Archiv ‘Schweiz’
Montag, 14. September 2009
Unsere Berufsweltmeister
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Am 7. September sind die diesjährigen Berufsweltmeisterschaften „WorldSkills“ in Calgary (Kanada) für Berufsleute bis 22 Jahre zu Ende gegangen. Die fünf jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Kanton Bern waren überaus erfolgreich: Sie gewannen zwei Medaillen und zwei Diplome. Jürg Kühni aus Langnau hat im Bereich „Dacheindeckungen“ die Goldmedaille gewonnen und André Reusser aus Unterlangenegg die Silbermedaille im Bereich „Maschinenbau CADD“. Markus Trachsel aus Reichenbach und Patrick Haldi aus Lohnstorf bekamen je ein Diplom in den Bereichen „Mechatronik“ und „Industrieelektronik“.
Quelle: Medienmitteilung des Kantons Bern
Was wäre geworden, hätte man diese Leute an den Gymer geschickt und zu Ärzten, Juristen und Historikern ausgebildet? Eben, jedenfalls keine Weltmeister. Dann hätten sie wenigstens aktiv mitgeholfen, die Gesundheitskosten auf neue Höhen zu treiben; neue Gesetze zu erlassen, gegen diese anzukämpfen oder ihre Klienten in Konflikt mit diesen Gesetzen für viel Geld zu beraten – oder wären schlicht und ergreifend zu nebenamtlichen Bloggern geworden.
Deshalb: Es lebe die Berufslehre und das duale Bildungssystem der Schweiz. Auf dass es uns gelingt, diesen Standard weiterhin zu halten, ohne dass wir dereinst wie Frankreich drei Viertel unseres Nachwuchses zu Theorie- und Fachidioten ausbilden. Denn am Ende des Tages muss irgendwer das von den „Intelligenten“ Ertüftelte mit viel Schweiss umsetzen.
Nachtrag
Natürlich sollte man diesbezüglich auch noch erwähnen, dass Fabian Vogler, ein Angestellter der Liip AG, Gold heimgeholt hat.
Tags: Beruf, Bildung, Kanada, Weltmeisterschaft
Labels: Schweiz
Freitag, 11. September 2009
Islam als Landeskirche?
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Die Islamische Gemeinde im Kanton Luzern soll den Status einer Landeskirche bekommen. Damit wäre sie berechtigt, Kirchensteuern einzuziehen.
Quelle: Kanton Luzern will Islam zur Landeskirche machen (Schweiz, NZZ Online)
Ich bin dagegen. Aber aus anderen Gründen als wohl 99.9 % der restlichen Gegner: Aus meiner Sicht sollten nämlich nicht noch mehr Kirchen den Status einer „Landeskirche“ erhalten, sondern im Gegenteil, allen Kirchen sollte dieser Status gestrichen werden.
Religion ist Privatsache, die man zu Hause in den eigenen vier Wänden praktizieren soll. Der Staat hat nur sicherzustellen, dass bei der Ausübung der Religion die hierzulande geltenden Gesetze – insbesondere die Verfassungsartikel – eingehalten werden.
Tags: Gesetz, Islam, Katholizismus, Luzern, Religion
Labels: Politik, Schweiz
Donnerstag, 10. September 2009
Die wohl kurzlebigste Zeitung der Schweiz
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Die „Bürgerliche Presse Zürichs“ erschien nur gerade 5 Mal – während des Landesstreiks im November 1918.
Durch den Streik war die Druckerei der NZZ lahmgelegt, das Bürgertum konnte sich nur noch über das sozialistische „Volksrecht“ informieren, weshalb vom Militär und besorgten Bürgern kurzerhand eine Ersatzzeitung aus dem Boden gestampft wurde.
Tags: Geschichte, Presse, Zürich
Labels: Medien, Schweiz
Dienstag, 8. September 2009
Bye bye, Gebärmutter!
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Ärzte im Kanton Bern haben 30 Prozent mehr Frauen die Gebärmutter entfernt als Ärzte in den Kantonen St. Gallen oder Wallis und 15 Prozent mehr als im Schweizer Durchschnitt. Die Berner Frauen sind damit nicht etwa besser versorgt. Nach einer Studie der Gesellschaft für Gynäkologie und des Bundesamts für Gesundheit war bei jeder siebten Frau das Risiko grösser als der Nutzen, wenn die Gebärmutter wegen eines Myoms entfernt wurde. Insgesamt seien vier von zehn analysierten Gebärmutterentfernungen unzweckmässig.
Quelle: Prämienschock für Bern – Kassen 20 Prozent teurer als in Zürich – Schweiz: Standard – bernerzeitung.ch
Kaum verwunderlich, dass ich zwei Frauen im Bekanntenkreis kenne, denen die Gebärmutter tatsächlich entfernt wurde. Warnung an alle Frauen: Ist euch eure Gebärmutter lieb, zügelt aus Bern weg! Oder holt wenigstens eine Zweitmeinung ein – bspw. in St. Gallen. Oder in Brig.
Tags: Gesundheit, Kanton
Labels: Bern, Schweiz
Dienstag, 1. September 2009
Ein einig Volk von Kartellisten
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1953 stellten die Experten der Preiskommission des EVD fest, dass „64 % der Schweizer Unternehmungen in Form von Kartellen funktionierten. Jenes der Uhrenindustrie war zwar etwas umständlich, aber dafür sehr anpassungsfähig.“
Quelle: Zit. nach Koller: „De la lime à la machine“, S. 510.
Tags: Geschichte
Labels: Schweiz, Wirtschaft
Montag, 24. August 2009
Zutreffende Prophezeiung über die Stromzukunft
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„Wir sehen die Zeit kommen, da die elektrischen Kraftleitungen unseren Erdboden durchziehen werden, wie jetzt die Telegraphendrähte die Luft, die Gas- und Wasserleitungen den Untergrund der Städte, da jedem Handwerker, Gewerbetreibenden und Fabrikanten die Möglichkeit geboten ist, mittels Druck auf den elektrischen Knopf die ihm nothwendige und nützliche Kraftleistung zu erhalten, Lasten zu heben, Maschinen in Bewegung zu setzen, Vehikel mit elektromotrischer Triebkraft zu versehen.“
Quelle: Initiativtext von 1892, zitiert nach Gugerli: „Redeströme. Zur Elektrifizierung der Schweiz 1880-1914“, Zürich 1996, S. 249.
Tags: Elektrizität, Strom
Labels: Gesellschaft, Schweiz
Montag, 24. August 2009
Mehr Unterbrecherwerbung auch in der Schweiz
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Wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) erläutert, führen Änderungen der EU-Richtlinie «Fernsehen ohne Grenzen» und des Übereinkommens des Europarates über das grenzüberschreitende Fernsehen dazu, dass die in der Schweiz ausgestrahlten Fernsehsender der Nachbarländer Deutschland, Frankreich und Italien mehr Freiheiten haben als hiesige TV-Stationen.
Deshalb sollen die Regeln für schweizerische Programme gelockert werden. So sollen alle Fernsehsender mehr Unterbrecherwerbung ausstrahlen dürfen.
Quelle: Die Regeln für die Fernsehwerbung werden gelockert (Schweiz, NZZ Online)
Schön und gut – ein Grund mehr, zukünftig noch mehr Podcasts des Schweizer Fernsehens herunterzuladen, Kinofilme auf DVD zu kaufen und Serien in der Originalsprache am Tag nach deren Erstausstrahlung aus dem Netz zu laden. Selbstverständlich mit herausgeschnittener Werbung.
Mit noch mehr Unterbrecherwerbung, die sich für TV-Unternehmen höchstens kurzfristig wirtschaftlich lohnen wird (ausser die Werbeausgaben werden wegen der Krise weiter zurückgefahren), schlägt die traditionelle rückständige Fernsehwirtschaft des 20. Jahrhunderts einen weiteren Nagel in ihren Sarg.
Tags: TV, TV-Serien, Werbung
Labels: Politik, Schweiz