Archiv Dezember 2006

Montag, 11. Dezember 2006

192.168.100.3

Das ist die IP-Adresse, die mein IPCop-Router seit heute Mittag, 11:55 Uhr, vom Kabelmodem zugeteilt bekommt. Will heissen: Seit mehr als 8 Stunden ist unser Haushalt ohne Breitband-Internet; seit 15 Minuten bin ich mit dem 56k Analog-Modem meines iBooks im Netz unterwegs.

Zuerst kam mir diese IP-Adresse spanisch vor – doch nach einigen Recherchen im Netz ist mir nun klar, dass diese IP wohl vergeben wird, wenn das Modem keine Trägerfrequenz findet und sich folglich nicht mit dem Cablecom-Netzwerk verbinden kann.

Bei meinen Recherchen habe ich weiter entdeckt, dass man bei Samsung-Kabelmodems (Zwischenfrage: Hat noch jemand ein solches in Betrieb?) in dem Falle über 192.168.100.1 oder 192.168.100.254 auf ein Webinterface gelangt und sich dort den Status des Geräts anzeigen lassen kann. Die Zugangsdaten für die geschützten Bereiche lauten angeblich:

u: nemst
p: Standard

Versuche, ein solches Web-Interface bei meinem grauen Modem zu finden, schlugen (bisher) fehl. Deshalb warte ich wohl nun bis morgen Dienstag und hoffe, dass ich raschmöglichst von einem Techniker kontaktiert werde. Gemäss Auskunft der Support-Hotline scheint unser Haushalt der einzige im Quartiert zu sein, der über keinen Internet-Zugang verfügt *grrr*.

Wunderbar – dieser Ausfall tritt just in dem Augenblick ein, wo wir von ISDN auf cablecom digital phone migrieren … Au weia, worauf habe ich mich da bloss eingelassen?

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Montag, 11. Dezember 2006

Der SAP-Effekt

Das Ding ist so inkompatibel, dass der SAP Effekt eintritt und für
einen Dollar, den MS daran verdient, 18 Dollars für Consultants
ausgegeben werden müssen.

Quelle: Ich hätte auch gerne was von dem Zeug, dass IDC raucht

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Sonntag, 10. Dezember 2006

Homeparty Fäbi + Fränx 2006

Nach der deprimierenden Geschichte über meinen fahrbaren Untersatz nun noch der bebilderte Rückblick auf die Party vom vergangenen Samstag:

Homeparty Fäbi + Fränx 2006

Soviel von meiner Seite. Die Ereignisse mehr oder weniger wahrheitsgetreu in Worte zu fassen überlasse ich den Chef-Bloggern Darudo Baggins und Torquie.

Übrigens: Sollte die Digicam-Industrie in Zukunft einmal eine wirklich partytaugliche Schnappschuss-Kamera entwickeln, könnte man danach die Aufgabe in Angriff nehmen, Menschen zu entwickeln, die auf Party-Schnappschüssen nicht immer im falschen Augenblick ihre Augen schliessen und furchterregende Grimassen schneiden *grins*

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Sonntag, 10. Dezember 2006

Autofreie Weihnachten

Auf Grund eines kleinen Missgeschickes ist der Özel, ne die Feiertage wohl nur noch per ÖV unterwegs.

Merke: Leuchten die Warnlichter des Amaturenbretts eines Fahrzeuges tiefrot, sollte man es nicht besser wissen und munter-fröhlich weiter durch die Weltgeschichte fahren …

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Freitag, 8. Dezember 2006

Die Erkenntnis reift: "Glasfaser fürs Volk"

Auch in der FACTS-Ausgabe der aktuellen Woche springt man auf den Zug auf und fordert: Glasfaser fürs Volk (bei mir hiess es noch: Fixnet dem Volk). Auch wenn ich mich in meinem Artikel auf die (Aufspaltung der) Swisscom beziehe, und Daniel Meier auf das neu zu schaffende Glasfaser-Netzwerk der EWZ – der Grundgedanke ist derselbe: In Zukunft immer wichtiger werdende Kommunikationsnetzwerke gehören nicht in die Hände der Privatwirtschaft und ausländischer Investoren.

Ich habe die wichtigsten Aussagen hier notiert:

Was bei Strom- und Eisenbahnnetzen unbestritten ist, soll auch bei der Telekommunikation elten, nämlich: Die Infrastruktur gehört nicht privaten Firmen, sondern dem Staat; und dieser vermietet sein Netz als neutrale Plattform zu Selbstkosten an jede interessierte Firma. […] Kurz: Nicht die Infrastrukturen sollen sich konkurrenzieren, sondern die Dienste.

Quelle: FACTS, Nr. 49, 7. Dezember 2006, „Glasfaser fürs Volk“, S. 46f.

Wer macht’s billiger?

Laut dem Branchenkenner Jörg Halter von der Berner Firma Ocha können Stadtwerke ein Glasfasernetz viel billiger bauen als Telekomkonzerne, vor allem weil sie die bestehenden Kanäle und Rohre nutzen können.

Ich kann mich erinnern, dass wir eine ähnliche Diskussion bereits drüben bei Fredy hatten und Nik Hug dabei eine differenzierte Position einnahm:

Kabelkosten und aktive Komponenten sind absolut zu vernachlässigen – Der Tiefbau ist das Problem und hier gibt es wirklich nur minimale Skaleneffekte – ob man 100 Meter Trottoir „pflügt“ oder auf einen Schlag 100’000 Meter mit zig Hauseinführungen baut, spielt keine Rolle. Jede Stunde Bagger, Jede Stunde Polier, Jede Stunde Stunde Bauarbeiter musst du bezahlen.

Quelle: Kommentar zu „ewz soll CHF 200 Mio für Telco-Netz der Stadt Zürich erhalten“

Ehrlich gesagt: Ich weiss nicht, ob es billiger kommt, wenn man eine ganze Stadt auf einen Schlag mit Glasfaser ausrüstet oder nur einen Businesspark. Immerhin gibt es neben meiner Wenigkeit, dem Laien, anscheinend auch einen Sachverständigen, der einen Kostenvorteil für die Stadtwerke sieht (?). Lassen wir uns überraschen …

Investition in eine glorreiche Zukunft

Und jetzt kommt der springende Punkt:

Sei es in Chicago, Paris, Stockholm oder Wien: Viele Gemeinden wollen die Kabel wieder selber in der Hand halten. Türler verweist denn auch auf die Standortattraktivität: „Wenn wir international konkurrenzfähig bleiben wollne, müssen wir nicht nur Strassen bauen, sondern auch Datenautobahnen“.

Die Leute sind zwar durch den Dot-Com-Boom von 2000/1 resistenter gegen Hypes geworden – doch für das Internet sehe ich ehrlich gesagt weiterhin eine gewaltige Zukunft. Als Land auf diesem Gebiet ins Hintertreffen zu geraten, kann für unsere Wirtschaft bedrohlich werden (beim E-Government sind wir es bereits – doch noch machen sich die Standortvorteile der Konkurrenten nicht bemerkbar – noch!). Durch eine stabile, neutral zugängliche Netz-Infrastruktur fördern wir den Wettbewerb bei den Dienstleistern. Durch „dicke Leitungen“ werden neue Services entwickelt, es entstehen Arbeitsplätze, es entwickelt sich Know-How, das sich vergolden und in andere Länder exportieren lässt.

Der falsche Markt

[Türler] „Parallele Netze aufzubauen ist volkswirtschaftlich unsinnig.“ Unter den Infrastrukturen werde es keinen Wettbewerb geben, sagt der Stadtrat: „Maximale Konkurrenz entsteht nur zwischen den Diensten. Deshalb laden wir auch Swisscom und Cablecom ein, unser Glasfasernetz zu benutzen“.

Dann wird sich zeigen, ob die beiden Abzocker-Monopolisten auch im freien Markt bestehen können. Denn meiner Meinung nach ist nur der Besitz der Infrastruktur die Überlebensversicherung für beide. Hätten die beiden Unternehmen dieses As nicht im Ärmel, wären sie von innovativeren, billigeren und kundenfreundlicheren Anbieter vom Markt gefegt worden – zu sehr ist das Monopoldenken in beiden Betrieben verinnerlicht, zu träge sind die Angestellten und das Management.

Alles in allem ein sehr gelungener Artikel, Pflichtlektüre für alle Politiker, die in Zukunft in solchen Fragen entscheiden müssen.

Und einen kleinen Traum hege ich: Wie wäre es, wenn unsere Gemeinde dereinst ihr eigenes, kleines Glasfaser-Netzchen besitzt? Oder zumindest unser Quartier? Nur ein Traum? Wir werden sehen.

Bedenken

Und ja, selbstverständlich besteht die Gefahr, dass die Leitungen aus anderen Kässelis quersubventioniert werden. Es liegt hierbei aber an den Politikern, dies – wenn gerechtfertigt – zu unterbinden. Das sind die Vorteile, wenn man der Eigentümer der Stadtwerke ist.

Auch mit Kollege Marton hatte ich in Tokyo interessante Gespräche über Net Neutrality & Co., wobei ich rasch auch auf das hier behandelte Thema kam (er war sichtlich erstaunt, dass sich die Swisscom noch heute, 2006, in Staatsbesitz befindet). Seine Bedenken bezogen sich vor allem auf die Überwachungsmöglichkeiten, die der Staat so in die Hände erhielt. Ich verstehe natürlich das gesteigerte Misstrauen eines Osteuropäers gegenüber dem Staat – doch wie gerade eine heute publizierte Umfrage zeigt, sind wir Schweizer in der Hinsicht anders:

Politiker denken nur an sich

Das Urteil der Bevölkerung über die Politikier ist wenig schmeichelhaft. Dies zeigt eine Umfrage. Allerdings haben die Schweizer grosses Vertrauen ins politische System.

Quelle: BernerZeitung, Nr. 287, 8. Dezember 2006 , Titelseite

Nebenbei bemerkt: Betrachtet man die AOL-Affäre kann man beruhigt sagen: Viel besser scheint die Privatwirtschaft jedenfalls nicht mit ihren Kunden(daten) und deren Privatsphäre umzugehen. Will aber nicht heissen, dass ich so etwas in irgendeiner Form befürworten würde.

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Donnerstag, 7. Dezember 2006

Wenn Ubuntu plötzlich schweigt …

Die Arbeiten an meinem zukünftigen, auf Linux basierenden Mediacenter-PC schreiten zügig voran. Nach meiner Japan-Reise trafen die Grafikkarte sowie das DVD-ROM-Laufwerk ein.

Asus N6200

Leider gestaltete sich die Suche nach einer Low-Profile-Karte (8cm hoch) schwieriger als gedacht. Mein Dell Optiplex GX150 Desktop-Gehäuse verkraftet leider nun einmal nur solch tiefen Karten. Das Problem waren nicht die Karten an sich – diese scheint es zu Hauf zu geben. Das Problem war das Slotblech: Kein schweizerischer Internet-Anbieter, den ich abgraste, hatte eine Karte mit kurzem Slotblech im Angebot. Deshalb entschied ich mich für eine ASUS N6200 (128MB DDR, AGP, TV-Out Cinch), die ich bei digitec.ch bestellte.

Das Slotblech liess sich überraschend einfach abmontieren (man drehe die Schraubenhalterungen des DVI-Anschlusses heraus, und schon fliegt einem das Blech entgegen) und nun steckt die Karte momenten ohne sichere Befestigung im Optiplex-Gehäuse.

DVD-ROM

Auf das DVD-ROM gehe ich nicht näher ein – es handelt sich hierbei um billige Standardware ohne besondere Erfordernisse.

TV-Out-Probleme

Im Netz finden sich unzählige Anleitungen, wie man seine xorg.conf-Konfiguration derart anpasst, dass auf dem TV-Out ein Bild erscheint. Ich probierte einiges – doch erst viel, viel später bemerkte ich, dass die Karte anscheinend automatisch ein Bild auf den TV-Out ausgibt (geklont – genau was ich wollte!), sobald ein Kabel dranhängt.

Leise ward’s …

Nachdem ich den PC aus dem Bastel- ins Schlafzimmer gezügelt hatte, kam der grosse Moment. Anschluss an einen Switch, der wiederum an eine Wireless-Bridge angeschlossen ist (Dank an Torquie für die milde Gabe!). Ich genehmigte mir als erstes die frisch heruntergeladene Folge 3×08 von Battlestar Galactica und war begeistert, dass – trotz WLAN-Bridge – keine Ruckler festzustellen waren.

Am nächsten Tag dann die Überraschung: Wo ist denn der Ton hin? Ich verbriet wohl mindestens zwei Stunden, bis ich auf eine Troubleshooting-Anleitung der Ubuntuaner stiess:

DebuggingSoundProblems

Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich es wirklich mit einem Software-Problem zu tun hatte – der Optiplex GX150 war ja auch nicht mehr der Jüngste. Nach unzähligen Reboots befolgte ich dann letztendlich den gutgemeinten Ratschlag:

Unmute everything. I had to unmute „Master Surround“ even though I only have two speakers, for example.

Quelle: DebuggingSoundProblems

Und siehe da: Tatsächlich. Auch wenn ich immer noch nicht weiss, welche der unzähligen Kanäle ich „unmuten“ musste – nach dieser mir unverständlichen Aktion dröhnte es endlich wieder aus meinen TV-Lautsprechern.

smbfs spukt

Regelmässig mountet mindestens eines der vier in /etc/fstab eingetragenen smbfs-Mounts auf meinen File-Server nicht. Symptom: ein ls -l in /mnt hängt. Erst das un- und erneute remounten des betroffenen Shares löst das Problem dann. Mysteriös!

Fazit

Wie bereits vorher festgestellt: Ein Linux Mediacenter-PC ist nichts für Schwache nerven. Wie ein Laie so etwas zum Laufen kriegen soll, ist mir schleierhaft … Die Entwickler haben die Hausaufgaben noch nicht gemacht und ich empfehle deshalb Linux primär immer noch als Server- und nicht als Desktop-Betriebssystem. Amen.

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Donnerstag, 7. Dezember 2006

Tod in der Wildnis

Das Verschwinden einer amerikanischen Familie in unwegigem Gebiet hat hohe Wellen geworfen. Die Frau mit ihren zwei kleinen Kindern wurde vor einigen Tagen beim Fahrzeug entdeckt, von ihrem Gatten, einem Redaktor auf der Internet-News-Site CNET fehlte jede Spur. Er machte sich nach fünf Tagen in der klirrenden Kälte auf, Hilfe zu suchen – und kam dabei leider um, wie gestern bekannt wurde.

James Kim als Gadget-Liebhaber hätte eine helle Freude daran gehabt, wie nun ein Google Earth-Benutzer seine Odyssee visualisiert hat:

James Kim’s Path

Solche tragischen Ereignisse erinnern einen daran, einen klaren Kopf zu behalten – und beim Fahrzeug zu bleiben, wie die Kommentierenden auf Digg raten. Ironie des Schicksals: Der Gadget-Freak scheint kein GPS-Gerät in seinem Auto installiert gehabt zu haben … Dies hätte ihm zeigen können, wo der nächste bewohnte Ort liegt und in welche Richtung er hätte davonmarschieren müssen. Beim nächsten Ausflug in die amerikanische Wildnis wäre wohl auch ein Satellitentelefon Pflicht.

Nachtrag: Mittlerweile hat auch die Blogosphäre reagiert und erste „Survival Kit“-Anleitungen machen die Runde. Ich glaube aber, dass man in der Schweiz mit einem Auto nicht derart in der Pampa landen kann, dass solche Utensilien nötig werden. Dennoch ist es allemal wert, die Liste kurz durchzugehen. Anstelle des voluminösen Ersatzreifens (die verschollene Familie hat übrigens alle Reifen des Gefährts verbrannt) würde eine solche Box deutlich mehr Sinn machen. Oder kann sich jemand meiner Leser erinnern, wann er das letzte Mal einen Platten hatte?

Via: Digg.com

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Mittwoch, 6. Dezember 2006

Universal

Jobs: You can’t download music from P2P to an iPod. You download it to your Mac, and then it goes to your iPod. So maybe Universal deserves something for each Mac we sell, too. What do you think would be fair?

Quelle: Conjectural Transcript of the Upcoming Negotiations Between Apple and Universal Music

Intelligenter Schachzug der Musikindustrie, direkte Abgaben von MP3-Geräteherstellern einzufordern … Wieviele Male bezahlen wir heutzutage einen Song eigentlich bereits?

Das Argument, nach dieser Zahlung inskünftig jeden Universal-Songs raupkopieren zu dürfen, konnte leider (noch) nicht bestätigt werden.

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Dienstag, 5. Dezember 2006

Salto Origami

Als einer der zwei Gewinner des diesjährigen Aufsatzwettbewerbs der Japanischen Botschaft durfte ich mich nicht nur auf eine Studienreise nach Japan begeben, sondern war gestern auch ins Hotel Bellevue in Bern geladen, um den Geburtstag des japanischen Kaisers zu feiern (etwas verfrüht – eigentlich ist es erst am 23. Dezember so weit, was aber aus offensichtlichen Gründen kein gutes Datum für christliche Länder darstellt).

Fahrgemeinschaft

Da des „Autes“ Vater auch geladen war, schlossen wir uns kurzerhand zu einer Fahrgemeinschaft zusammen und begaben uns auf den regnerischen Weg nach Bern. Etwas nach 18 Uhr betrat ich – zum ersten Mal in meinem Leben – die ehrwürdigen „Hallen“ des Bellevues, dem einzig noch verbliebenen Fünf-Sterne-Palast im Herzen von Bern.

Egerszegi

Sofort stach uns die ellenlange Schlange ins Auge, die sich auf der Treppe ins Untergeschoss (in Richtung Garderobe) erstreckte. Angesichts der zu erwartenden Wartezeit begaben wir uns von der linken auf die rechte Seite des Saales, wo ein anderer Anlass gerade anfing, spannend zu werden. Bevor wir aber in den Mittelpunkt des Geschehens vorstossen konnten, wurden wir von einem älteren Herr (rückblickend wohl ein Politiker) freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen, dass wir wohl nicht zu den erwarteten Gästen gehörten. Wie mein im Smalltalk geübter Begleiter in wenigen Sätzen herausfand, handelte es sich hierbei um die Feier zur Wahl der Nationalratspräsidentin 2007 – Christine Egerszegi.

Mit Blick auf die Schlange fragte mein Begleiter, ob es trotzdem nicht möglich wäre, eine flüssige Zwischenverpflegung zu ergattern, um das Anstehen etwas angenehmer zu gestalten. Dem „Türsteher“ blieb angesichts der Freundlichkeit der Frage und unserem Auftreten keine andere Wahl und zeigte sich einverstanden, wenn wir uns zwei von Egerszegis Drinks schnappen würden. Taten wir dann anstandshalber doch nicht (hätten wir sollen?) und stellten uns zuhinterst in die Schlange für den Botschaftsempfang (nun, um ehrlich zu sein: Nicht ganz zuhinterst – des „Auten“ Vater kannte selbstverständlich jemanden, der bereits in der Schlange stand und wir nutzten deshalb zumindest diese Gelegenheit, uns vorteilhafter zu platzieren).

Hymne

Am Eingang stand der Botschafter mit seiner Gattin und begrüsste alle eintreffenden Gäste – auch mich, obwohl ich angesichts der Übermacht an Designerklamotten und Massanzügen doch deutlich Underdressed daherkam. Macht nichts: Ich hoffte auf den Study Tour-Bonus.

Während einer kurzen Ansprache wurde die japanische Hymne abgespielt – anscheinend stellte dies heuer ein Novum dar. Es folgte die erste Strophe des Schweizerpsalms – und danach war das Buffet eröffnet. Es wurde mit harten Bandagen gekämpft – auch bei den Arrivierten scheint zuweilen Futterneid zu herrschen. Aber andererseits auch durchaus verständlich: Wann kriegt man schon vorzügliches Sushi und Shrimps-Tempura serviert? Es freute mich, dass ich schon im Voraus wusste, wie die Häppchen heissen und was es mit ihnen auf sich hatte. Für die heiklen Gäste gab es aber auch westliches Essen, sprich Käseküchlein und Schinkengipfeli, dazu natürlich einen edlen Weissen und Roten (aus der verstaubten Flasche – wow!).

Sushi im Kabuki

Mein Begleiter stiess bald auf weitere alte Bekannte und es ergab sich, dass wir nach dem Genuss von Sake, der den Ende der Feierlichkeiten markierte, noch weiterzogen. Da das Sushi-Restaurant Japigo Montags geschlossen ist (stellten wir erst vor der verschlossenen Ladentüre fest), verschlug es uns schlussendlich in das Sushi-Restaurant Kabuki in der Markthalle. (Nebenbei: Wo man in Bern Sushi findet) Vorneweg: Teuer, aber ausgezeichnet. Da fühlt man sich gleich wieder in Japan, zumal die Angestellten astreine Japaner zu sein scheinen (meine Nihongo-Profis um mich herum verständigten sich jedenfalls auf japanisch).

Mit unseren Begleitern – einem Ehepaar (er: Japaner, sie: Zürcherin) – speisten wir Sushi und allerlei andere japanische Leckereien (u.a. auch Entensuppe, Frühlingsrollen), begleitet von Kirin (auf der Study Tour war Asahi „Ichiban“, weshalb ich mich über die Abwechslung freute).

Origami im Kabuki

Als ich von meinen Erlebnissen im Land der aufgehenden Sonne berichtete, kam ich auch kurz auf unsere Origami-Übungen bei den eindrücklichen tokyoter Taiko-Trommlern zu sprechen. Ehe ich es mir versah, war der neben mir sitzende Japaner auch schon daran, aus der vor ihm liegenden Unterlage einige Origami-Meisterstücke zu falten. Er begann mit einem simplen, aber nicht minder hochstehenden Faltwerk – ich nenne es „Salto Origami“. Seine Funktion ist so verblüffend wie ausgeklügelt, doch seht selbst:

Schon bald löste sich die fröhliche Runde auf – irgendwie werde ich Japan vermissen … Eins ist klar: I’ll be back. Wann und wie ist eine andere Frage.

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Montag, 4. Dezember 2006

Endlich Beamter

Kollege Burgdorfer wollte es nie werden, doch nun hat ihm das berufliche Schicksal einen Streich gespielt – er ist seit heute „Beamter“ (s. unten):

Swisscom Mobile AG acquires Minick Holding AG

Today’s acquisition of Minick Holding AG gives Swisscom Mobile AG one of Europe’s leading mobile Internet portal and interactive application solution providers. The company, whose head office is in Zollikon, employs 68 staff in Switzerland, Germany, the UK and Spain. […]

Quelle: Swisscom Mobile AG acquires Minick Holding AG

Freundschaftliche Grüsse nach London!

… Und ja, ich weiss – Beamte gibt es in der Schweiz heute ja eigentlich nicht mehr. Und sowieso: Von allen Staatsbetrieben ist die Swisscom wohl am nächsten bei der Privatwirtschaft anzusiedeln. Dennoch konnte ich den Seitenhieb nicht unerwähnt lassen :-)

Übrigens:

[…] and the acquisition will have no direct consequences for its employees.

Labels: Wirtschaft

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