Posts Tagged ‘Sozialversicherungen’

Sonntag, 6. September 2009

Blocher und das "durchschnittliche" Familieneinkommen

Alt-Bundesrat Christoph Blocher gibt, wenn er ins Feld zieht, alles. So behauptete er in einem Inserat, die Mehrwertsteuererhöhung von 0.4 Prozent für die IV werde die Schweizer massiv belasten, konkret: Für eine durchschnittliche vierköpfige Familie bedeute dies Mehrausgaben von 1000 Franken pro Jahr. Wir rechnen: Eine solche Familie müsste, um auf 1000 Franken Mehrkosten zu kommen, für eine Viertelmillion Franken konsumiert haben – die Wohnungsmiete käme noch dazu. Macht also ein Familieneinkommen von gesamthaft mindestens 300’000 Franken. Wir folgern: Entweder hat Volkstribun Blocher keine Ahnung von der durchschnittlichen Schweizer Familie. Oder er ist schlicht vom Haushaltsbudget der Familie Blocher ausgegangen.

Quelle: SonntagsZeitung, „Politohr“, 6. September 2009, S. 3.

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Donnerstag, 4. Dezember 2008

Wie die Finanzkrise Pensionskassen trifft

Vorbildlich, wie die Bernische Pensionskasse informiert, und dies so, dass es hoffentlich die Mehrheit der Leser auch versteht:

Bis Ende September sanken die Aktienwerte in der Schweiz um rund 20 Prozent, jene im Ausland um rund 25 Prozent. Die Vermögenswerte der BPK verloren in dieser Zeit 7,2 Prozent. Dadurch reduzierte sich der Deckungsgrad auf 94,1 Prozent.

Im Oktober erfolgten weltweit weitere Kursverluste mit entsprechenden Auswirkungen auf den Deckungsgrad.

Weil jedoch die jährlichen Einnahmen aus den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen höher sind als die laufenden Ausgaben für die Rentenleistungen, kann die BPK ihren Verpflichtungen nachkommen, ohne auf das Vermögen zurückgreifen zu müssen. Anders gesagt: Die BPK ist nicht gezwungen, Teile ihres Vermögens kurzfristig zu tiefen Werten zu verkaufen und damit tatsächlich Verluste zu realisieren. Die Verwaltungskommission wird deshalb an der aktuellen Anlagestrategie festhalten und damit die Chance wahren, von einer langfristig zu erwartenden Erholung der Börsen und von steigenden Vermögen zu profitieren.

Quelle: Brief der BPK vom November 2008

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Sonntag, 9. November 2008

AHV-Wertschriften an UBS ausgeliehen

Bin ich der einzige, dem diese Finanzkonstruktion Sorge macht?

Beim Lesen der Berichte des AHV-Fonds fährt einem ein zweiter Schreck in die Glieder, der aber gemildert wird. Wertschriften für 10 Mrd. Fr. des Fonds wurden der UBS ausgeliehen, dies noch bis Ende August 2008. Ende September waren es noch 6 Mrd. Fr. Offenbar wurden diese Wertschriften zwar von der UBS auch weitergeliehen, jedoch haftet die Grossbank dafür und hat zu diesem Zweck ein Depot von Obligationen zugunsten des AHV-Fonds hinterlegt.

Quelle: In zwölf Monaten fünf Milliarden weg (Wirtschaft, Aktuell, NZZ Online)

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Freitag, 26. September 2008

Die Reserven sind aufgebraucht (Schweiz, NZZ Online)

Die im Artikel Wieso sich bei mir Schadenfreude breit macht „Hunderstel-Sekunde Schadenfreude“ ist nun endgültig vorbei.

Publica hat deshalb per Ende Juni 2008 seine Wertschwankungsreserven in der Höhe von 2 Milliarden Franken vollständig aufgelöst. Die Unterdeckung belief sich danach noch auf 158,3 Millionen Franken. Der Deckungsgrad sank von 106,5 (Stand: Ende 2007) auf 99,5 Prozent Mitte Jahr.

Quelle: Die Reserven sind aufgebraucht (Schweiz, NZZ Online)

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Mittwoch, 20. August 2008

Der umtriebige Philippe Müller (FDP)

Stadtrat Philippe Müller (hässliche Web-Site, notabene!), und was er von den stadtbernischen Sozialhilfe-Mitarbeiterinnen zu hören kriegte:

„Herr Müller, Sie haben manchmal komische Vorstellungen. Möchten Sie nicht ein Praktikum machen bei uns?“

Quelle: BernerZeitung, 20. August 2008, „Wie um die Einsicht in Dossiers diskutiert wurde“ S. 23.

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Freitag, 11. Juli 2008

Sozialhilfebetrug: Irgendwie logisch

Den Vorwurf der Widerhandlungen gegen das Sozialhilfegesetz liess das Gericht jedoch fallen. Der Mann habe sich nicht von der Sozialhilfe abmelden können mit der Begründung, seine Drogengeschäfte reichten für den Lebensunterhalt aus. Sonst hätte er sich selber damit belastet. Der Iraner soll 95\’000 Franken erschlichen haben.

Quelle: Berner Sozialhilfebezüger verurteilt – nicht wegen BMW (Schweiz, NZZ Online)

In dieser Hinsicht auch lesenswert: Paradoxe Drogengewinne

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Sonntag, 11. Mai 2008

Die wahren Schmarotzer

„Die Entwicklung und der Vertrieb von potenziell missbräuchlichen und illegalen Steuersparmodellen sind ein lukratives Geschäft in den USA geworden, und professionelle Organisationen wie Wirtschaftsprüfer, Banken und Investmentberater sowie Anwaltskanzleien sind führende Entwickler und Vermarkter geworden“

Quelle: Die UBS soll vor Jahren gewarnt worden sein

Auch wenn man in der Schweiz so gerne auf der Ausländerkriminalität und den „Sozialschmarotzern“ herumreitet und ihnen Millionenschäden anlastet – ich persönlich bin der Meinung, dass die oben genannten Berufsgruppen uns allen einen deutlich grösseren Flurschaden hinterlassen – in Milliardenhöhe.

Doch über die Finanzkünstler herzuziehen, geziemt sich in unserem Land einfach nicht, weshalb ich auch schon wieder schweige.

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Sonntag, 20. April 2008

SBB-Pensionskasse

Hobella!

[…] der Bund habe der SBB-Pensionskasse bereits bei ihrer Gründunung 1999 über zwölf Milliarden Franken mitgegeben.

Quelle: Milliarden-Hilfe für SBB-Pensionskasse

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Dienstag, 13. November 2007

Sozialhilfe-Mekka Zürich

[…] Der Rechtsanwalt verneinte jegliche Arglist seines Mandanten, der völlig plump vorgegangen sei. Er habe sich nicht einmal die Mühe genommen, schwarz zu arbeiten, sagte der Verteidiger, der das Sozialamt massiv kritisierte. Schon alleine die Einsicht in die Steuererklärung hätte seinen Klienten zu Fall gebracht, führte er aus. Die Geschädigten hätten nicht einmal minimalste Kontrollmassnahmen angewendet.

Das Gericht schenkte den Argumenten des Verteidigers kein Gehör und verwies darauf, dass die Sozialhilfe in der Stadt Zürich heute ein Massengeschäft sei. So habe der Angeklagte darauf vertrauen können, dass die Sozialbehörden seine falschen Angaben nicht überprüfen würden, erklärte der Gerichtsvorsitzende Stephan Aeschbacher.

Quelle: 16 Monate bedingt für Sozialhilfebetrug

Auf Grund solcher Fälle schreien viele Rechtsbürgerliche nach Sozialdetektiven – und somit befürworten diese eine weitere unnötige Aufblähung auf des Gesetzesdschungels.

Mein Vorschlag: Man wendet einfach mal die bestehenden Gesetze an, bevor man neue erlässt, die dann wiederum nicht angewendet werden …

Angesichts solcher Lächerlichkeiten frage ich mich schon, ob man in der Sozialdirektion das Wort Controlling noch nie gehört hat? Lieber Herr Aeschbacher, auch wenn es sich um ein Massengeschäft handelt – dank der heutigen Informationstechnologie, auch unter Voodoo bekannt, verknüpft man Steuer- mit Sozialhilfedaten mit einer simplen Datenbankabfrage.

Wenn schon derart dreiste Betrugsversuche keinem ach so sozialen Helfer auffallen, wie sollen dann ganz ausgeklügelte Betrüegerein je entdeckt werden?

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Samstag, 20. Oktober 2007

Aufrichtiger Dank an unsere Väter und Mütter

[…] I just want to thank the baby boomers for totally and completely fucking over what could have been the greatest country ever. The whole time I was growing up no one ever said anything about oil. No one ever said anything about foreign manufacturing. No one ever said anything about non-linear population growth. No one ever said anything about Topsoil. No one ever said anything about illegal aliens. No one ever said anything about preparation for anything that might come our way. No, the sad truth is that the boomers grew up in unprecedented wealth and security and blissfully burned more oil, energy, topsoil and whatever else you can regretfully burn than any generation since the beginning of known history. These are the assholes who told us to “get good grades” and everything will be awesome. Guess what dad, no amount of straight A’s are going to help when the shit hits the fan. You just enjoy your retirement in the million dollar piece of shit house you own.

Quelle: Fuck a bunch of Baby Boomers

Eine ähnliche, wenn auch nicht so aggressive und entwürdigende Diskussion mit umgekehrten Vorzeichen habe ich manchmal mit meinem Erzeuger. Beispielsweise dann, wenn er sich beklagt, dass im Kühlschrank wieder einmal Dinge herumliegen, deren „Zu verbrauchen bis“-Datum längst abgelaufen ist. Oder wenn ich mir – trotz Essensresten vom Vorabend – etwas neues zu Abend koche, weil ich gerade „Lust“ danach habe.

Meine Antwort fällt immer ähnlich aus: a) Ihr habt mich auf diese Weise erzogen. Und b) Ich bin ein Kind der Konsumgesellschaft. Jahrzehntelang darauf trainiert, mich genau so zu verhalten. Klar ist das keine Entschuldigung:

Good Lord, I said to him, we’re talking about men and women who have reached middle age! You live a half century, your faults can’t be blamed on Daddy anymore.

Quelle: The Worst Generation

Wie sind denn die us-amerikanischen Baby Boomers?

[…] I don’t literally mean that everyone born between 1946 and 1964 is a selfish pig. But generations can have a unique character that defines them, especially if they are the elites of a generation — those lucky few who are blessed with the money or brains or looks or skills or education that typifies an era.

Yet as troubling as that may be, the Sixties were in many ways the Boomers’
finest moment. It was at least a fad then to pretend to care about racial
justice at home and war abroad, to speak out against pollution and prejudice.
But it was mostly just talk. As they came of age, and as idealism might have
required some real sacrifice, idealism suddenly became unfashionable.

Wie halt auch die Quoten-Grünen, die sich ins Tibits setzen, um eine aus Afrika eingeflogene Mango in Form eines Säftchens zu trinken …

[…] They didn’t invent sex or drugs or rock ’n‘ roll, but they damned near ruined them all.

Boomer political and economic values reached their most perfect expression under pre-Boomer president Ronald Reagan in the eighties: Screw your neighbor, lay off the factory workers, shuffle a lot of paper, build an economy in which a few people get the gold mine and most people get the shaft.

[…] Having grown up using their parents‘ credit cards, the Boomers found it just as easy to pass on their bills to their children.

[…] Most men worked in manual labor. Most women did manual labor in the home as well. So many parents from that generation have said to me, ‚We had so little, we wanted our children to have so much–and we spoiled them.“

Die lieben Renten

Eine andere, deutlich gehässigere Diskussion hat sich kürzlich ergeben. Thema war der Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat.

Aus meiner Überzeugung, eine ausgesprochen nachhaltige, notabene, bezieht man aus der Pensionskasse nur soviel, wie man auch einbezahlt hat (plus selbstverständlich die Zinsen auf das Vermögen, die aber dann auch tatsächlich haben erwirtschaftet werden müssen).

Bei meinem Diskussionspartner hingegen rückte etwas anderes in den Vordergrund: Der Kanton habe eine bestimmte Leistung versprochen. Er könne diese nun nicht einfach nach seinem Gutdünken streichen.

Selbstverständlich gehe ich mit ihm einig, dass der Staat niemals hätte Versprechen machen sollen, die er offensichtlich nicht einhalten kann. Protest ist als von den Betroffenen durchaus berechtigt. Die neuen Regeln sollten deshalb auch nur für die neuen Mitarbeiter gelten. Schliesslich ändert Swisscom die Mobilfunkgebühren auch nicht zu unseren Lasten, nachdem wir einen Vertrag abgeschlossen haben.

Dennoch konnte ich ihm kein klares „Ja!“ abringen, dass man zukünftig nur noch soviel aus der Rentenkasse bezieht, wie man auch wirklich einbezahlt hat …

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