Auf dem Rückflug von Ouagadougou via Niamey nach Paris-Charles de Gaulle hatte ich endlich die Gelegenheit, Terminator 4 zu schauen. Mein Kollege Raffi hat an diesem Streifen mitgearbeitet. Leider war ich vom Drehbuch völlig enttäuscht — eine äusserst oberflächliche, voraussehbare Handlung, die Standardelemente aus anderen Hollywood-Filmen übernimmt.
Wieso? Folgender Artikel erläutert die Hintergründe:
It’s here that you can really understand where Terminator Salvation fell to pieces. The film was being rewritten, piecemeal, on the set. Instead of re-engineering the whole picture it seems like McG and company were just tackling each segment, figuring out how to get John Connor more involved without fixing the underlying structure at which they were picking away.
Nothing too exciting happens here, though the oddness of King George comes shining through in a brief moment of courtly bizarreness during Adams’ official introduction, and the use of Handel’s Sarabande (most notably utilized in the opening and closing credits of Stanley Kubrick’s oft overlooked masterpiece Barry Lyndon) was sublime.
Die kalten und dunklen Dezember- und Januartage nutze ich derzeit dazu, um einige DVDs zu schauen, die ich mir in den letzten Wochen geleistet habe. Unter anderem die Kubrick-Collection (mit ebendiesem Barry Lyndon) und die Box der HBO-Miniserie John Adams, welche ich aus dem Vereinigten Königreich importieren musste (wurde kürzlich auf SF2 gezeigt).
Ich darf sagen, dass Kubrick mit Barry Lyndon zum ersten Mal mein Interesse für klassische Musik geweckt hat (der Soundtrack von A Clockwork Orange ist übrigens auch sehr einprägsam, wenn auch nicht klassischer Natur). Umso erstaunter war ich, als ich die Sarabande einige Wochen später in der vierten Folge von John Adams („Reunion“) erneut zu hören bekam:
Einerseits könnte es Tom Hoopers Hommage an Kubrick sein — ich empfand die Verwendung des Stücks primär aber als einfallslose Kopie eines mittelmässigen Regisseurs. Ausserdem bin ich von der Kameraführung Hoopers überhaupt nicht überzeugt. Viele Einstellungen erinnerten an die billige Batman & Robin-Serie aus den 1960ern, wo bei Kämpfen mit den Gegnern die Kameras immer einen gewissen Neigungswinkel aufwiesen …
Schön, dass The Abridge Script Emmerich in die Eier tritt … aber wahrscheinlich wird er in spätestens 3 Jahren den nächsten Katastrophenfilm rausgeben. Mit noch mehr Computereffekten, noch grösseren Explosionen, Überflutungen und Familiendramen.
Apple hat vor einigen Monaten Anpassungen an seiner Trailer-Web-Site vorgenommen, weshalb der bisher gewohnte manuelle Download von HD-Trailern nicht mehr klappte:
Ich habe es gestern doch getan — ich war tatsächlich Emmerichs 2012 im Pathé Westside schauen. Dies aber nicht des Films wegen, sondern weil ich wieder mal mit den Jungs im Kino abhängen holte. Normalerweise meide ich solche seichten Blockbuster von vornherein.
Meine Blase wäre fast explodiert! Die sich über 3 Stunden hinziehenden oberflächlichen Liebes- und Familiengeschichten sowie Gutmenschen-Stories hätten fast dazu geführt, dass ich in den Kinosessel gepinkelt hätte. Dies machte die Tortur durch den mit Visual Effects und Gigantomanie überladenen Film doppelt so schlimm, da physisch äusserst schmerzhaft spürbar. Selber schuld, man geht halt auch nicht Emmerich-Streifen schauen.
Ich träume von einer Filmbranche, die uns zukünftig vor solchen Emmerich-Blockbustern erschont. Keine Ahnung, wieso die Hollywood-Studios diesem Typen unablässig Abermillionen in den Hintern stossen, damit er sich einem Wiederholungstäter gleich immer wieder an CGI-Orgien mit äusserst flacher Story versuchen darf. Einfach fürchterlich!
Sonstiges:
Deutsche Synchronfassungen sind schlicht und ergreifend Scheisse!
Columbia Pictures — und der Film ist übersät mit Sony Vaio-Laptops …
Die Erdkrustenverschiebung rettet die Storyline, in dem die Antonov urplötzlich im Himalaya-Gebirge auftaucht, statt im südchinesischen Meer.
Der Russe (Yuri) war das Highlight des Films
Die Staatschef stimmen ungefähr mit der Realität überein — aber würde Berlusconi wirklich mutig mit seinen Landsleuten dem Untergang entgegen sehen? Der Höseler wäre doch der erste, der die Arche besteigen würde …
Offenbar habe ich wieder einmal eine sehr wichtige, tiefgreifende Entwicklung in Hollywood verpasst — Twilight? Was zum Teufel ist das?
I work in a cinema and i’ve quickly learned that between 40-50% of the Twilight audience is women between 30-50, which is both interesting and hilarious[…] I do find it hilarious in the scene where Jason takes his shirt off. I was standing in the kiosk on the opening night and all I could hear was this wave of screams and giggles coming from the screening (at first I thought something was up, until someone told me it was just Jason getting shirtless again).
The films are brilliantly marketed towards a certain type of woman, and I think for the older ones it reminds me of their first loves or times yonder, and of course for the younger girls it’s just a mixture of handsome vampire/wolves and pretty girls. Also, I had a few guys ask me when I was ushering if I could pretend their ticket was invalid so they wouldn’t have to watch it with their girlfriend. Every guy I saw going into the Twilight screening had that familiar look of death in his eyes, where for a rare moment in their movie/tv lives, they were about to watch a film which had no interest whatsoever in gaining a male audience. The only thing a guy will get out of seeing Twilight is a sense of self-loathing and one or two confused boners.
Aber ich helfe wetten, dass Randal übermorgen Sonntagnachmittag an meiner Tür klingelt und mich fragt, ob ich ihn ins Westside begleite und mit ihm Twilight schauen komme … Ich werde dankend ablehnen.
Der ist auch ganz gut:
Today, we salute you, Twilight Moms
The last time you screamed and cried this much was for the Beatles.
„Action“ ist im Englischen ein Wort mit Doppelbedeutung, was mitunter zu dem Missverständnis zu führen scheint, man könnte „Handlung“ dadurch vollständig ersetzen.
Ach was! Hauptsache, alle zwei Minuten explodiert ein Auto, stirbt ein Mensch und dröhnt die Musikanlage des Kinos. Wer steht schon auf Handlung in einem Kinofilm?
Dieses lustige Stück erinnert mich daran, denn Film zum dritten Mal schauen zu gehen – falls er in einem der bernischen Lichtspielhäuser überhaupt noch gezeigt wird:
Suddenly, a fight breaks out between CHRIS PINE, FOUR STARFLEET CADETS, and APPARENTLY THE CAMERA MAN.
[…] The ship for new recruits leaves tomorrow, and there’s apparently no other way for you to enlist other than boarding it.
CHRIS joins STARFLEET and hops on a ship headed into SPACE even though the ACADEMY is on EARTH.
Mario Aeby, geboren am 25. September 1980 in Bern, Schweiz
Ein Weblog über IT (Linux, OSS, Apple), Heim-Automation; mein mittlerweile abgeschlossenes Geschichtsstudium; Erkenntnisse aus meiner aktuellen Tätigkeit in der Informationssicherheit, meine Erfahrungen als IT-Berater, IT-Auditor, Web-Developer und IT-Supporter; die Schweiz, den Kanton Bern, meine ursprüngliche und auch wieder aktuelle Wohngemeinde Neuenegg, meine vorherige Wohngemeinde Bern, über lokale, regionale und globale Politik; meine Reisetätigkeit und Erfahrungen mit anderen Kulturen; und zu Guter letzt auch das Älter werden.
Alle in diesem Blog gemachten Aussagen und Meinungen sind persönlich und nicht als Ansichten meines aktuellen und/oder meiner bisherigen Arbeitgeber zu verstehen.