Archiv ‘Politik’

Sonntag, 28. Juni 2009

Verdammt alte Zöpfe

Die Welt wartet darauf, was der Papst zur Wirtschaftskrise zu sagen hat. Doch die Enzyklika verzögert sich. Die lateinische Übersetzung wird nicht fertig.

[…] Dass die Pflege der alten Sprachen auch ihre Tücken hat, erlebt Benedikt XVI. nun hautnah. Seine Mitarbeiter schaffen es nicht, die neue päpstliche Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ – also „Liebe in Wahrheit“ – rechtzeitig in die offizielle Kirchensprache zu übersetzen. Eigentlich sollte die Stellungnahme des römisch-katholischen Oberhirten am Montag erscheinen. Doch nun verzögert sich der Start um eine Woche.

Quelle: FTD.de – Sprachprobleme im Vatikan: Veritas, veritatis, veritati – Europa

Die Aktionäre dieses Unternehmens haben wortwörtliches Gottvertrauen … andere Buden (bspw. General Motors) hätten längst den Bankrott erklärt. Nur im Vatikan übersetzt man geflissentlich weiter.

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Sonntag, 28. Juni 2009

Nominal- oder Verbalstil?

[Hans-Rudolf] Merz‘ Sätze sind sehr schlicht aufgebaut. Oft reiht der Appenzeller einfach Sachverhalte aneinander. Selten verknüpft er die Sätze kausal. Es dominiert der sogenannte Nominalstil, der wegen seiner vielen Substantive schwerfällig wirkt. Typisch sind Wendungen wie „Die Gefahr ist gross“ oder „Die Globalisierung erreicht…“

Gerne formuliert Merz so, dass der Urheber einer Handlung oder eines Sachverhalts nicht klar benannt wird. Beispiel: „Die Ausgaben des Bundes erhöhten sich.“ Rhetorisch und politisch sind solche Sätze eine Todsünde. „Wer so formuliert, legt sich nicht genau fest“, sagt Sprachforerscherin Ebling.

Wortwahl, Satzaufbau und die formelhaften Wendungen erinnern „stark an Behördensprache“, bilanzieren die Forscher.

Quelle: SonntagsZeitung, 28. Juni 2009, „Sehr nüchtern und ohne Emotionen“, S. 15.

Und was stand in den Anmerkungen zu meiner Lizentiatsarbeit? Genau:

besser Verbalstil als Nominalstil

*hmpf*

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Samstag, 27. Juni 2009

Twitter "manipuliert" die Bundestagswahl?!

„Es wäre der GAU, wenn die Wählerbefragungen vor Schließung der Wahllokale öffentlich bekannt würden“, sagt Bundeswahlleiter Roderich Egeler. Via Internet könnten dann Unentschlossene mobilisiert werden.

Quelle: Microblogging: Politiker fürchten Twitter-Manipulationen bei Bundestagswahl – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

Mein Tipp an die Politiker: Mobilisiert, egal was die Exitpolls versprechen – sprich, tut, was Politiker am besten können: Lügen! Ein komfortabler Vorsprung ist allemal besser, als die Wahlen wegen ein paar Tausend Stimmen zu verlieren.

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Freitag, 26. Juni 2009

Steuereinnahmen in Kalifornien

39% year-over-year drop in personal income tax receipts, a 52% drop in corporate tax receipts, and an 8% drop in sales tax receipts.

Quelle: Unsustainable Economic Activity

Ich wünsche den Politikern viel Spass, diesem enormen Spardruck gewachsen zu sein. Da bringen Einsparungen mit der Rasenmähermethoden überhaupt nichts mehr – hier müssen ganze Leistungsblöcke gestrichen werden. Nur welche? Ich empfehle Bildung, Feuerwehr und Polizei – braucht man für die McJobs eh nicht mehr. Und vielleicht sollte man sich mal überlegen, die Drögeler zu entkriminalisieren und Platz in den Gefängnissen zu schaffen …

Und gleichzeitig wollen sie für 40 Milliarden eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Los Angeles nach San Francisco bauen? Träumt weiter … die Zeit der grossen Infrastrukturprojekte ist in den USA definitiv vorbei.

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Sonntag, 7. Juni 2009

USA ein unwirtlicher Platz für Eisenbahnen?

We always hear that trains can’t survive in this country without public subsidy. That may be true. But you can say the same thing about the big banks, can’t you?

[…] Meanwhile, the railroad tracks themselves are a mess. Again, highways are publically funded, railroads aren’t.

Quelle: Investing in the Transportation System of the Future :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

Do you think maybe GM could retool and start building passenger trains? Sure, GM knows nothing about building railcars. Well, it didn’t know anything about building tanks in World War II, either, and GM learned that pretty quickly.

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Donnerstag, 4. Juni 2009

A Guy called Marco Fischer

Wer auch immer in der Stadt Luzern stimmberechtigt ist – gebt um Himmels Willen Marco Fischer eure Stimme:

Wahlkampfvideo Marco Fischer (FDP, Stadt Luzern) (FLV, 3.6MB)

Quelle: FDP Stadt Luzern – Kandidaten Videoportraits Wahlen 2009 (Video 9 von 31)

Via: Genosse Krattinger

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Freitag, 29. Mai 2009

Wertvolles SBB-Sammlerstück

Ein Missgeschick der eidgenössischen Bahn führt zu diplomatischen Verwicklungen: Sie warb mit einer Europakarte, auf der Polen fehlte.

Quelle: FTD.de – Diplomatische Spannungen: Schweizer Bahn nahm Polen von der Karte – International

Von denen „Kuhvertz“, wie das deutsche Päärchen sagen würde, das gerade im Badezimmer neben mir duscht, besitze ich ja eine ganze Ladung!

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Montag, 25. Mai 2009

US-Alltagsphänomen Working Poors

working full time for a part-time income has become the fate of greater and greater numbers of Americans. In fact, the U.S. minimum wage, adjusted for inflation, has never regained its 1968 value. The average income of a full-time worker at Walmart, today the nation’s largest private employer, is only slightly more than $17,000 a year.

[…] The payday loan, too, is a liar loan of sorts, though the relevant lie is told not to the banker or mortgage broker but to yourself: that you’re still making it, you’ve hit a brief rough patch, everything will work itself out soon. You end up at the payday-lending office only if you have caught at least a glimpse of prosperity, and are desperately trying to keep this mirage in view.

Quelle: Usury country: Welcome to the birthplace of payday lending—By Daniel Brook (Harper’s Magazine)

Als Sozialdemokrat bin ich wie der im lesenswerten Artikel genannten Martin Luther King der Meinung, dass wer arbeitet, auch genügend zum Leben verdienen sollte. Damit meine ich keine Staatsgarantie für jährlich zwei Wochen Ferien auf den Malediven, sondern ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf, kostenlose Schulbildung und eine Krankenversicherungen, die einem bei schweren Krankheiten nicht in den Privatkonkurs treibt.

Und doch fragt die liberale Hälfte in meinem Kopf: Was gibt uns Angehörigen einer westlichen Konsumgesellschaft das Recht, mehr einzufordern als was ein Durchschnittsinder oder ein -chinese erhält? Sind unsere Arbeitsbedingungen und Löhne der Normalfall, oder sind es vielleicht doch eher tragischerweise diejenigen in Entwicklungs- und Schwellenländern?

Egal. Solang der Staat anscheinend über Milliarden verfügt, um eine Grossbank zu retten, dürfen ruhig auch Normalsterbliche in den Genuss des Geldregens und eines anständigen Lebens kommen.

When that industry was consolidated nationally, Eaton began looking for another line of work. He settled on short-term loans—cash today to tide a worker over until payday, offered at triple-digit annual interest rates. Eaton took out a second mortgage on his house and opened up Check Cashing, Inc. on December 2, 1991.

Mutet es nur mir paradox an, dass Herr Eaton, zwecks Aufbau seines Kurzfrist-Konsumkreditgeschäfts eine zweite Hypothek aufnimmt?

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Sonntag, 24. Mai 2009

EWS enttäuscht

Um Politiker zu werden, sollte eine zwingende Anforderung sein, sich auf Basaren in der arabischen Welt und in Indien behaupten zu können:

Justizministerin Evelyne Widmer-Schlumpf verzichtete beim Aushandeln des Rettungspakets im Herbst 2008 auf weitere Mitbestimmungsrechte. Sie war damit zufrieden, dass die UBS versprach, für 2009 ein neues Lohnsystem einzuführen.

Quelle: – Wissen: Dossier – tagesanzeiger.ch

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Montag, 18. Mai 2009

Das Oppositionssystem trägt wahrhaft Früchte

Für alle die, die auch in der Schweiz der Konkordanz abschwören und auf ein Regierungs-Oppositionssystem umschwenken möchten:

Martin verweigerte – nach peinlichen Konsultationen mit dem Kanzleichef des Unterhauses – eine Debatte über den Misstrauensantrag am Dienstag, weil der Antrag nicht von der Regierung eingereicht worden war. Nach über acht Jahren im Amt scheint er die Prozeduren des Hauses noch immer nicht zu kennen.

Quelle: Bedrohter Speaker des Unterhauses entschuldigt sich (International, NZZ Online)

Anscheinend können auch mit diesem viel stärker auf Konkurrenz bedachtem System grundlegende Schwächen nicht ausgemerzt werden. Lächerlich, was da in Grossbritannien abläuft!

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