Der Nationalrat hat heute im Sinne der Millionenbezüger in der Chefetage entschieden. Diese sollen Aktienbezüge nun zwar schweizweit einheitlich versteuern (gefällt mir als erklärter Etatist), erhalten aber als Zückerchen einen saftigen „Steuerrabatt“ auf das so erzielte Einkommen, wenn sie die Aktien in bares Geld umwandeln (gefällt mir überhaupt nicht). Die Mehrheit unseres Parlamentes vertritt in dieser Vorlage wieder einmal nicht das gemeine Volk, sondern Spitzenverdiener …
Die SP, die immerhin um die 70 Nein-Stimmen gegen die verschiedenen Vorschläge mobilisieren konnte, droht nun mit dem Referendum. Dann wollen wir mal schauen, ob der normale Büetzer auch derart von Steuergeschenken begeistert ist in Zeiten, wo der Staat Geld dringend nötig hätte.
Mein Vater ist aber skeptisch, ob das Referendum an der Urne gutgeheissen würde. In Vergangenheit habe sich oft gezeigt, dass die Stimmbürger aus unverständlichen Gründen in solchen Fragen immer für die reichen Zehntausend votieren. Wohl im Glauben, falls denn die Euro-Millions bei ihnen auch mal sprudeln, dann auch davon profitieren zu können …
Dieses eine Mal denke ich aber, dass der Abstimmungskampf sehr polemisch und direkt geführt werden kann. In der Schweiz haben die Millionen-CEOs in der Bevölkerung jeden Goodwill verspielt – deshalb genügt es meiner Meinung nach mit Sätzen wie „Steuergeschenke für Ospel?“ um sich zu werfen. Fertig, Abstimmung gewonnen. Da könnten die Bürgerlichen in der Arena noch lange diskutieren über
… der Rabatt sei ein Bonus für die Nichtverfügbarkeit der Option und das Risiko des Wertverlustes.
Quelle: Ja zu privilegierter Besteuerung
Aha … ?
Gegen klare Statements, die Geschenke an Reiche erwähnen, kommt man mit solch hochstehendem Geschnurr sicher nicht zum Ziel.
[…] die Vorlage bringe mehr Steuergerechtigkeit und langfristig wesentlich höhere Steuereinnahmen.
Glauben wir das dem Gerold, wenn er in der Arena mit Dackelaugen in die Kamera guckt? Natürlich nicht. 1, setzen.