Archiv ‘Leben’

Sonntag, 29. Januar 2023

Zitat zu Alter, Geld und Zeit

Passt (leider) perfekt:

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Dienstag, 14. September 2021

Allerlei Wissenswertes über Geschirrspüler

  • You do not need to pre-rinse
  • The most powerful jets in a dishwasher shoot upwards from the bottom, so stack the dirtiest items on the lower shelf and the cleaner or more fragile items above. This is also why your bowls, containers and cutlery should face down.
  • A full dishwasher dries better than a half-full dishwasher
  • A full dishwasher can clean 144 items with roughly 13 litres of water, or anything between eight and 20. According to a study by the University of Bonn, hand washing the same load uses, on average, 100 litres of water.

Quelle: How to properly load a dishwasher: ‚If you pre-rinse it might actually come out dirtier‘

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Sonntag, 29. August 2021

„Wer Angst hat, lebt länger“

„Alle Basejumper, die ich damals befragte, sagten, dass sie nicht springen, wenn sie keine Angst haben.“

Quelle: MIGROS Kulturprozent: «Wer Angst hat, lebt länger»

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Donnerstag, 12. März 2020

Berechnungen zu amerikanischen und schweizerischen Spitalbetten unter Corona

Merke: Glaube keiner Statistik, die man nicht selber gefälscht hat. Bei untenstehenden Aussagen ist Quellenkritik zwingend nötig. Aber ich vermute, dass die meisten Gesundheitsbehörden den einen oder anderen Statistiker und Epidemologen auf der Gehaltsliste haben und deshalb langsam aber sicher drastische Massnahmen ins Auge fassen.

“We’re looking at about 1M US cases by the end of April, 2M by ~May 5, 4M by ~May 11,”

“By this estimate, by about May 8th, all open hospital beds in the US will be filled.”

Quelle: @LizSpecht: I think most people aren’t aware of the risk of systemic healthcare failure due to #COVID19 because they simply haven’t run the numbers yet. Let’s talk math.

Liz Specht ist gemäss LinkedIn Associate Director of Science & Technology at The Good Food Institute. Sie ist auf der Web-Site als Mitarbeiterin aufgeführt.

Das Institut hat folgende Mission:

GFI has a team of scientists, entrepreneurs, lawyers, and lobbyists, all of whom are laser focused on using markets and food technology to transform our food system away from factory farmed animal products and toward clean meat and plant-based alternatives.

Als Ergänzung empfiehlt sich dieses Video eines Mathematikers über exponentielles Wachstum, hier im Kontext von Corona:

Und in der Schweiz?

Gemäss dem Bundesamt für Statistik gibt es in der Schweiz 37’956 Spitalbetten. Dies beinhaltet aber auch „Psychiatrische Kliniken“, „Spezialkliniken der Rehabilitation/Geriatrie“ sowie „Andere Spezialkliniken“.

Wenn Liz Specht richtig schätzt, dass im Alltag 66 Prozent der Betten von „normalen Patienten“ belegt sind, hätten wir in der Schweiz also maximal 33 Prozent oder 12’526 Betten für die schlimmen Corona-Fälle zur Verfügung. In China waren 5 Prozent der Fälle kritisch.

Unsere Spitäler hätten also ungefähr dann ein Problem, wenn wir zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig 12’526 kritische Fälle zählen würden. Wären das wie in China 5 Prozent der Infizierten, gäbe es im ganzen Land somit mindestens 250’520 Infizierte. Das wären 3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Experten gehen wiederum davon aus, dass mittelfristig 40 bis 70 Prozent der Einwohner vom Virus befallen werden.

Eine der wenigen Variable, die wir beeinflussen können, ist, ob alle auf’s Mal krank werden und wir die Betten innerhalb von wenigen Tagen füllen … oder aber ob wir das über Monate hinweg ausdehnen können.

Nachtrag — 2020-03-12

Das Thema findet sich nun auch auf 20 Minuten: Schüler berechnen, wie viele Spitalbetten fehlen. Kernaussage:

Behauptung: Die Spitalbetten reichen nicht aus

Gehe man davon aus, dass 20 Prozent dieser Fälle an einer schweren Infektion litten oder zu kritischen Fällen gehörten, würden zwischen einer halben und einer Million Menschen unser Gesundheitssystem benötigen, schreiben Keller und Gerber. Die Schweizer Spitäler könnten aber auch im besten Fall mit 38’000 freien Betten nicht 510’000 Coronavirus-Patienten auf einmal beherbergen. Die beiden Schülerinnen kommen zum Schluss: «Unser Gesundheitssystem wird früher oder später zusammenbrechen.» […]

Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) gibt es zurzeit in der Schweiz 82 von der SGI zertifizierte und anerkannte Intensivstationen. Dort stehen derzeit zwischen 950 und 1000 Betten zur Verfügung. Davon verfügen 800 bis 850 Betten über Beatmungsgeräte. […]

Bei den Beatmungsplätzen könnte es durchaus zu einem Engpass kommen, sagt Infektiologe Cerny. «Der Bedarf ist sehr gross und wir wissen nicht, wie schnell sich die Epidemie hierzulande ausbreitet», erklärt er. In einigen Regionen in Norditalien konnten Patienten nicht mehr beatmet werden, weil es einen Materialengpass gab. «Vor diesem Szenario haben wir alle Angst», sagt Cerny.

Nachtrag — 2020-03-17

Die Lombardei (mit 10 Millionen Einwohnern, als eine Region bevölkerungstechnisch in der Grössenordnung der Schweiz; flächenmässig halb so gross) verfüge über 800 Intensivbetten (Quelle). Gemäss einem Artikel in der Financial Times besitzt Italien 12.5 Intensivbetten pro 100’000 Einwohner, d.h. Total, über das gesamte Land verteilt, 7560 Betten. Die Schweiz soll gemäss dieser Erhebung über etwas mehr als 10 Intensivbetten pro 100’000 Einwohner verfügen; sprich Total 870 solcher Betten (Quelle)

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Dienstag, 3. März 2020

Corona: Drei von mir ausgewählte Überblicksquellen

Die Republik

(Solange es die Publikation noch gibt) Nüchtern und ehrlich, wo es (noch) keine Antworten gibt werden auch keine zusammengezimmert.

Das Coronavirus geht um. Sollten Sie Angst haben? Und wenn ja: was dann?

Last Week Tonight with John Oliver (HBO)

Englisch, mit dem üblichen Trump- und FoxNews-Bashing und einigen Einspielern, die zum schmunzeln anregen (der Humor darf in der Pandemie nicht verloren gehen!).

Spezialvorlesung

Für diejenigen, die keine Übersetzer von Wissenschaft auf Allgemeinbildungsniveau benötigen (und 90 Minuten Zeit haben).

40 bis 70 Prozent der Leute hierzulande werden vermutlich hier angesteckt. Es geht nun also weniger darum, sich in den eigenen vier Wänden zu verbarrikadieren, als einerseits sicherzustellen, dass der Körper den Virus optimal bekämpfen kann, und andererseits diejenigen Leute vor Ansteckung zu schützen, die ab dem Virus sterben könnten (sprich: die älteren Semester und Leute, die bereits jetzt an schweren Krankheiten leiden, die das Immunsystem und die Lungen schwächen).

Bonus

Fantastisch. Keine Ahnung, wie die Vietnamesen einen solch qualitativ hochstehenden Song mitsamt Video so schnell hingekriegt haben?

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Sonntag, 9. Juni 2019

Meine Sauna-Ausrüstung

Ein Tag nachdem ich diesen Blog-Artikel publiziert hatte, besuchte ich wieder einmal die Sauna. Als ich nach dem letzten Saunagang zu meinem Bademantel zurückkehrte, fehlte das grosse, blaue Leinentuch. Zuerst dachte ich, dass jemand sein Badetuch mit meinem verwechselt und meines fälschlicherweise mitgenommen hatte. Komisch war nur, dass in der ganzen Sauna nirgendwo mehr ein überzähliges blaues Tuch hing. Ich verliess das Bernaqua und hinterliess dann online eine Verlustmeldung. Leider ist das Leinentuch nie mehr aufgetaucht, weshalb ich davon ausgehen muss, dass es jemand gestohlen hat. Die Beweggründe sind mir nicht klar — wer stiehlt ein gebrauchtes, feuchtes Badetuch? Wer hat ein Auge dafür, dass gerade dieses Tuch etwas teurer ist? Ich weiss es nicht. Und: Wenn man es stiehlt, kann man es ja nie mehr in diese Sauna mitnehmen, da die Gefahr besteht, dass der ursprüngliche Besitzer es bei einem Saunagang wiederentdeckt. Jedenfalls achte ich seither darauf, vor Saunagängen meinen Bademantel demonstrativ über mein blaues Tuch und das Necessaire zu hängen. Und wenn ich mich in den Ruheraum verziehe, kommen alle meine Tücher nun immer mit.

Einige Monate später musste ich dann erleben, dass einem älteren Benutzer die Schuhe aus dem Umkleideraum für Abonnenten gestohlen wurden. Mit Flip Flops bekleidet bot sich im kältesten Winter ein andere Gast an, ihn nach Hause zu fahren. Seither schliesse ich wertvolle Schuhe ebenfalls im Spind ein.

Letzten Sommer entdeckten Stephanie und ich die Bernaqua-Aktion „Sommerpass“, die einem über die schwach besuchten Sommermonate für 199 CHF während zwei Monaten all-inclusive-Zugang zum Bernaqua (Erlebnisbad, Fitness, Sauna) erlaubt.

Heuer gibt es die Aktion übrigens auch wieder (verfügbar noch bis zum Starttermin 23. Juni 2019). Der Pass erlaubt dieses Mal sogar den Eintritt in andere Fitness-Center des Unternehmens. Wer also das nötige Kleingeld besitzt, während den Sommermonaten nicht oder nur wenig in die Ferien verreist oder aus anderen Gründen an den Standort Bern gebunden ist: Zuschlagen!

Im November des letzten Jahres entscheid ich mich nach den positiven Erfahrungen aus der Sommeraktion, ein Ganzjahres-Abonnement für den Fitnesspark zu lösen. Dank dem Beitrag meiner Krankenkasse kostet mich ein solches Abonnement „nur“ 900 CHF/Jahr — und da ich mich gleichzeitig für die MIGROS Fitnesscard entschieden habe, kann ich alle Wellness- und Fitnesscenter des Unternehmens in der Schweiz kostenlos besuchen. Ein No-Brainer!

Ich bin ein grosser Fan der gemischten Saunalandschaft im Bernaqua geworden. Was mir aufgefallen ist: Im Winter war ich kein einziges Mal krank und musste der Arbeit fehlbleiben. Ich schreibe dies primär den regelmässigen Saunagängen im Bernaqua zu.

Man sollte aber gewarnt sein: So wenig Volk wie im Juli und August trifft man das restliche Jahr hinüber in der Sauna nie mehr an; in den Wintermonaten wird es regelmässig sehr, sehr eng bei den stündlich stattfindenden Aufgüssen.

Doch was bringe ich jeweils mit in die Saunalandschaft? Hier meine persönliche Liste:

Tasche

Inspiriert durch die Zimmerausstattung im Wellnesshotel Rovanada in Vals habe ich mir letztes Jahr bei Brack mehrere Koziol Taschen XL gekauft. Aus wirklich starrem Plastic erscheinen sie mir perfekt, um den restlichen, nachfolgend aufgeführten Plunder in der Wohnung zu lagern und dann mit einem Handgriff ins Fitnesscenter mitzubringen.

Schuhwerk

Einerseits bringe ich seitjeher Havaianas Flip Flops mit ins Fitnesscenter. Mich hat aber zunehmends gestört, dass man „beim Einstieg“ in die Flip Flops immer so genau zielen muss, damit der Haltebändel zwischen dem grossen und dem nachfolgenden Zeh landet.

Ich habe mir deshalb bei Dosenbach Crocs-Imitate gekauft: HERREN CLOG. Sieht zugegebenermassen scheisse aus, sind aber viel einfacher anzuziehen und angenehm zu tragen.

Bademantel

Fast hätte ich seinerzeit bei Globus im Westside einen überteuerten Markenbademantel gekauft, der mir weder gut gesessen noch vom Stoff her gefallen hat (viel zu schwer, dick).

Glücklicherweise stellte ich den Kauf zurück, wanderte in die benachbarte H&M-Filiale und fand ihn, den perfekten, leichten, sehr stylischen Bademantel: Bademantel in Waffeloptik, Helles Taupe (ZUSAMMENSETZUNG Polyester 50%, Baumwolle 50% ART.- NR.0346942015). Er erinnert mich an einen japanischen Kimono.

Da mein Modell kurze Ärmel aufweist (ich bin mir nicht sicher, ob das oben verlinkte Modell wirklich meinem Bademantel entspricht — ich glaube das oben ist die Langarmversion), habe ich den Bademantel eine Nummer grösser gekauft: L/XL. Schaut meiner Meinung nach perfekt aus; die Ärmel kommen mir fast bis zu den Ellbogen.

Tücher

Erst wenn man die Sauna öfters besucht, merkt man, wie wichtig geeignete Tücher sind.

Ich erwähne diese explizit im Plural, weil ich mittlerweile nur mehr mit zwei Tüchern in die Sauna gehe: Blau (= kalte „Anwendung“; sauber), um mich nach den Duschen/Bädern zu trocknen; Rot/Orange (= heisse „Anwendung“; dreckig), um mich in einer Sauna darauf hinzulegen und meinen Schweiss aufzufangen.

Man könnte sich dafür die seit Jahren im Trend liegenden Hamamtücher leisten (ich habe auch vor langer, langer Zeit über Lieferanten berichtet).

Stattdessen habe ich dem Vernehmen nach saugkräftigere Leinentücher gesucht — und gefunden.

Das Hipster-Produkt von Outlier NYC war mir dafür aber deutlich zu teuer.

Dank Reddit wurde ich auf einen Lieferanten aus Europa aufmerksam: Ich habe mir bei Linenfiesta aus Litauen über Etsy zwei reine Leinentücher im Waffeldesign in den Dimensionen 160 × 100 Zentimeter geleistet (ACHTUNG: Es fallen Zollgebühren an, wenn der Warenwert inklusive Portokosten 5 CHF Mehrwertsteuer übersteigt).

Das blaue Tuch ist mir für das Abtrocknen nach der Dusche doch etwas zu gross (und berührte gelegentlich den Boden), weshalb derzeit gerade ein Tuch in der Dimension 70 × 130 Zentimeter auf dem Weg in die Schweiz ist.

Die Tücher rolle ich nach der Benutzung jeweils zusammen. Von Outlier NYC inspiriert habe ich mir hierzu auf Aliexpress entsprechende „Luggage Straps“ mit Buckle bestellt, die die zusammengerollten Tücher umschliessen und zusammengerollt lassen: THINKTHENDO Adjustable Suitcase Bag Travel Luggage Straps Buckle Baggage Tie Down Belt Lock 4 Color.

Necessaire

Als Necessaire verwende ich ein Werbegeschenk von Victorinox (ein sog. „Amenity Kit“), welches Stephanie vor einiger Zeit auf einem SWISS Business-Langstreckenflug erhalten hat.

Darin kann ich mein iPhone, meine Airpods sowie (in einem Ziploc-Sack) mein kleines Douche verstauen und mit in den Saunabereich nehmen.

Mir gefällt insbesondere das elastische Band mit Druckknopf, mit welchem sich das Etui schliessen lässt und so unterschiedliche Füllmengen zulässt.

Apple Watch

Seit ich die Apple Watch Series 4 besitze, welche wasserfest ist, bringe ich diese auf meine Saunagänge mit.

Ich bin nun mal eine Person, die zwar auf das Körpergefühl hört, aber trotzdem eine immer ähnlich lange Zeit in einer Sauna verbringen möchte. Deshalb kommt die Uhr immer mit und ich verwende sie, um meine — je nach Tagesform — 8 bis 12 Minuten abzusitzen. Weiterer Vorteil: Zusammen mit den über Bluetooth gekoppelten Apple Airpods kann man in der Ruhezone zu selbst ausgewählter beruhigender Musik entspannen (und gelegentlich einschlafen). Falls man einschläft, hilft der Timer der Uhr auch, dass man rechtzeitig vor dem Aufguss aufwacht …

Von den Diskussionen drüben bei vowe geleitet habe ich mir für Wassersport und Sauna das 44 mm Sport Loop, Muschel geleistet. Dieses soll im Vergleich zu den Silikonbändern rascher trocknen (irgendwie steht in den Kommentaren bei vowe zwar das Gegenteil — war wohl spät am Abend, als ich den Blog konsultiert habe?). A propos: Interessante Fragestellung. Ich trage mein Band wie auf dem zweiten Bild; d.h. Schlaufe unten.

Von Metallarmbändern rate ich ab, ausser man steht auf den Geruch von verbranntem Fleisch und potentiellen Brandings … *zwinker*

Und ja, meine Stainless Steel Apple Watch 4 hat bisher noch jeden Saunagang überlebt, ohne je einmal den Hitzealarm anzuzeigen und herunterzufahren.

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Sonntag, 10. März 2019

Begriff: Feeling Bottlers, Feeling Sharers

Gestern haben meine Frau und ich Fresh Off The Boat Episode 16 von Season 5 mit dem Titel „Trentina“ geschaut.

Dort erzählt Trent Eddie von zwei Menschentypen: Den „Feeling Bottlers“ und den „Feeling Sharers“. Die ersten Charaktere „verschlucken“ oder „verschliessen“ ihr Gefühle gegenüber anderen, während die zweiten Charaktere darüber sprechen und die Gefühle „teilen“.

Den Begriff hatte ich bis gestern noch nie gehört, finde ihn aber sehr treffend.

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Freitag, 14. Dezember 2018

Video: How I See the US After Living in Europe for 2.5 Years

Meine Frau und ich schauen solche persönlichen Erfahrungsgeschichten immer wieder gerne. Oftmals enthalten sie aber viel zu viele Stereotypen, d.h. Verallgemeinerungen (Europa ist genau so wenig eine Einheit wie „die“ USA), manchmal auch etwas Schwachfug, aber immer auch Wahres, d.h. Dinge, die wir ebenfalls festgestellt haben.

Leider hat die Dame (Veganerin — und Minimalistin) in diesem Video die Tendenz, viel zu lange um den Brei herumzureden (engl. „to beat around the bush“). Sehr rasch habe ich in der YouTube-App auf meinem deshalb von der Doppel-Tap-Funktion auf der rechten Seite des Videos Gebrauch gemacht, um jeweils in 10 Sekunden-Inkrementen vorwärts zu springen. Kennt kaum jemand, und habe ich auch nur per Zufall herausgefunden.

Wirklich kurz zusammengefasst bringt sie folgende Punkte auf (paraphrasiert):

  • „US-Amerikaner leben in einer ständigen Angst vor Bedrohungen; einer Angst, die man in Europa so nicht spürt“ — dem kann ich teilweise beistimmen. Schweizer leben auch in einer ständigen Angst, fürchten sich aber vor anderen Dingen (bspw. dass der Zug mit einer Minute Verspätung abfährt — just kidding!). Trotzdem würde ich die Schweizer schlussendlich als „relaxter“ bezeichnen, dem engmaschigen Sicherheitsnetz (Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe) sowie der tiefen Kriminalität geschuldet. Und natürlich auch einer Berichterstattung, die nicht geprägt ist von 24×7 Stunden Mord- und Totschlag.
  • „US-Amerikaner sind nur mit einem Auto richtig mobil, weil der öffentliche Verkehr das Stigma des Fortbewegungsmittel für Arme und Mittellose hat, dreckig, unzuverlässig und nicht nur annähernd flächendeckend ist“ — einverstanden
  • „US-Amerikaner sind nicht gewohnt, zu Fuss zu gehen — sie nehmen das Auto selbst, um kurz zum einen Häuserblock entfernten Shop einkaufen zu gehen“ — einverstanden. Anekdote: Stephanie fuhr kurz nachdem wir hier an der Schlösslistrasse eingezogen waren regelmässig mit dem Auto in unser damaliges Büro. 600 Meter Distanz.
  • „US-Amerikaner ersaufen in einer Flut von Werbung. Überall und jederzeit versucht jemand, ihnen etwas anzudrehen und ihnen weiszumachen, das Leben mit dem Kauf eines Produkts zu vereinfachen“. Die Dame erwähnt eine Flüssigkeit, die man in den Geschirrspüler gibt und dafür sorgen soll, dass das Geschirr nach dem Waschen schneller trocknet — korrekt.
  • „US-Amerikaner kaufen zu viel Müll, benutzen ihn nie, und verscherbeln diesen dann an Thrift Shops respektive Dollar Stores.“ [und damit meine ich nicht den Song] — muss wohl so sein
  • „US-Amerikaner sind immer gestresst und arbeiten sich zu Tode“ — ganz klar einverstanden. Das Volk wird wohl nie lernen, mal einfach abzuschalten
  • „US-Amerikaner erachten es als selbstverständlich, sehr sehr viel Lebensraum zu beanspruchen. Diesen zu teilen ist nicht in ihrem Interesse — deshalb auch die Fixiertheit auf Autos, wo man sich isoliert vom Rest der Welt fortbewegt. Die Autos und Anwesen müssen finanziert werden, was wiederum schnurstracks zum vorangehenden Punkt führt“ — einverstanden. Bei unseren aktuellen Diskussionen ist es Stephanie, der eine Wohnung nicht gross genug sein kann.

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Samstag, 3. November 2018

Minimalistisches Fertighaus in den Hügeln von Sonoma County, Kalifornien

Auf den ersten Blick faszinierend. Die riesigen Fensterfronten, die Schiebetüren über die ganze Gebäudeseiten sowie die Abgeschiedenheit und die Naturnähe gefallen mir ungemein. Doch für mich existieren die folgenden Showstopper:

  • Strom und (Ab)Wasser. Ist das wirklich sauber oder nur behelfsmässig gelöst?
  • Kein Glasfaser-Internet. Wohl auf Lebzeiten nicht. Und ob man auf dem Hügel mehr als popeliges EDGE empfängt, ist fraglich.
  • Nicht Wintertauglich. Kalifornien hat ein mildes Klima. Ich bin mir nicht sicher, ob ein solches Gebäude im schweizerischen Winter so angenehm zu bewohnen wäre: Enormer Wärmeverlust über die Fenster, schlecht isoliert — und dann der überhängende Teil mit der Veranda, unter welcher die kalte Luft konstant zirkuliert. Viel Spass beim Heizen. Übrigens: Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass das Videoteam im Sommer oder Spätsommer zu Besuch war mit wunderschönem Wetter (und verdorrten Gräsern).
  • Pendeln dauert eine Ewigkeit. Ein Auto pro Person zwingend, und lange Fahrzeiten sind unvermeidbar. Der Besitzer arbeitet bei Apple; falls er das im Hauptsitz im Apple Park in Cupertino tut, sind das 90 Meilen und minimal 95 Minuten Autofahrt in eine Richtung (Verkehrsüberlastung zu Stosszeiten nicht berücksichtigt)

Übrigens: weeHouse ist der Hersteller dieser vorfabrizierten Häuser und hat eine Case Study dazu aufgeschaltet.

Nachtrag

Dieses Fertighaus liess mich dieses Wochenende nicht locker: Es eignet sich auf Grund der äusserst simplen Form der Gebäude optimal, um mit Google Maps auf Standortsuche zu gehen. Zugegebenermassen handelte es sich dieses Mal um ein schwieriges Unterfangen. Die Standortangaben in den initial konsultierten Artikeln über das Fertighaus nannten als Region „Sonoma County“ (4580 Quadratkilometer gross), in einem Artikel wurde als nächstgelegene Stadt Santa Rosa angegeben (im letzten Oktober 2017 wegen eines riesigen Wildfeuers sogar in den hiesigen Medien).

Die Karte mit solchen rudimentären Hinweisen abzugrasen war ein unmögliches Unterfangen. Deshalb mussten genauere Hinweise her, welche die Suche nach der Liegenschaft stark eingrenzen würden.

Ein erster wichtiger Hinweis war als Standortangabe der Sonoma Mountain, welcher sich südöstlich von Santa Rosa befinden („a four-acre parcel within an open space preserve on Sonoma Mountain“ im Artikel „Steel the Scene“ in Dwell).

Schlussendlich landete ich auf einem Artikel, der die präziseste Ortsangabe enthielt:

For his weekend retreat, Siegel picked a four-acre parcel [ca. 16’000m2 oder 127 × 127 Meter] far up Sonoma Mountain Road. It is part of Cooper’s Grove, a cluster of four parcels surrounded by 226 acres protected by the Sonoma County Agriculture and Open Space District.

Quelle: Small Sonoma house makes big splash in design world

Eine Google Suche liefert nicht nur Photos der Artenvielfalt im Cooper’s Grove, sondern auch noch Karten und sonstige Informationen über das Naturschutzgebiet.

Google Maps kennt den Cooper’s Grove tatsächlich: Der „Hain“ (wörtlich übersetzt) befindet sich an der 5342 Sonoma Mountain Rd, Santa Rosa, CA 95404, USA. Leider führte eine Suche über die Gegend im Umkreis von zwei Kilometern zu keinem Fund. Die Zufahrt mit Kiesstrasse, der Pool und die zwei markanten rechteckigen Gebäudestrukturen unter den freistehenden Bäumen müssten doch auf Satellitenbilder problemlos erkennbar sein?!

Dann plötzlich die Idee: Was, wenn Googles Satellitenbilder veraltet sind (obwohl (c) 2018 steht)? Als Referenz setzte ich Apple Maps ein, und siehe da, innert weniger Sekunden fand ich die zwei Fertighäuser an den Koordinaten 38.361579, -122.595961 respektive 38°21’41.6″N 122°35’45.3″W (Google Maps, Apple Maps):

Die nächstgelegene Adresse ist übrigens das Gebäude ca. 75 Meter nördlich des Fertighauses: 5767 Sonoma Mountain Rd, Santa Rosa, CA 95404, USA. Diese Liegenschaft besitzt einen geschätzten Verkaufswert von 1.7 Millionen US Dollar.

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Freitag, 7. September 2018

Video: Klimawandel einfach, aber eindrücklich visualisiert

Temperature Anomalies by Country 1880-2017

Ob das ganze jetzt menschgemacht ist oder nicht sei dahingestellt — wenn es in den letzten Jahrzehnten Anomalien gab, dann Hitze und nicht Kälte. Das Video beruht auf Messdaten, die wir in der Form erst seit etwas mehr als 150 Jahren erfassen. Ob es Perioden in der Menschheitsgeschichten gab, die ebenfalls solche heissen Anomalien aufweisen, weiss ich ebenfalls nicht.

Was ich aber weiss: Einen solchen Klimawandel gab es noch nie, als 8 Milliarden Menschen gleichzeitig auf dem Planeten gelebt haben.

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