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Sonntag, 5. Oktober 2025

Die Zeichen stehen in Westeuropa auf Krieg

Starmer, Macron, Merz (inklusive seinem Vorgänger Scholz) und Von der Leyen gehören meiner Meinung nach zu den schwächsten und unfähigsten Politikern, die der Kontinent seit Jahrzehnten gesehen hat. Die Historiker werden an den Amtszeiten dieser Exponenten dereinst kein gutes Haar lassen.

Viele Wähler haben dies längst bemerkt, und deshalb ist die Situation derzeit so gefährlich: Wehe, ein Politiker realisiert, dass sein politisches Überleben am seidenen Faden hängt.

Was macht man in einer solchen Situation? Richtig, Krieg, respektive (derzeit vorerst noch) die Kriegstrommel rühren. Um von Problemen im Inland und der eigenen Unfähigkeit abzulenken, und die Wählerschaft vor dem grossen, übermächtigen, bedrohlichen Feind (mit Waschmaschinen-Chips in seinen Raketen) irgendwo im entfernten Ausland zu einen, und interne Querelen ruhen zu lassen. Das gab es in der Geschichte der Menschheit schon zig Male, und wurde von Hollywood längst — selbstverständlich völlig fiktiv — aufgegriffen.

Gradmesser Deutschland

Mir persönlich macht es ungeheuerliche Angst, wenn der deutsche Nachbar sich zum dritten Mal in etwas mehr als hundert Jahren „kriegstüchtig“ machen will. Dass die Teutonen beim dritten Mal endlich auf der richtigen Seite der Geschichte stehen werden, bezweifle ich. Es scheint eine Naturkonstante zu sein, dass man sich immer auf die Seite schlagen sollte, gegen die ’schland so hehr kämpft.

Bereits im Sommer 2024, also lange vor Merz‘ Amtsantritt, hiess es:

Für den Fall einer militärischen Konfrontation mit Russland will Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr erhöhen. „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein«, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag.

Quelle: Ukraine-Krieg und Zeitenwende: Kriegstüchtig bis 2029 – was heißt das konkret?

Als ehemaliger Geschichtsstudent erinnert mich das an dunkle Zeiten. Immerhin (?) spricht man dieses Mal offen darüber, und nicht nur hinter verschlossenen Türen. Und klar, damals plante man einen Angriffskrieg, dieses Mal will man ja „nur“ verteidigungsfähig sein. Oder?

Die Entwicklungen rund um die Bundeswehr der letzten Monate bauten darauf auf, und sind selbstsprechend:

  • Grundgesetzänderung für Verteidigung und Sondervermögen sowie Milliarden für die Bundeswehr – wohin geht das Geld?

    Zu den teuersten Bestellungen aus dem 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr gehören neben den F-35-Kampfjets 60 „Chinook“-Transporthubschrauber für sieben Milliarden Euro und das Flugabwehrsystem „Arrow 3“ für vier Milliarden Euro.

  • Was das neue Gesetz zum Wehrdienst vorsieht

    Verteidigungsminister Boris Pistorius strebt an, die Zahl bis 2035 auf mindestens 260.000 aktive Zeit- und Berufssoldaten aufzustocken […] Die Reserve soll von derzeit rund 100.000 auf 200.000 Soldaten aufgestockt werden. […] dass vom kommenden Jahr an alle jungen Männer und Frauen zum 18. Geburtstag ein Online-Fragebogen versandt wird. Männer müssen ihn ausfüllen, für Frauen ist das freiwillig. […] Geeignete Kandidaten werden dann zur Musterung eingeladen. […] Ab dem 1. Juli 2027 wird zudem die Musterung, also die ärztliche Untersuchung auf Wehrdiensttauglichkeit, für alle Männer ab Jahrgang 2008 wieder verpflichtend. […] Kernpunkt ist die Möglichkeit, die Wehrpflicht flexibel zu aktivieren.

Vertiefte Medienschau

An Hand des SPIEGELS lässt sich die Vorbereitung des Terrains exemplarisch aufzeigen (ein Medienprodukt, über dessen Installierung, Finanzierung und politische Steuerung ein ander Mal diskutiert werden kann):

Neue durch das Dorf getriebene Sau

Mit dem Aufkommen der „Drohnensichtungen“ in den letzten Wochen vielerorts in Europa (cui bono?) dann die Medienbarrage zu dem Thema:

Ausblick

So sehr das derzeitige Gekreische, und meiner Meinung nach klarer Stossrichtung der Akteure: Mein Bauchgefühl sagt mir derzeit immer noch: „Too little, too late.“ Hoffen wir es, sonst wird unser Kontinent vermutlich ein weiteres Mal verwüstet.

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Sonntag, 27. März 2022

Der erste hyperreale Krieg?

Der erste Krieg, an welchen ich mich erinnern kann, ist Operation Desert Storm in Kuwait und im Irak im Januar und Februar 1991. CNN etablierte sich damals mit seiner Live-Reportage direkt aus Bagdad, über die damals neu möglichen Satellitenverbindungen.

31 Jahre später brauchen wir kein CNN mehr, um uns über den Krieg in der Ukraine zu informieren: Smartphones mit guten Kameras sind überall dabei — bei Zivilisten, wie auch Soldaten beider Seiten. Dank schnellem Mobilfunk (4G, und 5G), Internet und Social Media (Twitter, TikTok und Telegram) erreichen Erzeugnisse innert weniger Minuten eine riesige Zuschauerschaft.

Ich kann mich nicht erinnern, das Kriegsgeschehen jemals so ungefiltert, mittels ein, zwei Klicks und annähernd in Echtzeit miterlebt zu haben:

  • zerbombte Häuserruinen
  • unzählige Photos von erbeutetem oder zerstörtem Kriegsmaterial: von Panzerfäusten bis funktonierenden Panzern
  • der Abschuss einer Javelin-Rakete von einem Hausdach auf ein Ziel in Sichtdistanz vor einem Waldrand
  • der Abschuss eines Helikopters mit einer Boden-Luft-Rakete
  • unzählige Drohnenvideos, insbesondere solche, wo Raketen/Artillerie gleich in Ziele einschlägt
  • Leute, die mit Klebeband an Laternenpfähle und Bäume festgezurrt werden
  • zwei erschossene, alte Personen, in einem Auto sitzend auf einer Landstrasse
  • zwei Zivilisten sitzend vor ihrem Haus, erschossen
  • Hunde bei einem Skelett in einem Bombentrichter
  • ein ausländischer Soldat, der von einer Baracke wegläuft, aus welcher eine Rauchsäule aufsteigt
  • ein Artilleriesoldat vor einem Geschütz, der meint „Wenn ihr uns Instagram blockt, blockieren wir halt eure Städte“
  • freundlicher Umgang mit Kriegsgefangenen: er erhält Tee offeriert, und die Betreuer lassen den jungen Mann seine Verwandten anrufen
  • Soldaten, die sich ergeben haben (Kriegsgefangene), mit zusammengebundenen Händen, denen aus nächster Nähe in die Beine geschossen wird

  • ein toter Soldat, umgekippt, auf Schnee liegend, mit den Füssen an einen Laternenpfahl angekettet
  • ein Soldat, der (offenbar) live auf TikTok streamt, und dann während dem Stream entweder auf eine Mine tritt oder von einem Geschoss getroffen wird
  • ein Soldat, der einen abgetrennten Kopf eines gegnerischen Soldaten in die Kamera hält

Wir werden derzeit von allen Seiten mit Informationen geflutetet, und die Informationen erreichen uns je länger desto mehr in Rohform. Nicht in schön aufbereiteten Tagesschau-Beiträgen, mit Quellenverifizierung, Einordnung, Kommentar, Warnungen vor graphischem Inhalten und so weiter.

Jede Seite versucht selbstverständlich über solche Kanäle, ihr Narrativ zu platzieren. Die Quelle und die Authentizität der Videos kann kaum jemand überprüfen — jedenfalls würde das vermutlich für jedes Video Stunden oder gar Tage dauern. Und steht deshalb in keinem Verhältnis zu dem „Aufwand“, das Video einfach kurz zu schauen (und sich noch sehr lange daran zu erinnern).

Schöne neue Welt?

Nachtrag

Der Tagi scheint seit dem 15. März 2022 Social Media-Posts auseinanderzunehmen.

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Labels: Politik

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