OPEC Production Decisions to Be Challenged Under U.S. Anti-Trust Law – Currently, OPEC countries cannot be challenged under U.S. anti-trust laws, even when they are engaged in coordinated, commercial activity to control the global oil market.“

Quelle: Hillary ‘Big Govt.’ Clinton Wants America to Sue OPEC

Meine Meinung deckt sich mit derjenigen von Dan Denning:

[…] OPEC nations have to manage their resource-and not for the benefit of American consumers, but for themselves.

Es hat die USA niemand gezwungen, gedankenlos Suburbia in das grüne Feld zu bauen (Fahrzeit zum Job: 1-2 Stunden) und jedermann SUVs kaufen zu lassen.

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Freitag, 2. Mai 2008

Spiegel: Geht uns das Öl aus?

Der Energieriese Exxon fördert deutlich weniger Öl als im Vorjahr. Trotz der hohen Rohstoffpreise fiel die Produktion im ersten Quartal um zehn Prozent. Experten warnen vor einem gefährlichen Trend: Geht der Welt das Öl aus?

Quelle: Ölproduktion bei weltgrößtem Energiekonzern fällt dramatisch

Diese Entwicklung war abzusehen, seit nach Venezuela nun auch Bolivien seine Erdölindustrie verstaatlichen. Wissen die Machthaber dort mehr, als der dumme, erdölabhängige Westler bisher realisiert hat?

Langsam dämmert auch dem Letzten, aus welchem Grund die USA tatsächlich in den Irak einmarschiert sind – mit Demokratie hatte die Invasion kaum etwas zu tun, mit Sicherung strategischer Erdölreserven dagegen sehr viel.

Wenn eine Ressource knapp zu werden droht, schaut jeder Staat zuerst für sich. Heraus kommt, was das Export Land-Modell beschreibt: Weil die ölproduzierenden Staaten zuerst den eigenen Bedarf im Inland decken (welcher zu allem Unheil noch stetig zunimmt), fällt der Ausfall für die Abnehmerfirmen und -staaten deutlich markanter aus, als die Produktionszahlen eigentlich vermuten liessen.

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Donnerstag, 1. Mai 2008

Zum Stand der Erdölversorgung

Wird nicht die Förderung der restlichen 90 Prozent ebenfalls lukrativ, wenn nur die Preise genug steigen? Nein, sagt werner Zittel. Die Erschliessung neuer Sande werde nicht nur teurer, sondern auch langwieriger. Und sie braucht immer mehr Energie: Heute verschlingt die Gewinnung rund ein Fünftel bis ein Viertel der gewonnen Energie. Irgendwann gelangt man an den Punkt, wo mehr Energie investiert werden müsste, als herauskommt. Dazu komme, sagt Zittel, dass der soziale Preis des Ölsandabbaus mit den enormen Umweltschäden steige. Auch Gerber, im Bezug auf die Gesamtvorräte optimistischer als Zittel, glaubt nicht, dass die Ölsande den Produktionsrückgang des konventionellen Öls kompensieren können.

Quelle: Der Bund, 18. Januar 2008, „Sechs Stunden, und das Ölfeld ist leer“, S. 33.

Im Durchschnitt fand man in den Jahren 2000 bis 2005 in den neu entdeckten Feldern 20 Millionen Fass – so viel, wie die Welt in sechs Stunden verbraucht.

Die 120 Dollar haben wir in den letzten Tagen erreicht; somit ist es nun wirtschaftlich, auf synthetischem Wege Erdöl herzustellen. Bleibt nur noch die Frage, wo China all das Wasser herbekommt (wenn sogar schon der Jangtse austrocknet):

Das südafrikanische Unternehmen Sasol baut nun auch in China Anlagen zur Erdölsynthese auf. Doch ein so hergestelltes Fass Öl kostet beim neuesten Stand der Technik 120 Dollar pro Fass, und es verschlingt zehn Fass Wasser – einen Rohstoff, der in China auch knapp zu werden droht.

Das vernichtende Fazit:

Ob wir das Fördermaximum nun schon überschritten haben oder nicht – das Zeitalter der knappen Energie hat bereits begonnen.

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Donnerstag, 1. Mai 2008

Brasiliens Erdölfunde weiter relativiert

Ich habe ja bereits vor einigen Tagen erläutert, dass die vor Brasiliens Küste gefundene Erdölvorkommen gerade mal ausreichen, um den heutigen Erdöl-Bedarf der Welt um ein einziges zusätzliches Jährchen zu decken.

Daneben wies ich weiter darauf hin, dass es schwierig werden würde, an das Erdöllager vorzustossen. Denn dieses befindet sich mehrere tausend Meter unter Meer und dem Meeresboden.

Die Problematik wurde nun von Dr. Joanne Nova via The Daily Reckoning erläutert:

„Here’s another perspective on the difficulty of drilling Brazil’s new oil field a full 10km below the surface,“ Joanne writes. „Did you know the deepest hole ever dug reached down to 12km, but it took 19 years to get there? The Soviets started planning the Kola Superdeep Borehole in 1962 and began drilling in 1970 reaching the record depth in 1989.

„They initially aimed to reach 15km, but were forced to give up a few years after they set the record. Things were too hot, too strange, and too expensive. And this was not a hole designed to produce anything except interesting scientific papers. Twelve kilometers down, the rocks were under so much heat and pressure they behaved more like plastic than rock. The hole apparently kept flowing closed whenever they had to replace a drill bit. Makes production hard if the hole keeps disappearing.“

Quelle: Riding the Bear & Deep Drilling in Australia

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Montag, 14. April 2008

Peak Oil abgeblasen?

Vor Rio de Janeiro würden 33 Milliarden Barrel Öl vermutet, sagte Lima nach Angaben seines Sprechers Luiz Fernando Manso. Die Informationen stammten allerdings aus «nicht offiziellen, nicht betätigten Kreisen».

Quelle: Riesiges Ölfeld vor brasilianischer Küste?

Ha. Skeptiker wussten es schon immer: Dieses Peak Oil-Geschwafel hat weder Hände noch Füsse.

Nach kurzer Überlegung sprechen zwei Gründe gegen das Aufschnaufen:

  • Die Förderung von Tiefsee-Erdöl ist noch unerprobt (siehe Folie „Some Deepwater Challenges“ ff.)
  • 33 Milliarden Barrel sind ein Mückenfurz

Gerade Letzteres sollte zu denken geben. Man rechne:

The global petroleum consumption amounted to 84.5 barrels per day in 2006, up 0.96% y-o-y, and it reached 86.1 million barrels per day in 2007, rising 1.9%. Influenced by the season, it is forecasted ……

Quelle: China Shipping Industry Report, 2007

33’000’000’000 Barrel durch 87’000’000 Barrel/Tag ergeben 379.31 Tage oder 1.03 Jahre. Wenn also jeder vor der Küste Brasiliens vorhandene Tropfen Erdöl gefördert und nutzbar gemacht werden könnte (Produktionsausfälle und die Energieaufwendung zwecks Transport und Raffinierung des Öls nicht einberechnet), würde die Galgenfrist um ein sattes Jahr verlängert.

Toll, die Party geht weiter …

Nachtrag

Passend dazu auch folgende Meldung:

Russlands Erdölproduktion hat ihren Zenit erreicht. Das sagte Leonid Fedun, Vizechef von Russlands größtem unabhängigen Erdölkonzern Lukoil, im Interview der Financial Times.

Quelle: Lukoil warnt vor sinkender Ölproduktion

Umgangssprachlich kann man das auch „Russian Peak Oil“ nennen. Wer ist als nächstes dran?

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Montag, 24. März 2008

Lastwagenfahrer verlangsamen ihre Fahrt

Con-way spokesman Gary Frantz said the maximum speed of the trucks has been cut from 65 mph to 62, a move that should cut fuel consumption by 3.2 million gallons a year.

Quelle: Big rig drivers slow down to save fuel

Die Transportunternehmungen spüren den hohen Benzin- respektive Dieselpreis also mittlerweile. Vielleicht nicht zuletzt auf Anweisung von Beratern wie moussemann, der bereits mehrere Artikel meines Blogs zu diesem Thema kommentiert hat. Bis auch die Berater mit ihren enormen Stundenansätzen aber den Fuss vom Gaspedal nehmen, dürfte noch einige Zeit vergehen … Ist halt ein Unterschied, ob man ein Pallette Pampers-Windlen (Massenware) in einen Supermarkt verfrachtet oder Beratungsleistungen (Individual-Lösungen von BWL-Masterminds) verkauft.

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Samstag, 15. März 2008

Peak Oil: Kein Öl, oder nicht mehr genug Öl?

Letzteres:

The human body has 21 quarts of blood contained in it. We don’t die at the moment we offer our last drop of blood. What’s more important is when our first drop of blood is spilled […] The problem is that if a person loses 20 to 25% of his own blood, it severely impairs the systems of the body, and death will not be long.

Quelle: David Paterson: First Openly Peak Oil Aware Governor

Bei Peak Oil geht es nicht darum, dass es urplötzlich kein Öl mehr gibt; es geht darum, dass die Nachfrage das Angebot um Längen übersteigen wird.

Und dann wird die wunderhafte Marktwirtschaft mit dem technologischen Fortschritt dafür sorgen, dass wir davon rein gar nichts spüren und so weiterleben, wie wir es gewohnt sind.

An dieser populären „Wird-schon-gut-gehen“-Mentalität (welche man derzeit auch in den Finanzmärkten beobachten kann) gibt es einige Schwachpunkte:

  • Alternative Sources of Energy Are Insufficient
  • Hydrocarbons, Metals, and Electricity Are Inseparable
  • Advanced Technology Is Part of the Problem, Not Part of the Solution
  • Post-Oil Agriculture Means a Smaller Population
  • The Basis of the Problem Is Psychological, Not Technological

Quelle: The Post-Oil Economy:
After The Techno-Fix

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Dienstag, 6. November 2007

Nach dem Grossen Krieg begann der Run auf das Erdöl

Am Ende des Ersten Weltkrieges erkannten die europäischen Alliierten die Wichtigkeit des Rohstoffs Erdöl (bis dahin hauptäschlich aus den USA stammend) – und teilten den ölreichen Nahen Osten unter sich auf:

[Osama bin Laden’s] grievance in no way justifies the bombing. But we ought not close our ears to its essence, which is that the West has placed its business interests over popular sovereignty in the Middle East for 80 years.

Quelle: The 80-Year Problem

At the end of World War I, demand for fuel advanced quickly while the quality of fuel declined as lower quality reserves were brought into the market. Geologists estimated that only 20 or 30 years worth of oil were left in the U.S. and a “gasoline famine” was possible or even likely. (White, 1919; Smith, 1920). The USGS estimated US oil reserves at seven billion barrels while consumption was at 330 million barrels per year and rapidly increasing. (Scientific American Sept. 20 1919). Automotive engineers worried about “a calamity, seriously disorganizing an indispensable system of transportation.” (Scientific American March 8 1919). One solution was to import foreign oil. Some would even suggest fighting for it. (Denny, 1928).

Quelle: The 1920s
Environmental Conflict Over Leaded Gasoline and Alternative Fuels

A propos – um 1920 herum trat das erste Mal die Angst vor Peak Oil hervor:

“Geologists tell us that at our present rate of consumption the domestic supply of crude oil will be exhausted in less than 15 years. If we could sufficiently raise the compression of our motors … we could double the mileage and thereby lengthen this period to 30 years.” –– Charles F. Kettering

Der Artikel über die Forschung nach einem klopfarmen Benzin in den wilden 20ern zeigt (wieder einmal) das Gesetz der „unintended consequences“ auf, das die Menschheit immer häufiger zu plagen scheint:

How does a corporation arrive at a public health disaster while ignoring the existence of a perfectly useful alternative? Would a heroic style of invention have avoided the pitfalls that a corporate style could not?

Leaded gasoline created enormous profits for a few people at the expense of the health of the many. The history of the Ethyl conflict shows what can happen when the precautionary principle is ignored and when the absence of negative information about a chemical is mistaken as a „clean bill of health,“ as Ethyl claimed it had received.

Jede Lösung eines Problems führt zwangsläufig zu anderen, zum jeweiligen Zeitpunkt unvorhergesehenen Problemen.

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Sonntag, 4. November 2007

Von Angebot und Nachfrage

As a matter of fact, the world production of oil has now held constant for about 30 months, but the world’s demand for oil has been steadily going up.

Quelle: PEAK OIL — (House of Representatives – November 01, 2007)

Da kommt mit doch just dieser alte Witz über Ökonomen in den Sinn:

Two economists find themselves locked in a basement. They’re not sure what time it is, because it’s dark and they can’t read their watches. They think it’s nearly dinner time, cause they’re starting to feel hungry. But they’re not worried; they are not starting to panic – because they know that their demand will create sandwiches for them!

Quelle: A Tale of Two Economists

Hmmm – wenn das so weitergeht, können wir alle unsere Ökonomie-Lehrbücher verbrennen!

Würde die freie Marktwirtschaft spielen, wären schon längst neue Erdöl-Reserven erschlossen worden, deren Erschliessung bis anhin zu teuer gewesen wäre. Müssen wir wirklich mehr als drei Jahre warten, bis die Öl-Multis reagieren?!

Komisch nur, dass die Technologie, die uns vor Peak Oil bewahren wird, leider in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr fähig war, grosse, unerschlossene Erdöl-Lager zu entdecken:

And by the way, for the past 20 years or so we have had incredibly improved techniques for finding oil. So for those of who tell you not to worry, it’s out there, where? We’ve been scouring the world for the last 20 years with computer modeling and 3-D seismic, and our discovery has been down, down, down.

Quelle: PEAK OIL — (House of Representatives – November 01, 2007)

Aha, vielleicht blenden wir einfach einen massgeblichen Faktor aus:

Economics may teach that money is a store of value, but unfortunately this cannot be true when an economy is in a period of long-term contraction. Economists have developed their theories looking at an atypical period in the world’s history–one where growth was the norm. They have never stopped to realize that our world is finite, so infinite growth is not possible. Their theories may hold for a specific time period, but aren’t true in general.

Quelle: Economic Impact of Peak Oil Part 3: What’s Ahead?

Ein einfacher Vergleich für den Mann auf der Strasse:

Putting a dozen straws in the soda will not result in more soda, will it? It’s a limited amount. There is a limited amount.

Quelle: PEAK OIL — (House of Representatives – November 01, 2007)

Nachtrag

Asians understand that what is important is not who consumes the apples, but who owns the orchard.

Quelle: Sinking Currency, Sinking Country

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Donnerstag, 1. November 2007

Herr, gib uns unser täglich Erdöl

On properly managed grazing land–including pasture-land and hayland–only 1 calorie of fossil-fuel energy is needed to produce up to 2 calories of food and fiber energy. Many crops require from 5 to 10 calories of fossil-fuel energy for every calorie of food or fiber produced.

Quelle: Grazing Lands

Normalerweise sollte es in unserem Wirtschaftssystem doch anders rum funktionieren: Aus wenig Geld viel Geld machen …

Definiere moderne Landwirtschaft

Our agriculture really hasn’t changed that fundamentally in the last 7,000 years or so – we’ve just thrown increasing amounts of energy and mechanisation at the problem, because that’s what we had going spare.

Quelle: Kommentar zu The World’s Expected Carrying Capacity in a Post Industrial Agrarian Society

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