Archiv 5. Oktober 2005

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Spanische Grippe – welcome back!


Church book entry for Stefan-Tiburz Aeby
Originally uploaded by emeidi.

Wie SPIEGEL online heute berichtet, haben Forscher denjenigen Grippe-Virus aus Überresten zusammengebastelt, der 1918 für die spanische Grippe verantwortlich war.

Auch meine Familie war zumindest väterlicherseits von der Pandemie betroffen – am 10. September 1918 raffte sie meinen Urgrossvater Stefan-Tiburz Aeby in Giffers dahin. Mein Grossvater, also Tiburz‘ Sohn, war damals gerade knapp 11 Jahre alt und seine Mutter 53 Jahre. Sie sollte ihm noch 31 Jahre erhalten bleiben und sogar die Geburt sechs seiner Enkel erleben.

Die Illustration, die ich diesem Blog-Beitrag beigelegt habe, zeigt den Eintrag im Kirchenbuch der Kirchgemeinde Giffers, in dem der Pfarrer in schönstem Kirchenlatein mitteilt, was mit dem Aeby Stephanus im September 1918 passiert ist:

Anno 1918, die 10. Novembris mortuus et die 11. Novembris ab infra scripto in Giffers sepultus est: Aeby Stephanus, filius legitimus Umberti et Mariae, natus Schmid, maritus Theresiae, natae Egger ex Rechthalten. Domiciliabus in Obertswyl. Natus est 22. junii 1864.
Alphonsus Riedo parochus

Lesefehler vorbehalten

Quelle: Kirchenbuch der Gemeinde Giffers, gelagert auf Mikrofilm im Staatsarchiv Fribourg.

Der Scan kann übrigens auf lesbares Niveau vergrössert werden, indem man in der Flickr-Oberfläche auf ‚all sizes‘ klickt und die höchste Auflösung auswählt.

Notabene: Novembris ist nicht etwa November, sondern als lateinisch ‚Neun‘ zu übersetzen – also als September zu deuten.

Und zum Schluss noch dies: Wenn ich so überlege waren Kirchenbücher ja schon fast ein Vorläufer der Blogs, wenn aber auch mit einer eingeschränktem Tehmenbereich und deutlich kleinerer Leserschaft …

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Mittwoch, 5. Oktober 2005

RSS für Windows und Mac

Wenn die Sachverständigen bei NewsGator richtig analüsiert haben, haben wir seit gestern Gewissheit, welche zwei RSS-Reader „State of the Art“ sind:

Quelle: Fscklog.com

Hier noch die Presseerklärung von NewsGator. Dort liest man unter anderem:

According to some statistics, it’s [NetNewsWire] the most popular desktop RSS reader on any platform, even though it’s Mac-only.

Man stelle sich vor: Der populärste Reader auf allen Plattformen. Apple, mit einem Marktanteil von höchstens 5%, zeigts den Windows-Bastlern wieder einmal. Lesen denn Windows-User keine Blogs? Oder immer noch im Web-Browser? Pfui.

Ich hoffe, dass Brent das Produkt so richtig vergolden liess – das gönne ich nämlich jedem Mac-Developer, der ein wunderbares Produkt auf den Markt bringt und all den Fenster-Köpfen zeigt, wie intuitiv zu bedienende Software aussieht.

PS: Und wer immer noch nicht weiss, was RSS oder ein RSS-Feed-Reader ist, sollte dies schleunigst tun. Dies ist nämlich die effizienteste Art, den Überblick über eine grosse Zahl von Blogs zu behalten.

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Mittwoch, 5. Oktober 2005

Wann es Zeit wird, zu gehen …

Nein, nicht ins Jenseits, sondern zu einem anderen Arbeitgeber … Was denkt ihr wieder? Zur Zeit sicher auch sehr ratsam für Bundesangestellte.

Auf Slashdot gibt es einen netten Artikel When to leave that first tech job, der aufzeigt, wie IT-Fachkräfte seit Jahren verfeuert werden.

Leider hat der Original-Text (ein Blog-Eintrag auf christopherwilson.net), dem Ansturm nicht lange standgehalten und wurde „geslashdotted“ – sprich durch massive Zugriffe aus aller Welt vom Netz genommen (schliesslich kriegt man bei vielen Hosting-Firmen nur ein begrenztes Transfervolumen – wenn diese überschritten wird, wirds teuer).

Ein Kommentar auf Slashdot liest sich aufgrund des Malheurs denn auch recht amüsant:

  1. Write an article on your situation
  2. Get the link posted to Slashdot
  3. Watch as the server sets itself on fire!
  4. Loss!

Immerhin: Ein anderer Leser postete gleich den ganzen Artikel von Wilson in das Diskussionsforum. So kam ich dann doch noch in den Genuss der Lektüre.

Kurzzusammenfassung

Hier die Punkte – damit man ohne schlechtes Gewissen den Hut nehmen kann!

  • Unangenehmer Arbeitsplatz („Cubicles“, Schreibtisch, Lärm etc.)
  • Verblödete Management-Etage
    • Besserwisser / Klugscheisser
    • Ratschläge von Experten ignorieren
    • Unrealistische Zeitvorgaben
  • Aufstiegsmöglichkeiten („Kampfwertsteigerung“)
  • Bezahlte Überstunden / Bonus

Einige nette Zitate:

This one needs no explanation. If you tell management that it will take 8 days, and they turn around and tell you they think it will take six, you need to leave.

Remember, not all programmers make good managers, just like not all managers make good programmers.

Much later, I realized they were setting employees up for failure, and then blaming the employee, instead of blaming themselves.

If you’re working too many hours at the office, and the company isn’t doing whatever it takes to get you back down to a healthy 40 hour work week, then something is wrong.

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