Archiv 10. März 2006

Freitag, 10. März 2006

Auf den Spuren eines anonymen Kommentators

Anonyme Kommentare – nun gut. Wer die Balls nicht hat. Aber wie BloggingTom es heute bedauerte:

Übrigens: Wär doch schön wenn man wüsste, mit wem man hier diskutiert. Insofern finde ich „anonym“ etwas schade. Just my two cents…

Da im Netz niemand wirklich anonym ist, recherchiere ich aus Langeweile (und als kleine Herausforderung) ein bisschen. Welch‘ ein Glück, dass ich mein Blog auf dem eigenen Server hoste und so Zugriff auf die RAW-Logs habe.

Als erstes filtere ich das gestrige RAW-Log nach Zugriffen auf die entsprechende Seite. Der Kommentator muss ja den Kommentar von BloggingTom auf seinen Kommentar zuerst lesen, um darauf antworten zu können:

cat access.log | grep "GET /2006/03/partyguide-und" > access-filtered.log

25 Hits wurden auf diese Seite im Laufe des 10. März registriert. 7 Suchmaschinen-Einträge fallen weg, sind es noch 18 Stück.

Wie verhält sich der anonyme Kommentator wohl? Ich vermute im Laufe meiner Recherchen, dass er BloggingToms Kommentar liest und danach gleich seine Replik verfasst. Also interessieren mich die Zugriffe vor 15:16 Uhr und hoffe insbrünstig, dass Blogger.coms Uhren in etwa richtig justiert sind.

Drei Zugriffe kommen in die engere Wahl:

[1] wod0001.zl.com - - [10/Mar/2006:14:24:43 +0100] "GET /2006/03/partyguide-und-die-verweilzeit.html HTTP/1.1" 200 12275 "http://www.cocomment.com/comments/BloggingTom" "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; de; rv:1.8.0.1) Gecko/20060111 Firefox/1.5.0.1"

[2] 80-219-177-208.dclient.hispeed.ch - - [10/Mar/2006:15:05:57 +0100] "GET /2006/03/partyguide-und-die-verweilzeit.html HTTP/1.0" 200 12275 "http://search.blogger.com/?as_q=partyguide&ie=UTF-8&ui=blg&bl_url=blog.emeidi.com%2F&x=238&y=17" "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.8) Gecko/20051111 Firefox/1.5"

[3] 146.67.250.199 - - [10/Mar/2006:15:10:54 +0100] "GET /2006/03/partyguide-und-die-verweilzeit.html HTTP/1.1" 200 12275 "http://search.blogger.com/?as_q=partyguide&ie=UTF-8&ui=blg&bl_url=blog.emeidi.com%2F&x=238&y=17" "Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 6.0; Windows NT 5.1; SV1)"

Ich verfüge nun also über drei IP-Adressen und die Informationen der verwendeten Browser. Auch sehr schön ersichtlich sind die sog. „Referer“, also die Angaben, von wo (URL) ein Besucher auf meine Seite kam (bspw. durch den Klick auf einen Link auf einer anderen Seite).

Die Hispeed-Adresse interessiert mich auf den ersten Blick am Meisten. Der einfachste aller „Tricks“: Man gibt diese in den Browser ein und schaut, ob eine Antwort zurückkommt. Viele Leute betreiben ja heutzutage zu Hause einen kleinen Web-Server. Für mich das gefundene Fressen – wenn denn eine Antwort zurückkommt:

80-219-177-208.dclient.hispeed.ch

Kaum zu glauben – es Antwortet jemand. Ich werde aber gleich auf eine „offizielle“ Web-Site umgeleitet:

beta:~ mario$ wget 80-219-177-208.dclient.hispeed.ch
--00:51:07--  http://80-219-177-208.dclient.hispeed.ch/
           => `index.html'
Resolving proxy.hispeed.ch... done.
Connecting to proxy.hispeed.ch[62.2.17.118]:8080... connected.
Proxy request sent, awaiting response... 302 Moved Temporarily
Location: http://www.bimixx.ch/ [following]

www.bimixx.ch

Was ist denn das? Aha: „bimixx Network ist ein gratis WebHoster“. Spannend. Muss aber noch nichts heissen – der Name sagt mir jedenfalls nichts.

Wer steckt wohl dahinter? Schauen wir mal doch mal bei Über uns

Und jetzt haut’s mich vom Hocker. Volltreffer! Was lese ich dort:

Nach der Reorganisation von bimixx.ch besteht das Team nur noch aus Sandro Roth und Fabio Di Lorenzo. Bald gibts hier mehr =)

Fabio Di Lorenzo? Den kenn‘ ich doch! Bestens sogar. Ich habe LuLu vor wenigen Wochen einen think eMeidi-Artikel gewidmet: Partyguide bloggt.

Di Lorenzo ist nicht nur frischgebackener Blogger, sondern auch als Photograph für Partyguide tätig. In der Hierarchie trägt er den spannenden Titel „Regionalmanager Zürich“ (PG-Profil dilorenzo). Mehr über ihn in seinem Steckbrief.

Ich kann es natürlich nicht beweisen, doch ich vermute stark, dass es sich beim anonymen Kommentator um ihn handelt.

Jetzt kann ich wieder beruhigt schlafen *zwinker*.

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Freitag, 10. März 2006

Just Fucking Google It!

Wenn der Chat-Partner mal wieder selten blöde Fragen stellt:

Just Fucking Google It!

Wenn er eher orthographische Mankos aufweist:

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Freitag, 10. März 2006

Google Analytics sau-langsam

Wer wie ich seit einigen Tagen Probleme mit Blogger.com hat (träge Ladezeiten), sollte in seiner /etc/hosts folgendes eintragen:

127.0.0.1     www.google-analytics.com

Blogger selbst funktioniert nämlich, aber Google Analytics Server scheinen einen Performance-Engpass zu haben. Die Browser legen sich so lahm, weil sie unzählige Sekunden (Minuten?!) auf die Antwort dieses Services warten.

Vgl. bspw. auch Google Analytics saugt! oder Google Analytics

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Freitag, 10. März 2006

Gangsta-Jugend

Auch die schweizerische Jugend nutzt das Internet immer intensiver und ergreift die vielfältigen Möglichkeiten, sich im World Wide Web anderen Leuten zu präsentieren. Präsentieren ist das richtige Wort dafür – Image ist alles. Insbesondere gerade Mitglieder der Generation Hip-Hop (wie konnten wir es nur dazu kommen lassen?) haben sich in mühseliger Arbeit ein individuelles Selbstbildnis gezimmert. Komisch nur, dass alle dasselbe anziehen, sagen und hören.

Erst kürzlich habe ich ja einige bildnerische Trouvaillen von Partyguide-Benutzern präsentiert. Lange vor mir kamen aber bereits andere Blogonauten, die sich dem Thema angenommen haben! Schön, dass die heutigen Tendenzen nicht nur mich stören.

Ist euch schon aufgefallen, wie viel junge Teenager sich sehr provokativ und sexistisch präsentieren? Wenn deren Eltern davon wüssten, wären sie alles andere als begeistert. […] Nicht zu vergessen sind diese unleserlichen Texte mit diesen Slangs und Schreibweisen der Jugendliche.

Quelle: Ich hasse Meinbild.ch

125 Kommentare – soviele Antworten habe ich noch nie auf einen Blog-Artikel eintrudeln sehen. Die Lektüre dieser ist langwierig, aber spannend:

Nein, die Seite meinbild.ch ist mal wieder eines dieser tollen Beispiele, das Zeigt für was unsere Jugend auch fähig sein kann. Ein solches Beispiel nimmt einem manchmal ganz arg den Wind aus den Segeln, wenn man für einen starke Jugend einstehen möchte.

Gerade deswegen weil sich zeigt auf welch niedrigem Niveau sich unsere Jugend inzwischen bewegt. Denn wenn ich mich mal schlecht fühle, mit mir selbst mal wieder nicht zufrieden bin und ich mich selbst frage, ob ich wohl nicht ganz normal bin, dann mus ich nur die Website meinbild.ch besuchen und ich merke wieder, wie froh ich eigentlich sein kann, nicht zum Durchschnitts-Niveau zu gehören.

wered all so konservativ wie ihr, würdemer no i höle wohne und mitere kühle um fraue werbe!!!! all redet vonere verblödig und nivolosiket.. ich sege aber es isch es anders nivo vo eus junge, es revoluzioners*g* mi hend hald kei ziit und lust me uf die ganz rechtschribe schei****e, üses ziel isch sich zverstendige underenand, obs jetz en gangsa- skater- sprayer- kifferslang isch, spielt kei rolle.. klar, die 14 jährige halb nakte meitli findi au nöd grad guät, vorallem mit all dene pedos wos inzwüsche git..

[Antwort an den Revoluzzer] Revolution? Dass ich nicht lache. Eine Revolution der Verblödung? Da sieht man’s mal wieder, wieviele der jungen Leute dumm sind und auch dumm bleiben. Nur weil 50% und mehr (Messlatte: meinbild.ch) der Youngsters nicht mehr richtig Deutsch sprechen plus schreiben, sollen sich die Intellektuellen deren anpassen? Nicht mit mir! Mir scheint, als müsste man inzwischen weniger von einer “Verblödungsrevolution” sprechen als von einer Intellektualrevolution.

[…] und diese slangs, das ist einfach das, was wir heutzutage benutzen. es sieht einfach cooler aus, wenn man einen slang benutzt.

ich sege eigentlich nix übner anderi lüt aber die chline 11 jöhrigi wo halb nackt im meinbild sind isch scho chli danebet

übrigens: ja ich finde dass ich inteligent [sic!] bin danke:D

mein gott ir scheiss tye sind so beschisse demlich ey, ir labered was vo verblodig vo de menschheit, aber ir sind scho lang verblodet, raffed ers ned?

[CUT]

Und es geht ewigs so weiter – anscheinend lesen die Teenies auch Blogs? Und sie kommentieren auch und verteidigen ihr Revier. Wow :-)

In der Blogosphäre wurden Morphis Worte in weiteren Artikeln verarbeitet:

Normale Entwicklung?

Trotzdem:

Meinbild.ch zeigt also auf, auf welchem ach so tiefen Niveau unsere Jugend, ich inbegriffen, heutzutage steht. Ich kann dem absolut nicht beipflichten. Wir haben unsere eigene Sprache, voll von Anglizismen, schwiizerdütsche Wörtlis, und “Insider”- Ausdrücken. Aber ist das wirklich so schlimm? Schliesslich hat jede Generation irgendwie ihre eigene Umgangssprache, sie ist sogar notwendig um sich von anderen Gruppen abzugrenzen.

Guter Punkt. Die alte Generation steht der nachfolgenden immer skeptisch gegenüber, wobei wir in diesem Fall ja nicht vom Konflikt zwischen Eltern und ihren Kindern, sondern zwischen Teenagern (14 bis 18?) und jungen Erwachsenen (18+) reden.

Dass die Sprache dauernd im Fluss ist, zeigt die Forschung ja klar auf. Damit muss man sich abfinden. Obwohl ich finde, dass gepflegtes Deutsch im späteren Berufsleben wichtig ist (oder wollen Meinbildler solche Jobs gar nicht?), darf man die Jungen nicht dauernd daran aufhängen. Die Slanger müssen sich einzig bewusst sein, dass sie (noch?) nicht die Regeln machen. Und solange man die Regeln nicht macht, sollte man sich anpassen. Oder auswandern und einen Freistaat gründen.

Was mich aber stört ist die ganze Hip-Hop-Kultur, inspiriert durch das US-amerikanische Gangstertum. Das Bild, das durch all die Hip-Hop-Clips aus den Staaten in unsere Wohnzimmer flimmern, ist bedenklich. Viel zu viele Junge orientieren sich am Gangstertum und fühlen sich als Reinkarnation der Ghetto-Boys. Sie handeln leider auch immer wie mehr danach. Das ist das wahre Problem. Und diese Tendenzen beunruhigen mich, weil die Pimps und Gangstas noch nicht aufgezeigt haben, wie man das von ihnen vorgelebte Leben wirklich bestreitet (Wie fährt man eine schicke Karosse? Wie hat man dauernd drei Bitches um sich herum? Wie kommt man zum täglichen Brot?).

Kommas einsetzen

Zum Schluss noch einer dieser „Kommas, mir doch egal“-Ergüsse:

Sali zämmä ich finde das mega übertriebe vu verblödig vu dä jugend zredä sorry hey äs wird immer meh verlangt vu dä jugendliche egal i wellere richtig d’asprüch werdet immer extremer und respekt das viel jugendlichi dem gwachse sind und jetzt zu denä slangs dsproch isch lebendig und entwicklet sich und so slangs sind eini vu villne grundlage das sich eusi sproch witerentwicklet ob zum guete oder schlechte naja das isch gschmacksach und no so vuwägä kritik jo kritik isch an und für sich okay solang si konstruktiv isch aber i hacket jo nume druff umä naja so erreicht mir jugendliche äs ziel diä “allzugschiede” hässig mache also sorry würd zerscht mol luege wiä mers besser cha mache und ned verabscheue bye bye s’hansli

Erinnert mich an meinen Artikel Rechtschreibung und Stil in deutschen Blogs. Diesen Text könnte übrigens der/die Suchende benutzen, wo [sic!] mit der Suchanfrage "Text wo die Kommas noch nicht eingesetzt sind." auf mein Blog gekommen ist *grins*

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Freitag, 10. März 2006

Pänzerle

Irgendwie scheint beim Bund immer noch zuviel Geld einfach so „rumzuliegen“. Wie sonst kommen unsere obersten Krieger auf die Idee, eine halbe Milliarde (!) Schweizer Franken für die Aufrüstung des Panzer-Fuhrparks zu fordern? Haben wir in Zeiten der überaus knappen Bundeskassen nichts besseres zu tun, als vorweihnächtlich Spielzeuge für unsere Kinder in Feldgrün anzuschaffen?

Neben 12 Minenräum- und Geniepanzer hat man auch ein Auge auf Kampfpanzer geworfen. Brauchen wir das wirklich? Kommt die Waffe der Blitzkriege im 20. Jahrhundert auch in diesem Jahrhundert zu neuem Ruhm? Und das erst noch unter Schweizer Flagge? Wow! Ich kann mir das einfach (noch?) nicht vorstellen. Unsere Militärs dagegen wohl schon …

Was machen Kampfpanzer, für mich eine Offensivwaffe erster Güte, in den Händen eines neutralen Staates? Da wir hoffentlich in nächster Zeit nicht vorhaben, einen unserer Nachbaren hinterfutzig zu überfallen, sehe ich nicht ganz genau, wieso wir derart teure Tanks benötigen. Stellen wir sie ins Mittelland und warten, bis der Feind auftaucht? Oder fahren wir sie in unwegige Bergtäler und lassen die Besatzungen einen haufen wertlose Steine verteidigen, während die wichtigen Städte in die Hände des Gegners fallen?

Andererseits frage ich mich sowieso, woher wir in einem kriegerischen Konflikt (um uns herum – wir sind ja neutral) all das Benzin hernehmen, um diese Gefährte in der halben Weltgeschichte herumzuschicken. Oder kaufen wir etwa die VW Lupo 3L-Version der Gefährte? Kompogas-Schüsseln? Vielleicht doch lieber mit Rapsöl betriebene Gefährte.

Und drittens glaube ich immer noch nicht, dass unsere „3-Wochen-im-Jahr“-Pänzeler sehr gut abschneiden würden im Kampf gegen hochtechnisierte und kampferprobte Verbände. Da nützen einem auch die dicksten Stahlplatten nicht mehr …

Eben gerade darum benötigen wir laut den Armee-Planern die Dinger:

Um aber eine minimale Kompetenz zur Abwehr eines militärischen Angriffs zu erhalten, müsse der verbleibende Verteidigungskern der Armee unbedingt „vollständig ausgerüstet“ sein. Wenn kritische Komponenten fehlten, sei das Konzept des Aufwuchses gefährdet: Es sieht vor, dass ein minimaler Teil der Armee den Verteidigungskampf weiter trainiert, damit daraus in Zeiten militärischer Bedrohung wieder eine kampfstarke Truppe aufgebaut werden könnte.

Quelle: Halbe Milliarde für bessere Panzer

Denke nur ich, dass hier der Realismus abhanden gekommen ist? Bis unsere Truppen das „Pänzerlen“ wieder (konnten wir es jemals?) erlernt haben, sind im Bundesbern schon längstens die Flaggen des Annexors gehisst und wir gehen wieder unserer Arbeit nach – anderer Boss, aber immer noch derselbe Trott wie vorher.

Die Schweiz ist ja sowieso nur interessant, wenn der Finanzplatz intakt bleibt. Ob man die UBS, Credit Suisse und die Nationalbank im 21. Jahrhundert mit Panzern einnimmt?

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Freitag, 10. März 2006

Microsofts erste Web-Site

A Brief History of Microsoft on the Web

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