Da mein Bewegungsradius auf Grund von Problemen mit meinen Bändern momentan arg eingeschränkt ist, lief heute den ganzen Tag wahlweise CNBC oder Bloomsberg TV. Und ich sage euch, da ging ein Feuerwerk nach dem anderen los. Ein Korrespondent summierte es richtig: „Heute mussten die Anleger starke Nerven zeigen!“.
Erst jetzt merke ich aber, dass in den USA gar jemand die Notbremse gezogen hat (und gleichzeitig realisiere ich, dass es überhaupt so etwas wie eine Notbremse gibt!).
The New York Stock Exchange said on Tuesday [sic!] it instituted downside trading curbs at 11:06 a.m. (1506 GMT) as U.S. stocks fell sharply on concerns about deterioration in the credit markets.
Quelle: US STOCKS-NYSE imposes trading curbs as stocks tumble
Noch nie gehört – was zum Teufel ist das? Wikipedia erklärt:
A trading curb, also known as a circuit breaker, is a point at which a stock market will stop trading for a period of time in response to substantial drops in value.
Quelle: Trading curb
Aber mal ehrlich, Jungs – wenn die Marktwirtschaft die Kurse in den Keller schickt, sollte man das doch akzeptieren. Ich deute diese „curbs“ als unerlaubter Eingriff in den Markt, der auf’s Ärgste zu verteufeln ist!
Wenn sogar der Özel weiss …
… das drüben in den Staaten etwas ganz faul ist, sollte den heutigen Absturz eigentlichen niemanden mehr überraschen:
- Ron Paul über die us-amerikanische Schulden-Bubble
- Wirtschafts-Propheten, hierbei sei besonders auch noch auf die NYT-Grafik hingewiesen
Und wenn wir gerade dabei sind – aus untenstehender Grafik wurde ich zuerst nicht ganz schlau, doch Kollege Zgraggen hat sie mir dann verständlich gedeutet:
(Übrigens: Hat jemand die Helvetica bemerkt?)
Des Alten Rat: „Investiere nicht in Märkte mit schwächelnder Währung!“ (= US Dollar).
Schadenfreude
Ich habe bereits früher keinen Hehl daraus gemacht: Mir gefällt es, wenn es die Börse sprichwörtlich „vögelt“. Dabei sollte ich doch heulen, auch wenn ich gar keine Aktien besitze. Schliesslich ist eine aufstrebende Börse ein Zeichen für eine starke Wirtschaft – und davon profitieren nicht nur Superreiche, sondern auch ich! (Ausnahme: Das Ding hat sich dank „Blutverdünner“ in Form von zuviel in der Weltgeschichte herumlauernder Liquidität verselbständigt und sich von der realen Wirtschaft entkoppelt). Und nicht zuletzt sind meine Vorsorgegelder zu einem nicht unbedeutenden Anteil in Aktien investiert.
Vielleicht werde ich einmal über meine Aussage lachen (hoffentlich!), doch ich glaube nicht, dass sich 2045 irgendein Mensch um seine Pensionskassenbeiträge scheren wird (Stichworte: Erhöhung des Rentenalters, Peak Oil, Klimaveränderung).
Immerhin ein Tanker auf Kurs
Apple machte der Wirbelsturm nichts aus und steigerte heute ihren Aktienwert (nach glänzenden Quartalszahlen) um fast 7%. Bravo!