Archiv August 2016

Montag, 8. August 2016

Spuren eines Abfallsünders

In meiner Metamorphose zu einem Schweizer-Bünzli bin ich beim nächsten Meilenstein angelangt: Ich rege mich tödlich ab den Abfallsündern auf, welche an der Glas- und Alusammelstelle an der Brunnmattstrasse hier in Bern ihren ganzen Hauskehricht liegen lassen.

Ich meine wie bescheuert muss man sein, den eigenen Abfall aus der Wohnung zur Recyclingstelle zu tragen und dann dort zu deponieren?

Heute war ich wieder mal vor Ort und habe unseren Glasabfall entsorgt. Mir fiel bei der Ankunft an den Containern sofort eine Denner-Papiertragetasche auf, welche bis oben mit leeren PET-Flaschen gefüllt war.

Da ich so oder so noch auf dem Weg ins Coop Brunnmatt war, um unsere PET-Flaschen zu entsorgen, nahm ich die Tragetasche kurzerhand mit. Beim Entleeren fiel mir auf, dass der Besitzer der Tragetasche einen zerknüllten Einkaufszettel zurückgelassen hatte:

Abfallsünder Einkaufsbeleg Denner 3008 Bern

Welche Erkenntnisse ziehe ich aus diesem Beweismittel?

  • Die Person kauft im Denner ein.
  • Die Person — und/oder deren Familie — scheint Unmengen an Parfumreis-Reis zu konsumieren (2 Säcke à 1 Kilogramm).
  • Auch Milch ist hoch im Kurs (2 Liter).
  • Und dem Alkohol ist die Person ebenfalls zugeneigt (5 Dosen à 5 Deziliter)
  • Die Person scheint ohne Tragetaschen einkaufen zu gehen, weshalb sie im Laden selber ein Tasche kaufen muss.
  • Die Person ist ein skrupelloser Abfallsünder: Sie muss die leeren PET-Flaschen wenige Minuten nach ihrem Einkauf heute um 19:28 Uhr — am hellichten Abend — entsorgt haben; ich war gegen etwa 19:40 Uhr an der Entsorgungsstelle.
  • Das schlimmste am Ganzen: Sowohl der Denner als auch das benachbarte Coop haben PET-Sammelstellen. Im Laden drin.
  • Die Person bezahlt nicht bar, sondern besitzt eine EC Maestro-Karte mit den Endziffern XXXX XXXX XXXX XXX0 746
  • Die Person besitzt folglich ein Bankkonto.
  • Interessant ist der Passus „Débit“ der Kartenbuchung — bei meinen Einkäufen steht dort „Buchung“. Ich gehe davon aus, dass die Person französischsprachig ist.

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Montag, 1. August 2016

Unbekannte Kreditkartenbelastung

Nach unserer Rückkehr von unserer Weihnachtsreise nach Israel ging ich Ende Januar 2016 wie jeden Monat die Kreditkartenabrechnung durch.

Bei einer der aufgeführten Transaktion stockte ich, da ich mir nicht erklären konnte, wo ich was mit der Kreditkarte eingekauft hatte:

Gama Management and Clear Tel Aviv

Tel Aviv? An dem Tag weilten wir am Morgen zwar noch in Tel Aviv, waren aber zum Zeitpunkt der Buchung längst in Jerusalem angekommen. Ausserdem sagte mir „Gama Management and Clear[ing]“ rein überhaupt nichts. Eine säuberlich aufbewahrte Quittung fand sich in meinen Unterlagen auch nicht, was den Fall weiter verdächtig machte. Immerhin ergab sich aus dem Bloomberg-Porträt des Unternehmens die Erkenntnis, dass es sich wohl um einen israelischen Kreditkarten-Acquirer handeln muss.

Ein Anruf bei der Hotline des Kreditkartenherausgebers half mir nicht weiter, da die Hotline-Mitarbeiter in ihren Applikationen offenbar auch nur diejenigen Angaben zu einer Buchung sehen, welche ich bereits in der Smartphone-App hervorgeholt hatte. Eine Nachforschung nach einem Kaufbeleg sei nicht möglich; stattdessen bot man mir an, die Transaktion zu stornieren, meine bisherige Kreditkarte als ungültig zu erklären und mir kostenlos eine neue Kreditkarte auszustellen.

Da ich die Kreditkarte vielen Shops im Internet hinterlegt habe, fand ich das keine so tolle Idee, verstand aber die Motivation dahinter auf Anhieb: Für das Kreditkartenunternehmen kommt diese Massnahme deutlich günstiger, als mühsame Nachforschungen für Kunden durchzuführen. Ich lehnte das Angebot höflich ab, teilte der Mitarbeiterin mit, dass ich selber versuchen würde, Nachforschungen zu tätigen, und legte den Anruf auf.

Mittels Foursquare-Checkins (Zeitzonenumrechnung nicht vergessen!) hatte ich bereits vor dem Anruf eingrenzen können, dass die Transaktion in der Alrov Mamilla Avenue, einer Shopping-Mall amerikanischer Prägung, stattgefunden haben musste. Die Mall war 10 Fussminuten von unserem damaligen Hotel, dem Dan Panorama, entfernt.

Kaum hatte ich aufgelegt, kam meine Frau nach Hause. Ich erzählte ihr von der unbekannten Buchung und fragte sie, ob sie sich an eine Kreditkartenzahlung in dieser Mall erinnern konnte. Wie aus der Kanone kam aus ihr herausgeschossen: „Ja, da ich mein Portemonnaie im Hotel vergessen hatte, hast du mir doch im Zara einen Schal bezahlt … Weisst du nicht mehr?“.

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Montag, 1. August 2016

WebEx benötigt keine Admin-Rechte

Die Verwendung der WebEx Screen Sharing-Lösung im Geschäftsalltag benötigt keine Administratorenberechtigungen.

Klickt man auf einen Sitzungs-Link, wählt man einfach den im unteren Teil der Homepage schlecht erkennbaren Link „Run a temporary application“.

WebEx Run temporary application

Die zum Download angebotene Datei führt man mittels Klick auf „Run“ aus.

WebEx Run or Save

Der Browser frägt nach der Installation einer .cab-Datei, welche ich freundlicherweise abgelehnt habe — es klappt auch ohne. Nach etwa 30 Sekunden war ich im Testmeeting.

Testen kann man das am Besten auf der von Cisco freundlicherweise bereitgestellten Test-Seite unter Test a WebEx meeting on your device.

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Montag, 1. August 2016

Twitter-Spammer blocken

Das geht ganz einfach, wenn man sich vowes (kürzlich aktualisierter) Liste bedient:

vowe Twitter Spammer

Quelle: Updated list of impolite Twitter spammers

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Montag, 1. August 2016

Zeichensatz einer .srt-Datei erkennen und nach UTF-8 konvertieren

Heute bin ich einer .srt Untertitel-Datei eines Films aus Asien über den Weg gelaufen, welche in VLC nur Zeichensalat anzeigte:

srt Subtitle SHIFT-JIS

Ziel war es, diese Untertitel-Datei mit iconv in UTF-8 zu konvertieren. Doch bevor ich damit beginnen konnte, musste ich herausfinden, wie der Ursprungszeichensatz hiess.

Glücklicherweise existiert genau für solche Fragestellungen ein Python-Modul, welches einem das Rätselraten abnimmt. Das Modul heisst chardet, welches ich kurzerhand mittels MacPorts installierte:

# port install py27-chardet

Auf Grund einer Unterlassung früherer Tage musste ich einmalig noch das Python auswählen, welches auf der Kommandozeile standardmässig ausgeführt wird:

# port select --set python python27

Via: ImportError: No module named gnuradio

Anschliessend konnte ich die Untertitel von Python parsen lassen:

$ python -c 'import chardet,sys; print chardet.detect(sys.stdin.read())' < Sugihara\ Chiune.srt
{'confidence': 0.99, 'encoding': 'SHIFT_JIS'}

Via: How to auto detect text file encoding?

Bewaffnet mit dieser Information konnte ich nun iconv zu Hilfe ziehen:

$ iconv -f SHIFT-JIS -t UTF-8 Sugihara\ Chiune.srt > Sugihara\ Chiune.UTF-8.srt

Quelle: Japanese Encoding Conversion

Das Resultat sah nun so aus:

srt Subtitle UTF-8

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Montag, 1. August 2016

Automatische Alarmierung bei Verkaufsstart eines Apple-Geräts

Als Apple im Frühjahr 2016 das iPhone SE vorstellte, war für mich klar, dass ich mich (endlich) so rasch als möglich von meinem in die Jahre gekommenen iPhone 5s trennen würde.

Das Datum des Verkaufsstarts in der Schweiz war bald nach Apples Ankündigung bekannt (der 29. März 2016), doch wann genau das Gerät über den Apple Online Store bestellbar sein sollte war mir nicht klar (mittlerweile weiss ich es: 9 Uhr morgens, Schweizer Zeit).

Kurzerhand richtete ich mir am Tag vor dem angekündigten Verkaufsstart deshalb auf Pingdom einen Check auf die Produkteseite im Apple Store ein. Pingdom ist ein Dienst, der die Verfügbarkeit einer Web-Site alle 5 Minuten prüft und verfügt als „Bonus“ die Möglichkeit, nach einem String in der HTML-Antwort des Web-Servers zu suchen.

Im vorliegenden Fall machte ich mir die Möglichkeit eines „Transaction Checks“ zu Nutze, mit welchem man konkret definieren kann, welches DOM-Element welchen Text beinhalten sollte.

Ich erfasste die Parameter und konfigurierte, dass mich Pingdom alarmieren sollte, wenn der Text

Derzeit nicht verfügbar

nicht mehr auf der Seite iPhone SE 64 GB Silber angezeigt würde (was ich als Indiz wertete, dass die Bestellfunktion nun aktiviert war).

Der Check sah in der Pingdom-Oberfläche folgendermassen aus:

Pingdom Apple iPhone SE

Als DOM-Element machte ich li.as-purchaseinfo-dudeinfo-deliverymsg aus.

Fertig! Und tatsächlich, kurz nach 9 Uhr morgens am 30. März 2016 erhielt ich den Alarm direkt auf mein Smartphone.

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