Posts Tagged ‘Militär’

Samstag, 22. August 2009

Schweizer Heimatfront nach der Mobilmachung

Als die Rationierung der Lebensmittel verfügt wurde, staunte ich, wie gross unsere Verwandtschaft war. Entfernteste Verwandte kamen plötzlich auf Besuch und wollten uns Mehl und Eier abkaufen.

Quelle: Leben im Reduit? Die Frauen hatten es schwerer – News Wissen: Geschichte – bernerzeitung.ch

Die Aussagen decken sich weitgehend mit denjenigen, welche ich in meiner Lizentiatsarbeit mache. Über den 1. Weltkrieg, notabene.

Über die Réduit-Soap:

[…] So wie die Fernsehbäuerinnen gemütlich ein paar Kartoffeln ausgruben und mit der Sense herumhantierten, wären sie fast verhungert. Der Arbeitsalltag war viel härter. Die Sendung lieferte ein falsches Bild der Kriegszeit. Vielleicht auch dadurch, dass das Hauptgewicht auf den Soldaten lag. Mein Vater hatte immer grosses Mitleid mit uns zu Hause. Er wusste, dass wir hart arbeiteten und finanzielle Engpässe hatten, während er im Baselbiet ein paar Strässchen bauen half.

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Mittwoch, 5. August 2009

Köppel, der Hobby-Historiker

Fazit: Die Belächlung des Réduit ist geschichtsblind. Noch so gern hätten die Deutschen die Schweiz in ihr Möchtegern-Weltreich integriert, nicht zuletzt als Truppenreservoir für spätere Feldzüge. Ohne Guisans Alpenriegel hätte die Schweiz ihre Unabhängigkeit verloren.

Quelle: Editorial: Guisans Réduit | Die Weltwoche, Ausgabe 31/2009 | www.weltwoche.ch

Gratuliere, Herr Köppel! Toller Artikel. Am Besten reichen Sie diesen umgehend zu einem Peer-Review bei einer Geschichtszeitschrift ein – und publizieren dann die vernichtende Kritik, die Ihnen ausgestellt wird. Falls man überhaupt darauf eingeht. Selbstverständlich können sie in einem weiteren Editorial genüsslich über „linke“ ignorante Historiker herziehen. Win-win, meiner Meinung nach.

Ich bin zwar immer noch Geschichtsstudent, aber in meinem Studium habe ich gelernt, dass es einer historischen Arbeit nicht würdig ist, wenn man weder den aktuellen Forschungsstand darlegt, noch zu seiner Argumentation ausschliesslich ein einziges Werk zitiert.

Nach einer kurzen Recherche im Bibliothekskatalog gehe ich davon aus, dass es sich bei Köppels Zitat konkret um die 20-seitige Publikation

Stüssi-Lauterburg, Jürg. – Allein : die Schweiz zwischen dem 5. März 1940 und dem 5. August 1941 / von Jürg Stüssi-Lauterburg. – Aarau : Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg Geschäftsstelle, 2004 [003566411]

Quelle: IDS Basel Bern 003566411

handelt.

Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg? Dieser Name tönt spontan äusserst verdächtig. Und siehe da, die im Studium anerzogene quellenkritische Hinterfragung erweist sich in diesem Fall als äusserst treffend:

Die Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg hat sich zum Ziel gesetzt, die Leistungen der Aktivdienstgeneration wahrheitsgemäss darzustellen. Sie ist eine Dachorganisation, der über 20 Organisationen mit rund 25’000 Mitglieder angeschlossen sind. Sie unterstützt Personen und Publikationen, die ein gewisses Gegengewicht setzen zum Trend, die Schweiz und ihre damaligen Verantwortlichen zu verunglimpfen. Die IG wehrt sich dagegen, dass das Ansehen der Schweiz wieder demontiert wird.

Quelle: Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg

Wir sehen hier die Heirat zwischen Thesenjournalismus und tendenzieller Geschichtsschreibung in grosser Perfektion. Aber bei der Weltwoche und ihren Machern ist das ja Programm.

Darf man zudem raten, ob es sich bei den 25’000 Mitgliedern um mehrheitlich Historiker handelt? Ich denke kaum; viel eher wird sich dahinter die AUNS und sonstige Vereinigungen verstecken, die die – seinerzeit durchaus taktisch kluge – Propaganda von der „geistigen Landesverteidigung“ und vom „Réduit“ bis heute als bare Münze nehmen.

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Sonntag, 3. Mai 2009

Direktzahlungen der USA an Israel

Das Land scheint ja massiv von Subventionen aus Übersee angewiesen zu sein – schon blöd, wenn man den Gegnern Israels (den Arabern) dank dem stetig steigenden Bedarf nach Erdöl ebenfalls Unsummen in den Arsch schiebt:

Die Organisation engagiert sich nach eigenen Angaben jährlich für 100 Gesetzesvorhaben und konnte bisher Militär- und Finanzhilfen für Israel in Höhe von mindestens 110 Milliarden Dollar sowie zahlreiche Sanktionen der USA gegen Iran, Syrien und die palästinensische Hamas durchsetzen.

Quelle: Amerikas mächtigste Lobby lahmt (International, NZZ Online)

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Samstag, 5. Juli 2008

Guerilla-Kriege

Fact number one about guerrilla wars: They’re not over until the guerrillas win. Mao set out the guerrilla’s viewpoint 80 years ago: „The enemy wants to fight a short war, but we simply will not let him.“ The longer the guerrillas stay in the game, the sicker the occupying army gets. Sooner or later, they’ll go home — because they can. It’s that simple, and it works.

Quelle: Bringing Ireland to Baghdad: How the Resistance Will Eventually Kick the Americans Out | War on Iraq | AlterNet

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Sonntag, 10. Februar 2008

3500 abgefeurte Kugeln töten einen Soldaten

Eine eigenartige Statistik über den geringen Grad der Trefflichkeit der Gewehrgeschosse im gegenwärtigen Kriege wissen französische Blätter zu melden. Da nach dieser Statistik unter hundert Kugeln nur eine trifft und unter 35 getroffenen Soldaten nur einer der Verwundung erliegt, wären bei einer Durchschnittsberechnung 3500 Kugeln erforderlich, um einen Soldaten zu töten.

Quelle: Der Schweizer Bauer, Juli 1916

Und wieso gibt man unseren Soldaten dann gerade mal läppische 50 Schuss mit nach Hause? Damit verletzt man gerade mal einen halben feindlichen Russen Soldaten.

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Sonntag, 2. Dezember 2007

FA-18, Eurofighter, Rafale oder Gripen?

Für welches teure Spielzeug man sich auch immer entscheidet – die Bedrohungslage müssen mir die uniformierten Herren erst noch genau erläutern:

Das VBS will neue, teure und laute Kampfjets gegen feindliche Truppen

[…] Scheinbar hat sich im Departement Schmid die Stahlhelmfraktion durchgesetzt, welche davon ausgeht, dass fremde Fliegerstaffeln die Schweiz angreifen könnten. Selbstredend, nachdem sie sich tausende von Kilometern durch von der NATO und der EU verteidigten Luftraum gekämpft haben.

Quelle: links.ch, November 2007, „Die Rückkehr der Stahlhelme“, S. 6.

Wer sich über die einzelnen Spielzeuge schlau machen will, schaue bei den bloggenden Offizieren vorbei:

Lasst die Dinger einfach um Himmelswillen von keinen vorbestraften Chilenen fliegen …

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Montag, 26. März 2007

Sturmgewehr optimal eingesetzt

Weil er glaubte, Fahrende hätten aus seinem Auto 200 Franken gestohlen, hat ein heute 21-jähriger Mann mit seinem Sturmgewehr auf deren Wohnwagen gefeuert.

Quelle: Mit Sturmgewehr gegen Fahrende

Wenn das mit diesen schiesswütigen Deppen so weitergeht, werden die Sturmgewehre wohl doch noch eher im Zeughaus zurückgehalten als der Kanton Bern das Rauchverbot in Restaurants einführt

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