Archiv ‘Schweiz’

Freitag, 17. Oktober 2008

Das Volk ist nun stolzer Besitzer …

… von folgenden „Produkten“ (neudeutsch: Ramsch), die uns die UBS in einem Anfall von Freundlichkeit vermacht hat:

  • 5.2 Mia. USD Hypotheken 3. Klasse
  • 2.3 Mia. USD Hypotheken 2. Klasse
  • 2.3 Mia. USD Hypotheken 1. Klasse
  • 7.2 Mia. USD auf Hypotheken beruhende Zinspapiere
  • 8.4 Mia. USD Studentendarlehen

Quelle: Der Bund, „Bund und Nationalbank stützen die UBS“, 17. Oktober 2008, S. 2.

Angesichts dieser Summen muss man sich doch fragen, wie ein Land wie die USA, das kurz vor dem Bankrott steht, jemals wieder erstarken kann, damit wir von (jetzt leider) „unserem“ Geld jemals etwas wieder zu sehen bekommen?

Was für elende Optimisten mit rosaroter Brille haben wir in den obersten Gremien unseres Landes? Es scheint niemanden in den Sinn zu kommen, dass es nach dieser Krise vielleicht plötzlich nicht mehr im gewohnten Tempo wieder aufwärts geht! Die grauen Herren haben sich – unter dem Druck des Auslands – überhastet in den Kauf gestürzt. Gezählt haben ausschliesslichdie Erfahrungen und das Vorgehen des 20. Jahrhunderts, ohne nur einmal darüber nachzudenken, dass in diesem Jahrhundert einige Lehrbücher neu geschrieben werden müssen. Das wird sich bald als grosser Fehler herausstellen – bezahlen wird es meine Generation. Wann produziert Herr Ospel endlich Nachwuchs, damit sein Spross dereinst auch tatkräftig mithelfen darf, den Karren aus dem Dreck zu ziehen?

Häuser

Die Schweiz besitzt nun anscheinend hunderttausende, teils von illegalen Immigranten gebaute Papphäuser in Suburbia. Die Dinger werden niemals mehr einen Wert haben, weil sich der Durchschnittsami diese trotz drei Jobs nicht mehr abzahlen kann. Geht man weiter davon aus, dass der Erdölpreis nach einer kurzen Erholung wieder zu steigen beginnt, ist die Expansion nach Suburbia definitiv abgeblasen: Zwei Stunden Autofahrt von zu Hause an den Job werden in Zukunft als ein teures Missgeschick des 20. Jahrhunderts gelten, das sich bei den künftigen Ölpreisen niemand mehr leisten kann.

Mein Vorschlag: Sofortiger Abriss der Häuser und Export allen brauchbaren Materials in die Schweiz. So haben wir wenigstens etwas Brennholz für die kalten europäischen Winter …

Studenten dieser Welt …

Ganz besonders schmerzen mich die sagenhaften 8.4 Milliarden USD Studentendarlehen. Hierzulande sah sich in den letzten Jahren anscheinend kein Kanton in der Verfassung, anständig Stipendien zu verteilen. Anstelle die hiesige Studentenschaft (und damit schliesse ich explizit alle Personen ein, die irgendeine Art öffentlich anerkannter Ausbildung absolvieren!) unterstützen wir nun die Nachfolgegeneration der Dumpfbacken drüben in den USA, die sich an überteuerten Unis der Ivy-League eingeschrieben haben. Im Grunde handelt es sich bei den 8.4 Milliarden um indirekte Darlehen an Harvard & Co., die wir da in den Büchern haben. Man stelle sich vor, was die Schweizerischen Bildungseinrichtungen mit einem solchen Segen hätten anstellen können.

Immerhin

Immerhin, so ist man als Amerika-Kritiker gequält lächelnd versucht zu haben, haben die Amis mit dem vielen, vielen Geld, das man ihnen in den letzten Jahren aus dem Ausland nachgeworfen hat, nichts mit echter, langanhaltender, nachhaltiger Wertschöpfung gebaut. Genau das macht unsere vermeintliche „Investition“ zu einem Darlehen, das nie zurückbezahlt werden wird.

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Freitag, 17. Oktober 2008

Guten Steuerzahlern darf geholfen werden

Dass jetzt plötzlich mit Steuergeldern Fehler der Banken ausgebügelt würden, das sei schon gewöhnungsbedürftig. Aber immerhin zahlten die Banken und ihr Personal ja auch Steuern, und das nicht zu knapp.

Quelle: «Was unterscheidet uns von einem Eierhändler?» (Zürich , NZZ Online)

Heute habe ich den ganzen Tag nur solche Scheiss-Argumente gehört … Wenn dass das neue Kriterium für Bail-Outs ist, kann die Schweiz in Zukunft täglich Unternehmen und Private retten …

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Donnerstag, 16. Oktober 2008

Der Sündenfall UBS

Rudolf Strahm:

Mich stört, dass die Nationalbank der UBS unter die Arme greift, indem sie deren Ramschpapiere aufkauft. Ein Teil dieser Papiere sind fast nichts mehr wert. Selbst wenn diese noch aufgewertet würden, ist die Verlustgefahr zu Lasten der Nationalbank gross. Schliesslich sprechen wir hier vom Volksvermögen, welches das Risiko trägt.

Quelle: «Wichtig ist, dass die Brandstifter belangt werden» – Schweiz – bernerzeitung.ch

Ganz meiner Meinung! Aus meiner Sicht hätte man die UBS sogar untergehen lassen sollen (so wie es die UBSler damals bei der Swissair gemacht haben). Dass nun der Staat nicht nur 6 Milliarden in das Unternehmen reinpumpt, sondern auch noch „UBS-Gold“ kauft, das sich in Scheisse (zurück)verwandelt hat (Ramschhypotheken), ist ein Sündenfall sondergleichen. Meine und die nachfolgende Generation werden dafür bitter zahlen müssen.

Filz, wohin das Auge reicht

Strahm geht weiter auf den Banken-Filz ein, den wir auch in der Schweiz haben: Fünf der sieben Mitglieder der Bankenkommission sitzen in Verwaltungsräten von Banken, der Präsident der Kommission war früher UBS-Banker. Das erinnert stark an die USA, wo der Finanzminister Hank Paulson bis vor einigen Jahren CEO von Goldman Sachs war und dort Kraft seines Amtes lautstark nach Deregulierung gerufen hat.

Solche Privatwirtschaftler, die nun für die öffentliche Hand walten und schalten lassen bei mir enorme Kepsis entstehen. Aber eben: Die Schweiz hat anscheinend solche Banken und solche Steuermänner mehr als verdient.

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Donnerstag, 16. Oktober 2008

Suizide verhindern?

Problematisch würden Massnahmen aber dann, wenn es darum gehe, Suizide um jeden Preis verhindern zu wollen. Ethisch geboten seien gesundheitsfördernde Massnahmen oder Hilfsangebote vor Ort nur, soweit sie den Menschen dahingehend hälfen, dass ihre Suizidwünsche verschwinden oder gar nicht erst auftreten.

Quelle: Der Bund und die Abgründe der Seele (Schweiz, NZZ Online)

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Donnerstag, 16. Oktober 2008

Neeeeeeeeein!

Der Bundesrat beteiligt sich mit 6 Milliarden Franken an der UBS.

Quelle: Bund beteiligt sich an UBS – News Wirtschaft: Unternehmen & Konjunktur – bernerzeitung.ch

Langsam aber sicher sollte man dem Ospel die Hosen ausziehen gehen! Teeren und Federn sollte man den und aus seinem Steuerparadies jagen. Arschloch.

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Dienstag, 14. Oktober 2008

Newsnetz arbeitet an der Qualität

„Als das Newsnetz im August startete, hatten wir rund 20 Redaktoren im Newsroom. Die meisten von ihnen ohne Erfahrungen im Onlinejournalismus. Zudem arbeiteten sie auf einem Redaktionssystem, das bestenfalls zu 50 Prozent funktionierte. Im Prinzip hatten wir einen absoluten Kaltstart. Wir sind nun dran, die Stützräder abzumontieren. Man wird vom Newsnetz noch einiges erwarten können“

Quelle: ICT News – Newsnetz: Kaum gestartet und schon auf Platz zwei der Newsportale – bezogen auf Unique Clients

Eine Meisterleistung – sowohl was die Schreiberlinge als auch das tolle CMS-System betrifft, das man anscheinend für Newsnetz zusammengefrickelt hat. Immerhin werden die Stylesheets nun nicht mehr per JavaScript eingebunden.

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Samstag, 11. Oktober 2008

Dumme Schweizer Goldkäufer

Hintergrund ist eine überwältigende Nachfrage nach so genannten Exchange Traded Funds (ETF) für Gold. Das sind Wertpapiere, die so viel wert sind wie echtes Gold. Ihr Kurs klettert mit dem Goldkurs hinauf und hinunter. Für jeden Anteil, den die Bank an Kunden verkaufen kann, muss sie Gold an Lager legen. ETF werden wie Aktienfonds als Sondervermögen der Bank geführt und unterliegen nicht der Konkursverwertung. Das heisst, selbst, wenn ein Finanzinstitut Pleite ginge, wäre der Wert des ETF-Anteils mit Gold gedeckt und müsste herausgerückt werden.

Quelle: Krise führt zu einem Goldrausch – News Wirtschaft: Unternehmen & Konjunktur – Tagesanzeiger

Klar doch. „müsste herausgerückt werden“ – viel Spass beim Anstehen, wenn der Kollaps wirklich eintritt … Goldkäufer sollten sich gleichzeitig Zelt und Schlafsack zulegen, um im Ernstfall während Wochen vor der Banktüre zu campieren.

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Samstag, 11. Oktober 2008

Wer die Zeche zahlt

Juchu, der Staat bürgt für unsere Einlagen bei den Banken. Aber bürgen damit nicht die Bürger für sich selbst?

Quelle: FTD.de – Das Kapital: Wenn jeder für jeden garantiert – Marktberichte Aktien

Noch Fragen?

Manchmal sollte man all das Palaver bei Seite lassen und den Fakten in die Augen schauen – so geschehen in der Financial Times mit genau diesem Artikel: Wenn die Bankgarantien erhöht werden, garantiere schlussendlich ich als Steuerzahler dafür (der Staat funktioniert nur, weil seine Einwohner – natürlicher und juristischer Natur – Steuern zahlen). Geht die UBS bankrott, erstatte ich das Vermögen der UBS-Kunden während der nächsten 20 (?) Jahre (unter anderem) mit meinen Steuergeldern zurück …

Ich fände es besser, wenn immerhin vorher die Manager der Bank mit ihrem Privatvermögen belangt werden …

Bilanzsumme Fed

Noch Fragen? Das kann nie im Leben gut gehen …

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Freitag, 10. Oktober 2008

SVP-Teaser

Noch Fragen? NEIN? OK!

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Donnerstag, 9. Oktober 2008

Auf dem Weg ins Paradies falsch abgebogen

(oder nur die Ausfahrt verpasst?)

Greed made fools of investors for many years. At its height – probably in 2006-07 – people were ready to do the damnedest things with their money. The moms and pops bought an extra house – sure it would go up. The masters of the universe sold moms‘ and pops‘ debt to each other. Rich investors gave their money to hedge fund managers – and paid them hundreds of millions for gambling it away. Others paid fortunes to executives to run companies they didn’t really understand into brick walls they didn’t see coming. But, for many years, everybody was getting rich; so what was not to like?

Quelle: Stocks in a Free-Fall

… und wieder andere gründeten Investment-Clubs.

But when the cycle turns from greed to fear…all that credit is like excess fuel in a crash landing. It tends to explode.

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